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Verstellbares Winkeldreieck. Die vorliegende Erfindung bezieht sich
auf ein verstellbares Winkeldreieck für rechnerische oder zeichnerische Zwecke und
stellt sich d'ie auf vielen technischen Gebieten, insbesondere im Eisenhochbau vorkommende
Aufgabe, an Hand dreier gegebener Größen eines schiefwinkligen Dreiecks oder zweier
gegebener Größen eines rechtwinkligen Dreiecks die übrigen Dreiecksgrößen zu bestimmen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß alle Eckpunkte eines
verstellbaren Winkeldreiecks beliebig verstehbar verbunden und zum Teil mit an sich
bekannten Winkelmessern, zum Teil mit ein oder zwei Anzeigevorrichtungen zur Feststellung
aller Seitenlängen versehen sind. Dadurch ist man in der Lage, das die gegebenen
Größen enthaltende Dreieck. aus dem verstellbaren Winkeldreieck sofort herzustellen
und sämtliche übrigen Größen aus dem eingestellten Dreieck abzulesen. Winkeldreiecke,
deren sämtliche Eckpunkte verstellbar verbunden sind, sind zwar an sich bereits
bekannt, doch lassen dieselben nur eine Einstellung auf bestimmte Winkel, z. B.
auf 6o° und 3o°, oder auch auf beliebige Winkel zu, wobei jedoch die Seitenlängen
des Dreiecks stets von bestimmter Größe sind oder überhaupt nicht festgestellt werden
können.
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Gemäß der Erfindung werden die Eckpunkte des verstellbaren Winkeldreiecks
mit einem oder zwei, in Schlitzen der Seiten geführten und sich stets senkrecht
zu ihnen einstellenden Anzeigern ausgerüstet, um die genaue Länge der von den Ecken
ausgehenden Seiten zu ermitteln. Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin,
daß eine Ecke des verstellbaren Dreiecks mit einem ausziehbaren und beim Winkel
von 9o° verriegelbaren Winkelmesser, z. B. Transporteur o. dgl. versehen ist, um
das verstellbare schiefwinklige Dreieck in ein verstellbares rechtwinkliges Dreieck
umzuwandeln und an Hand nur zweier gegebener Größen .die übrigen Größen' des Dreiecks
sofort bestimmen zu können.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des verstellbaren Winkeldreiecks
gemäß vorliegender Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i das Dreieck auf
einen rechten Winkel eingestellt, während Fig.2 im größeren Maßstäbe einen Schnitt
durch den oberen Eckpunkt mit Schnitt durch die beiden Anzeiger 28 darstellt, welche
die jeweilige Länge der Schenkel 2 und 3 des Dreiecks anzeigen. Fig. 3 und q. zeigen
einen solchen Anzeiger 28 in Draufsicht und Vorderansicht. Fig. 5 zeigt den Querschnitt
eines der Dreieckschenkel und Fig.6 die im Eckpunkte zwischen den Schenkeln i und
2 eingefügte Kreisplatte zum Ausgleich des zum Teil über der Ebene des Schenkels
i bzw. unter der Ebene des Schenkels 2 liegenden, ausziehbaren Transporteurs 5,
6. _ Fig. 7 veranschaulicht einen Schnitt durch den Transporteur nach der Linie
E-F der Fig. i.
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Die aus durchsichtigem Material, wie Zelluloid o. dgl., hergestellten
Seiten i, 2, 3 des verstellbaren Winkeldreiecks sind) mit je einem Längsschlitz
13 versehen, in welchem sich je ein Anzeiger 28 bewegt, dessen mittlere Anzeigelinie
30 stets senkrecht zur Bewegungsrichtung ist. und dadurch die genaue
Gänge
der betreffenden Seite auf den darauf angebrachten Maßstäben 14 von dem zugehörigen
Endpunkt der Seite aus, der gleichzeitig einen Eckpunkt des Dreiecks bildet, angibt.
Der linke Eckpunkt des Dreiecks hat einen solchen Anzeiger 28 für die Länge der
Seite i, während der obere Eckpunkt wegen der in beiden Seiten 2 und 3 vorgesehenen
Schlitze 13 zwei Anzeiger 28 zur EtMittelung .der jeweiligen Längen dieser Seiten
hat. Die Seiten des Dreiecks sind an den Anzeigern 28 derart durch eine Verschraubung
23 untereinander verbunden, daß eine ungehinderte Drehung der Seiten um den die
Anzeiger 28 tragenden Hohlzapfen 25 bei Bewegung der Anzeiger 28 im Schlitz 13 ermöglicht
wird, so daß die Seiten auch beliebige Winkel zueinander einnehmen können. Die feste
Verbindung der Verschraubung 23 finit dem Hohlzapfen 25 wird in bekannter Weise
mittels eines Steckschlüssels (Fig.8) bewirkt, dessen Stifte beim Verschrauben in
die Bohrungen 27 eingreifen (vgl. Fig. :2). Die Anzeiger 28 sind zur Erzielung einer
möglichst genauen Führung und senkrechten Einstellung des _3blesestrichs
30 mit seitlichen Armen 31 und Führungsleisten 3 2 versehen, die durch eine
Blattfeder in bekannter Weise fest an den Schlitz 13 angepreßt werden können. Um
eiij lIervortreten der sich ebenfalls in. den Schlitzen 13 bewegenden Köpfe 22 des
Hohlzapfens 23, 25 über die Ebene der Seiten zu vermeiden, können die Führungskanten
der Schlitze mit entsprechenden Vertiefungen 21 versehen sein. Das Zentrum der Bohrungen
29 des Anzeigers 28 bz«-. der Bohrungen 24. des Hohlzapfens 23, 25, das genau auf
dem Ablesestrich 3o liegt, stellt somit bei jeder Lage der Seiten i und 3 bzw.
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und 3 zueinander genau die beiden entsprechenden 'Eckpunkte des Dreiecks
dar. Am linken Eckpunkt der Seite 3 ist ferner ein Winkelmesser 18 vorgesehen, an
welchem mittels des Anzeigers 28 gleichzeitig der von den beiden Seiten i und 3
gebildete Winkel abgelesen werden -kann. Der Winkelmesser kann natürlich auch in
beliebiger anderer Weise z. B. auf der der dargestellten Lage entgegengesetzten
Seite zur Mitte 2..1, auf dem Schenkel 3 angeordnet sein, wodurch man den Winkelbogen
in größerer Entfernung von dem Mittelpunkt anbringen und dadurch genauere Winkelmaße
ablesen kann. Wie ersichtlich, lassen sich die Seiten 1, 2, 3,' die mit Längenmaßen
in beliebigen Maßstäben versehen sein können, infolge der an ihnen befindlichen
Schlitze 13 und der darin gleitenden Anzeiger 28, die gleichzeitig in jeder
Stellung die genaue Lage zweier Eckpunkte des Dreiecks angeben, auf beliebige maßstäbliche
Längen einstellen, wobei die Seiten i und 3 auch auf beliebige Winkel zueinander
eingestellt werden können.
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Um nun einen weiteren Winkel des Dreiecks einzustellen, wodurch auch
der dritte Winkel desselben ohne weiteres bestimmt ist, ist der eine Eckpunkt desDreiecks
noch mit einem Winkelmesser ausgestattet, der den jeweiligen Winkel der beiden von
diesem Eckpunkt ausgehenden Seiten anzeigt. Der Winkelmesser besteht gemäß der Erfindung
aus einem auseinanderziehbaren Transporteur mit dem an der Seite 2 befestigten Bogen
6, der sich in einer an der Seite i befestigten Führung 5 bewegt. Die Winkeleinteilung
ist auf dem Bogen 6 angebracht. und zwar so, daß der Winkel, den die beiden Seiten
i und 2 jeweils bilden, an dem auf der Bogenführung 5 markierten Strich i i abgelesen
werden kann. Auch dieser Winkel messer, dessen Bogen 6 durch die darunter befindliche
Blattfeder 7 zur Erzielung eines sicheren Anliegens gegen die im Querschnitt (vgl.
Fig.7) schwalbenschwanzförmigen Führung 5 gedrückt wird, läßt sich natürlich noch
in anderer Weise ausbilden. Um das verstellbare schiefwinklige Dreieck in ein verstellbares
rechtwinkliges Dreieck umzuwandeln, ist der Winkelmesser mit einer federnden Sperrvorrichtung
8, 9 versehen, welche die beiden Seiten i und 2 bei einem Winkel von 9o° verriegelt
und welche von Hand ausgelöst werden kann. Der Drehpunkt, um den sich die beiden
Seiten i. und 2 drehen, ist ebenfalls als Hohlzapfen 23 ausgebildet.
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Das in beliebiger Weise verstellbare schiefwinklige oder rechtwinklige
Dreieck gemäß vorliegender Erfindung läßt sich für alle in der Technik vorkommende
Fälle verwenden, um aus drei bzw. zwei gegebenen Dreieckgrößen sofort die iibrigenGrößen
desDreiecks zu ermitteln, da infolge der sicheren Verbindung aller Seiten in den
Eckpunkten und der genauen Führung der letzteren in den Schlitzen der Seiten eine
genaue Ablesung aller Seiten- und Winkelmaße ermöglicht wird. Man braucht nur das
Dreieck durch Verschiebung der einzelnen Eckpunkte auf die gegebenen Größen einstellen
und kann dann die übrigen Größen des Dreiecks ohne weiteres genau ablesen. Das Winkeldreieck
gemäß vorliegender Erfindung läßt sich natürlich auch als ein in beliebiger Weise
verstellbares Zeichendreieck, als Parallellineal mit Einstellung auf beliebige Richtung,
als Längen- oder Winkelmesser oder in anderer Weise verwenden.