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Planweiser zur Ermittlung beliebiger Punkte auf Landkarten, Skizzen,
Krokis, Fliegerbildern u. dgl.
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Die Erfindung setzt einen Planweiser zur Ermittlung beliebiger Punkte
auf Landkarten, Skizzen, Krokis, Fliegerbildern u. dgl. voraus, bei dem über einer
Kreisteilung ein im Mittelpunkt des I Kreises schwenkbares Lineal läuft, dessen
jeweilige Stellung zur Kreises teilung den Richtungswinkel angibt. Bei einem solchen
Planweiser trägt nach der E1-findung das Lineal eine beliebige Längsteilung, und
als Fixpunkt für die Messung dient innerhalb des Kreises eine Aussparung, derart,
daß zwei aneinanderstoßende Kanten oder eine Kante und eine. Ecke derselben die
Anlagéstelle an bestimmte Namen oder sonstige Kennzeichen der Karte bilden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Planweiser außer
dem vorgenannten, zweckmäßigerweise im wesentlichen rechteckigen Ausschnitt noch
einen gekrümmten Ausschnitt zum Anlegen an gekrümmte Namen oder sonstige Bezeichnungen
aufweisen.
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Bei einem bekannten Planweiser ist ein zum Anlegen an einen Ortsnamen
oder ein sonstiges Kennzeichen dienender Ausschnitt nicht vorgesehen, sondern er
hat im Schwenkmittelpunkt einen Visierpunkt, welchen man auf einen bestimmten Punkt
der Karte o..dgl. legt, und eine Skala von langen, parallelen Linien an einem durchscheinenden
Teil, mittels welcher man den Planweiser nach einem Gradnetz oder nach den Himmelsrichtungen
orientieren kann. Die Notwendigkeit, dabei stets einen bestimmten Punkt als Ausgang
der Anwendung zu verwenden, bringt eine erhebliche Beschränkung mit sich, weil viele
hervorstechende Orte der Karte, z. B. größere Ortschaften der Karte, nicht als Punkte,
son--dern durch unregelmäßige Umrißlinien angegeben sind. Auch die Einrichtung nach
zu Linien des Instruments parallelen Linien ist unsicher. Außerdem hat ein derartiger
bekannter Planweiser nicht eine volle, sondern nur eine Halbkreisskala, was die
Anwendung in vielen Fällen unbequemer macht, da beim Ausgehen von oberen Teilen
der Karte 0. dgl. der Planweiser umgedreht werden muß.
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Weiterhin bekannt sind Rechenschieber und Zeicheninstrumente mit
schwenkbarem Lineal und einer Winkelskala in voller Kreisteilung.
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Bekannt ist alsdann ein Instrument zur Anzeige von Wegen von einem
bestimmten Ort nach einer Anzahl anderer Orte, bei welchem eine Kreisskala um einen
bestimmten Punkt des Ausgangsorts drehbar angeordnet ist und bei entsprechender
Einstellung Aufschriften mit Entfernungen und Zwischenzielen anzeigt. Es handelt
sich dabei jedoch nicht um einen Planweiser, mit welchem von beliebigen Örtlichkeiten
einer Karte
o. dgl. aus beliebige andere Örtlichkeiten ermittelt
werden können.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Planweisers nach
der Erfindung dargestellt, und es ist eine Anwendungsweise. desselben bildlich gezeigt,
und zwar zeigt Fig. I einen Planweiser nach der Erfindung im Aufriß von vorn, Fig.
2 eine Seitenansicht dazu, Fig. 3 in größerem Maßstab einen Schnitt nach LinieA-B
der Fig. I und Fig. 4 ein Stück beispielsweise einer Landkarte mit darauf angeordnetem
Planweiser nach der Erfindung in kleinerem Maßstab in seiner Anwendung.
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Es bezeichnet I eine vollkreisförmig ausgeführte Wi nkelskala auf
dem Winkelskalenträger 2, 3 eine Linearskala auf dem Lineal 4, wobei die eine Kante
5 der Linealskala durch den Mittelpunkt bzw. die Achse 6 der Kreisteilung 1 geht.
Das Lineal 4 ist um die Achse 6 der Kreisteilung 1 drehbar. Diese Drehbarkeit kann
in beliebiger bekannter Weise erzielt werden. Blei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist ein Hohlzapfen 7 vorgesehen, welcher sich einerseits gegen eine Aussparung8
des Kreisteilungsträgers 2 legt und andererseits ein Gewinde 9 zur Befestigung des
Lineals 4, welches bei 1 1 auf dem Hohlzapfen läuft, mittels einer Mutter 10 trägt.
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Es kann auf diese Weise durch entsprechendes Anziehen der Mutter ein
leichter und doch gegen unbeabsichtigtes Verstellen sicherer Gang des Geräts erzielt
werden. In passender Stellung kann die Mutter 10 auch in beliebiger Weise, z, B.
mittels eines Körnerschlags 12, gesichert werden.
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13 ist die erfindungsgenläße Durchbrechung im Kreisteilungsträger
zum Einstellen des Geräts z. B. nach irgendeinem Ortsnamen mittels der geraden Grundkante
14 und einer der dazu senkrecht stehenden Seitenkanten 15 oder 16, also eine Einvisierönung.
In der Regel kommen die Kanten 14 und 15 zur Anwendung, wie in Fig. 4 gezeigt. Ob
dabei bei dem linksseitigen Anfangsbuchstaben unmittelbar am senkrechten Balken
oder, wiegezeichnet, an den überstehenden Spitzen der Querbalken angelegt wird,
ist Sache einer einmaligen Festlegung oder Vereinbarungssache zwischen den Benutzern
des Geräts.
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Statt eines Ortsnamens kann natürlich auch eine entsprechende andere
ausgedehnte Bezeichnung auf der Karte o. dgl., z. B. ein Wort wie Ziegelei, Schießplatz,
oder eine Breitengradiinie und deren Schnitt mit einer Längengradlinie 0. dgl. verwendet
werden, doch ist Voraussetzung, daß die zu verwendenden Karten absolut im Inhalt
übereinstimmen und die Art der Anlage von den Benutzern vorher vereinbart ist.
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Die. Durchbrechung kann zweckmäßigerweise nahe an der Drehachse 6
angeordnet werden.
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17 und 18 sind weitere Durchbrechungen des Winkelskalenträgers, welche
in der Nähe der Einvisieröffnung 13 größere Teile der Karte sichtbar machen und
so die Orientierung erleichtern (s. z. B. Fig. 4 den teilweise in Durchbrechung
17 sichtbaren Stadtumriß unter dem Ortsnamen Ehingen). Die gebogene Kante der Durchbrechung
17 kann außerdem unter Mitverwendung von ihrem linken oder rechten Ende zum Anlegen
an gekrümmt gedruckte Ortsnamen o. dgl. verwendet werden.
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Der Drehzapfen 7 für das Lineal kann hilfsweise als Rohr mit dem
Lumen 19 ausgebildet und in dessen Mitte kann eine zentrale Visiermarke, im dargestellten
Ausführungsbeispiel ein kleiner Kreis 20 oder eine Kreuzmarke vorgesehen sein. 21
bedeutet dabei eine Glasscheibe, welche in dem Drehzapfen 7 in beliebiger Weise
befestigt, z. B. bei 22 eingewalzt ist und die Kreislinie 20 oder die Kreuzmarke
z. B. eingraviert oder eingeätzt trägt. Mit dem Mittelpunkt des Kreises 20, allgemeiner
gesprochen mit der zentralen Marke fällt der Nullpunkt der Linealskala (Fig. 1)
zusammen, die als Entfernungsmesser ausgebildet sein kann, nicht aberS braucht,
vielmehr jede beliebige Einteilung tragen kann.
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23 bedeutet eine nach einem Durchmesser der Kreisskala verlaufende,
also durch den Drehmittelpunkt und Zentralvisierpunkt 6 gehende Kante einer Durchbrechung
an dem Gerät; mittels dieser kann dasselbe z. B. auch nach den Himmelsrichtungen
auf der Karte orientiert werden.
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Eine Anwendung des Geräts zeigt die Fig. 4.
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Es soll z. B. auf der teilweise dargestellten Karte 26 der durch den
Schnittpunkt des Kreuzes 24 bestimmte Punkt 25 mittels des Geräts ermittelt werden.
Die Ermittlung soll z. B. von dem Ortsnamen Ehingen der Karte, unter welchem schematisch
der Umfang des Orts selbst angegeben ist, vorgenommen werden. Der Planweiser wird
mit seinem Ausschnitt 13 je nach Vereinbarung, z. B. wie in Fig. 4 gezeigt, an das
E des Wortes Ehingen angelegt; er könnte natürlich auch mit seiner senkrechten Kante
16 an den letzten Buchstaben N angelegt werden, und zwar erfolgt das Anlegen so,
daß die Buchstaben des Wortes Ehingen unmittelbar auf der Kante 14 aufstehen. Bei
der Anlage entsprechend Fig. 4 ergibt sich dann eine Winkelanzeige des Instruments
von 320 und eine Linealanzeige von 347,5.
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Diese Angaben können einem anderen Gebraucher eines gleichen Instruments
mitgeteilt
werden, und er findet dann den entsprechenden Punkt
25, indem er die Linealskala des Instruments auf den Winkelskalenstrich 320 einstellt
und den Planweiser genau so wie der zuerst Ausmessende an den Ortsnamen Ehingen
einer gleichen Karte anlegt.
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Der gesuchte Punkt auf der Karte liegt dann bei 347,5 der Linealskala.
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Wollte man die gleiche Bestimmung von dem ebenfalls auf der Zeichnung
angegebenen Ort Altheim aus vornehmen, wobei die Kante 15 an die linke untere Spitze
des Anfangsbalkens des Buchstabens A angelegt werden kann. so würde sich eine Winkelskalenangabe
von 245 und eine Linealskalenangabe von 140 ergeben. Die volle Kreis skala ermöglicht
die Bestreichung eines großen Gebiets von jedem Punkt der Karte 0. dgl. aus, und
sie gestaltet die Ermittlung auch von am oberen oder den seitlichen Rändern der
Karte o. dgl. gelegenen Ausgangsorten aus sehr bequem.
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Zum Anlegen an gekrümmt gedruckte Ortsnamen 0. dgl. kann, wenn eine
WinkelskaTenträgerdurchbrechung 17 der gezeichneten Form angeordnet ist, deren bogenförmige
Begrenzung verwendet werden, wobei zur Festlegung der Gerätlage der Breite nach
das linke oder rechte Ende der gewählten Karten-0. dgl. Angabe und z. B. der entsprechende
Endwinkel zwischen der bogenförmigen und der geradlinigen Begrenzung der Durchbrechung
17 verwendet werden kann.
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PATNTANSPRÜCHE : 1. Planweiser zur Ermitttlung beliebiger Punkte
auf Landkarten, Skizzen, Krokis, Fliegerbildern u. dgl., bei dem über einer Kreisteilung
ein im Mittelpunkt des Kreises schwenkbares Lineal läuft, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lineal (4) mit einer beliebigen Längsteilung (3) versehen ist und daß als
Fixpunkt für die Anlage des Planweisers auf der Karte 0. dgl. eine Aussparung (,
3) innerhalb des Kreises dient, derart, daß zwei aneinanderstoßende Kanten oder
eine Kante und eine Ecke derselben die Anlegestelle an bestimmte Namen oder sonstige
Kennzeichen der Karte bilden.