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Einrichtung für den Trägerstromverkehr, bei welcher den eigentlichen
Übertragungsvorgängen jeweils eine Auswahl bzw. ein Anrufvorgang vorausgeht, insbesondere
für die Hochfrequenztelephonie Die bekannten Fernmeldeanlagen, die mittels Trägerwellen
mit oder ohne Fernleitung arbeiten, verwenden zum Anruf der auszuwählenden Teilnehmer
meist Impulsreihen, deren Impulszahlen abhängig von dem jeweils anzurufenden Teilnehmer
sind. Bei einer anderen bekannten Einrichtung, bei der der Verkehr über Gesellschaftsleitungen
erfolgt, die jedoch ohne Trägerwellen arbeiten, erfolgt der Anruf durch die Wechselströme
eines Induktors, wobei den einzelnen Teilnehmerstationen bestimmte Morsezeichen
zugeordnet sind. Bei der bekannten Schaltungsanordnung kann also der nach dem Wahlanruf
zu betätigende Anrufwecker nur in derjenigen Station zum Ansprechen gebracht werden,
deren Auswahlvorrichtungen von vornherein auf die empfangene Kombination von Morsezeichen,
die aus unterschiedlichen Zusammenfügungen von Punkten und Strichen, d. h. langen
und kurzen Stromzeichen, bestehen, eingestellt ist. Die Wahlorgane sind in den einzelnen
Stationen stets betriebsbereit, und lediglich der Anrufwecker ist normalerweise
ausgeschaltet und wird erst dann eingeschaltet, wenn die empfangenen Stromzeichen
mit dem der Station zugeordneten Wahlanruf, der durch die mechanischen Emp-t fangsvorrichtungen
nachgebildet wird, übereinstimmt. Bei anderen bekannten Einrichtungen werden für
die Zwecke des Anrufs bestimmte Modulationsfrequenzen verwendet, mit denen ein beispielsweiser
hochfrequenter Träger moduliert wird, wobei das Einsetzen und die Dauer sowie die
Art dieser Modulationen nach einem bestimmten Code erfolgen kann. Außerdem hat man
bereits vorgeschlagen, die durch einen Strom bestimmter Frequenz modulierte Trägerwelle
selbst nach einem bestimmten Code ein- und wieder auszuschalten. Als Modulationsfrequenz
werden hierbei häufig niedere oder mittlere Frequenzen, beispielsweise Tonfrequenzen,
verwendet, Derartige Einrichtungen weisen daher den Nachteil auf, daß die auf die
Modulationsfrequenz ansprechenden Relais nicht nur auf die Auswahlimpulse und die
Rufströme ansprechen, sondern auch auf die Sprechströme oder auf die sonstigen Modulationsfrequenzen,
die während eines Übertragungsvorganges auftreten können. Dies hat zur Folge, daß
die Relais bis zu einem gewissen Grade erregt werden können; wodurch deren Anker
in Schwingungen geraten und die Kontakte zum Arbeiten kommen. Hierdurch wird einerseits
ein Funken der Kontakte, d. b. also
eine unnötige Abnutzung der
Kontakte, und andererseits ein dauerndes Arbeiten der Auswahlmittel, Wähler o. dgl.
und damit eine un-.. nötige Abnutzung deren mechanischer Teile bewirkt.
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Weiterhin ist eine Trägerstromanordnung bekannt, bei der eine Verzögerungseinrichtung
vorgesehen ist, welche die Trägerstromimpulse, die zur Auswahl einer bestimmten
Station dienen, nur dann: aufnimmt, wenn diese Impulse eine bestimmte Länge haben.
Diese Anordnung hat den Nachteil; daß bei ihr verhältnismäßig lange Impulse ausgesandt
werden, so daß sie nicht ohne weiteres mit den normalen Fernsprechanlagen, die mit
kürzeren Wahlimpulsen arbeiten, zusammengeschaltet werden kann: Weiterhin war eine
Schaltung für Gesellschaftsleitungen bekannt, bei denen ein Empfangsrelais vorgesehen
ist, das nur auf nichtsinusförmige Ströme anspricht; während es auf sinusförmige
Ströme, die durch parallellaufende Starkstromleitungen in der Gesellschaftsleitung
induziert werden, nicht zum Ansprechen kommt. Hierbei handelt es sich jedoch nicht
um eine Trägerstramanlage, sondern um eine Niederfrequenzanlage; bei der die Störströme
durch die Konstruktion des Relais nicht zur Wirkung komtuen können. Da dieses Relais
jedoch sehr empfindliche Kontakte besitzt, die schon durch mechanische Erschütterungen
zum Ansprechen kommen können, ist jede Station mit einem Verzögerungsrelais ausgerüstet,
das erst nach Empfang eines Impulses bestimmter Dauer die Station mit der Gesellschaftsleitung
verbindet. Schließlich ist eine Fernsprechvermittlungseinrichtung bekannt, bei der
bestimmte Verbindungen, beispielsweise A.mtsverb#nciungen, nur durch zweimalige
Wahl der Ziffer r erreicht werden können. Dagegen bleibt die einmalige Wahl der
Ziffer r, d. h. der Empfang eines einzigen Wahlimpulses normaler Dauer, unwirksam,
wenn anschließend eine andere Ziffer gewählt wird. Diese Anordnung dient einem anderen
Zweck als der Erfindungsgegenstand und benutzt daher auch nicht einen Stromstoß
längerer Dauer, der nicht durch Störströme vorgetäuscht werden kann.
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Gemäß der Erfindung werden derartige Trägerstromeinrichtungen, bei
welchen den eigentlichen Übertragungsvorgängen jeweils eine Auswahl bzw. ein Anrufvorgang
vorausgeht, dadurch verbessert, daß jede Station mit einem dauernd an der Leitung
liegenden Anrufrelais ausgerüstet ist, welches nur dann die Wahleinrichtung zur
Aufnahme der den Wahlanruf bewirkenden Impulse für die eigentlichen Rufzeichen freigibt,
-wenn von einer anrufenden Station ein jedem Wahlanruf vorausgehender Stromstoß
bestimmter Mindestdauer empfangen worden ist, und daß die Dauer dieses Impulses
abhängig von dem _Jeweils auszuführenden Auswahlvorgang ist. 1 °'"I-Iierdurch ist
es möglich, durch den Vorim-- , p»ls, der dazu dient, eine fälschliche Betäti-,,
n-ng der Empfangseinrichtungen durch Stör-,-5 zu verhindern, noch ein besonderes
Kennzeichen entsprechend seiner Dauer zu übertragen. Ferner wird eine vorteilhafte
Ausgestaltung der Erfindung auch dadurch erhalten, daß der lang andauernde Impuls
durch einen Zahlengeber, vorzugsweise. eine Wählscheibe, erzeugt wird, der ein Schaltwerk
steuert, wodurch eine Stromquelle so lange an die Fernleitung angeschlossen wird,
bis das Schaltwerk die durch die Impulsgabe bestimmte Stellung erreicht hat.
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In der Zeichnung ist schematisch als Ausführungsbeispiel der Erfindung
der Aufbau einer Einrichtung zum Fernsprechen auf einer Trägerwelle .längs einer
Starkstromleitung mit niederfrequenzmödulierten Anrufströmen für eine Station dargestellt,
wobei der Einfachheit halber auf die Darstellung von weiteren, ebenso aufgebauten
Gegenstationen verzichtet ist: Es ist r die Sendeeinrichtung für den Trägerstrom,
beispielsweise ein Hochfrequenzsender, und z ,derTrägerstromempfänger. Die abgehenden
Leitungen des Senders r und die ankommenden Leitungen des Empfängers sind über eine
entsprechend abgestimmte Übertragungseinrichtung 3 miteinander und über die Kopplungskondensatoren
-l. mit der Kräftübertragungsleitung 5 gekoppelt. Außerdem sind die zur Teilnehmerstation
1o führenden Leitungen des Empfängers 2 und die des Senders i über eine weitere
entsprechend abgestimmte Übertragungsvorrichtung bzw. über Aüsgleichspulen 6 miteinander
und finit den Leitungen;, die über Kontakte des Relais 8 sowie gegebenenfalls über
eine Telephonleitung nach der Teilnehmerstation zo führen, verbünden. Die Rufempfangseinrichtung
einschließlich der Auswahlvorrichtung i i des Empfängers a ist im oberen Teil der
Zeichnung, die Rufsendeeinrichtung einschließlich einer Auswahlvorrichtung 1-a in
dem unteren Teil der Zeichnung unter Fortlassung aller für das Verständnis der Erfindung
unwichtigen Teile der Auswahleinrichtungen schematisch dargestellt. Die Auswahlvorrichtungen
ii und 1a können hierbei in an sich bekannter Weise aufgebaut sein. Vorteilhaft
erhalten sie Hebdrehwähler nach Art der Strowgerwähler.
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Ein Anrufvorgang wird dadurch bewirkt, daß die Trägerwelle wahlweise
mit einer Tonfrequenz, die durch einen Tonfrequenzgenerator 13 erzeugt wird,
moduliert wird. Diese Tonfrequenz wird über später noch genauer
zu
beschreibende Stromkreise, dem Tonfrequenzeingangstransformator i ?_ des Senders
i zugeführt. Die Stromkreise dieses Generators 13 werden durch die Rufsendeeinrichtung
und durch die Rufempfangseinrichtung über eine als Zeitverzögerungsrelais arbeitende
Elektrodenröhre 15 gesteuert.
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Angenommen, der Teilnehmer wünscht eine Verbindung mit einem entfernt
gelegenen Teilnehmer, der beispielsweise über eine Telephonleitung an eine andere
gleich aufgebaute Station angeschlossen ist, so nimmt dieser zunächst den Hörer
von der Telephongabel ab. Über Kontakte des Telephonapparates, die in der Zeichnung
der Einfachheit halber ebenfalls nicht dargestellt sind, wird ein Stromkreis geschlossen,
welcher von dem positiven Pol einer Stromquelle über den Ruhekontakt 18 des Relais
8, Zuleitung oder Telephonleitung und Telephonapparat io, den Ruhekontakt 17 des
Relais 8 und die Wicklung des Relais 16 nach dem negativen Pol der Stromquelle verläuft.
Hierdurch kommt das Relais 16 zum Ansprechen, und die Wicklung des Relais 8 wird
erregt. Das Relais 8 zieht seinen Anker an und verbindet über seine Arbeitskontakte
17 und 18 die Teleplionleitung über die Leitungen 7 mit den Ausgleichspulen 6 und
gleichzeitig mit den zwei Wicklungen des Relais i9. Das Relais i9 kommt dadurch
zum Ansprechen und schließt einen Stromkreis für das Abfallverzögerungsrelais 2o
und das schnell arbeitende Relais 21 der Empfangseinrichtung. Der Zweck des Relais
21 wird an anderer Stelle beschrieben. Das Relais 2o schließt einen Haltestromkreis
für das Relais 8 über seinen unteren Kontakt und den Kontakt 18' des Relais B.
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Der rufende Teilnehmer wählt nun die erste Kennziffer der dem anzurufenden
Teilnehmer zugeordneten Ordnungszahl. Durch jede in dem Telephonstromkreis durch
die Impulsgebeeinrichtung des Telephonapparates, beispielsweise einer Wählerscheibe,
erzeugte Unterbrechung wird das Relais i9 zum Abfallen gebracht, und dieses schließt
an seinem oberen Ruhekontakt j edesmal vorübergehend einen Stromkreis über den oberen
Kontakt des Relais 2o für das Abfallverzögerungsreiais 22 und einen zusätzlichen
Stromkreis über die Leitung 22 zu den in der Zeichnung nicht dargestellten Dreh-
bzw. Hebmagneten des Leitungswählers der Rufsendeeinrichtung.
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Nachdem die erste Impulsreihe vollständig durchgegeben ist, gelangt
der Leitungswähler in eine Stellung, in welcher die Kontaktfedern 23 dieses Wählers
miteinander verbunden werden, wodurch ein Stromkreis geschlossen wird, der von dem
negativen Pol der Stromquelle über den Widerstand 24., Relais 25, den Kontakt des
Relais 26, die Kontaktfedern 23 und den unteren Kontakt des Relais 2o zu dem positiven
Pol der Stromquelle verläuft. Das Abfallverzögerungsrelais 26 würde diesen Stromkreis
verhindern, falls die Kontaktarme des Wählers, wenn ein Stromschluß an dieser Stelle
nicht erwünscht wäre, sehr rasch über die Kontakte 23 hinweggleiten würden. Das
Relais 25 wird alsdann erregt und schließt sogleich seine Kontakte, wobei es durch
seinen oberen Kontakt den Tonfrequenzgenerator 13 unmittelbar an die Primärwicklung
des Tonfrequenzeingangstransformato.rs 14 der Sendeeinrichtung anschließt. Dies
hat zur Folge, daß jetzt die durch den Generator 13 erzeugte Tonfrequenz nach einer
entfernten Station ausgesandt wird. Das Relais 25 schließt gleichzeitig durch seinen
unteren Kontakt für sich selbst einen Haltestromkreis über den unteren Kontakt des
Relais 2o. Das Relais 20 fällt genügend langsam ab, um zu verhindern, daß dieser
Haltestromkreis während der Impulsgabe der Station io und dem im gleichen Takte
arbeitenden Relais i9 unterbrochen wird.
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Während des Wählens der ersten Kennziffer werden also keine Impulse
nach der Gegenstation ausgesandt, sondern die Sendeeinrichtung wurde hierdurch lediglich
vorbereitet, einen Rufstrom auszusenden.
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Der Teilnehmer wird alsdann die zweite Kennziffer der gewünschten
Teilnehmerordnungszahl wählen. Das Relais i9, das den Unterbrechungen der Wählscheibe
folgt, veranlaßt durch seinen oberen Kontakt und den Stromkreis 22, daß der Leitungswähler
nun nach einem Kontakt bewegt wird, in welchem die Federn 27 und 28 mit den entsprechenden
fest angeordneten Kontakten 29 und 30 verbunden werden. Nachdem dies eingetreten
ist, wird ein Stromkreis geschlossen, der von dem negativen Pol der Batterie über
eine Impedanz 31, welche vorteilhaft auch noch für andere Zwecke der Telepho,nanlage
Verwendung finden kann, die Kontakte 30 und 28, den oberen Kontakt des Relais
22, der infolge des Abfallens des Relais 22 nun geschlossen ist, entsprechend der
zweiten Impulsreihe, die obere Wicklung des Relais 32 und den Wellenarbeitskontakt
48 des Leitungswählers nach dem positiven Pol der Stromquelle verläuft. Das Abfallverzögerungsrelais
22 würde das Zustandekommen des Stromkreises verhindern, falls die Wählerarme rasch
über die Stellung hinwegbewegt würden, in welcher die Kontakte 23 und 28 miteinander
verbunden sind. Der Anker des Relais 32 wird durch die Erregung der oberen Wicklung
so weit angezogen und damit dessen Kontakte somit geschlossen, daß sie einen Stromkreis
für die untere Wicklung des Relais schließen,
der von dem negativen
Pol der Stromquelle über die untere Wicklung des Relais 32, den untersten Kontakt
der oberen Kontakte, den Wellenarbeitskontakt 48 des Wählers nach dem positiven
Pol der Batterie verläuft. Dies hat zur Folge, daß die Kontakte des Relais 32 vollständig
geschlossen werden. Der mittlere Kontakt schließt alsdann die obere Wicklung des
Relais 32 und der oberste Kontakt die Wicklung des Relais 25 kurz. Das Relais
25: kommt also, da jetzt beide Enden seiner Wicklung mit dem positiven Pol der Stromquelle
verbunden sind, zum Abfallen.
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Das Relais 25 unterbricht beim Abfallen an seinem unteren Kontakt
seinen eigenen Haltestromkreis und vermittels seines oberen Kontaktes den erst geschaffenen
Stromkreis für den Tonfrequenzgenerator 13. Der Generator 13 bleibt aber
noch mit dem Eingangstransformator 14 des eigentlichen Senders über einen Parallelstromkreis
zu dem oberen Kontakt des Relais 25 verbunden, der über den unteren Kontakt des
Relais 32, den unteren Kontakt des Relais i9, das nun erregt wird, und die Wicklung
des Transformators 14 verbunden ist: Der Stromkreis des Tonfrequenzgenerators 13
schließt also jetzt die Kontakte des Linienrelais i9 ein, welches den Stromunterbrechungen
der Wählscheibe folgt. Während der Impulsgabe entsprechend der zweiten Kennziffer
wird also ein langer stetiger Tonfrequenzimpuls über die Fernleitung 5 nach der
Gegenstation ausgesandt, und erst nachdem die zweite Impulsreihe des Zahlengebers
vollständig durch die Auswahlvorrichtung der Sendeeinrichtung aufgenommen worden
ist, werden über den Verbindungskanal einzelne Tonfrequenzmodulationsimpulse in
Abhängigkeit von den gegebenenfalls weiter auszusendenden Impulsreihen des Zahlengebers
ausgesandt.
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Der Empfangseinrichtung ist ein Relais 33 zugeordnet. Dieses Relais
ist in einem der Detektorstromkreise des Empfängers angeordnet, und es würde stets
dann erregt, wenn die Trägerwelle mit Tonfrequenzen, beispielsweise mit Sprechfrequenzen
oder mit Tonfrequenzen, die durch den Tonfrequenzgenerator 13 erzeugt werden, moduliert
wird. Dieses Relais 33 ist das Anrufrelais dieser Station und wird dazu verwendet,
die Auswahlvorrichtung i i der Empfangseinrichtung entsprechend den gewünschten
Auswahl- und Anrufvorgängen zu steuern. Die Auswahlvorrichtung enthält ferner ein
unverzögert arbeitendes Relais 34, das normalerweise durch den unteren und den mittleren
der oberen Kontakte des Relais 35 von dem Kontakt des Relais 33 abgetrennt
ist. Dieses Relais steuert über seinen Kontakt und die Leitung 34', die in der Zeichnung
ebenfalls der Einfachheit halber nichtdargestellten Betätigungsmagnete des Wählers
der Empfangseinrichtung. Die Empfangseinrichtung enthält außerdem ein Verzögerungsrelais,
das im wesentlichen aus einem Entladungsgefäß 15, beispielsweise einer Dreielektrodenrähre,
besteht, zwischen deren Anode und Kathode ein Relais 36 angeschlossen ist und zwischen
deren Gitter und Kathode ein Widerstand 37 und die dazu parallel geschalteten, selbst
in Serie liegenden Kondensatoren 38, 39 angeordnet sind. Normalerweise liegt parallel
zu den Kondensatoren 38, 39 eine Stromquelle 40, und zwar ist der negative Pol der
Batterie 40 über den mittleren der oberen Kontakte des Relais 35, den Kontakt des
Relais 33, den obersten Kontakt des Relais 35 und den Kontakt des Relais 2i mit
dem Gitter des Entladungsgefäßes 15 verbunden. Dies hat zur Folge, daß das negative
Potential der Batterie 4o direkt dem Gitter des Entladungsgefäßes 15 aufgedrückt
wird, während. die Kathode mit dem positiven Pol der Batterie 40 verbunden ist.
Parallel hierzu liegen die hintereinandergeschalteten Kondensatoren 38, 39 und der
Widerstand 37: Durch die Auf ladung des Gitters mit negativer Vorspannung kann zunächst
ein Anodenstrom nicht entstehen und damit das Relais 36 nicht zum Ansprechen kommen.
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Wenn der lange Tonfrequenzimpuls, welcher während des Wählens der
zweiten Kennziffer ausgesandt wird, in der Gegenstation i empfangen wird, kommt
das Relais 33 in dieser Station zum Ansprechen und unterbricht die Zuleitung des
negativen Poles der Stromquelle 4o zu dem Gitter des Entladungsgefäßes 15. Das Relais
36 kommt indessen mit Rücksicht auf die in den Kondensatoren 38 und 39 aufgespeicherte
Energie nicht sofort zum Ansprechen. Erst nach einem vorbestimmten Zeitabschnitt,
der durch entsprechende Bemessung des Widerstandes 37 und der Kondensatoren 38 und
39 einstellbar ist, wird das Relais 36 erregt und schließt an seinem oberen Kontakt
einen Stromkreis über den linken Kontakt des Relais 37' für die Wicklung des Relais
35. Das Relais 35 wird also erregt und verbindet das schnell arbeitende Relais 34
direkt mit dem Arbeitskontakt des Relais 33. Das Relais 34 spricht an und erregt
das Ansprechverzögerungsrelais,43 des Drehwählers der Empfangseinrichtung. Das Relais
35 schließt außerdem an seinem Kontakt 41 einen Haltestromkreis über die Kontakte
des Relais 43 für sich selbst und vermittels seines untersten Kontaktes einen Stromkreis
für das Ansprechverzögerungsrelais 42. Dieses Relais legt alsdann bei seinem Ansprechen
wieder negative Spannung
an das Gitter des Entladungsgefäßes 15,
die vorher an dem obersten Kontakt des Relais 35 abgetrennt war.
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Auf diese Weise wird das Relais 36 wieder aberregt, während das Relais
35 über die Kontakte des Relais 43 im angezogenen Zustand verbleibt. Da das Relais
42 mit Ansprechverzögerung ausgerüstet ist, wird indessen die negative Spannung
nicht eher wieder an das Gitter angelegt, bis der Haltestromkreis für das Relais
35 durch das Relais 43 hergestellt ist.
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Nun ist die Auswahlvorrichtung der Empfangseinrichtung bereit, die
Tonfrequenzimpulsreihen, die während des Wählens der dritten und gegebenenfalls
weiteren Kennziffern der Ordnungszahl ausgesandt werden, aufzunehmen. Entsprechend
den nun eintreffenden Impulsen werden die Kontakte qq. und 45 des Drehwählers der
Empfangseinrichtung mit den entsprechenden Kontakten 46 und 47 in Berührung gebracht.
Hierdurch wird ein Stromkreis geschlossen, über die Telephonleitung nach dem Wecker
des Telephonapparates des Teilnehmers, wodurch der letztere auf den Anruf aufmerksam
gemacht wird.
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In der rufenden Station waren die Relais 37' und 21 beide erregt worden,
das Relais 37' über den linken Kontakt des Relais 8 und das Relais 21 über den oberen
Kontakt des Relais ig. Das Relais 42 war gleichzeitig aberregt. Relais 21 unterbricht
bei seinem Ansprechen die Verbindung zwischen dem negativen Pol der Stromquelle
40 und dem Kondensator 38; wodurch sich dieser über den Widerstand 37 zu entladen
vermag. Relais 37' unterbricht den Stromkreis für das Relais 35 und schließt an
seinem rechten Kontakt den Kondensator 39 kurz, wodurch die Zeitdauer vergrößert
wird, die benötigt wird, um das Relais 36 zum Ansprechen zu bringen. Das Relais
36 wird nach einem vorbestimmten Zeitabschnitt erregt und unterbricht an seinem
unteren Kontakt die Aussendung der Tonfrequenz. Der linke Kontakt des Relais 37',
der in dem durch das Relais 36 gesteuerten Stromkreis-eingeschaltet ist, verhindert,
daß das Relais 36 das Relais 35 erregt und über das Relais 42 erneut negative Vorspannung
an das Gitter des Entladungsgefäßes 15 legt. Während des Auswahlvorganges setzt
bei ledern ausgesandten Impuls die Verzögerungszeit der Anordnung 15, 37, 38 stets
von neuem wieder ein, d. h. bei jeder Erregung des Relais ig wird gleichzeitig das
Relais 21 erregt und die Stromquelle 4o von dem Kondensator 38 abgeschaltet. Wenn
nun der Teilnehmer mit der Aussendung der einzelnen Impulsreihen länger wartet,
als Zeit erforderlich ist, um das Relais 36 zum Ansprechen zu bringen, so wird an
dem unteren Kontakt des Relais 36 der Tonfrequenzgenerator 13 abgetrennt und der
Teilnehmer genötigt, seinen Hör- und Sprechapparat wieder auf die Gabel zu legen,
wodurch die ganze Einrichtung in die Ruhestellung zurückgeführt und eine neue Auswahl
erforderlich wird.
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Das Entladungsgefäß 15 dient also zwei verschiedenen Verwendungszwecken.
Während des Aussendens der Rufströme bestimmt es die Zeit, während der der Tonfrequenzgenerator
13 und damit die Tonfrequenz nach Aussendung der verschiedenen Impulsreihen eingeschaltet
bleibt. Dieser Zeitabschnitt kann mit Rücksicht auf den Bedienenden etwa 3 bis 5
Sekunden betragen. Außerdem bestimmt das Entladungsgefäß 15 bzw. die gesamte Verzögerungseinrichtung
die Dauer des einen Ruf einleitenden, längeren Impulses, der notwendig ist, um die
Auswahlvorrichtung der Empfangseinrichtung mit dem Relais 33 zu verbinden. Dieser
Zeitabschnitt kann etwa i Sekunde oder noch länger betragen bzw. länger, als die
Töne während einer normalen Unterhaltung aufeinanderfolgen. Dies ist deshalb notwendig,
um ein Arbeiten der Relais 36, 35, 34, 43 und der Auswahlvorrichtung i i während,
einer Verbindung zwischen zwei entfernten Teilnehmern über die Fernleitung 5 zu
verhindern. Eine zufällige Erregung der obenerwähnten Relais infolge von anormal
langen Tönen während eines Gespräches ist bedeutungslos, da diese Relais und die
Auswahlvorrichtung i i unmittelbar in ihre Nullstellung zurückgeführt werden, nachdem
das Relais 43 infolge der Unterbrechung des Tones wieder abgefallen ist. Kleine
Unterbrechungen zwischen einzelnen Tönen verursachen, daß die Kondensatoren 38 und
39 geladen werden und daß der durch diese bestimmte Zeitabschnitt von neuem
beginnt.
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Der angerufene Teilnehmer kann seinen Hör- und Sprechapparat von der
Gabel abnehmen vor und nach dem Aufhören des Ruftons. Nimmt der Teilnehmer ihn ab,
bevor der Ton unterbrochen ist, so wird das Relais 16 durch in der Zeichnung nicht
dargestellte Mittel zunächst am Ansprechen verhindert, so daß seine Telephonleitung
zunächst nicht mit den Ausgleichspulen 6 verbunden wird. Wenn der Ton unterbrochen
wird, so kommt das Relais 33 zum Abfallen, und dieses schaltet seinerseits die Relais
34 und 43 ab. Relais 43 unterbricht dann den Haltestromkreis für das Relais 35,
wodurch dieses Relais zum Abfallen kommt und durch in der Zeichnung ebenfalls nicht
dargestellte Mittel die Auswahlvorrichtung i i in ihre Ruhestellung zurückgeführt
wird. Die Relais 16 und 8 sprechen alsdann an und.verbinden den Telephonapparat
über die Telephonzuleitung sowie
über die Leitung 7 mit den Ausgleichspulen
6 bzw. mit der Übertragungseinrichtung sowie über diese mit dem Trägerstromsender
und -empfänger. Das Gespräch bzw. ein anderer N achrichtenübertragungsvorgang kann
nun beginnen.
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Wenn der anrufende Teilnehmer seinen Hör- und Sprechapparat auflegt,
so wird dessen Relais i9 aberregt und auch das Relais 20 zum Abfällen gebracht.
Dieses Relais 2o veranlaßt, daß die Auswahlvorrichtung 12 in die Ruhelage zurückgeführt
wird.