DE61629C - Perspektivlineal - Google Patents
PerspektivlinealInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B43—WRITING OR DRAWING IMPLEMENTS; BUREAU ACCESSORIES
- B43L—ARTICLES FOR WRITING OR DRAWING UPON; WRITING OR DRAWING AIDS; ACCESSORIES FOR WRITING OR DRAWING
- B43L13/00—Drawing instruments, or writing or drawing appliances or accessories not otherwise provided for
- B43L13/14—Devices for drawing in perspective
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- Length-Measuring Instruments Using Mechanical Means (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 42: Instrumente.
R. KRIEGHAMMER in WIEN. Perspektivlineal.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. Juni 1891 ab.
Bei perspektivischen Constructionen handelt es sich oft darum, viele convergente Linien
nach einem seiner Lage nach gegebenen Punkte (Convergenzpunkt, Fluchtpunkt) zu ziehen,
welcher sich aufserhalb des Bereiches der gewöhnlichen Constructionsmittel, ja selbst aufserhalb
des Arbeitsraumes befindet, auf den man bei der Zeichnung angewiesen ist.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun, dem Zeichner ein leicht zu führendes
Instrument an die Hand zu geben, welches unter den erwähnten Umständen das Ziehen
convergenter Linien ermöglicht, wobei die Richtungslinie des Convergenzpunktes, d. h.
eine durch den Convergenzpunkt gehende Linie, sowie seine Entfernung von einem bestimmten
Punkte dieser Linie als gegeben vorausgesetzt sind.
Dieses Instrument besteht im wesentlichen aus zwei Schenkeln, die durch ein Scharnier
gelenkig mit einander verbunden sind, welch letzteres längs der Kante eines zum Ziehen
der Convergenzlinien dienenden Lineals derart verschoben werden kann, dafs bei jeder Stellung
der beiden Schenkel der von denselben eingeschlossene Winkel von der Linealkante
halbirt wird.
Die Vorrichtung gleitet mit den beiden Schenkeln an zwei in bestimmter Entfernung
symmetrisch zu der gegebenen Richtungslinie gelegenen und durch Stifte bezeichneten Punkten
derart, dafs die Kante des Lineals bei entsprechender. Einstellung der Schenkel in allen
Lagen gegen den gegebenen Punkt hin convergirt.
Die geometrische Grundlage, auf welcher die Construction beruht, ist folgende:
Durch zwei in gegebenen und gleichen Abständen von der Linie F- S fixirte Punkte
A B (s. Fig. A der beiliegenden Zeichnung) und dem Scheitel SS1 eines Winkels, dessen
Schenkel an diesen Punkten gleiten, ist ein Kreis bestimmt, dessen Schnittpunkt mit der
Symmetrieachse der beiden Punkte zugleich der gemeinsame Schnittpunkt der Winkelhalbirenden
■ für die verschiedenen Lagen S S1 des Scheitels ist; denn es ist:
Z.F S A = Z-FSB
daher Z-FS1A
Bei gegebener Distanz der Punkte A-B wird einer bestimmten Gröfse des Winkels ASB
eine bestimmte Gröfse des Kreises und somit auch eine bestimmte Gröfse der Distanz O F
entsprechen; der gestreckten Lage der beiden Schenkel A S und S B entspricht die Distanz
unendlich. Wenn wir daher einen verstellbaren Winkel derart mit einem Lineal in Verbindung'bringen, dafs dessen Kante den Winkel
stets halbirt und die Schenkel dieses Winkels an zwei in bestimmter Distanz gegebenen
Punkten gleiten können, so werden sich die Verlängerungen der Linealkante stets in einem
Punkte schneiden, dessen Lage in der Symmetrieachse der beiden Punkte durch die
Gröfse des Winkels bestimmt ist, wie aus Fig. B zu ersehen ist.
Um die Feststellung des Winkels oder der Schenkel desselben überhaupt, sowie namentlich
in ihrer Strecklage zu ermöglichen, sind die Schenkel durch zwei gleich lange Lenkstangen
R N und R M, Fig. C, gehalten, so dafs hierdurch ein Scharniertetragon mit je zwei
gleichen anliegenden Seiten gebildet wird.
Bei der Ausführung der Vorrichtung ergaben sich je nach dem Grade der theoretisch angestrebten
Genauigkeit zwei verschiedene Constructionen. Beiden gemeinsam ist das Scharniertetragon
zur Feststellung des Winkels und das Lineal mit dem am Ende befindlichen Mittelschlitz,
zu dessen beiden Seiten die Scala angebracht ist, deren Theilstriche den verschiedenen Entfernungen des Convergenzpunktes
von dem Punkte O entsprechen.
Verschieden in den beiden Constructionen ist die Art, in welcher die Punkte R und S
in der Linealkante verstellbar festgehalten sind.
In der Zeichnung sind die zwei Ausführungsarten des Perspektivlineals dargestellt, und
zwar ist: .
Fig. ι ein Perspektivlineal, bei welchem ein Scharnierpunkt der beiden Schenkel längs der
Linealkante mittelst eines Herzstückes verschoben werden kann, und Fig. 2 ein Perspektivlineal,
bei welchem das Scharnier der beiden Lenkstangen der Schenkel längs der Linealkante mittelst Parallelführung verschiebbar
ist.
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Sonderansicht der ersten Ausführungsart.
Bei der ersten Ausführungsart ist der eine Punkt R des Scharniervierecks durch Schraube
und Mutter an der am Lineal Ü befestigten Metallplatte Q_ und somit an der. Linealkante
fixirt, während der Scheitelpunkt 5 durch Hebel K und Stellstift t an dem Herzstück /
befestigt ist, welches die Scalaplatte V umgreift und zur Aufnahme des Scharniers S oder S1
bei _/, Fig. 3, ausgeschnitten ist; das Herzstück wird seinerseits von der Schraube L getragen,
deren mit Index / versehener Kopf im Schlitz u des Lineals U und der Sealentheilung V gleitet,
wobei die ganze Vorrichtung durch Anziehen der Schraube L festzuklemmen ist. Der
Hebel K, welcher um die Achse der Schraube L drehbar ist, wird durch den Stellstift f in zwei
Lagen T1S und T1S 'befestigt (Fig. 3). In beiden
Lagen 'entspricht das Auge s des Hebels K den in den Linealkanten liegenden Augen S
und S1 des Herzstückes, .welch letztere jeweilig
die Achsen oder Scharnierbolzen des Scharniervierecks aufzunehmen haben. Es ist hiermit
bei gleichzeitiger Umstellung der Schraube von R nach R1 die Feststellung der Punkte
R S auch in der anderen Kante des Lineals ermöglicht.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Construction des Perspektivlineals wurde von einer genauen
Uebereinstimmung der beiden Punkte R S mit der Linealkante abgesehen und eine Parallelführung
angeordnet. Die Seiten des Scharniervierecks sind nämlich über die Punkte R S
proportional den Strecken NR und NS verlängert,
wobei das Ende S0 des einen Schenkels S0SN durch eine Niete · oder eine
Schraube am Lineal U befestigt ist, während das Ende R° der Lenkstange R0RN an der
mit Index / versehenen Klemmvorrichtung sitzt, welche im Schlitz u des Lineals U und der
Scala V gleitet.
Um eine Umstellung des Winkels für die andere Linealkante zu ermöglichen, sind die
Scharnierverbindungen in R0 und R lösbar eingerichtet.
Was den Fehler anbelangt, der dadurch entsteht, dafs die Punkte R und S nicht genau
mit der Linealkante übereinstimmen, so ist derselbe ebenso grofs, als ob das Lineal an
einem kreisrunden Stift gleiten würde, dessen Radius gleich ist der Abweichung der Punkte R
und S von der Linealkante. Die geringe Gröfse dieses Fehlers kommt um so weniger
in Betracht, als der Fehler für dieselbe Distanz ein constanter ist (d. h. bei allen gezogenen
Convergenzlinien gleichmäfsig auftritt) und für gröfse Distanzen vollständig verschwindet.
Die Scalenplatte V des Perspektivlineals enthält zwei Theilungen, von welchen jede einer
anderen Distanz der beiden Festpunkte A B entspricht, welche Gröfsen durch die Marken
ab und α1 bx an den Schenkeln SN und
S M des Scharniervierecks in gestreckter Lage bestimmt sind. Die kleinere (halbe) Distanz
α b dient namentlich dazu, um mit Convergenzpunkten ■ operiren zu können, deren Entfernung
von O kleiner ist, als die kleinste auf der grofsen Scala angegebene Entfernung. Die
Ziffern der beiden Scalen geben unmittelbar in Centimetern die senkrechten Entfernungen des
Convergenzpunktes von der Linie A-B für die entsprechende Stellung des Index / und
die zugehörige Distanz ab bezw. a1 b1 der
Festpunkte A und B. Die Sealentheilung wird um so enger, je näher sie dem der Distanz 00
entsprechenden Punkte " kommt, welcher eine gestreckte Lage der Schenkel und vollständige
Parallelführung des Lineals bedeutet.
Beim Gebrauch des Perspektivlineals wird vorausgesetzt, dafs die Richtungslinie HH1
des Convergenzpunktes F, Fig. D der Zeichnung, sowie dessen Entfernung von einem bestimmten
Punkte Ω der Richtüngslinie gegeben oder doch leicht zu bestimmen ist. X Y sei
bereits die Grenze des Constructionsbereiches.
Man bringt zunächst den Bestimmungswinkel des Scharniervierecks in die gestreckte Lage
und die Linealkante in Uebereinstimmung mit der Richtungslinie und bestimmt nach der
Stellung der Marken ab bezw. a1 bl auf den
Schenkeln die Lage der Punkte AB, welche durch das Eintreiben zweier Nägel bezeichnet
werden (Fig. E). Wenn man nun noch den Index / der Stellvorrichtung für die Distanz
des Convergenzpunktes vom Punkte Ω (O) feststellt (Fig. F), so ist das Lineal zum Gebrauch
fertig. . . "
Während die Schenkel des Winkels an den beiden Nägeln A und B gleiten, beschreibt die
Linealkante nach dem gegebenen Fluchtpunkte F convergirende Linien.
Nun ist der Bewegung des Lineals durch die beiden Punkte A B eine Grenze gesetzt,
über die es vielleicht wünschenswerth wäre, hinauszukommen. Man benutzt hierzu eine
entsprechende Richtungslinie G G1 und bestimmt hierfür ein zweites Paar von Festpunkten
A1 B\ Fig. G. Man benutzt sodann abwechselnd diese beiden Lagen A B und
^1JS1, wobei eine jeweilige Versetzung der die
Punkte AB markirenden Nägel nothwendig ist.
Will man nach Gebrauch der einen Linealkante die andere benutzen, so ist der Vorgang
der Umstellung bei den beiden Constructionen verschieden.
Bei Construction I (mit Bezug auf Fig. i) löst man zunächst die Verbindung in R,
lockert dann die Schraube in L und dreht den Hebel K bis zur Coincidenz des Stellstiftes t
mit dem Punkt T1 des Herzstückes, wobei die Achse des Scharniers von selbst über den
Punkt iSl zu stehen kommt und durch Anziehen
der Schraube L festgestellt werden kann.· Durch Umsetzung des Scharniers und der
Schraube von R nach R 1 wird schliefslich
auch der zweite Punkt fixirt.
Bei Construction II ist der Vorgang folgender: Nachdem die Verbindung in R0,
Fig. H, gelöst ist, wird das Scharnierviereck bei gleichzeitiger Drehung um den Punkt S0
vollständig in der angedeuteten Richtung durchgeschlagen , so dafs es die umgekehrte Lage
einnimmt (Fig. K), und nachdem die Lagerung des lösbaren Scharniers in R' gesichert ist,
wird die Verbindung in R0 durch die Stellschraube wieder hergestellt.
Die Berechnung oder Construction der Sealentheilung wird in folgender Weise durchgeführt:
Nimmt man eine bestimmte Stellung des Scharniervierecks an (Fig. L), so sind zunächst
dessen Seiten jR M = r ,
SM=s
SM=s
und die Distanz O F des Fluchtpunktes von der Linie A B, O F = D gegeben.
Die gesuchte Gröfse R S der Scala setzt sich zunächst aus zwei Strecken zusammen, B C
und C S. Daher ist R S = r sin β -\- s sin α,
wobei die Winkel α und β durch die Re-
A B
lationen : D = tg α und r cos β = s cos α
gegeben sind.
Nimmt man nun Rücksicht darauf, dafs für D = oo Ct00 = ο, sin a.oo —. 0 , jedoch r sin ß«,
noch immer eine gewisse Gröfse hat, welche man gleich von der Scala in Abzug bringen
kann, so ergiebt sich mit Bezug auf Fig. M folgende Construction:
Man schlägt einen Viertelkreis mit dem Radius s, schliefst daran ein entsprechendes
Segment mit dem Radius r und einem Mittelpunkt R, der um die Gröfse r sin ßco von
dem Mittelpunkt O des Viertelkreises entfernt ist, und trägt sonach im Viertelkreis die Gröfse
des Winkels α für die verschiedenen Distanzen D auf.
Man zieht dann durch die Schnittpunkte P1 P2 ... Pn mit dem Viertelkreis die entsprechenden
Parallelen zur Grundlinie für die Bestimmung des Winkels β bis zum Schnitt mit dem Kreissegment und erhält die Punkte
Q1 Q2 ... Q".
Die Entfernung der correspondirenden Schnittpunkte zu beiden Seiten der Linie O X ergeben
die für die Herstellung der Scalentheilung nothwendigen Gröfsen Pn Q." = s sin
α -f- r (sin β — sin ßoo)) welche vom Punkt
aus, der der gestreckten Lage entspricht, aufzutragen sind.
Claims (2)
1. Eine Vorrichtung zum Ziehen vieler nach einem Punkt gerichteten Convergenzlinien, gekennzeichnet
durch zwei mittelst Scharniers 5 verbundene Schenkel S N und S M und
zwei mittelst Scharniers R verbundene, in diese Schenkel derart eingelenkte Stangen RN
und R M, dafs durch das gebildete, je zwei gleiche Seiten besitzende Scharnierviereck
der von den Schenkeln S N und S M gebildete Winkel in jeder Stellung der
letzteren festgestellt wird, wobei die Schenkel an zwei in bestimmtem Abstand symmetrisch
zu einer der Richtungslinien des Fluchtpunktes gelegenen Stiften A und B gleiten
und deren Scharnier S längs der Kante eines Lineals U derart verschiebbar ist, dafs
bei jeder Stellung der beiden Schenkel deren Winkel von der Linealkante halbirt wird (Fig. 1).
2. Die Abänderung der durch Anspruch 1. gekennzeichneten Einrichtung dahin, dafs
einer der Schenkel und die mit ihm verbundene Lenkstange über die Linealkante hinaus verlängert sind, wobei das Ende 5°
des Schenkels mit dem Lineal Ü durch ein Scharnier unverschiebbar verbunden ist,
während das Ende R0 der Lenkstange RN
parallel zur Linealkante verschiebbar und für die verschiedenen Entfernungen des
Fluchtpunktes feststellbar ist (Fig. 2).
Bei einem Perspektivlineal der durch Anspruch i. gekennzeichneten Einrichtung die Anordnung eines symmetrischen, mit Index/, sowie mit Scharnieraugen S S1, T T1 versehenen Herzstückes J, welches in Verbindung mit einem an ihm drehbar befestigten Hebel K das Umsetzen der Scharnierpunkte S und R der Schenkel bezw. der Lenkstangen von der einen Linealkante auf die andere ermöglicht (Fig. 3).
Bei Perspektivlinealen der. angegebenen Einrichtung die Verwendung von lösbaren Scharnierverbindungen, um das Umsetzen der Scharnierpunkte der Schenkel und der Lenker von einer Kante des Lineals U- auf die andere zu erleichtern.
Bei einem Perspektivlineal der durch Anspruch i. gekennzeichneten Einrichtung die Anordnung eines symmetrischen, mit Index/, sowie mit Scharnieraugen S S1, T T1 versehenen Herzstückes J, welches in Verbindung mit einem an ihm drehbar befestigten Hebel K das Umsetzen der Scharnierpunkte S und R der Schenkel bezw. der Lenkstangen von der einen Linealkante auf die andere ermöglicht (Fig. 3).
Bei Perspektivlinealen der. angegebenen Einrichtung die Verwendung von lösbaren Scharnierverbindungen, um das Umsetzen der Scharnierpunkte der Schenkel und der Lenker von einer Kante des Lineals U- auf die andere zu erleichtern.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE61629C true DE61629C (de) |
Family
ID=335680
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE61629C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1224945B (de) * | 1963-08-31 | 1966-09-15 | Walter Schulze | Zeichengeraet zum Zeichnen von fluchtpunktperspektivischen Darstellungen |
DE2937681A1 (de) * | 1978-11-10 | 1980-05-22 | Windhager Ohg Anton | Heizkessel |
-
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- DE DENDAT61629D patent/DE61629C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1224945B (de) * | 1963-08-31 | 1966-09-15 | Walter Schulze | Zeichengeraet zum Zeichnen von fluchtpunktperspektivischen Darstellungen |
DE2937681A1 (de) * | 1978-11-10 | 1980-05-22 | Windhager Ohg Anton | Heizkessel |
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