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Vorrichtung zum Beizen von Metallrohren Gegenstand der Erfindung ist
.eine Vorrichtung zum Beizen von Metallrohren durch Eintauchen in ein Beizbad mit
Hilfe zweier zusammenwirkender Hebezeuge, welche je ein Ende der in das Bad zu tauchenden
Rohre tragen. Es sind bereits derartige Vorrichtungen bekannt, bei welchen die aus
Rohren bestehende Beschickung der Hebezeuge in geneigter Lage gesenkt und gehoben
wird, um ein Hindurchströmen der Beizflüssigkeit durch die Rohre und somit ein besseres
Abbeizen ihrer Innenfläche zu bewirken. Dieses Ziel wird jedoch nicht erreicht,
wenn wie bei manchen bekannten Vorrichtungen die Schräglage der Rohre nur unter
dem Flüssigkeitsspiegel geändert wird, weil dann kein Flüssigkeitsumlauf in den
Rohren stattfindet. Ebenso unzulänglich ist das abwechselnde Herausheben der Enden
der Rohre aus dem Beizbade, wodurch die Berührungsdauer zwischen Metall und Flüssigkeit
abgekürzt wird, ohne daß ein Umlauf der Flüssigkeit in den Rohren stattfindet.
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Bei anderen bekannten Vorrichtungen werden die zu beizenden Rohre
in gleichbleibender schräger Lage in das Beizbad getaucht oder durch das Bad geleitet,
so daß allein das unten liegende Ende der Rohre kräftig abgebeizt wird.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung behoben, und zwar wird
ein gleichmäßiges Beizen der gesamten Rohrfläche dadurch erreicht, daß die die Rohre
tragenden zusammenwirkenden Hebezeuge mit Unterbrechung und mit einer durch ein
Voreilen des einen Hebezeuges in bezug auf das andere Hebezeug erzeugten Bewegung
derart betätigt werden, daß die Röhre an jedem Hubende
der Tauch-
oder Hubstufe festgehalten werden und die Neigungsrichtung der Rohre bei jedem folgenden
Eintauchen umgekehr wird. Die zusammenwirkenden Hebe z# werden ferner derart angeordnet
und b .ieben, daß sie zusammen die in geneigter ' läge gehaltenen Rohre heben und
senken und am Hubende in bezug aufeinander eine Relativbewegung ausführen, um die
Neigungsrichtung der Rohre umzukehren.
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Auf diese Weise werden die Rohre am Ende jeder Bewegung, das heißt
am Boden des Bades und dann wieder über dem Bad, während einer genügend langen Zeit
in schräger Lage in Ruhe gehalten, um sich mit Beizflüssigkeit zu füllen und sich
wieder vollständig zu entleeren. Da sich außerdem die Schräglage der Rohre bei aufeinanderfolgenden
Tauchungen ändert, so wird ein kräftiges und gleichmäßiges Beizen der Innenfläche
der Rohre erzielt.
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Als Hebezeuge können mit gleichem Erfolg durch Waagebalken, Kurbelstangen,
Schrauben, Zahnstangen, Winden. usw. angetriebene Vorrichtungen benutzt werden.
Die Steuerung der Hebezeuge erfolgt vorteilhaft mit Hilfe von elektrischen Schaltwerken,
welche die Dauer der Bewegungen und der Ruhepausen der zusammenwirkenden Hebe-.
zeuge selbsttätig regeln.
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Die Zeichnung stellt einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dar, und zwar zeigen Fig. i und 2 eine vollständige Vorrichtung in Seiten- bzw.
Vorderansicht, während Fig. 3, 4 und 5 verschiedene Ausführungsformen von entsprechenden
Hebezeugen schematisch darstellen.
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Die in Fig. i und 2 dargestellte Vorrichtung ist mit schwenkbaren
Waagebalken versehen, welche zwei aneinanderliegende Beinwannen bedienen, und ist
zur gleichzeitigen Behandlung von zwei Rohren oder Rohrbündeln geeignet.
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Die Waagebalken i, i' der beiden zusammenwirkenden Hebezeuge 2, 2'
sind an ihren Enden mit Gabeln 3, 3' versehen, in denen die Enden der die Rohre
5, 5' in der Achse der Beinwannen 6, 6' tragenden Tragstangen 4, 4' ruhen. Zwei
aus Kurbelstangen 7, 7' und Kurbeln 8, 8' bestehende Antriebsvorrichtungen werden
von einem gemeinsamen Motor io mittels Verzahnungen 9, 9' betätigt und versetzen
@die Waageballon i, i' in eine schwenkende Bewegung, durch welche die an den Tragstangen
4"4' angehängten Rohre 5, 5' abwechselnd gesenkt und gehoben werden.
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Die Kurbeln 8, 8' sind zueinander versetzt, so daß einer der Waagebalken
in seiner Bewegung immer dem anderen voraus ist und daß die beiden Waagebalken wohl
gleichzeitig auf- und niedergehen, aber nicht zueinander parallel bleiben, wobei
am Ende des Hubes der eine Balken früher als der andere 'e Bewegungsrichtung wechselt.
Infolgessen werden die Rohre 5, 5' sowohl beim nken wie beim Heben geneigt gehalten,
und e Neigungsrichtung wechselt bei Jjedem Hubende, ,also einmal, wenn die Rohre
in die Wannen 6, 6' getaucht sind, und dann wieder, wenn sie ganz aus den Wannen
herausgehoben sind. - Überdies wird die durch ein geeignetes Schaltwerk gesteuerte
Drehung des Motors io periodisch unterbrochen, um die Rohre in den Wannen unbeweglich
zu halten, während das Beizmittel in das Rohrinnere einströmt, und ebenso außerhalb
der Wannen, damit das Beizmittel vor dem nächsten Eintauchen aus den Rohren ausströmen
kann.
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Die Hebezeuge können an Stelle von Waagebalken, mit Gabeln II, II'
versehene Taucher aufweisen, welche senkrecht geleitet und je durch eine Kurbel
und Kubelstange 12, 13 bzw. 12', 13' (Fig.3) angetrieben werden, wobei die Kurbeln
13, 13' zueinander versetzt sind oder differential gesteuert werden, um dem einen
oder dem anderen Taucher am Hubende eine Bewegung zu übertragen, welche gegenüber
der Bewegung des anderen Tauchers vor- oder nacheilt, und somit die Änderung der
Neigungsrichtung der an der Tragstange 14 angehängten Rohre zu erzielen.
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In der gemäß Fig. 4 abgeänderten Ausführungsform werden die zusammenwirkenden
Taucher i i, i i' durch Zahnstangen 15, 15' und Ritzel 16, 16' betätigt. Die Umkehrung
des Drehsinnes der die Ritzel antreibenden Motoren, das zum Andern der-Neigungsrichtung
der Rohre nötige Vor- oder Nacheilen der Zahnstangen sowie die Bewegungsunterbrechungen
an jedem Hubende zum Anfüllen bzw. Entleeren der Rohre, wird zweckmäßig mit Hilfe
von elektrischen Kontaktapparaten erzielt; deren Kontakte 17, 17' an den Bewegungen
der Taucher i i, i i' teilnehmen und mit entsprechend angeordneten feststehenden
Kontakten 18, 18' zusammenwirken.
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In einer weiteren, in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform weist jedes
Hebezeug eine Schraube mit Doppelgewinde i9, 2o auf, welche durch die Welle 2i und
die Zahnräder 22, 23 angetrieben wird und deren Mutter 24 ein Ende der Tragstange
trägt, an welcher die Rohre hängen. Die am oberen oder unteren Hubende angelangte
Mutter 24 stößt ans Ende des Gewindes, mit welchem sie in Eingriff steht, neigt
sich und kommt dadurch mit dem anderen Gewinde in Eingriff, längs welchem sie sich
dann in entgegengesetzter
Richtung weiterbewegt. Die Bewegungen
der Muttern der beiden zusammenwirkenden Hebezeuge werden derart geregelt, daß sie
das Umkehren der Neigungsrichtung der Rohre an jedem Hubende besorgen. Es können
auch Schrauben mit einfachem Gewinde verwendet werden, jedoch muß dann an jedem
Hubende der Mutter der Drehsinn der Schraube umgekehrt werden.
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Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung auch noch weitere
bauliche Änderungen vorgenommen werden, unter der Voraussetzung, daß das Füllen
und Entleeren der in geneigter Lage gehaltenen Rohre sowie die periodische Umkehrung
der 'Neigungsrichtung derselben gesichert bleibt.