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Richtungsanzeiger. Gegenstand der Erfindung ist ein Richtungsanzeiger,
der es ermöglicht, eine Marschrichtung genau einzuhalten, nachdem diese, z. B. mit
Hilfe der Landkarte, festgestellt ist.
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Es sind für diese Zwecke bereits Vorrichtungen bekannt, bei denen
ein Kompaß mit einem Richtungszeiger, z. B. einem Lineal, verbunden ist. Auch ist
bereits vorgeschlagen, den Richtungszeiger als einen über einem Gradbogen einstellbaren
Zeiger auszubilden und den Kompaß an der Vorrichtung seitlich des Zeigers anzuordnen.
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Es ist ferner bekannt, Zeiger mit einem Längsschlitz zu versehen,
so daß sie zu ihrer Drehachse längsverschiebbar sind. Bei den bisher bekannten Vorrichtungen
wird beim Auflegen auf die Landkarte durch das Kompaßgeh;äuse oder andere größere
Teile der Vorrichtung ein großer Teil der Karte verdeckt.
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Gemäß der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch vermieden, daß der
Richtungszeiger an dem einen Ende eines schmalen, das Kartenbild nur unwesentlich
verdeckenden Steges angeordnet ist, dessen anderes Ende den Kompaß trägt. Die zum
genauen Einstellen des Richtungszeigers erforderliche Gradeinteilung ist erfindungsgemäß
auf ein Mindestflächenmaß dadurch gebracht, daß der Richtungszeiger mit einem besonderen,
die Richtungsgrade anzeigenden kleinen Zeiger in Verbindung steht, der gemeinsam
mit dem Richtungszeiger gedreht und festgestellt, jedoch nicht mit ihm längsverschoben
werden kann. Die Längsverschiebbarkeit des Richtungszeigers hat den Vorteil, daß
die Richtungseinstellung Standort-Ziel in weiten Grenzen genau erfolgen und der
Zeiger bei Nichtgebrauch der Länge nach auf den Steg geschoben werden kann, so daß
die Vorrichtung" in der Verpackungsstellung wenig Raum beansprucht.
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Ferner ist erfindungsgemäß eine Blattfeder angeordnet, die zum Festklemmen
der Vorrichtung auf einer Karte dient und derart angebracht ist, daß sie zusammen
mit dem Verbindungssteg eine Klammer bildet. Die Blattfeder endigt in eine abwärts
gebogene, unter der Zeigerklemmschraube befindliche Merkspitze, so daß für den Fall,
daß die Vorrichtung auf der Karte lose liegend verwendet werden soll, ebenfalls
der Drehpunkt des Zeigers genau über den den Standort bezeichnenden Kartenpunkt
aufgesetzt werden kann.
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Die Zeichnung zeigt den Gegenstand der Erfindung an-einem Ausführungsbeispiel,
und zwar Abb. i eine Seitenansicht der Vorrichtung, teilweise im Schnitt, Abb. z
eine Draufsicht auf die Vorrichtung und Abb. 3 ein Wegbild zur Erläuterung der Verwendung
des Geräts.
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Am Stege i ist auf dem einen Ende ein Richtungszeiger a mittels einer
Klemmschraube 3 und einer Mutter ¢ und am andern Ende ein Kompaß 5 mittels einer
Feststellschraube 6 und einer Mutter 7 sowie außerdem eine Klemmfeder 8 befestigt.
Zum Einstellen des Richtungszeigers z in allen Himmelsrichtungen ist ein um den
Mittelpunkt der am S:ege i befindlichen Riclitungsgradeinleilung 9 drehbarer Doppelzeiger
io so in einem Ver-
Schiebeschlitz i i des Richtungszeigers 2 liegend
angeordnet, daß er die Schwenkbewegungen des Richtungszeigers 2 zwangsweise mitmacht.
Die Klemmschraube 3 endet unten in eine auf den Standort A (Abb. 3) einsetzbare
Merkspitze i --y und oben in ein Korn 13, das in Verbindung mit der auf dem Griffende
14 des Richtungszeigers 2 eingeschnittenen Kimme 15 eine Ziellinie bildet. Das vordere
Zeigerende trägt eine Marke 151 zum genauen Einstellen auf den Zielort, ferner eine
Leuchtrinne 16 zum Erkennen der Richtung bei Nacht und einen oder mehrere den Landkarten
entsprechende Maßstäbe zum Messen oder Schätzen von Entfernungen. Statt die Vorrichtung
bei der Zielrichtungsbestimmung auf einer Karte festzuklemmjn, kann sie auch aufgelegt
werden. Die Spitze 17 der Klemmfeder 8 dient dann als Standortsmarke. Der Steg i
ist am Kompaßende als gekrümmte Feder 18 ausgebildet, was ein besseres Festziehen
des Kompasscs 5 mittels der Schraube 6 und der Mutter 7 auf dem Stege i ermöglicht.
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Soll beispielsweise ein Marsch von nach G (Abb. 3) mit Zwischenzielen
B bis F durchgeführt werden, so ist es an Hand der Karte schon im voraus leicht
möglich, eine Marschrichtungstabelle aufzustellen, so daß unterwegs keine Richtungsbestimmungen
mehr erforderlich sind, die Benutzung der Karte also wegfällt, was z. B. von Bedeutung
in nur durch Klettern zu bezwingendem oder in feindlichem Feuer liegendem Gelände
ist.
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Zum Aufstellen der Marschrichtungstabelle wird z. B. die Landkarte
mit einer ihrer Seitenkanten in die Nordsüdrichtung gelegt, die Merkspitze 12 oder
17 auf den Ausgangsort A gesetzt, die Zeigerspitze 151 auf das Zwischenziel B eingestellt
und so- j dann am Zeiger i o die Marschrichtungsgrade auf der Richtungsgradteilung
9 abgelesen. Diese Bestimmung wird für sämtliche weiteren Ziele C bis G entsprechend
vorgenommen, so daß sich beispielsweise folgende Tabelle ergibt:
A-B Zeiger I 15o° |
B-C - 1 45o |
C-D - I 6o' |
D-E - I 9o° |
E-F - 1I 45° |
F- G - 1 9o° |
Der an Hand der Marschrichtungstabelle Marschierende geht in der für den betreffenden
Zwischenzielort eingestellten Richtung des Richtungszeigers 2 und achtet dabei,
daß die Nordnadel auf den Nordpunkt der Windrose genau einspielt.
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Die Vorrichtung dient sowohl zum Zurechtfinden im Gelände nach den
Angaben der Karte wie auch zum Zurechtfinden auf der Karte, ausgehend vom Gelände.