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Einkanal-Kombinations-Fernwirkanlage Der Bedarf an Fernüberwachungs-,
Fernsignalisierungs- und Fernbedienungseinrichtungen, also Fernwirkanlagen aller
Art, steigt im Fernmeldewesen teils infolge der Komplizierung der Technik und teils
aus Gründen der Zentralisierung stark an. Die Mehrfachausnutzung der Leitungen durch
die modernen Mehrkanalsysteme der Trägerfrequenz- und Wechselstromtelegrafieanlagen
lassen es nicht mehr vertretbar erscheinen, für Fernsteuerungsaufgaben eine besondere
Leitung zu beanspruchen. Eine den modernen Forderungen gemäße Fernwirkanlage darf
nur ein oder zwei Kanäle eines Mehrkanalsystems benutzen. Ferner verbleibt hiermit
als Übertragungsprinzip lediglich eine Modulation des vorhandenen Trägers, wobei
die Modulationsfrequenz wegen der zur Verfügung stehenden Bandbreite und der damit
verbundenen Grenzfrequenz der Filter 25 Hz nicht überschreiten darf. Die bisherigen
Erfahrungen und der Stand der Technik führen daher zu einer Impulsmodulation mit
einer minimalen Impulslänge von -2o ms Dauer, wobei zwecks Vermeidung von Telegrafieverzerrungen
das sogenannte aus der Fernschreibtechnik bekannte Doppelstromprinzip die heute
bestmögliche Übertragung gewährleistet.
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Die Anwendung des Doppelstromv erfahrens mit einer minimalen Stromschrittlänge
von 2o ms Dauer allein erfüllt noch nicht die selbstverständliche Forderung nach
einer hohen Signalisierungsgeschwindigkeit, die von der Zahl der zu übertragenden
Schritte oder Modelelemente (Impulse von 2o ms Dauer) bestimmt wird. Die theoretische
Mindestzahl an Modelelementen bei zwei verschiedenen Leitungszuständen, z. B. Trennstrom
und Zeichenstrom, errechnet sich aus der Kombinatorik nach den Permutationsgesetzen
und
beträgt für 2 n verschiedene Signale zur Darstellung und Übertragung
n Modelelemente. Die Anwendung des Kombinationsprinzips erfordert zwischen dem sendenden
und dem empfangenden Teil der Fernwirkanlage eine Synchronisierung, die durch einen
zusätzlichen Startimpuls veranlaßt oder über einen zweiten Kanal zwangsläufig hergestellt
wird.
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Das Kombinationsprinzip des Doppelstromverfahrens ergibt also bei
geringstem Leitungsbedarf die größte Signalisierungsgeschwindigkeit. Eine leistungsfähige
Fernwirkanlage muß, nach diesen grundsätzlichen Ausführungen aufgebaut sein. In
der Praxis wird die Erzielung einer solchen Einrichtung nur verwirklicht werden,
wenn der technische Aufwand tragbar erscheint. Der Aufwand für eine Fernwirkanlage
wird bestimmt durch die Zahl und die Art der elektromagnetischen Schaltmittel und
den Bedarf an Verbindungsadern zwischen der Befehlsstelle und der Sendeeinrichtung
einerseits und der Empfängereinrichtung und der Signalstelle andererseits.
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Die Verwendung von elektromagnetischen Fernmelderelais kann als günstig,
d. h. als billig, betriebssicher und raumsparend festgestellt werden, womit das
Aufwandminimum dem Minimum der Anzahl der aufzuwendenden Relais entspricht. Es besteht
somit die Aufgabe, bei gegebenem Übertragungsprinzip und gegebener Zahl der zu übertragenden
Signale das theoretische Minimum sowohl der Anzahl der aufzuwendenden Relais als
auch der erforderlichen Verbindungsadern für den beiderseitigen Anschluß der Fernwirkanlage
zu errechnen und ferner aus dem so theoretisch errechneten Aufwand eine technische
Schaltung herzustellen.
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Erfindungsgemäß ist eine Einkanal-Kobinations-Fernwirkanlage entwickelt
worden, bei der sowohl für die Übertragung der Signale als auch für die schaltungstechnische
Gestaltung der Anlage die Kombinationslehre angewendet ist, so daß die relaistechnischen
Kombinationen der den 2" verschiedenen Signalen entsprechenden, aus jeweils einem
einzigen Arbeitskontakt bestehenden 2 n Tasten oder Schaltern über
Adern durch n Relais mit jeweils einem einzigen Umschaltekontakt bewirkt wird, wobei
nach der durch n + i bzw. n + 2 geradzahlige Stromstöße erfolgten
Übertragung über einen einzigen Kanal auch empfängerseitig n Relais mit ihren Kontakten
über
Adern die für die Kennzeichnung der Signale erforderlichen 2 n Stromkreise
reproduzieren (n > 2,
auch gebrochen).
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Die oben angeführten Aufwandszahlen an Stromstößen, Relais und Verbindungsadern
ergeben sich aus nachfolgender Berechnung. Unter- der schon dargelegten Voraussetzung
für die Übertragung der Signale über zwei verschiedene Stromstoßarten, z. B. Trenn-und
Zeichenstrom, verfügen zu können, ergeben sich nach der mathematischen Permutationslehre
für az Modelelemente (Stromstöße) 2 n Permutationen, d. h. 2 n Signale. Da ferner
ein Relais ebenfalls zwei verschiedene Zustände, d. h. den erregten und den Ruhezustand
aufweisen kann, so gilt die gleiche Berechnungsart und damit das gleiche Ergebnis
für die erforderliche Relaiszahl. Die Synchronisierung bedarf eines zusätzlichen
Stromstoßes, eines Startschrittes, sofern für sie kein zweiter Kanal aufgewendet
wird. Die theoretischen Mindestzahlen lauten somit für die Kennzeichnung von 2 n
verschiedenen Signalen n Relais und n Stromstöße.
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Die Zahl der Verbindungsadern zwischen der eigentlichen Fernwirkanlage
und der Befehlsstelle oder dem-Bedienungsfeld sowie auch der Signalstelle oder dem
Kennzeichenfeld, in der Praxis als Ausgänge bezeichnet, ergibt sich ebenfalls aus
der Kombinatorik. Eine grundsätzliche mathematische Ermittlung der möglichen Kombinationen
aus einer bestimmten Zahl von Ausgängen, wobei also jeder Ausgang mit jedem Ausgang
kombiniert würde, ist technisch ohne Bedeutung, da nur die Kombinationen verwendet
werden können, die einen Stromkreis darstellen. Ein Stromkreis setzt einen Potentialunterschied
voraus, d. h. zwei Ausgänge verschiedener Spannung, was sich in technisch einfacher
Weise nur durch Unterteilung der Ausgänge in zwei Gruppen erreichen läßt, wobei
die eine Gruppe positive und die andere negative Spannung führt. Nun kann jeder
Ausgang der einen Gruppe mit jedem Ausgang der anderen Gruppe zu einem technischen
Stromkreis kombiniert werden. Das bedeutet, daß die Zahl der möglichen Stromkreise
sich als Produkt der Ausgänge beider Gruppen miteinander ergibt. Das Produkt zweier
Zahlen, deren Summe gegeben ist, wird nach der mathematischen Extremwertbestimmung
ein Maximum, wenn beide Zahlen gleich groß sind, d. h. die Unterteilung der Ausgänge
in zwei Bleichgroße Gruppen ergibt die größtmögliche Zahl an Stromkreisen. Somit
erhalten wir die Mindestzahl an Ausgängen für x Stromkreise
Für ?,f, Signale demnach
Ausgänge. Besteht die Aufgabe, eine Fernwirkanlage für 64 Signale zu bauen, so läßt
sich der Aufwand wie nachstehend ermitteln
Anzahl der Signale ..... 64 = 26 = 2' |
Anzahl der Stromstöße .. n = 6 |
Anzahl der Relais ...... n = 6 |
Anzahl der Ausgänge ... ?,( 2 +1) - 24 - i6 |
Dies Beispiel ist in Abb. x als Fernwirkanlage bzw. Fernsteuerungseinrichtung technisch
ausgeführt worden.
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Ein einfacheres Ausführungsbeispiel zeigt Abb. 2. Hier werden 16 verschiedene
Signale ferngesteuert.
Anzahl der Signale ...... 16 = 24 = 2'z |
Anzahl der Stromstöße . . n --_ q. |
Anzahl der Relais ....... n = q. |
Anzahl der Ausgänge .... 2(' +1) = 2 3 ` S |
In der Abb. 2 ist die Fernwirkanlage in fünf voneinander getrennten Teilen dargestellt.
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i. Das Bedienungsfeld enthält die aus je einem Arbeitskontakt bestehenden
16 Bedienungstasten, die in 'IV Gruppen zu je vier angeordnet und mit den Zahlen
i bis 16 gekennzeichnet sind.
Vorn Bedienungsfeld fü'--t ein achtadriges
Kabel über die acht Ausgänge i bis 8 zur 2. Gebereinrichtung, die außer den für
die Ü bertragung vorgesehenen Schaltmitteln den Widerstand TV i und die vier Modulationsrelais
M i bis M4 enthält.
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3. Die Doppelleitung bzw. der Kanal Ltg dient der Übertragung der
Signale zur 4. Empfängereinrichtung, die außer den zur Aufnahme dienenden Schaltelementen
den Widerstand IV-, und die Relaiskontakte 11, 21, 22, 31, 41, 42 enthält, die je
nach Stellung über die acht Ausgänge i bis 8 und ein achtadriges Kabel im eventuell
ortgetrennten 5. Kennzeichenfeld jeweils eine der Lampen i bis Ih zum Leuchten bringen.
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Aus der Abb. 2 kann das grundsätzliche Schaltungsprinzip der Kombination
entnommen werden. Die acht Ausgänge sind in zwei gleiche Gruppen aufgeteilt, deren
eine an der negativen Spannung und deren andere an Erde liegt. Von den vier Relais
Mi bis M4 sind den Ausgängen i bis 4 die beiden Relais Mi und M2 und den Ausgängen
5 bis 8 die Relais M3 und M4 zugeordnet. Zwei Relais können vier Zustände darstellen.
i. Il i und M 2 ohne Erregung, 2. M i erregt, N12 ohne Erregung, 3. M 2 erregt,
h7 i ohne Erregung, 4. Ml und M2 erregt. Die Tasten 1, 5, g und 13 liegen gemeinsam
am Ausgang i und lösen damit den ersten Zustand, M i und M2 ohne Erregung, aus.
Jede dieser vier Tasten gehört jedoch einer anderen Tastengruppe an und bewirkt
damit jeweils einen anderen Zustand der Relais 1113 und M4 über die vier verschiedenen
Ausgänge 5 bis B. Das gleiche gilt von allen anderen Tasten. Hiermit sind also auch
praktisch in einfacher Form die theoretisch 16 verschiedenen Relaiszustände, die
sich aus insgesamt vier Relais ergeben, verwirklicht.
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Nach dem gleichen Prinzip sind empfängerseitig mittels vier Relais
I bis IV (in Abb. 2 nicht dargestellt) und deren im ganzen sechs Umschaltekontakte
über 2 x 4 Ausgänge die 16 verschiedenen. Stromkreise für die Lampen i bis 16 gebildet
worden.
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Zum Beispiel beim Drücken der Taste 4 sprechen die Relais Mi,
112, M3, M4 an. Nach erfolgter Übertragung dieses Zustandes werden auch empfängerseitig
die Relais I bis IV erregt, d. h. sämtliche Relaiskontakte 11, 21, 22, 31, 41, 42
legen um und stellen damit einen Stromkreis für die Lampe 4 her.
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Die Zahl der fernsteuernden Signale kann beliebig sein, d. h. braucht
keine Potenz von 2 darzustellen. Jede Signalzahl kann nach diesem System behandelt
werden. Als Beispiel sollen 2o Signale übertragen werden. 2o liegt zwischen 24 und
2'5; es müssen somit fünf Stromstöße und fünf Relais aufgewendet werden. Die Zahl
der Ausgänge beträgt 21,' 2o = 2 x 4,4 = etwa 8,8, d. h. g. Die technische Ausführung
ist in Abb. 3 dargestellt. Die Zahlenbrüche deuten die nur teilweise Ausnutzung
des fünften Relais, des fünften Stromstoßes und des fünften Ausganges an.
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Die Leistungsfähigkeit dieses Kombinationsprinzips tritt mit wachsender
Signalzahl immer stärker in Erscheinung, z. B. werden für die L'bertragung von 25o
verschiedenen Signalenbenötigt: acht Stromstöße, acht Modulationsrelais und 32 Ausgänge.
Auch diese Einrichtung läßt sich noch mit handelsüblichen Relais durchführen. Für
die geberseitigen acht Modulationsrelais können polarisierte Relais mit 16 Lötstiften,
die also sechs getrennten Wicklungen Raum bieten, verwendet werden. Für die empfängerseitigen
acht Kennzeichenrelais ist ein aus maximal sechs Umschaltekontalzten bestehender
Federsatz erforderlich, was ebenfalls noch innerhalb einer Regelausführung liegt.
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Die Rücksicht auf eine zweckmäßige technische Gestaltung kann auch
Abweichung des theoretischen Optimums bedingen, so z. B. beim Bau einer Anlage für
3o Signale, die rechnerisch fünf Stromstöße und zwölf Ausgänge benötigt. Die Ausgänge
sind hier besser in zwei Gruppen von vier und acht anstatt in zwei gleiche Gruppen
von je sechs zu unterteilen, da eine Halbierung von einer geraden Relaiszahl nicht
durchführbar ist und andererseits eine Aufteilung der Relaiszahl in drei und zwei
ein Zustandsverhältnis von 8 : 4 bedingt, womit 32 Signale entstehen.
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Eingangs wurde schon darauf hingewiesen, daß die Übertragung mittels
Impulskombination einer Synchronisierung bedarf. Steht für diesen Zweck ein zweiter
Kanal zur Verfügung, so wird über diesen, wie in Abb.4 dargestellt, ein zwangsläufiger
Gleichlauf sichergestellt. Hierdurch wird eine Synchronisierungseinrichtung erspart
und gleichzeitig die größtmögliche Betriebssicherheit des Gleichlaufes garantiert.
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Ist der Aufwand eines zweiten Kanals nicht möglich, so wird der Gleichlauf
durch eine besondere Synchronisierungseinrichtung bewirkt. Vorteilhaft ist es, diese
Einrichtung aus den gleichen Bauelementen zu bilden, die für die Fernwirkanlage
verwendet werden. Es wurden zwei aufeinander abgestimmte Relaisunterbrecher besonderer
Bauart gewählt, deren einer sich in der Gebereinrichtung befindet, während der zweite
der Empfängereinrichtung zugeordnet ist und unmittelbar vor jeder Signalübertragung
durch einen besonderen Startimpuls angelassen und damit synchronisiert wird. Die
Unterbrecher bestehen, wie Abb. i zeigt, aus je einem polarisierten Relais U bzw.
T, aus je einem Kondensator C i bzw. C 2 und j e drei `'Widerständen W4,
1V6, 1V7 bzw. W14, W 16, IV 17. Die Widerstände W2 und W3 bzw.
Wie und IVi3 in Abb. i stellen lediglich eine technische Sicherheitsmaßnahme
gegen eine Kontaktbeschädigung bei eventuellem Kurzschluß dar. Das polarisierte
Relais weist zwei Wicklungen auf, wobei die Wicklung UI in Reihe mit dem Kondensator
Ci und die Wicklung UII in Reihe mit dem Widerstand W4 liegt. Diese beiden Wicklungen
wirken einander entgegen, und zwar in derWeise, daß die Wicklung U I die bestehende
Ankerlage zu erhalten trachtet und die Wicklung UII den Anker umzulegen sucht. Es
werden während der Aufladezeit des Kondensators die Wirkungen der Wicklungen sich
gegenseitig aufheben, so daß erst beim Versiegen des Kondensatoraufladestromes das
Umlegen des Relaisankers stattfindet. Der Augenblick des Umlegens des Ankers ist
außer von der Größe des Kondensators auch vom Ohmwert des Vorwiderstandes der Wicklung
II
abhängig, da deren Stromfluß die .Höhe des nicht wirksamen restlichen
Aufladestromes des Kondensators bestimmt. Durch geeignete Dimensionierung des Kondensators
und des Vorwiderstandes wird der Relaisunterbrecher nun auf die maximale Telegrafiergeschwindigkeit,
d. h. auf 25 Hz abgestimmt.
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Eine weitere Maßnahme ist bei Anwendung des Kombinationsprinzips erforderlich,
um die Kombinationsbildung für die Sendung zu ermöglichen. Die Modulationsrelais,
die in Abb. i mit Mi, M6 bezeichnet wurden, stellen einen bestimmten aber gleichzeitigen
Zusiand der einzelnen Relais dar, deren Kontaktstellung zwecks Aussendung nacheinander
abgetastet werden muß. Für diese Aufgabe ist eine Relaiskette vorgesehen, deren
Relaiszahl gleich der Zahl der Modulationsrelais sein muß. Diese Relaiskette, in
Abb. i aus den Relais Zi bis Z6 bestehend, wird synchron zeit dem Sendekontakt gesteuert.
Der Gleichlauf zwischen der Relaiskette und dem Sendekontakt wird dadurch erreicht,
daß die beiden polarisierten Relais Z und L hintereinandergeschaltet vom Relaisunterbrecher
gleichzeitig- gesteuert werden. Der z-Kontakt wird nun bei jedem Umlegen immer ein
Relais der Relaiskette zum Ansprechen bringen, das jeweils mit seinem Kontakt die
Kontakte der Modulationsrelais anschaltet, und zwar in der Weise, daß das Abtasten
der Kontaktstellung stets einen Schritt später erfolgt, um während der Aussendung
des betreffenden Stromstoßes eine unveränderliche Lage der Relaiskontakte sicherzustellen.
Es wird so für jedes Modulationsrelais ein Stromstoß gebildet, der anzeigt, ob das
betreffende Moduiationsrelais sich im erregten oder im Ruhezustand befindet.
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Die entstandene Stromstoßkombination wird über einen Kanal dem Empfänger
zugeleitet, der nun seinerseits die ankommenden einzelnen Stromstöße wieder in der
richtigen Reihenfolge auf die Kennzeichenrelais, die in Abb. i mit den römischen
Zahlen I bis VI bezeichnet sind, verteilen muß. Diese Verteilung wird durch eine
ähnliche Relaiskette, die in Abb. i mit Ki bis K6 bezeichnet ist; vorgenommen. Der
durch die vorbeschriebenen Maßnahmen mit dem Sendekontakt synchron laufende p-Kontakt
nimmt mittels der K-Kette die nacheinanderfolgende Anschaltung der Kennzeichenrelais
I bis IV vor, wobei die Stellung des vom Sendekontakt gesteuerten Empfangsrelais
E den Zustand der Kennzeichenrelais bestimmt.
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Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß für diese Kombinationsmethode
außer den Modulationsrelais und den Kennzeichenrelais eine Synchronisierung erforderlich
ist und söwohl senderseitig wie auch empfängerseitig je eine Relaiskette für die
entsprechende Folge und Verteilung der auszusendenden bzw. zu empfangenden Stromstoßkombination
vorhanden sein muß. Als zusätzlicher Aufwand für die Praxis werden für die Anlassung
und den Schluß einer Sendung und auch für die Überwachung je nach gestellten Sonderbedingungen
einige Relais benötigt.
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Nach diesen allgemeinen Ausführungen wird nachstehend die prinzipielle
Arbeitsweise der auf Abb. i dargestellten Fernwirkanlage beschrieben.
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Die Anlage zerfällt naturgemäß in eine Geber= einrichtung, zu der
das Bedienungsfeld gehört und in eine Empfängereinrichtung, der das Kennzeichenfeld
zugeordnet ist. Die Verbindung zwischen der Geber-und der Empfängereinrichtung ist
der Übertragungskanal. Das Bedienungsfeld enthält 64 Bedienungstasten, die laufend
mit den Zahlen i bis 64 bezeichnet und in acht Gruppen I bis VIII unterteilt sind
und jeweils nur einen Arbeitskontakt besitzen.
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Die Gebereinrichtung besteht aus den sechs Relais M i: bis M6, die
die 64 möglichen verschiedenen Signale durch ihren angesprochenen oder abgefallenen
Zustand kennzeichnen und durch ihre Kontakte die Stromstoßkombinationen bestimmen.
Sie sollen daher Modulationsrelais genannt werden. Ferner ist ein Relaisunterbrecher,
der aus dem polarisierten Relais U, dem Kondensator C z und den Widerständen W2,
W?. besteht, vorhanden. Dieser Relaisunterbrecher ist für eine Frequenz von 25 Hz
durch den Kondensator C i und den Widerstand W 4 abgestimmt. Die polarisierten Relais
Z und L werden von dem Relaisunterbrecher gesteuert. Für die Aussendung der Kombination
ist die Relaiskette Z, bestehend aus den Relais Zi bis Z6 vorgesehen, die dafür
sorgt, daß der Zustand der Modulationsrelais in bestimmter Reihenfolge abgetastet
wird. Der Sendekontakt i, dessen zugeordnetes Relais L vom Unterbrecher im Takt
von 25 Hz gesteuert wird, wird durch die Kontakte der Z-Kette nacheinander an die
Kontakte der Modulationsrelais gelegt und sendet so die Einstellung, d. h. die gewünschte
Kombination zur Empfängereinrichtung. Die beiden Hilfsrelais Zo und V dienen der
Anlassung und Abschaltung einer Sendung.
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In der Empfängereinrichtung befindet sich ein gleicher Relaisunterbrecherwie
in der Gebereinrichtung. Der gleiche Aufbau und die gleiche Abstimmung bürgen für
einen möglichst genauen Gleichlauf während des Ablaufes der Impulskombination. Der
Relaisunterbrecher in der Empfängereinrichtung wird durch die Gebereinrichtung angelassen,
und zwar mittels eines besonderen Startschrittes. Ferner enthält die Empfängereinrichtung
ebenfalls eine Relaiskette, bestehend aus den Relais Ki bis K6, die dafür sorgen,
daß die ankommenden Stromstöße, die vom Empfangsrelais E aufgenommen werden, nacheinander
den Kennzeichenrelais I bis VI zugeführt werden, deren Kontakte dann über die Ausgänge
i bis 16 die im Kennzeichenfeld vorhandenen 64 Stromkreise steuern. Auch hier stellen
die Relais K o und VK zwei Hilfsrelais für die Anlassung und Beendigung einer Empfangsaufnahme
dar.
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Beim Anlegen der Spannung an die Anlage entstellt zunächst der Betriebszustand
wie folgt: Der Relaisunterbrecher U beginnt zu arbeiten über den Stromkreis i :
PluspolderBatterie,Widerstand W2, Kontakt U, Kondensator C= bzw. Widerstand N'4,
Relaiswicklung UI bzw. UII, Widerstand W7, Kontakt z o2, Widerstand W3, Minuspol
der Spannung.
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Nach der Aufladung des Kondensators C i wird die Wicklung UII allein
wirken und damit den Kontakt u umlegen, d. h. an den Widerstand W 3 legen.
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Hierdurch entsteht der Stromkreis 2 : Minuspol der Batterie, Widerstand
W3, Kondensator C i bzw. Widerstand W4, Relaiswicklung U I bzw.
U I I, Widerstand W6, Widerstand W2, Pluspol der Batterie.
Dieser
Stromkreis bewirkt einen dem ersten Stromkreis gegenüber entgegengesetzten Stromfluß
in den Relaiswicklungen. Der Kondensator wird umgeladen, und nach Beendigung der
Umlegung wird wieder nur die Wicklung UII allein wirken. Hierdurch legt der Kontakt
u wieder in seine alte Lage zurück. Dieses Arbeiten des Relais U wiederholt sich
so oft, bis der Kontakt z o2 öffnet. Hierdurch kann nur noch der Stromkreis 2 bestehen,
aber nicht mehr der Stromkreis i. Durch Öffnen des Kontaktes zog wird also stets
der Relaisunterbrecher in der gleichen Lage stillgesetzt. Die laufende Umpolung
durch den u-Kontakt bewirkt ebenfalls eine Umpolung des Stromflusses in den Wicklungen
der polarisierten Relais Z und I_, d. h. die Relais Z und I_ arbeiten im gleichen
Takte mit. Die Größe des Kondensators C i ist so bemessen, daß dessen Umladezeit,
die in Verbindung mit der Wicklung UI den Beharrungszustand des Unterbrechers bewirken,
eine Umschaltefrequenz von 25 Hz erzeugt.
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Der Kontakt z wird beim ersten Umlegen das Z i-Relais der Z-Kette
erregen, beim Zurücklegen, also beim zweiten Schritt, wird über den z ii-Kontakt
ein Stromkreis für das Zi- und das ZZ-Relais entstehen. Über diesen Stromkreis wird
das Zi-Relais gehalten und das ZZ-Relais zum Ansprechen gebracht. Beim abermaligen
Umlegen des z-Kontaktes, d. h. beim dritten Schritt, wird über-den z2i-Kontakt ein
Stromkreis für die Relais Z2 und Z3 bestehen, so daß jetzt Z2 gehalten wird und
Z3 anspricht; Zi fällt ab. In dieser Weise läuft nach und nach die Kette durch,
bis beim siebenten Schritt ein Stromkreis für die Relais Z6 und Zo über den
Relaiskontakt z 61: hergestellt ist, über den - 6 gehalten wirdund z.o anspricht;
Zo öffnet nun seinen Kontakt z 02. Hierdurch legt der zt-Kontakt in die Ruhelage
zurück ünd bleibt dort liegen. Dadurch wird auch der z-Kontakt den achten Schritt
machen und damit in der gezeichneten Lage endgültig verbleiben. Durch das Durchlaufen
der Kette besteht nun aber ein Stromkreis für das RelaisZo, Stromkreis 3: Minuspol
der Batterie, Zo-Relais; Wicklung I-2, zoi-Kontakt, z-Kontakt, Erde.
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Das RelaisZo wird sich also halten, alle anderen Z-Relais sind abgefallen.
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Wir haben nun den Betriebsruhezustand erreicht, d. h. sämtliche Relais
weisen die gezeichnete Stellung auf, mit Ausnahme des Z o-Relais, das sich in angesprochenem
Zustand befindet. Die Anlage ist also betriebsbereit.
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Auch in der Empfängereinrichtung ist beim Einschalten der Spannung
infolge des geschlossenen koi-Kontaktes der Relaisunterbrecher P in Tätigkeit gesetzt
worden und hat mit seinem P-Kontakt die K-Kette Ki bis K6 in gleicher Weise durchlaufen.
Auch in diesem Falle ist durch Ansprechen desRelais Ko der Relaisunterbrecher stillgesetzt
worden. Auch hier befinden sich die Relais in der gezeichneten Lage mit Ausnahme
der Relais Ko und Ki, die sich in angesprochenem Zustand befinden.
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Der Vorgang bei der Übertragung eines Signals spielt sich im einzelnen
wie folgt ab: Es wird beispielsweise die Taste i geschlossen. Hierdurch entsteht
ein Stromkreis für die Relais 1614, l75, :1T6 und Zo. Stromkreis 4.: :Minuspol der
Batterie, Widerstand I-1"i, Ausgang i; Bedienungstaste i, Ausgang i6, Relais M5,
Wicklung 5-6, Relais M4, Wicklung 5-6, Relais M6, Wicklung i-2, Kontakt v, RelaisZo,
Wicklung 3-4, Erde.
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Die RelaisM4, 1V15, M6 werden ansprechen, das RelaisZo wird abfallen,
da dessen Wicklung 3-,4 der Wicklung i-2 entgegenwirkt. Durch das Abfallen öffnet
es seinen Kontakt zoi und schließt sAnen Kontakt z03. Hierdurch wird die Wicklung
i-2 des Zo-Relais abgetrennt und die Wicklung 3-q. kurzgeschlossen. Das. Zo-Relais
kann also erst beim siebenten Schritt beim Durchlaufen der Kette wieder ansprechen.
Der Relaisunterbrecher wird durch Schließen des z o2-Kontaktes angelassen. Der Kontakt
zoq. bewirkt durch sein Öffnen das Ansprechen des Relais V über den Widerstand io.
Eine Änderung im Stromkreis q. tritt nur insofern auf, als das V-Relais mit seiner
Wicklung 3-.4 zusätzlich eingeschleift ist.
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Der mit dem z-Kontakt synchron laufende i-Kontakt nimmt die Aussendung
der Stromstoßkombination in Abhängigkeit von den Kontakten Z i z, Z 22, Z 32, Z
42, Z52, Z62 und den Kontakten Alii, M2i, M3I, 341,
iU5i, MAI vor.
Im Ruhezustand lag an der Leitung über den i-Kontakt und über die Kontakte z i2,
z32, z52 und dem Widerstand W 8 positive Spannung. Nach dem Umlegen
des i-Kontaktes, also während des ersten Schrittes, lag an der Leitung über die
Kontakte z22, z,42, z62 und den Widerstand W 9 negative Spannung.
Dieser erste Schritt wird also unabhängig von der Kette und von den Modulationsrelais
stets die negative Spannung an die Leitung legen, stellt den Startschritt dar und
bedeutet die Anlassung und damit die Synchronisierung des empfängerseitigen Relaisunterbrechers
P.
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Beim erstmaligen Zurücklegen des i-Kontaktes, also beim zweiten Schritt,
wird über den zi2-Kontakt die Stellung des ira ii-Kontaktes abgeprüft. Da in unserem
Falle, wie vorbeschrieben, nur die Relais M4., 315 und M6 erregt sind, befinden
sich also die Kontakte in ii, m2i und 4y631 im abgefallenen; d. h. im gezeichneten
Zustand. Während des zweiten, dritten und vierten Schrittes wird also der i-Kontakt
jedesmal einen positiven Stromstoß aussenden. Beim fünften Schritt wird erstmalig
ein negativer Kombinationsstromstoß gebildet. Auch der sechste und siebente Schritt
des i-Kontaktes legt über den Kontakt z52 bzw. z62 negative Spannung an die Leitung.
Beim achten Schritt befindet sich der i-Kontakt wieder in der gezeichneten Ruhestellung
und sendet jetzt, da inzwischen die Kontakte zig, z32 und z52 alle abgefallen
sind, einen positiven Dauerstrom, d. h. es besteht der Betriebsruhezustand.
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Beim siebenten Schritt sprach, wie schon ausgeführt wurde, das Zo-Relais
an und setzte damit den Relaisunterbrecher U still. Der zo4-Kontakt bringt durch
Kurzschluß das V-Relais zum Abfallen, sofern die Taste i nicht mehr geschlossen
ist. Ist die Taste i länger als für die Sendung des Signals benötigt, geschlossen,
so wird das während der Sendung durch den abfallenden z04-Kontakt erregte V-Relais
über seinen Umschaltekontakt V so lange gehalten, bis die Taste i wieder geöffnet
wird. Hierdurch wird ein nochmaliges Abfallen des Zo-Relais und damit eine
weitere
Sendung des gleichen Signals vermieden. Da der ganze Sendevorgang etwa =8o ms Zeit
erfordert, so ist bei Handbetätigung der Bedienungstaste eine zu kurze Schließungszeit
keinesfalls zu befürchten.
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Erst nach Öffnen der Taste und dem dadurch erfolgten Abfallen des
V-Relais ist eine weitere Signalsendung möglich.
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In der Empfängereinrichtung wurde durch den ersten Schritt, den Startschritt,
das polarisierte Empfangsrelais E umgelegt. Der e-Kontakt trennte damit den Haltestromkreis
für das RelaisKo Wicklung 3-4 auf.
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Stromkreis 5: Minuspol der Batterie, Widerstand W=8, Kontakt e, KV-Relais
Wicklung 3-4, k o2-Kontakt, Erde.
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Das Ko-Relais fällt ab und setzt durch seinen koi-Kontakt den Relaisunterbrecher
T in Gang. Die Abfallzeit des KV-Relais und die sich daran anschließende Umschlagzeit
des durch den t-Kontakt gesteuerten P-Relais stellen zusammen die Dauer des ersten
Schrittes der Stromstoßsendung dar, so daß gleichzeitig mit erstmaligem Umlegen
des p-Kontaktes der Kontakt e die durch die Sendung bedingte Lage für den zweiten
Schritt einnehmen wird. Die vorliegende Stromstoßkombination ist nun so beschaffen,
daß deren zweiter Schritt ein Zurücklegen des e-Kontaktes bewirkt. Hierdurch besteht
trotz dem geschlossenen k i2-Kontakt kein Stromweg für das Kennzeichenrelais I,
wohl aber wird über den k ii-Kontakt das Kettenrelais K2 zum Ansprechen kommen und
das Relais K= weiter gehalten werden.
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Stromkreis 6: Minuspol der Batterie, Relais K2 Wicklung i-2, Relais
K= Wicklung 3-4, kii-Kontakt, k3=-Kontakt, k61-Kontakt, P-Kontakt, Eide.
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Das Zurücklegen des P-Kontaktes, also der zweite Schritt des Relaisunterbrechers
T, fällt wegen der Synchronisierung mit dem dritten Schritt des e-Kontaktes zusammen.
Der dritte Empfangsschritt bringt für den e-Kontakt keine Veränderung; daher wird
nur ein Stromkreis für die Erregung des K3-Relais und das Halten des K2-Relais entstehen.
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Stromkreis 7: Minuspol der Batterie, KZ-Relais Wicklung 3-4, K3-Relais
Wicklung I-2, k 2i-Kontakt, k4=-Kontakt, k6=-Kontakt, p-Kontakt, Erde.
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Das KI-Relais fällt ab. Beim dritten Schritt wird in gleicher Weise
das K4-Relais erregt und das K3-Relais gehalten.. Das KZ-Relais fällt ab. Beim vierten
Schritt des P-Kontaktes wird das -k5-Relais erregt, das K4-Relais gehalten, und
das K3-Relais fällt ab. Während des vierten Schrittes des P-Relais kam beim e-Kontakt
der fünfte Empfangsschritt zur Wirkung, d. h. das E-Relais bzw. der e-Kontakt legen
um. Hierdurch entsteht erstmalig für das Kennzeichenrelais IV ein Stromkreis 8:
Minuspol der Batterie, Widerstand W i8, Kontakt e, Kennzeichenrelais IV Wicklung
I-2, Kontakt k42, Kontakt k62, Kontakt p, Erde.
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Während der folgenden Schritte wird das Kennzeichenrelais IV über
seine Wicklung 3=4 und den Stromkreis g gehalten.
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Stromkreis g: Minuspol der Batterie, Kennzeichenrelais IV, Wicklung
3-4,.Kontakt 44, vk-Kontakt, Erde. Der vk-Kontakt ist geschlossen, da beim erstmaligen
Umlegen des p-Kontaktes das VK-Relais Wicklung I-2 erregt wurde und infolge seiner
Dämpfungswicklung während, desAblaufes der acht Schritte des P-Kontaktes angezogen
bleibt.
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Der Kontakt e wird nun auch während des sechsten und siebenten Empfangsschrittes
in der gleichen Stellung wie beim fünften Empfangsschritt verharren, so daß während
des fünften und sechsten Schrittes des Kontaktes p auch die Kennzeichenrelais V
und VI erregt werden, die ebenfalls über ihre 3-4-Wicklung und über ihre Kontakte
54 und 62 gehalten werden. Während des siebenten Schrittes, des p-Kontaktes, wird
das Ko-Relais wieder zum Ansprechen kommen, über den Stromweg =o : Minuspol der
Batterie, Ko-Relais Wicklung I-2, kii-Kontakt, k3=-Kontakt, k5=-Kontakt, P-Kontakt,
Erde.
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Der koi-Kontakt setzt den Relaisunterbrecher T still, d. h. der p-Kontakt
geht mit dem achten Schritt in seine Ruhestellung zurück und verharrt dort bis zum
Beginn der nächsten ankommenden Sendung. Der k03-Kontakt übernimmt die Haltestromkreise
für die Kennzeichenrelais IV, V und VI, da der vk-Kontakt infolge des jetzt abfallenden
Verzögerungsrelais VK öffnet. Der ko4-Kontakt schließt den durch die Kennzeichenrelais
IV, V und VI und deren Kontakte 43, 53 und 61 ausgewählten.
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Stromkreis =i: Minuspol der Batterie, Widerstand W =i, Kontakt =i,
Kontakt 21, Kontakt 31, Ausgang i, Lampe i, Ausgang 16, Kontakt 53, Kontakt 43,
Kontakt 61, Kontakt k 04, Erde. Die Lampe i leuchtet, und das Signal ist damit übertragen.
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In gleicher Weise geschieht die Übertragung sämtlicher anderen 63
Signale, wobei stets der Zustand der Modulationsrelais M und der Zustand mit römischen
Zahlen bezeichneten Kennzeichenrelais übereinstimmen wird. Beim Beginn einer neuen
Sendung wird zunächst durch Abwerfen des K o-Relais sowohl derKennzeichenstromkreis
durch den Kontakt k 04 als auch der Haltestromkreis für die Kennzeichenrelais durch
den Kontakt k03 aufgetrennt werden. So wird durch Eintreffen des Startschrittes
einer neuen Sendung stets der gezeichnete Ursprungszustand hergestellt.
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Die technischen Anwendungsmöglichkeiten der oben beschriebenen Kombinationsmethode
lassen sich nicht erschöpfend aufzählen. Außer für Überwachungs- und Signalisierungseinrichtungen
ist sie z. B. auch für den Bau einer elektrischen Fernschreibeinrichtung geeignet.
Hierbei werden die Bedienungstasten in Form einer Fernschreibertastatur angeordnet
und entsprechend beschriftet. Der gesamte Aufwand für den Sendeteil hat höchstens
den Umfang der vorbeschriebenen Gebereinrichtung. Der Empfangsteil der Fernschreibeinrichtung
weist elektrisch einen analogen Aufbau zu der vorgeschriebenen Empfängereinrichtung
auf, wobei in den Kennstromkreisen statt der Lampen elektromagnetische Schalter
eingebaut werden, die über eine geeignete mechanische Hebelübertragung die Schrifttypen
betätigen. Alle in den bisher mechanischen Springschreibern verwendeten hochwertigen
feinmechanischen Teile für die Produktion der Sendestromstoßfolge und für die Kennzeichnung
der empfangenden Kombination entfallen. Der Aufwand wird raum-, gewichts- und qualitätsmäßig
wesentlich geringer. Ein Zusammenarbeiten mit den bisherigen
Fernschreibern
bzw. mit den bisher in der Fernschreibtechnik üblichen Zusatzgeräten ist ohne weiteres
gegeben.
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In der Folge wird nun eine Rufeinrichtung als Anwendung ausgeführt
werden, die wegen ihrer besonde-Bedingungen nicht unmittelbar nach vorliegender
Methode gebaut werden kann. Als Aufgabe sei gestellt, über zwei Kanäle eines trägerfrequenten
Mehrkanalsystems 2o Teilnehmer, die verschiedene Vorrangsstufen genießen, zu rufen.
' Vorhanden seien 20 mit je einem Umschaltekontakt versehene Relais, die den einzelnen
Teilnehmern zugeordnet über einen Fernsprechhandv ermittlungsschrank durch Rufstrom
gesteuert werden.
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Diese Rufeinrichtung ist in der Abb. 4. dargestellt und zerfällt in
vier Teile.
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i. Die Rufumsetzung weist 2o Relais A i bis A 20
und
deren Umschaltekontakte a i bis a 2o auf, die über zwölf Verbindungsadern
zur 2. Gebereinrichtung führen. Hier befinden sich die Modulationsrelais M i bis
M 5, die Relaiskette Z_ i bis Z 5, der Relaisunterbrecher U, der die polarisierten
Relais Z, L und S steuert, und eine Relaisanordnung, bestehend aus einem H-Relais
und je einer Wicklung der Relais Z o und M i bis M 5. Von der Gebereinrichtung führen
zwei Kanäle zur ortsgetrennten 3. Empfängereinrichtung, die von der Gebereinrichtung
mittels der beiden polarisierten Empfangsrelais E und P gesteuert wird. Eine Empfangsrelaiskette
K i bis K 5 und die Kennzeichenrelais I bis V dienen zur Auswertung der ankommenden
Stromstoßkombination. Die Kontakte der Kennzeichenrelais wählen über neun Adern
in der :I. Rufverteilung das dem gewünschten Teilnehmer entsprechende zugeordnete
R-Relais aus, das seinerseits mit seinem y--Kontakt die Rufspannung an die Teilnehmerleitung
legt.
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Beim Aufbau der Schaltung muß außer dem Vorrang der einzelnen Teilnehmer
berücksichtigt werden, daß vom Vermittlungsschrank mehrere Teilnehmer gleichzeitig
gerufen werden können. Eine direkte Cbernahme der in Abb. 3 dargestellten Schaltung,
in der die Tasten i bis 2o durch die entsprechenden Relaiskontakte ersetzt werden,
ist aus obigen Gründen nicht möglich. Es ist daher ein Schaltungsaufbau nach Abb.
:I vorgenommen worden. Unter grundsätzlicher Beibehaltung des erfindungsgemäßen
Kombinationsprinzips sind bei Aufwendung von drei weiteren Ausgängen io bis 12 die
Umschaltekontakte der 2o Relais A i bis A 2o so verwendet worden, daß bei gleichzeitiger
Betätigung mehrerer Relaiskontakte stets nur ein einziger zur-Wirkung kommt, wobei
die Kontakte höherer Zahlen gegenüber den mit niedrigeren Zahlen bezeichneten Kontakten
den Vorrang genießen. aiä schaltet z. B. alle Relaiskontakte a i bis
a 17 ab. Die Wirkung auf die Modulationsrelais M i bis NI 5 durch
Betätigung der Relaiskontakte auf Abb. q stimmt mit der der Tasten in Abb. 3 überein.
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Die Relaisanordnung der Ausgangsgruppe i bis 5 stimmt auf beiden Abbildungen
überein. Die vier Relaiszustände der Relais M q. und M 5 sind in Abb. 4. durch eine
Reihenschaltung hergestellt worden, wobei die beiden Wicklungen des Relais NT 4
gleich stark und gegensinnig wirken, so daß bei der Entstehung eines Stromkreises
für beide Wicklungen durch die Kontakte a Z bis a 5 das Relais
M 4. nicht zum Ansprechen gelangt. Es bestehen somit für die vier Gruppen
von je fünf Relaiskontakten folgende Relaiszustände betreffend die Modulationsrelais
M q. und M 5. i. Gruppe I: Kontakt a i bis a 5 M 5 erregt, 2. Gruppe II : Kontakt
a 6 bis rx io N I .4 und N 15 erregt, 3. Gruppe III: Kontakt
a ii bis a 15 1114 erregt, 4.. Gruppe IV: Kontakt
a 16 bis a 2o
kein Relais erregt. Der Gleichlauf zwischen der Gebereinrichtung
und der Empfängereinrichtung wird nach Abb. q ohne besondere empfängerseitige Synchronisierungseinrichtung
über einen zweiten Kanal zwangsläufig sichergestellt. Ein Relaisunterbrecher, wie
in der Einrichtung in Abb. i, steuert außer den Relais Z und I_ gleichzeitig das
Synchronisierungsrelais S ; damit sind sowohl geberseitig die Kontakte s und i im
Gleichlauf als auch die über die beiden getrennten Kanäle von diesen Kontakten gesteuerten
empfangsseitigen Relais E und P.
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Die Schaltanordnung mit dem Hilfsrelais H hat folgende Aufgaben: i.
Die Sendung der Stromstoßkombination durch Abfallen des Z o-Relais zu veranlassen;
2. während der Sendung eine Zustandsänderung der Modulationsrelais, die durch weitere
Betätigung der Kontakte a i bis a 2o verursacht werden könnte, zu verhindern;
3. anschließend an die jeweils letzte Stromstoßsendung durch Übertragung einer besonderen
Stromstoßfolge empfängerseitig sämtliche Kennzeichenrelais I bis V abzuwerfen und
damit den letzten Rufzustand aufzuheben.
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Der Relaisunterbrecher U und die Relaiskette Z i bis Z 5 arbeiten
in gleicher Weise, wie unter Abb. i ausgeführt wurde.
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Das in der Empfängereinrichtung befindliche Relais F tritt nur bei
eventuell auftretenden Fehlern in Funktion. Im Gegensatz zur Anlage der Abb. i wird
hier die Empfangsrelaiskette K i bis K 5 vom Geber gesteuert, so daß bei einem eventuellen
fehlerhaften Verlorengehen eines oder mehrerer Stromstöße die Relaiskette nach Beendigung
der Übertragung eines Signales nicht ihren Ursprungszustand erreichen und damit
für alle kommenden Übertragungen fehlerhaft arbeiten würde. Zwecks unmittelbar selbsttätiger
Behebung eines solchen Fehlers wird die Speisespannung der Kettenrelais über den
f-Kontakt geführt und die Erregung des F-Relais sowohl von der richtigen Lage der
Empfangsrelais als auch von der Ursprungsstellung der Relaiskette abhängig gemacht.
Eine starke Dämpfung der Wicklung des F-Relais verhindert einen Abfall des Ankers
während eines normalen Empfangsvorganges. Der Betriebszustand in der Gebereinrichtung
ist durch den angezogenen Zustand des Zo-Relais gekennzeichnet, der betriebsbereite
Zustand der Empfängereinrichtung bedingt den angezogenen Zustand der Relais Ko und
F. Der Betriebszustand ergibt sich
durch Anlegen der Spannung von
selbst in analoger Weise wie bei der Einrichtung in Abb. i beschrieben wurde.
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Der Vorgang beim Ruf eines Teilnehmers spielt sich im einzelnen wie
folgt ab: Das A i-Relais wird vom Fernsprechhandvermittlungsschrank durch Rufstrom
erregt, womit der a i-Kontakt schließt. Hierdurch werden die Relais M i und M 5
erregt über den Stromkreis 12: Minuspol der Batterie, i11 i-Relais Wicklung i-2,
a i-Kontakt, a 2- bis a 5-Kontakt, Ausgang 6, M 4-Relais Wicklung i-2, Ausgang 7,
a 6- bis a io-Kontakt, Ausgang 8, M 5-Relais Wicklung i-2, Ausgang
9, a ii- bis a i5-Kontakt, Ausgang io, Relais M4 Wicklung 3-4, Ausgang ii, a 16-
bis a 7,o-Kontakt, Ausgang 12, z o5-Kontakt, Erde.
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Die Kontakte m 12 und m 52 stellen einen Stromkreis
für das H-Relais her: Stromkreis 13: Minuspol der Batterie, M i-Relais Wicklung
3-4 bzw. M 5-Relais Wicklung 3-4,m i2-Kontakt bzw. m 52-Kontakt, H-Relais Wicklung
1-2, v-Kontakt, Erde.
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Das H-Relais spricht an und schließt mit seinem h 2-Kontakt den Stromkreis
14: Minuspol der Batterie, Z o-Relais Wicklung 3-4, z o3-Kontakt, h 2-Kontakt, v-Kontakt,
Erde.
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Das Z o-Relais wird abgeworfen, da die Wicklung 3-4 der Wicklung i-2
entgegenwirkt. Die Kontakte z 03
und z oi öffnen und trennen damit beide Wicklungen
des Z o-Relais ab, so daß dieses erst nach Ablauf der Sendung wieder erregt werden
kann. Der x o5-Kontakt trennt sämtliche möglichen Stromkreise für die Kontakte
a i bis a 2o auf und verhindert damit, daß während der Aussendung
der Stromstoßfolge eine Veränderung der Modulationsrelais M i bis M 5 durch weiteres
Betätigen der a-Kontakte entstehen kann; gleichzeitig wird das V-Relais erregt.
Die angesprochenen Modulationsrelais M i und M 5 werden über ihre eigenen Kontakte
m ii und m 52 über ihre Wicklungen 3-4 und den abgefallenen z o4-Kontakt gehalten.
Der Kontakt z o2 setzt den Relaisunterbrecher U in Gang. Hiermit werden
die Relais Z, L und S gleichzeitig im Takt von 25 Hz betätigt. Der z-Kontakt stellt
beim ersten Schritt einen Stromkreis für das Z i-Relais her.
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Stromkreis 15: Minuspol der Batterie, Relais Z i Wicklung 1-2, z 2i-Kontakt,
z 41-Kontakt, z-Kontakt, Erde.
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Das Relais Z i spricht an, dessen Kontakte kommen jedoch erst beim
zweiten Schritt zur Wirkung. Gleichzeitig mit dem z-Kontakt haben auch die Kontakte
i und s umgelegt. Der Kontakt i sendet als ersten Schritt unabhängig von der Stellung
der Modulationsrelais und unabhängig von der Relaiskette einen Minusstromstoß aus,
den sogenannten Startschritt. Beim zweiten Schritt wird über den Kontakt z ii das
Z 2-Relais erregt und das Z i-Relais gehalten. Der i-Kontakt prüft beim zweiten
Schritt über den Kontakt zig die Stellung des m ii-Kontaktes ab und sendet damit
den ersten Kombinationsstromstoß. Da der m ii-Kontakt umgelegt ist, wird ein negativer
Stromstoß gebildet. Der dritte, vierte und fünfte Stromschritt wird wieder positiv
sein, da sich die Kontakte in, 21, m 31, lrz 41 in der gezeichneten Lage
befinden. Der sechste Stromschritt wird infolge des angezogenen M 5-Relais und des
damit umgelegten Kontaktes in 51 negativ. Der sechste Schritt des z-Kontaktes stellt
einen Stromkreis für die Relais Z 5 und Z o her.
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Stromkreis 16: Minuspol der Batterie, Z o-Relais Wicklung i-2, Z 5-Relais
Wicklung 3-4, z 51-Kontakt, z-Kontakt, Erde.
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Der z oi-Kontakt schließt das Z 5-Relais Wicklung 3-4 kurz. Somit
wird das Z 5-Relais verzögert abfallen und dadurch den sechsten Stromschritt begrenzen,
d. h. durch Umlegen des z 52-Kontaktes wieder positive Dauerspannung'an die Leitung
legen. Der Synchronisierungskontakt s sendet im gleichen Takt abwechselnd je einen
positiven und je einen negativen Stromstoß aus.
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Die durch die m-Kontakte gebildete Stromstoßfolge ist nun übertragen
und das Z o-Relais wieder erregt worden. Besteht nun ein weiterer Anreiz durch einen
der a-Kontakte, so wird in gleicher Weise die nächste Übertragung vorgenommen, sind
jedoch alle a-Kontakte geöffnet, so wird eine anschließende Sendung durch das H-Relais
bewirkt, dessen h 2-Kontakt noch geschlossen ist und daher das Z o-Relais zum zweiten
Mal abwirft. Die jetzt entstehende Stromstoßfolge besteht jedoch nur aus positiven
Stromstößen mit Ausnahme des Startschrittes, da sämtliche Modulationsrelais M i
bis M 5 sich in abgefallenem Zustand befinden, denn die Haltestromkreise für M i
und M 5 wurden beim Wiederansprechen des Z o-Relais durch den z o4-Kontakt aufgetrennt,
womit die Relais M i und M 5 zum Abfall gekommen sind. Beim Abfallen des Z o-Relais
wird nun auch das H-Relais zum Abfallen kommen, womit eine dritte Wiederholung der
Sendung vermieden ist.
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Bei längerer Erregung eines a-Kontaktes wird die Übertragung laufend
wiederholt, so daß beim zu rufenden Teilnehmer ein regelmäßig unterbrochener Ruf
bewirkt wird.
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Der Vorrang der einzelnen Teilnehmer A i bis A 2o
ist
durch die Hintereinanderschaltung der Umschaltekontakte gegeben, d. h. die höherzahligen
a-Kontakte werden in der Übertragung des Rufes bevorzugt.
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In der Empfängereinrichtung bewirkt der erste Schritt, der sogenannte
Startschritt, einer ankommenden Übertragung ein Umlegen sowohl des e- als auch des
p-Kontaktes. Der P-Kontakt stellt einen Stromkreis für das K i-Relais her: Stromkreis
17: Minuspol der Batterie, Widerstand W io, f-Kontakt, K i-Relais Wicklung i-2,
k 2i-Kontakt, k 41-Kontakt, p-Kontakt, Erde.
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Das K i-Relais spricht an und bereitet mit seinem k i2-Kontakt den
Erregungsstromkreis für das Kennzeichenrelais I vor. Beim zweiten Schritt legt der
P-Kontakt zurück und erregt damit das K 2-Relais.
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Stromkreis 18: Minuspol der Batterie, Widerstand. io, f-Kontakt, K
2-Relais Wicklung i-2, K i-Relais Wicklung 3-4,k ii-Kontakt, k 31-Kontakt,
k 5i-Kontakt, (-Kontakt, Erde.
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Über diesen Stromkreis wird auch das K i-Relais gehalten. Da ferner
das K o-Relais schon beim ersten Stromschritt angefallen ist, wird nun auch das
VK-Relais erregt, dessen vk i-Kontakt einen Haltestromkreis für die Wicklungen 3-4
der Kennzeichenrelais I bis V vorbereitet. Da der zweite ankommende Stromstoß negativ
ist, so verbleibt der e-Kontakt in der Stel-
Jung, die durch den
Startschritt bestimmt wurde, d. h. es besteht jetzt für das Kennzeichenrelais I
der Stromkreis ig: Minuspol der Batterie, Widerstand IV ii, e-Kontakt, Relais 1
y'icklung i-2, k i2-Kontakt, k 32-Kontakt, k 52-Kontakt, p-Kontakt, Erde.
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Das Relais I hält sich bis zum Beginn der nächsten Signalübertragung
über seine Wicklung 3-q. und den Stromkreis 2o: Minuspol der Batterie, Relais I
Wicklung 3-4, Kontakt 12, vk i-Kontakt, Erde. Beim dritten Schritt legt der e-Kontakt
wieder in die gezeichnete Lage zurück und verbleibt dort auch während des vierten
und fünften Schrittes. Die Kettenrelais 11 3, K 4. und K 5 werden während der folgenden
drei Schritte ansprechen, ohne daß ein Kennzeichenrelais erregt wird.
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Beim sechsten Schritt legt der e-Kontakt wieder Spannung an die Kennzeichenrelais,
und das Relais V kann über den k-52-Kontakt zum Ansprechen gelangen. Nach der Dauer
eines Schrittes legt der e-Kontakt wieder zurück und schaltet damit auch die Spannung
für das Relais K 5 ab. Das Relais K 5 fällt ab, der Kontakt k Si legt in die gezeichnete
Lage zurück, und das Relais K o kommt zum Ansprechen. Der K o i-Kontakt trennt das
VK-Relais ab, und der k o3-Kontakt übernimmt für den abfallenden vk i-Kontakt die
Haltestromkreise für die Kennzeichenrelais I bis V.
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Nachdem nun die Kontakte der Kennzeichenrelais den Stromkreis über
die Ausgänge i bis g in der Rufverteilung ausgewählt haben, schließt jetzt der k
o:4-Kontakt den Stromkreis für das Relais R i.
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Stromkreis 21: Minuspol der Batterie, Widerstand 1V9, ii-Kontakt,
Ausgang i, Relais R i, Ausgang g, 42-Kontakt, 5i-Kontakt, 1a o4-Kontakt, Erde.
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Der Relaiskontakt r i schließt die Stromschleife über die Anschlußklemmen
Ti, T a zum Teilnehmer. Hiermit besteht der Rufzustand.
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Durch Ansprechen des K o-Relais und damit durch Schließen des k o2-Kontaktes
und das Zurücklegen des e-Kontaktes in die gezeichnete Lage besteht ein Erregungsstromkreis
für das F-Relais, das während des oben beschriebenen Empfangsvorganges infolge seiner
Dämpfung den Kontakt f auch ohne Erregung geschlossen hatte. Erst wenn der Stromkreis
für das F-Relais länger unterbrochen ist, als der Empfangsvorgang dauert, kommt
es zum Abfallen und schaltet damit die Spannung von der Relaiskette K i bis K 5
ab.
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Der bestehende Rufzustand für den Teilnehmer i wird durch die nun
neu ankommende Übertragung aufgehoben. Die von der Gebereinrichtung selbst gebildete
Stromstoßfolge besteht außer dem Startschritt nur aus positiven Schritten, so daß
das Relais E während des zweiten bis sechsten Schrittes in der gezeichneten Stellung
verharrt. Hierdurch wird eine neue Erregung irgendeines Kennzeichenrelais 1 bis
V unterbunden.
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Beim zweiten Abfallen des K o-Relais wurden auch die Haltestromkreise
für die Kennzeichenrelais unterbrochen, wodurch nach Beendigung dieser zweiten Übertragung
sämtliche Kennzeichenrelais im abgefallenen Zustand sind. Der Rufzustand ist daher
beendet. In der Praxis werden einige gleiche Übertragungen nacheinander folgen,
da die Ruftaste bzw. der Kurbelinduktor üblicherweise längere Zeit betätigt werden,
wodurch beim Teilnehmer ein längerer in regelmäßigen Intervallen unterbrochener
Ruf zur Auslösung kommt.