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Zum Zeichnen und Messen von Winkeln dienender verstellbarer Zeichenwinkel
Die Erfindung betrifft einen zum Zeichnen und Messen von Winkeln dienenden verstellbaren
Zeichenwinkel mit einem beide Schenkel verbindenden Gelenkstück, das an einem Schenkel
schwenk- und feststellbar gelagert und mit dem anderen Schenkel längs verschieblich
verbunden ist.
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Bei den bisher bekanntgewordenen Zeichenwinkeln dieser Art ist das
am Ende eines Schenkels schwenk- und feststellbar gelagerte Gelenkstück schmaler
als die Schenkel, so.daß lediglich bei der Bildung eines Winkels von 9o° die Ziehkanten
beider Schenkel unmittelbar zusamanenstoßen und so eine bis in die Winkelecke durchgehende
Ziehkante ergeben, während bei jeder anderen Winkelstellung in der Winkelecke zwischen
beiden Schenkeln eine Lücke in der Ziehkante verbleibt.
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Dieser Nachteil wird durch die Erfindung beseitigt. Diese besteht
darin, daß das.Gelenkstück aus zwei an dem einen Schenkel beiderseits schwenkbar
befestigten, den Gradbogen tragenden Schienen von Schenkelbreite besteht, die mit
dem anderen Schenkel durch zwei Schlitzführungen derart längs verschieblich verbunden
sind, daß beide Schenkel um einen Winkel von go° gegeneinander verstellt werden
können und. in jeder Winkelstellung mit Hilfe der Schienen eine in der Winkelecke
durchgehende Ziehkante bilden.
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Ferner sind gemäß der Erfindung am Kopfende des einen Schenkels des
Zeichenwinkels zwei aus der Schenkelebene herausschwenkbare Anschlagplatten vorgesehen,
die bei Verwendung des gestreckten Zeichenwinkels als Reißschiene an der Reißbrettkante
zur Anlage kommen.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung liegt darin, daß statt der üblichen
Flüss-igkeitswäage an dem einen Schenkel ein Zeigerlot
angeordnet
ist, dessen Ablesung einfacher und genauer ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem. Ausführungbeispiel dargestellt.
Es zeigen Abb. i den Zeichenwinkel im Längsschnitt,. Abb. 2 in Draufsicht, Abb.
3 einen weiteren Längsschnitt und Abb. q. eine weitere Draufsicht, Abb. 5 eine Stirnansicht
und Abb. 6 das Zeigerlot im Längsschnitt.
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Der Zeichenwinkel besteht aus zwei Schenkeln a und b, die von oben
und unten durch ein Gelenkstück zusammengehalten werden, das aus zwei Schienen c,
c' von gleicher Breite der Schenkel a, b besteht. Diese Schienen c, c' sind am Schenkel
b des Zeichenwinkels um eine Flügelmutterscheibe d schwenk- und feststellbar gelagert.
Die freien Enden der Schienen haben je zwei Längsschlitze e, die sich paarweise
an den im Schenkel a des Zeichenwinkels verankerten Schäften eines Kopfstiftes
f und einer Schraube f' mit Flügelmutter führen. Stoßen die Schenkel
a und b nach Abb. i und z in der Linie g stumpf zusammen und sind beide Flügelmuttern
d und f festgeschraubt, so bilden beide Schenkel zusammenhängend ein Lineal. Um
dieses als Reißschiene benutzen zu können, sind an den beiden Ecken des Kopfes des
Schenkels a zwei um je eine ausmittig angeordnete Schraube 1c schwenkbare Anschlagplatten
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vorgesehen, die, wie Abb. 5 zeigt, in ausgeschwenkter Lage als Anschläge
für das Reißbrett dienen können.
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Bei Lösung der Schraube f kann der Schenkel a des Zeichenwinkels zwischen
den Schienen c, c' um die Schlitzlänge e axial verschoben und durch Anziehen der
Schraube f in jeder Lage festgehalten werden. Ist der Schenkel a entsprechend Abb.
3 und 4. soweit als möglich zwischen den Schienen c, c' herausgezogen, so kann er
nach Lösung der Schraube d nach beiden Seiten bis zu 9o° geschwenkt und durch Festziehen
der Schraubt' in jeder Winkellage festgehalten werden. Dabei überbrücken die mit
den Schenkeln gleich breiten Schienen c, c, wie in Abb. 4. punktiert angedeutet,
bei Winkelstellungen unter go° die sonst in der Winkelecke auftretende Lücke s zwischen
den Ziehkanten beider Schenkel. Das untere Ende der Schiene c ist halbkreisförmig
ausgebildet und trägt einen Gradbogen k, so daß die jeweilige Winkelstellung an
der am Teil b vorgesehenen :Nullmarke l abgelesen werden kann.
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Beide Schenkel a und b des Zeichenwinkels liegen also
in ein und derselben Ebene schwenkbar. Zwecks gleicher Auflage ist mindestens das
untere Verbindungsstück c .in die Schenkel a und b eingelassen, so daß ihre Unterflächen
bündig abschließen. An sich würde die Anwendung nur einer Schiene c :genügen, wenn
die Flügelmutterschrauben bzw. Kopfstifte unmittelbar in die Schenkel eingeschraubt
werden. Da die Zeichenwinkel meist aus Holz hergestellt werden, erscheint diese
Unterbringung der Schrauben wenig vorteilhaft.
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In den Schenkel b ist ein Zeigerlot eingelassen, das bei Hochkantlage
des gestreckten Zeichenwinkels dessen jeweilige Winkellage zur Senkrechten anzeigt.
Das Zeigerlot ist in einem durch eine Glasscheibe m abgedeckten Gehäusen untergebracht.
Zwischen dessen Rückwand und einer Segmentstütze o ist die Achse p drehbar gelagert,
die den Zeiger cl trägt. Dessen unteres Ende ist durch eine Bleikugel r gewichtsbelastet,
so daß der Zeiger stets senkrecht steht und seine Spitze auf der im Gehäuse angebrachten
Skala die jeweilige Abweichung von der Senkrechten genau ablesbar anzeigt.