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Vorrichtung zum Zeichnen von Winkeln und Dreiecken. Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung, die das Zeichnen und Messen eines jeden Winkels und,
jeden beliebigen Dreiecks. ermöglicht, ohne daB vorherige Messungen erforderlich
sind. Durch Zuhilfenahme einer besonderen Hilfsschiene ist ferner die Zeichnung
und "Messung von Vierecken jeder Art auf die einfachste Weise ausführbar. Der Apparat
macht auch die Bestimmung von Winkeln an festen Körpern (Ecken usw.) durch einfaches
Anlegen und Ablesen @ möglich. Die bisher bekannt gewordenen Vorrichtungen dieser
Gattung gestatteten lediglich die Zeichnung und Messung gleichschenkliger Dreiecke,
und dies nur in beschränktem Umfange. Demgegenüber weist die vorliegende neue Vorrichtung
Vorzüge und Neuerungen auf, die sie zu einem vielseitig verwendbaren Gerät machen.
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Der Apparat, der zweckmäßig zum Zusammenklappen eingerichtet ist,
besteht im wesentlichen aus einem Stabe, in den ein seiner Länge nach verschiebbares:
Lineal, das die Grundlinie .des Winkels, Dreiecks oder Vierecks darstellt, eingefügt
ist. Mit diesem Stabe sind zwei Schenkel verbunden, die auf jeden beliebigen Winkel
bis i8o° einstellbar sind. Der eine dieser Schenkel ist außerdem auf dem Stabe verschiebbar
angeordnet, wodurch es möglich wird, jede gegebene Grundlinie zu begrenzen. Beire
Zeichnen von Dreiecken mit stumpfem Winkel ist eine Verlängerung der Schenkel möglich,
beim Zeichnen von Vier-' ecken wird auf die beiden Schenkel eine Hilfe-; schiene
aufgelegt.
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Durch die Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in eineng Ausführungsbeispiel
veranschaulicht, und zwar zeigt: Abb. i die Vorrichtung in Vorderansicht, Abb. 2
bis 6 stellen Einzelheiten derselben dar.
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Die Vorrichtung besteht aus einem Grundlinienstab d mit Lineal b und
den beiden Schenkeln c und d. Der mit Längsnut e versehene Grundlinienstab
a trägt in seinem linken Teil den Kopf des um einen Zapfen f drehbaren Schenkels
c (Abb. 2 und 3), der durch eine in einem halbkreisförmigen Schlitz i des Stabes,
a verschiebbare Klemmschraube g in jeder gewünschten Lage feststellbar ist. Auf
dem Kopfe des Schenkels c ist in der Richtung der rechten Schenkelkante ein Zeiger
h befestigt, der auf der Oberseite des Grundlinienstabes a den Bewegungen des Schenkels
c folgt, und um dessen mit dem Zapfen f übereinstimmende Achse sich der ganze '
Schenkel drehen kann. Auf einer Gradeinteilung
j zeigt der
Zeiger la -die Winkelgrade an. Das in den Stab ca eingefügte, in der Mitte. längs
durchbrochene, rahmenartige Lineal b ist verschiebbar, um jederzeit die Länge der
Grundlinie bestimmen zu können. Das Lineal läßt sich durch eine in einem Längsschlitz
k des Stabes a verschiebbare Klemmschraube m bewegen und befestigen und wird durch
die Längsnut e, in der der untere Teil des Rahmens läuft, an seine Bahn gebunden.
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An seinem rechten Ende trägt der Grundlinienstab a den Kopf
des Schenkels d, der in der Hauptsache ebenso eingerichtet ist wie der Kopf
des Schenkels c. Er ist jedoch mittels zweier in einem Längsschlitz n des Stabes
a hin und her beweglicher Klemmschrauben o, p, die von einer Klemmplatte q (Abb.
q.) abstehen, verschiebbar und durch die Klemmschrauben o, p zu befestigen. Der
Schenkel d ist um einen Zapfen y (Ab-b- q.) ausschwenkbar, der zugleich die Achse
eines Zeigers s bildet, der sich auf einer Gradeinteilung t auf dem Stabe a bewegen
kann. Auf die beiden Schenkel c, d ist je eine Hülse u, v
aufgeschoben, die
ebenso wie die Schenkel eine Maßeinteilung tragen. Durch die Hülsen is,
v wird bei Dreiecken mit stumpfem Winkel eine Verlängerung -der Schenkel
möglich. Die Hülsen sind so angebracht, daß ihre inneren Kanten auch in ausgezogenem
Zustande mit denen der Schenkel immer eine gerade Linie bilden (Abb. 5, 6). Die
Messung der Schenkelseiten des Dreiecks mit stumpfem Winkel geschieht durch einfaches
Addieren der Masse von Schenkel und Hülse. Flache Hebel w, x
dienen zum Bewegen
und Befestigen der Hülsen ii, v. Zum Zeichnen von Quadraten, Rechtecken,
Rhomben oder Rhomboiden ist ein Hilfsmittel, etwa ein Lineal, erforderlich, das
in der gewünschten Höhe auf die Schenkel aufgelegt wird.
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Die Handhabung und die Wirkungsweise der Vorrichtung sind die folgenden:
Der linke Schenkel c wird auf die verlangten Grade eingestellt und mittels der Klemmschraube
g befestigt. Sodann wird das Lineal b gelöst, mit seinem Anfang in den Scheitelpunkt
am Schenkel c geschoben und mittels der Klemmschraube na ebenfalls befestigt. Zuletzt
wird der rechte Schenkel d auf den gewünschten Winkel eingestellt und durch Verstellung
der Klemmplatte q nach links geschoben, bis die erforderliche Länge der Grundlinie
erreicht ist, wonach die Klemmschrauben ö, p festgezogen werden. Kreuzen sich die
Schenkel c, d an ihren oberen Enden noch nicht, so sind sie entsprechend!
zu verlängern. Die inneren Kanten der Vorrichtung bilden jetzt das verlangte Dreieck"
das in der beim Zeichnen üblichen Weise mit einem Bleistift oder einer Ziehfeder
auf dem Papierblatt o. dgl. an den verschiedenen Kanten entlang nachgezogen wird,
wodurch der gewünschte Winkel oder das Dreieck entsteht: Die Zeichnung von Quadraten,
Rechtecken, Rhomben oder Rhomboiden geschieht in der Weise, daß man nach Bestimmung
der Grundlinie die Schenkel auf die verlangten Winkelgrade einstellt und die Hilfsschiene
in der gewünschten Höhe auflegt. Die inneren Kanten des Apparates und; des Hilfsmittels
bilden dann das verlangte Viereck. An Stelle des Hilfsmittels kann auch eine besondere
Schiene, die etwa im Bedarfsfalle auf die beiden Schenkel aufzuschieben wäre, am
Apparat angebracht werden.
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Nach dem Gebrauch kann der Apparat zusammengeklappt werden und erhält
dadurch die Größe des Grundlinienstabes. Kleinere Apparate werden praktischerweise
ganz aus Metall gefertigt. .
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Die Hebel w, x können auch wegfallen, wenn die aufgeschobenen
Hülsen straff in einer Längsnut laufen. Die Zeiger h, s können zweckmäßig durch
eine Spange vor idem Verbiegen geschützt werden.