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Instrument zum Abmessen der Winkel und Abschätzen von Längen beim Perspektivzeichnen.
Für das Zeichnen in Perspektive ermangelt es bisher eines handlichen, dabei genau arbeitenden Hilfsmittels, um die Winkel, welche zwei oder drei zusammenstossende Linien dem Auge gegenüber scheinbar einschliessen, auch nur annähernd zu bestimmen, was insbesondere bei Anfängern und Schülern, oft zu den gröbsten Darstellungsfehlern führt. Es sind zwar schon Vorrichtungen zu diesem Zwecke vorgeschlagen worden, doch entbehren dieselben der erforderlichen Handlichkeit beim Gebrauch und ermöglichen auch kein genaues Arbeiten, da sie keinerlei oder nur unvollkommene Einrichtungen zur genauen Einstellung haben.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein äusserst einfaches, von jedem Laien leicht zu handhabendes Instrument, um diese Winkel in ihrer dem Auge erscheinenden Grösse abmessen und nötigenfalls auch die scheinbare Länge der die bezüglichen Winkel einschliessenden Linien abnehmen zu können. Dieses auf der Zeichnung in Fig. 1 in seiner Anwendungsart und in Fig. 2 und 3 für sich in zwei Ansichten dargestellte Instrument besteht zunächst in bekannter Art aus zwei um einen gemeinsamen Drehzapfen a in einer Handhabe b, Schmiege genannt, drehbaren Schienen oder Lamellen c und d, welche eine mit fortlaufenden Nummern versehene Teilung besitzen und in jede beliebige Neigung zueinander gebracht werden können.
Die Handhabe b besitzt nun gemäss der Erfindung eine senkrecht zu ihrer Längsachse verlaufende Bohrung f, durch welche eine Nadel g, die bei Nichtgebrauch des Instrumentes in einer seitlichen Nut h der Schmiege b untergebracht wird (Fig. 2, strichpunktierte Stellung), gesteckt werden kann. Diese Nadel 9 markiert die Horizontale und das Instrument ist bei Gebrauch stets so zu halten, dass die Nadel 9 sich horizontal befindet. Auf den Lamellen können zweckdienlich Weiser (Zeiger) verschiebbar angeordnet sein, die das Abnehmen der scheinbaren Schenkellängen gestatten und werden letztere zweckdienlich durch auf den Lamellen verschiebbare Gummireifehen gebildet (nicht dargestellt).
Der Gebrauch des Instrumentes ist sehr einfach und folgender : Das Instrument wird mit gestrecktem Arm gegen das aufzunehmende Objekt gehalten (Fig. 1), so dass die Nadel 9 horizontal liegt. Die beiden Lamellen c und d werden so lange in der Schmiege b verstellt, bis ihre einander zugekehrten Kanten den beiden Schenkeln des zu messenden Winkels parallel verlaufen, wobei deren Kreuzungspunkt mit dem Scheitel des zu messenden Winkels sich decken muss. Der Winkel, den die beiden Lamellen c und {I nun miteinander einschliessen, ergibt die scheinbare Grösse des zu messenden Winkels und die Lamellenlängskanten zeigen gleichzeitig auch die Neigung der bezüglichen Schenkel zur Horizontalen (die durch die Nadel gegeben ist) an.
Die Teilung der Lamellen erlaubt dabei gleichzeitig die scheinbare Länge der beiden Schenkel abzulesen, bezw. falls wegen mangelhafter Beleuchtung die Schrift nicht gut lesbar ist, wird diese scheinbare Länge durch Einstellen des Gummireifehens an die entsprechende Stelle auf den Lamellen festgelegt. Dem frei nach der Natur Zeichnenden oder Malenden dient das Instrument als Kontrollapparat und ist derselbe besonders bei Architekturaufnahmen sehr zweckentsprechend, während er in der Schule von ganz hervorragendem Werte ist, da er dem Lehrer ein sicheres Beweismittel an die Hand gibt, um den Schüler von den gemachten Fehlern beim Zeichnen nach der Natur auf ganz bestimmte Weise zu ilberzeugen.