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VerfolL-ungstheodolit Die Erfindung geht aus von einem Verfolgungstheodolit,
insbesondere einem Schiff sballontheodolit, bei dem der Höhenwinkel auf eine durch
einen zweiten Ausblick gleichzeitig beobachtbare Kimm bezogen und durch Drehung
einer am Ausblick des Verfolgungsfernrohres vorgesehenen spiegelnden Fläche meß:bar
ist. Bei diesem Theodolit geschieht die Messung in der Weise, daß, ähnlich wie bei
einem Sextanten, die Ziellinie des Fernrohres durch die Verdrehung der spiegelnden
Fläche auf das Objekt eingestellt wird, während die Ziellinie des die Kimm abbildenden
Systems horizontal steht. Die Kimm erscheint im Gesichtsfeld als Linie, die genau
durch die Mitte geht. Das Objekt wird durch Verdrehen der spiegelnden Fläche auf
dieser Kimm abgebildet. Der durch die beiden Ziellinien eingeschlossene Winkel ist
der genaue Höhenwinkel.
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Bei den Verfolgungstheodoliten dieser Art war der für die gleichzeitige
Beobachtung der Kimm vorgesehene zweite Fernrohrausblick, der parallel zum Ausblick
des Ver-. folgungsfernrohres lag, fest angeordnet. Hieraus folgte, daß immer nur
derselbe durch das fest gegebene Gesichtsfeld des Fernrohres gebotene, vor dem Beobachter
liegende Teil der ganzen Kimm beobachtbar war. War zufällig bei der Beobachtung,
was auf See nicht selten ist, infolge starker Bewölkung oder Nebelbildung der zu
beobachtende anvisierte Teil der Kimm nicht erkennbar, so mußte von Messungen Abstand
genommen werden, selbst wenn vielleicht der dem anvisierten Kimmteil diametrale,
im Rücken des Beobachters liegende Teil sichtbar war.
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Diesen Nachteil zu beheben, ist Aufgabe der Erfindung. Nach der Erfindung
wird dies in der Weise erreicht, däß die Kimmbeobachtungsrichtung sprunghaft um
i8o° wechselbar ist. Im Gegensatz zu den an sich bekannten Rundblickfernrohren,
deren Ausblickstuben zur Beobachtung des gesamten Horizonts um volle 36o° kontinuierlich
schwenkbar sind, bezieht sich die Erfindung
auf einen Meßzwecken
dienenden Verfolgungstheodolit, bei dem während der Beobachtung des Objektes zugleich
die Kimm entweder in der Beobachtungsrichtung des d4:; Objekt anvisierenden Beobachtungsfernroläixe
oder in einer um i8o° zu dieser versetzt.i1: Richtung beobachtbar ist. Andere als
diese;' beiden um 18o° zueinander versetzten Richtungen kommen für die Messung nicht
in Frage, da diese bei Bewegungen des Theodolits relativ zur Kimm falsche Meßergebnisse
bedingen würden.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
der Erfindung, stark schematisiert.
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Auf dem Azimutkreis i sitzt, drehbar gelagert, das Verfolgungsfernrohr.-,
bestehend aus einem Okular 3, Objektiv 4. und der am Ausblick angeordneten, in Visierrichtungdrehbar
spiegelnden Fläche 5 zur Einstellung des Höhenwinkels, der mittels der Lupe 15 zusammen
mit dem Azimut abgelesen wird. In den Strahlengang des Verfolgungsfernrohres ist-das
mit der teils spiegelnden, teils durchlässigen Fläche 7 ausgerüstete Doppelprisma
6 eingeschaltet, welches das Gesichtsfeld des Nebenfernrohres g, das aus dem Objektiv
io und dem Prisma 12 besteht, mit dem Gesichtsfeld des Verfolgungsfernrohres 2 zur
Deckung bringt. Zur Einstellung des Azimutes dient die Rändelschraube 13, zur Einstellung
des Höhenwinkels die Fein- und Grobeinstellung i4.. Mit 16 ist ein Getriebehasten
angedeutet.
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Der Ausblickstubus ii des Nebenfernrohres, der parallel zur Ausblicksrichtung
des Verfolgungsfernrohres 2 liegt, ist erfindungsgemäß sprunghaft um i8o° schwenkbar,
so daß auch der hinter dem Beobachter liegende Teil der Kimm zur Beobachtung herangezogen
werden kann. Die Fläche 7 des Doppelprismas 6 ist zugleich in weiterer Ausbildung
der Erfindung in einem senkrecht zur Kimm verlaufenden durchgehenden Mittelstreifen
8 lediglich durchlässig, also nicht zugleich reflektierend ausgebildet. Das durch
das Okular 3 beobachtbare Gesichtsfeld erscheint dann dem Beobachter, wie in Abb.
2 dargestellt. Der mittlere Teil 8 des Gesichtsfeldes 17 stammt lediglich
von dem Gesichtsfeld des Verfolgungsfernrohres und stellt demnach einen besonders
lichtstarken Ausschnitt im Gesichtsfeld 17 dar, der erfindungsgemäß die Verfolgung
und Abbildung des Objektes, z. B. eines Pilotballons ig, auf die nunmehr gebrochen
erscheinende Kimm 18 ganz bedeutend erleichtert, wenn das Objekt X nicht zu vermeidenden
Bewegungen des eodolits, z. B. durch die Schlingerbewe-_güngen des Schiffes, unter
die Kimm wandert :(2o). Der Kimmteil erscheint im oberen Teil des Gesichtsfeldes,
weil auf die Abbildungen aufrechter Bilder bei diesen Beobachtungen verzichtet werden
kann. Je nach den Erfordernissen wird man den Bereich 8 in seiner Breite und Länge
beliebig . gestalten. Es braucht nicht weiter darauf hingewiesen zu werden, daß
der Theodolit kardanisch aufgehängt ist, um die Kimm stets waagerecht zu halten.
Bei deni in der Abbildung dargestellten Theodolit-Typ wird zumal im Zusammenwirken
mit der besonders angeführten Ausbildung des die Gesichtsfelder zur Deckung bringenden
Elements 6 eine gesicherte und genaue Durchführung der Messungen gewährleistet.