-
Winkellehre
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Winkellehre
zu schaffen, die sich gegenüber den für die Messung und Aufzeichnung von Winkeln
üblichen Geräten, wie Transporteuren, Schmiegen oder Goniometern, durch einfachere
Bauart und bequemere Handhabung sowie durch eine erhöhte, über die eigentliche Winkelbestimmung
hinausgehende Verwendungsfähigkeit auszeichnet.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Winkellehre gelöst,
die aus zwei aneinander gelenkten, die Winkelschenkel darstellenden geraden Leisten
besteht, von. denen die eine an der Gelenkstelle einen zur Gelenkachse konzentrischen,
Winkelgrade anzeigenden Teilkreis und die andere einen mit diesem zusammenarbeitenden
Zeiger aufweist. Die beiden Leisten dieser Winkellehre können leicht und rasch auf
den zu messenden oder auf zur tragen den Winkel eingestellt und bei der Winkelaufzeichnung
als Lineale oder Reisschienen benutzt werden und der von ihnen eingeschlossene Winkel
läßt sich an dem Gelenk der Winkellehre bequem und genau infolge der unmittelbaren
Verbindung des Teilkreises und des Zeiger mit den drehbar gekuppelten Leistenenden
einstellen und ablesen.
-
Bei Nichtgebrauch kann das ganze Gerät durch Zurdeckungbringen der
zwei gegeneinander verschwenkbaren Leisten ähnlich wie ein Gelenkmaßstab auf geringsten
Raumbedarf gebracht werden.
-
Die eine oder jede der zwei Leisten der WinkeJ-lehre nach der Erfindung
kann mit, einer Maßeinteilung versehen sein, so daß sie einen Maßstab b,ildet mittels
dessen die Länge eines oder beider Winkelschenkel bestimmt werden kann. Das ganze
Gerät stellt dann die Vereinigung eines Gelenkmaßstabes mit einer Winkellehre dar,
so daß es sowohl zur Längen- wie zur Winkelmessung verwendbar
ist.
Auch kann die eine der beiden aneinander gelenkten Leisten erfindungsgemäß als Zirkel
verwendet und ausgebildet werden, indem sie mit einem an ihr längsverschiebbaren
und festklemmbaren Halter für einen Aufzeichnungsstift versehen wird.
-
Dieser Halter kann in einem Längsschlitz der Leiste geführt und an
dessen Seiten durch den in ihn eingesetzten Aufzeichnungsstift selbsttätig festklemmbar
sein. Ferner kann der Gelenkbolzen, um den die beiden Leisten schwenkbar sind, mit
seinem unteren Ende etwas über die leisten vorstehen, um ein ungewolltes Verschieben
der Winkellehre bei deren Gebrauch, insbesondere bei der Benutzung der einen Leiste
als Zirkel, durch den Eingriff des Gelenkbolzens in die Auflagerfläche zu verhindem.
-
Die gleichzeitig als Zirkel ausgestaltete Winkellehre nach der Erfindung'
läßt sich auch als verstellbarer Ellipsenzeichner verwenden, wenn man den Gelenkbolzen
der leisten und den längs der einen Leiste mittels seines Halters verschiebbaren
Aufzeichnungsstift für die bekannte Fadenkonstruktion einer Ellipse als Fadenbefestigungs-
und Ellipsenbrennpunkte benutzt.
-
Die Zeichnung veranschaulicht die Winkellehre nach der Erfindung
beispielsweise in einem Ausführungsbeispiel in Draufsicht. Die beiden geraden Leisten
I und 21 sind an ihren einen Enden miteinander gelenkig durch den an seinem unteren
Ende etwas über die Gesamtheit der zwei Leisten vorstehenden Bolzen 3 verbunden.
Die Leiste 1 ist an ihrem vom Bolzen 3 durchquerten Ende, das mit einem zum Bolzen
3 konzentrischen Halbkreis abschließt und in der Zeichnung gebrochen dargestellt
ist, mit der durch zwei Aussparungen gebildeten Nase 4 verschen, während das darunterliegende
ebenfalls halbkreisförmig begrenzte Ende der Leiste 2 einen zum Bolzen 3 konzentrischen,
in Winkelgrad unterteilten Kreis 5 aufweist, mit dem die Nase 4 der Leiste 1 als
Zeiger zusammenarbeitet. Jede der beiden leisten ist durch Längenteilung 6 bzw.
7, z. B. in Zentimeter und in Millimeter, als Maßstab ausgebildet. In der Leiste
1 ist ein Längsschlitz 8 ausgespart, in weichem ein lial ter 10 für einen Aufzeichnungsstift
g verschiebbar geführt ist und durch den eingesetzten Stift 9 in der jeweiligen
Einstellage selbsttätig festgeklemmt wiird.
-
Die Leiste 1 kann zur Leiste 2 auf beliebige Winkel eingestellt werden,
von denen z. B. der Winkel 90° durch die in vollen Linien ausgeführte Wiedergabe
der Leiste 1 und die Winkel 450, I450 und 215° dIwrch die gestrichelt angedeuteten
Lagen der Leiste 1 veranschaulicht sind. Mittels der Leiste 1 und des an ihr sitzenden
Aufzeichnungsstiftes 9 kann man ferner Kreise mit beliebigem, von der gewählten
Einstellung des Stifthalters 10 im Leistenschlitz 8 abhängigen Halbmesser um den
Bolzen 3 als Mittelpunkt ziehen. Auch kann man den Stift 9 und den Bolzen 3 für
eine in üblicher Weise mittels eines Fadens vorzunehmende Ellipsenaufzeichnung zur
Befestigung der Fadenenden verwenden. Weiterhin kann man jede der zwei Leisten 1
und 2 auf Grund ihrer Teilung 6 bzw. 7 sowie auch die beiden in eine Gerade ausgerichteten
Leisten 1, 2 zusammen zur Längenmessung benutzen.