DE339679C - Visiervorrichtung an Geschuetzen auf bewegte Ziele - Google Patents

Visiervorrichtung an Geschuetzen auf bewegte Ziele

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DE339679C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F41WEAPONS
    • F41GWEAPON SIGHTS; AIMING
    • F41G3/00Aiming or laying means

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Aiming, Guidance, Guns With A Light Source, Armor, Camouflage, And Targets (AREA)

Description

  • Visiervorrichtung an Geschützen auf bewegte Ziele.-Um ein bewegtes Ziel erfolgreich beschießen zu können, muß bei -der Einstellung der Geschützrohrachse gegen die Visierlinie r. die Abweichung der Geschoßbewegung von der geradlinigen Bahn und 2. die Bewegung des Zieles berücksichtigt werden. Die Berücksichtigung der Abweichung der Geschoßbewegung von der geradlinigen Bahn geschieht in bekannter Weise z. B. durch Erhöhen und seitliches Verschieben der einen (vorderen oder hinteren) Visiermarke (Korn oder Kimme). Die 2. Forderung, die Zielbewegung zu berücksichtigen, kann in drei Teile zerlegt werden, entsprechend den drei Komponenten, in die wir die Zielbewegung zerlegen können, nämlich die Bewegungskomponente auf uns zu (Änderung der Entfernung), die dem Beobachter horizontal erscheinende Bewegungskomponente und die ihm vertikal erscheinende.
  • Die Berücksichtigung der ersten Komponente (Änderung der Entfernung) fällt zusammen mit der erwähnten Berücksichtigung -der nicht geradlinigen Bahn des Geschosses. In Anbetracht der im allgemeinen großen Geschwindigkeit des Geschosses und der im Vergleich dazu kleinen Geschwindigkeit des bewegten Zieles darf man annehmen, daß in kurzer Zeit infolge der Änderung der Entfernung nur geringe Korrekturen an der Einstellung der Visiermarke nötig sind; sie muß den Angaben des Entfernungsmessers entsprechend vorgenommen werden.
  • Die z. und 3. Komponente berücksichtigt man durch den sogenannten Vorhaltewinkel, unter dem man das Geschützrohr gegen die Visierlinie einstellt. Die Größe des nötigen Vorhaltewinkels hängt ab von der Winkelgeschwindigkeit des Zieles und der Entfernung.
  • Die vorliegende Erfindung soll nun ein neues Mittel an die Hand geben: die Geschützrohrachse gegen die Visierlinie gleichzeitig mit Bestimmung der Winkelgeschwindigkeit w des Zieles um den richtigen Vorhaltevcinkel u = a, # T zu drehen, wenn T die durch die Entfernung des Zieles bestimmte Flugzeit des Geschosses ist.
  • Die Winkelgeschwindigkeit des Zieles, z. B. eines Fliegers, oder auch die wahre Geschwindigkeit ist schon auf verschiedene Weise geschätzt oder gemessen worden. Da sich indessen die Geschwindigkeit des Zieles oder wenigstens seine Winkelgeschwindigkeit, auf die es vor allem ankommt, schnell ändern kann und zwischen dem Moment der Geschwindigkeitsmessung und daher dem Moment des Abfeuems des Geschosses möglichst wenig oder besser gar keine Zeit verstreichen darf, so ist es notwendig, mit der Winkelgeschwindigkeitsmessung gleichzeitig, nämlich zwangläufig das Visier richtig einzustellen, so daß im Moment des Abfeuerns bei richtigem Zielen die augenblickliche Winkelgeschwindigkeit berücksichtigt wird. Es wird daher hier ein neues Verfahren zur Messung der Winkelgeschwindigkeit vorgeschlagen von der Art, daß der Messung die Änderung eines Längenmaßes parallel geht. Die Änderung des Längenmaßes wird durch Hebelübertragung benutzt, um die eine Visiermarke (z. B. die vordere) in einem der Winkelgeschwindigkeit proportionalen Betrage zu verschieben; bei der Hebelübertragung wird das Übersetzungsverhältnis mittels einer Schraube der augenblicklichen Entfernung entsprechend eingestellt, so daß infolge der Visiermarkenänderung die Geschützrohrachse um den Vorhaltewinkel u = w - T gegen die Visierlinie verdreht ist.
  • Das Prinzip, das dem Apparat zugrunde liegt, ist folgendes: In der Bildebene des Objektivs eines Fernrohres, das auf das bewegte Ziel gerichtet ist und ihm nachgeführt wird, bewegen sich Marken in horizontaler Richtung, deren Geschwindigkeit so eingestellt werden kann, daß sie mit der horizontalen Komponente der Fliegergeschwindigkeit im Bilde genau übereinstimmt. In der Bildebene des Objektivs eines anderen Fernrohres bewegen sich Marken in vertikaler Richtung, deren Geschwindigkeit auf die vertikale Komponente der scheinbaren Fliegergeschwindigkeit eingestellt wird. Die Einstellung der Markengeschwindigkeit auf die scheinbare Fliegergeschwindigkeit erfolgt durch je eine Schraube. Zwangläufig mit diesen Schrauben wird zugleich das -Visier um soviel seitlich (bzw. in der Höhe) verschoben, als nötig ist, um zwischen Visierlinie und Geschützachse den der Fliegerbewegung in horizontaler (bzw. vertikaler) Richtung entsprechenden Vorhaltewinkel zu bilden.
  • Im folgenden sei an der Hand der schematischen Zeichnungen näher ausgeführt, in welcher Weise z. B. die Visiermarkeneinstellung vorgenorpmen werden könnte.
  • i. Seitliche Verschiebung der Visiermarke. Neben dem Geschütz sei auf einem Stativ ein Beobachtungsfernrohr aufgestellt,' das um eine horizontale und eine vertikale Achse gedreht werden kann. Es wird auf den Flieger eingestellt und von Hand aus ihm nachgedreht. Mittels eines zwischen Bildebene des Objektivs z und Okular 2 gelegenen schmalen Spiegelstreifens 3, der um 45' gegen die Fernrohrachse geneigt ist, sieht man in der Bildebene Teile der Radien eines Kreisblattes .4, das durch ein Uhrwerk 5 um eine durch den Mittelpunkt senkrecht hindurchgehende Achse 6 in gleichmäßiger Rotation erhalten wird und sich unter dem Fernrohr befindet; die Fernrohrwand ist deshalb unterhalb des Spiegelchens durchlocht. Das Kreisblatt kann gegen das Fernrohr in Richtung der Pernrohrachse (Pfeilrichtung) verschoben werden, wodurch andere und andere Teile der Radien ins Gesichtsfeld gelangen, Teile, die um so schneller sich bewegen, je weiter sie vom Zentrum der Scheibe entfernt sind. Das. Kreisblatt kann also gegen das Fernrohr s6 eingestellt werden, daß dem Beobachter die Radienteile gerade so schnell zu gehen scheinen wie der Flieger. Mit dieser Bewegung des Kreisblattes gegen das Fernrohr wird nun zwangläufig das Korn des Visiers in seitlicher Richtung verschoben. Das geschieht im wesentlichen durch eine Hebelübertragung, deren Übersetzungsverhältnis (Längenverhältnis der Hebelarme) durch eine besondere Schraube der Zielentfernung entsprechend eingestellt wird. Die Einzelheiten einer solchen Hebelübertragung gehen aus der Zeichnung hervor. Mit der Verschiebung des Kreisblattes gegen das Fernrohr wird die Hülse 7 mit dem Zapfen 8 gegen den Halter g, der mit dem Fernrohr verbunden ist, verschoben und mit dem Zapfen 8 der um to drehbare Hebel =i, der seinerseits durch den Zapfen 12 den Schieber 13 seitlich bewegt. Mit dem Schieber 13 ist das Innere eines Bowdendrahtseilzuges 16 verbunden, an dessen anderefn Ende die Visiermarke befestigt ist; der äußere Spiraldraht des Bowdenzuges ist einerseits mit den Schienen 1q., auf denen der Schieber 13 läuft, und andererseits mit der Fassung der Visiermarke verbunden. Durch die Schraube 15, die in die Zahnstangen 17 eingreift, kann . die Länge des Hebelarmes io-i2 verändert und somit die Verschiebung des Schiebers 13 verschieden groß gemacht werden bei gleich großer Verschiebung der Hülse 7. Dadurch kann der Entfernung Rechnung getragen werden; denn wenn der Flieger bei gleicher Winkelgeschwindigkeit sich einmal in einer Entfernung e1, das andere Mal in der Entfernung e2 befindet und das Geschoß, um zum Flieger zu gelangen, das eine Mal tl, das andere Mal 1, Sekunden gebraucht, so muß die Verschiebung der Visiermarke das zweite Mal t2 mal so groß sein als das erstemal. t1 2. Verschiebung der Visiermarke in der Höhe. Die nötige Höhenverschiebung der Visiermarke kann auf ganz analoge Weise bewirkt werden.
  • Die Bedienung der Vorrichtung ist denkbar einfach. Der- Entfernungsmesser gibt die Geschoßflugzeit an, die zum Durchlaufen der Entfernung bis zum Ziel nötig- ist, worauf mittels der Schraube 1,5 und einer analogen an der i der Höhenverschiebung dienenden Vorrichtung die Verhällnisse der Hebelarme der Übertragung der Bewegung auf das Visier der Zielentfernung entprechend eingestellt werden. (Beide Schrauben können mit geeigneten federnden Einschnappvorrichtungen versehen sein, so daß die Einstellung »auf Entfernung« rein gefühlsmäßig geschehen kann, ohne einen Blick auf die Schrauben zu erfordern; auch können die beiden Schrauben zwangläufig mit- j einander verbunden werden, so daß sie durch einen Griff betätigt werden können.), Ein Richtkanonier dreht an den Richtkurbeln des Geschützes, so daß die Visierlinie immer auf das Ziel gerichtet ist. Währenddessen führt je ein Beobachter an jedem der beiden Fernrohre das Fernrohr dem Ziele mit der einen Hand nach und stellt gleichzeitig mit der anderen Hand die Radien auf die Geschwindigkeit des Flugzeuges in horizontaler bzw. in vertikaler Richtung ein, wodurch das Visier um ein dem richtigen Vorhaltewinkel entsprechendes Stück verschoben wird. Die während der Einstellung abgehenden Geschosse werden das sich bewegende Ziel erreichen, vorausgesetzt, daß dieses seine Geschwindigkeit in den wenigen Sekunden Geschoßflugzeit nicht ändert. Zweifellos wird manchmal eine Geschwindigkeitsänderung eintreten, höchst selten aber in dem Augenblick des Zielens und Schießens.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUCH: Visiervorrichtung an Geschützen auf bewegte Ziele, gekennzeichnet dadurch, daß durch Einstellung der Geschwindigkeit von Marken im Gesichtsfeld eines oder mehrerer Zielfernrohre auf die scheinbare Geschwindigkeit des Zieles (bzw. auf die horizontale und vertikale Komponente der scheinbaren Geschwindigkeit) die Visierachse gegen die Geschützachse um den richtigen Vorhaltewinkel in horizontaler und vertikaler Richtung gedreht wird, zu welchem Zweck der die Bewegung übertragende Mechanismus Fn bezug auf das Übersetzungsverhältnis veränderlich ist, das der Zielentfernung entsprechend eingestellt werden kann.
DE1915339679D 1915-04-15 1915-04-15 Visiervorrichtung an Geschuetzen auf bewegte Ziele Expired DE339679C (de)

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