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Reklamevorrichtung mit pendelnd beweglichem Blickfangträger o. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf ein vorzugsweise mit Schwachstrom, z. B. Taschenbatterie,
zu betreibendes elektromagnetisches Triebwerk mit Pendel oder Hebelarm für Reklamen
mit beweglichem Blickfang- oder für Zwecke, bei denen eine um den Aufhängepunkt
des Hebelarms drehende Bewegung durch den Elektromagneten aufrechterhalten werden
soll. Bekannte Vorrichtungen verwenden z. B. Solenoidspulen mit Tauchanker und Quecksilberkontakten
und werden an, das örtliche Niederspannungsnetz angeschlossen. Stromschluß und dessen
Dauer erfordern hierbei, daß die ganze Dekoration genau waagerecht auf ihrer Unterlage
stehen muß, was häufig zu Störungen führt. Bei den leichten Ausführungen der Dekorationen
in Holz und Pappe stellen die anmontierten Niederspannungsteile eine erhöhte Feuersgefahr
im Schaufenster dar; die gegebenen unterschiedlichen Stromarten und Spannungen benötigen
eine Universaleinrichtung des Anschlusses. Der Aussteller ist gezwungen, auf das
tägliche Ein- und Ausschalten der Dekoration ständig zu achten, was erfahrungsgemäß
nur zu oft vergessen wird. Die vorliegende Erfindung ist unabhängig von einer genau
waagerechten Aufstellung, gefahrlos, unabhängig von fremden Stromquellen und deren
Zuleitungen, jede Bedienung entfällt, die Triebwerke arbeiten automatisch während
der ganzen Zeit der Ausstellung im Schaufenster; erst hierdurch erhalten die die
Reklamen hergebenden Firmen die Gewähr, daß die aufgewendeten Unkosten auch ihren
Zweck erreichen. Diese Vorteile werden bei der Erfindung durch die Verwendung eines
Elektromagneten mit als zweiarmige Schwinge ausgebildetem Anker erreicht, dessen
besondere Ausführung und Anordnung sich so aus-\virkt, daß die geringe, aus z. B.
einer Taschenbatterie zur Verfügung stehende Energie genügt, um einen beweglichen
Blickfang eine Anzahl Wochen in Betrieb zu halten.
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In der Zeichnung sei das Triebwerk in beispielsweiser Ausführung dargestellt
und erläutert.
Die Fig.I stellt die Vorderansicht dar, die Fig.
II, III, IV erläutern in Seitenansicht die Bewegungen des Ankerhebels i i zu dem
Hebelarm 6 am Pendel i.
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Die Pendelstange i, welche an ihrem obe-: ren Ende den Blickfänger
2 mit -seinem Gegengewicht 3 tragen mag, ist mit ihrer Achse im Drehpunkt q. gelagert;
auf der Achse sitzt ein Metallteil 5, an dem eiri Hebelarm 6 und ein Kontaktstift
7 angebracht sind, zu welch letzterem der Strom in beliebiger Weise zugeleitet wird.
Der Kontaktstift 7 schleift bei den drehenden Bewegungen der Pendelstange i auf
einem Gegenkontakt 8, der in beliebiger und bekannter Weise so eingerichtet ist,
daß eine Kontaktgabe von entsprechender Dauer nur auf einem Wege der Pendelstange
i, in Fig. I dem Hinwege nach rechts, erfolgt. Der weitere Stromverlauf ist aus
der Fig.I zu ersehen. Die Kontaktgabe erfolgt in der Nähe der Durchgangsstellung
der Pendelstange i.
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Der Elektromagnet 9 trägt einen Anker io mit Ankerhebel i i, der so
ausgebildet, angeordnet und um seinen Drehpunkt ausgeglichen ist, daß er bei Erregung
des Elektromagneten 9 frei spielend aus seiner Ruhelage (Fig.II) in seine Lage am
Arbeitsende (Fig.IV) gehen kann und in letzterer sich zwecks möglichster Ausnutzung
der Kraftliniert' zur Antriebsbewegung des Pendels i den Polschuhen des- Elektromagneten
9 dicht anlegt, diese Stellung also ersichtlich auch nach Aufhören der Stromeinwirkung
beizubehalten bestrebt sein wird. Nimmt der Anker io durch unbeabsichtigte Einwirkung,
z. B. auf dem Transport des Apparates, seine Arbeitsstellung (Fig. IV) ein und kann
somit der Hebelarm 6 beispielsweise eine Lage unterhalb der eben genannten einnehmen,
so würde der bei Schalterschluß nun festgehaltene Anker io eine Bewegung des Pendels
i unmöglich machen. Die erwähnte Ausbildung und Anordnung des Ankers io gestattet
jedoch auch seine Bewegung über die Arbeitsstellung (Fig.IV) hinaus nach oben; ein
leichtes Durchdrehen der Pendelstange i von Hand führt also demnach dazu, daß der
Hebelarm 6, von unten kommend, den Ankerhebel i i so weit hochhebt, daß er unter
diesem weggeht und die normale Arbeitslage des Triebwerkes wiederhergestellt ist.
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Die räumliche Anordnung des Elektromagneten 9 mit seinem Anker io
und dessen Ankerhebel ii zu dem Hebel arm6 am Pendel i ist so getroffen, daß in
der Ruhelage des Ankerhebels i i (Fig. II) der Hebelarm 6 an diesem vorbeigehen
kann, ohne in Berührung zu kommen (Fig. II). Der Kontakt 7, 8 schließt den Stromkreis,
sobald beim Aufwärtsgang des Hebelarms 6 dieser sich kurz oberhalb der Ruhelage
des Ankerhebels i i befindet (Fig. II). Der Ankerhebel i i untergreift also den
Hebelarm 6, bildet hierbei, gehalten durch die Anzugskraft des Elektromagneten 9,
einen gelenkig an den schwingenden Hebelarm 6 angefügten Teil und gibt an diesen
mechanisch die Kraft des Elektromagneten 9 ab (Fig. III), wobei sich die Geschwindigkeit
der Ankerbewegung der Geschwindigkeit der Pendelbewegung automatisch anpaßt, so
daß der Antrieb des Pendels i nicht ruckartig durch den Elektromagneten, sondern
ruhig schwingend erfolgt. Der Kontakt 7, 8 öffnet sich wieder, sobald der Anker
io seine Endstellung in der Arbeitslage (Fig. IV) erreicht hat. Auf dem Rückwege
des Pendels i erfolgt keine Kontaktgabe.
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Die Wirkung der Anordnung ist aus den vorstehenden Erläuterungen bereits
ersichtlich. Das Pendel i wird von Hand angestoßen oder setzt sich bei passender
Kontaktlage selbsttätig in Bewegung und erhält in der Nähe seiner Durchgangslage
von dem Ankerhebel i i in beschriebener Weise den Antrieb, wobei das Pendel i die
Kontakte 7, 8 zweckentsprechend schließt und öffnet.
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Der Anker io wird, wie angegeben, nach öffnen der Kontakte 7, 8 in
seiner Arbeitslage (Fig. IV) verharren, liegt also mit seinem Ankerhebel i i im
Wege des Hebels 6 beim Rückgange des Pendels i. Der Hebel 6 trifft hierbei auf den
Ankerhebel i i und klappt letzteren in seine Ruhelage zurück (Fig. II), so daß das
Pendel i frei durchschwingen kann und das Spiel sich wiederholt.
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Die dargestellte Anordnung des mechanischen Antriebes der Pendelstange
i in der Nähe ihrer Durchgangslage läßt erkennen, daß die Amplitude des Pendels
i sich proportional der Spannung verhält, welche dem Elektromagneten zugeführt wird.
Demzufolge ist das Triebwerk unabhängig von einer bestimmten Höhe einer Mindestspannung,
so daß der Blickfänger an der Pendelstange i bis fast zur völligen Erschöpfung der
Stromquelle betriebssicher jeweils durchlaufen kann.
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Der Ausschlagwinkel der Pendelstange i mit dem Blickfänger 2 ist in
der vorliegenden Anordnung ein sehr großer und erreicht leicht einen gestreckten
Winkel. Für Reklamen, bei denen ein kleinerer Ausschlagwinkel verlangt wird, ist
es geeignet, die Kontaktgabe nicht bei jedesmaligem Pendeldurchgange erfolgen zu
lassen, sondern erst dann jeweils, wenn die Amplitude des Pendels i unter einen
bestimmten Wert gesunken ist, was z. B. durch Hinzufügung einer zweiten Kontaktanordnung,
die mit den Kontakten 7, 8 in Serie liegt, erreichbar ist. Diese
zusätzliche
Kontaktanordnung besteht beispielsweise aus einem gabelförmigen Teil 12 in der Zeichnung
(Fig. V), welche die Draufsicht darstellt, der um Punkt 13 drehbar gelagert ist
und mit welchem die Kontaktschleiffeder 14 starr verbunden ist, so daß diese den
Bewegungen der Gabel 12 folgt. Die Schleiffeder 14 gleitet über ihr Gegenkontaktstück
15.
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Diese zusätzliche Kontaktanordnung ist dem Triebwerk so angefügt,
daß die Pendelstange i zwischen den beiden Zinken der Gabel 12 schwingt und dabei
abwechselnd rechts und links innen gegenstößt. Ist die Amplitude der Pendelstange
i von ausreichender Größe, so dreht die Pendelstange i die Gabel 12 jeweils so weit
nach außen, daß die Schleiffeder 14 von dem Kontaktstück 15 abgleitet, ein Stromdurchgang
hier also nicht erfolgen kann. Sinkt die Amplitude, so kann die Pendelstange i die
Gabel 12 nicht mehr weit genug nach außen drehen, und die Schleiffeder 14 bleibt
auf dem Kontakt 15 stehen, so daß an dieser Stelle nunmehr die Leitung geschlossen
ist und der in Serie liegende Kontakt 7, 8 beim nächsten passenden Pendelspiel den
ganzen Stromkreis schließt und der Elektromagnet 9 über seinen Anker io der Pendelstange
i wieder einen Anstoß geben kann, wie beschrieben. Durch den Anstoß wird die Amplitude
wieder größer, der Kontakt 14, 15 unterbricht wieder, und das Spiel wiederholt sich.