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Vorrichtung zum Spritzentbasten vorgekochter faserhaltiger Pflanzenstengel,
insbesondere Nessel- und Hanfstengel Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Spritzentbasten vorgekochter faserhaltiger Pflanzenstengel, insbesondere Nessel-und
Hanfstengel. Sie zielt darauf ab, die Arbeitszeit zu verkürzen, die Bearbeitung
zu vereinfachen und hinsichtlich ,der Ausbeute möglichst günstig zu ,gestalten.
Langstengel von Bast zu befreien, ist mit verschiedenen Vorrichtungen schon erstrebst
worden. U. a. .ist vorgeschlagen worden, zwei mit verschiedener Geschwindigkeit
umlaufende Schindtücher in der Stengelschähnaschine zu verwenden, deren eines aus
Webstoff und deren anderes aus Metall besteht. Jedoch ist hierbei die Ausbeute nicht
genügend hoch.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung verarbeitet Pflanzenstengel, die
vorgekocht sind. Derartige Vorbehandlung ist bekannt; es ist des weiteren bekannt,
einem Kochvorgange in mehr oder weniger großen Zeitabschnitten eine Spritzbehandlung
folgen zu lassen. Erfindun,gsgemäß dient zur Förderung der Steng e7. in Längsrichtung
während des Spritzens ein quer zur Förderrichtung mit Spalten versehener Rost, .der
aus einer Mehrzahl im Abstand voneinander angeordneter und im gleichen Sinne angetriebener
Walzen besteht, denen sich eine wandernde Auffangvorrichtung für :den durch die
Rostspalten abgespritzten Bast befindet.
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Diese Vorrichtung beschickt man 'mit Stengeln, die man zunächst q.
bis- 5 Stunden in offenen Gefäßen oder auch unter Druck in einer die Rinde zersetzenden
Lauge, beispielsweise Natronlauge, gekocht hat, wobei man sie in unempfindliche,
am besten eiserne
und mit Drahtgittern versehene Kästen gelegt hat,
deren Breite der nachfolgenden Behandlungsrnaschine entspricht. Die Schichtungshöhe
beträgt etwa 2o cm. Diese Kästen kommen in eine Hubeinrichtung, die s?e langsam
in den Wirkungsbereich einer Fördervorrichtung bringt, die zur Speisung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dient. Die Fördervorrichtung schiebt die Stengel durch Angriff auf die
jeweils oberste Lage aus den Kästen hinaus und bringt sie auf eine Zwischenförderung,
von :der sie zu der eigentlichen Entbastungsstrecke kommen. Auf dieser unterliegen
die Stengel der Abspritzu;ng und befinden sich dabei .auf dem obenerwähnten von
Querspalten durchsetzten Roste. Die Stengel befinden sich in Längslage und müssen
in .fieser die Spritzstrecke durchivandern, infolgedessen muß der Rost die Stengel
fördern.
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Erfindungsgemäß kann die Drehgeschwindigk:eit der den Rost bildenden
Walzen in der Förderrichtung zunehmen, so daß, je mehr die Stengel vorwandern und
vom Baste befreit werden, die Walzen auf die Stengeel ziehend einwirken. Der von
-den Stengeln abgelöste Bast fällt auf ein unterhalb des Rostes. laufendes Siebtuch,
das den Bast zur Weiterbehandlung bringt. Die vom Bast befreiten Stengel werden
:durch eine entsprechende Fördervorrichtung ebenfalls -weitergeführt, z. B. in eine
Trockenvorrichtung hineingebracht.
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Die Spritzvorrichtung, unter der der aus Walzen bestehende Rost das
Arbeitsgut för-, fiert, ist so lang, daß sie über die Stengel.-länge reicht, also
auf alle Fälle den Gesamtstengel mit Wasserstrahlen bestreicht. Am Anfang der Rollstrecke
erhalten die Stengel nach der Erfindung von unten her Anspritzung, um den unterhalb
der Stengel befindlichen Bast von ihnen zu lösen. Im weiteren Verlauf der Roststrecke
befindet sich die Spritzeinrichtung oberhalb der Stengelführung.
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An sich ist es bekannt, auf faseriges! Arbeitsgut Flüssigkeit beidseitig
aufzubringen. Das geschieht beispielsweise bei hängender Ramiefaser, an der die
Flüssigkeit dann beidseitig niederrieselt, oder es wird bei Flachführung von Flachs,
Hanfstroh u. ,d'gl. nach dem Rösten die Spülflüssigkeit gleichzeitig von oben und
unten zugeführt. All das hat aber nichts reit dem Erfindungsvorschlag zu tun, der
die den Bast vom Stenge! lösende Spritzung in zwei zeitlich versetzte Teile zerlegt,
um sowohl die Unterseite wie auch die Oberseite des Stengels vom Bast zu befreien.
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Die Zeichnung stellt schematisch eine Vorrichtung gemäß der Erfindung
dar. Die in eisernen Kästen a in Parallellage aufgeschichteten vorgekochten Stengel
kommen mit diesen Kästen in ein Hebewerk. Die Zeichnung zeigt ein Paternosterwerk.
Die Seile oder Ketten z sind in passendem Abstande mit Tragplättchen versehen, auf
die die Kästen a gestellt werden. Sie wandern in dem Paternosterwerk hoch. Der oberste
Kasten bringt seinen Inhalt in den Bereich eines Schiebewerkes. Dieses besteht aus
einer Mehrzahl nebeneinander angeordneter Finger d, die durch einen nicht dargestellten
Exzenterantrieb in Richtung des Doppelpfeiles P hin und her be"vegt werden und beim
Vorgange die Stengel verschieben, so ,daß sie aus dem obersten Kasten hinaus auf
ein endloses Fördertuch f gelangen. Dieses Tuch bringt -die Stengel auf die Roststrecke.
Sie besteht aus einer größeren Zahl Walzen g, die sämtlich angetrieben sind. Das
ist beispielsweise gruppenförmig durch Bänder zu :erzielen, die über Rollen auf
den Walzen laufen, oder durch Zahnräder, wenn zwischen den Zahnrädern auf den Walzen
je immer noch ein Zahnrad eingeschaltet ist, um gleiche Drehrichtung der Walzen
zu erhalten. Läßt ;man die Durchnmesser der auf den Walzen befindlichem Rollen oder
Zahnräder nach dem linken Ende der Walzenstrecke zu abnehmen, dann wird die Umdrehungsgeschwindigkeit
der Walzen nach links hin entsprechend höher anwachsen.
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Unterhalb der Roststrecke läuft ein endloses Siebtuch k im Sinne des
Pfeiles Pl um; innerhalb des Tuches Az liegt ein Trogt.
Oberhalb der Roststrecke
liegt die Spritzeinrichtung j. Die Länge jeder Spritzstrecke L ist etwa gleich der
.durchschnittlichen Stengellänge. Am Anfang der Roststrecke befindet .sich unterhalb
,dieser eine Spritzeinrichtung i, die von unten her auf die Stengel wirkt. An die
aus den Walzen g gebildete Roststrecke schließt sich zur Abführung der vom Bast
befreiten Stengel -ein endloses Tuch y an, das die Stenge! an ein weiteres Tuch
x abgibt. Auf diesem gelangen die Stenge! in eine Trockenkammer k.
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Die Spritzeinrichtungen i und j spritzen den Bast von den Stengeln
ab. Die Größe der Abstände zwischen den Walzeng beträgt etwa 5 bis 8 cm. Es ist
also für gute Abgabe des Bastes an das Siebtuch lz gesorgt.
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Das Tuch lt. fördert in bekannter Weise den Bast weiter zu
einem Kalandenvalzenpaar ;v. Zwischen die Kalanderwalzen wird der Bast mit Luft
hineingeblasen. Unterhalb des Kalanderwalzenpaares wird der Bast von, einem, Siebtuche
tn aufgenommen und einer Spritzeinrichtulng zugeführt, die
nicht
mehr .dargestellt ist. Diese reinigt den Bast vollends. Schließlich wird der gereinigte
Bast in bekannter Weise von dem Siebtuche m abgespritzt und zu einem Faserpelze
geformt.