DE68028C - Vorrichtung zum Messen veränderlicher Kräfte - Google Patents

Vorrichtung zum Messen veränderlicher Kräfte

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DE68028C
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DENDAT68028D
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Firma M. M. ROTTEN in Berlin N.W., Schiffbauerdamm 29 a
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01DMEASURING NOT SPECIALLY ADAPTED FOR A SPECIFIC VARIABLE; ARRANGEMENTS FOR MEASURING TWO OR MORE VARIABLES NOT COVERED IN A SINGLE OTHER SUBCLASS; TARIFF METERING APPARATUS; MEASURING OR TESTING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G01D15/00Component parts of recorders for measuring arrangements not specially adapted for a specific variable
    • G01D15/24Drives for recording elements and surfaces not covered by G01D5/00
    • G01D15/26Drives for recording elements and surfaces not covered by G01D5/00 operating by clockwork

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  • Physics & Mathematics (AREA)
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  • Electromechanical Clocks (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42: Instrumente.
Patentirt im Deutschen Reiche vom l. December 1891 ab.
Die Erfindung besteht in einer Anordnung, welche den Zweck hat, bei Uhren, deren Gang durch eine veränderliche Kraft beeinflufst wird und durch seine Veränderung das Pro-, duct aus Zeitdauer und Gröfse dieser Kraftwirkung anzeigt, einerseits diese Abweichung ■ des Ganges im Vergleich mit der richtigen Zeit zur directen Ablesung zu bringen, andererseits ein besonderes, gleichmäfsig gehendes Vergleichsuhrwerk für jede der vorbezeichneten Uhren zu ersparen.
Zu diesem Zweck erhält jede solche Uhr mit veränderlichem Gang anstatt eines Zifferblattes ein Zählwerk, welches den Gang der Uhr in beliebigem Mafse anzeigt, d. h. also bei einer gegebenen Zahl von Pendelschlägen der Uhr um eine constante Zahl von Theilstrichen fortschreitet. An der Uhr ist aufserdem ein gewöhnliches Uhrenzifferblatt mit Zeigerwerk und Zeigern angebracht, welche in Folgendem zum Unterschied von dem vorgenannten Zählwerk »Zeitzifferblatt« und »Zeitzeiger« genannt werden sollen. Dieselben sind aber mit dem Uhrwerk selbst nicht in zwangläufige Verbindung gebracht,' so dafs die »Zeitzeiger« für gewöhnlich 'stillstehen. Will man aber den Stand der Uhr ablesen, so werden sie mit der Hand nach einer richtig gehenden Taschenoder anderen Uhr auf die genaue Zeit gestellt, ebenso wie das Richten der Zeiger bei jeder gewöhnlichen Uhr üblich ist. Durch dieses Richten wird der Stand des erstgenannten Zählwerkes so verändert, dafs es die aufgelaufene Differenz zwischen dem thatsächlich stattgehabten Gang der Uhr und dem normalen, auf die richtige Zeit bezogenen Gang unmittelbar anzeigt. Die Ausführung der Erfindung kann auf verschiedene Arten geschehen, doch haben ■ sie das gemeinsam, dafs der Gang der Uhr einerseits und die Stellung der Zeitzeiger andererseits unter Benutzung an und für sich mehr oder weniger bekannte Anordnungen auf das Zählwerk übertragen werden, welches dadurch die Eigenschaft eines sogen. Differentialzählwerkes erhält.
Ein Beispiel einer Ausführung wird durch die Fig. 1 und 2 verdeutlicht. Darin sei bei U das Uhrwerk mit veränderlichem Gange gedacht, dessen nähere Beschreibung nicht hierher gehört. Dasselbe treibt den Zeiger ^ des Zählwerkes A. Das Zifferblatt dieses Zählwerkes ist nicht wie gewöhnlich fest angebracht, sondern sitzt lose auf der Zeigerachse und kann sich unabhängig vom Zeiger concentrisch mit diesem drehen. Diese Drehung erfolgt durch Vermittelung der Zahnräder r s t, deren erstes mit dem Zeitzeiger w und deren letzteres mit dem Zifferblatt des Zählwerkes A fest verbunden ist, und zwar jedesmal dann, wenn die Zeiger gerichtet werden.
Angenommen z. B., die Uhr bewege bei normalem, d. h. durch die zu messende Wirkung nicht beeinflufstem Gang in jeder Minute den Zeiger % um je w-Theilstriche auf dem zunächst ruhend gedachten Zifferblatt (wobei η auch ein beliebiger Bruch sein kann) weiter, so wird die Uebersetzung (r s t) so gewählt, dafs das Zifferblatt hinter dem Zeiger \ sich jedesmal eben so viel weiter dreht, wenn die Zeitzeiger um eine Minute vorgestellt werden. Es erscheint also dann an dem Zählwerk immer wieder die gleiche Anzeige. Ist die Uhr aber zwischen den beiden Beobachtungen unter dem Einflufs der zu messenden äufserlichen Wirkung vor- oder nachgegangen, so kommt der Zeiger % des Zählwerkes nicht mehr über den gleichen Theilstrich zu stehen, sondern wird um denjenigen Theil von rc-Theil-
strichen verschoben, welcher dem Vorgehen oder Nachbleiben gegenüber dem normalen Gange der Uhr entspricht.
Wie bei anderen Zählwerken, sind auch hier, um über den einmaligen Umgang des Zeigers s{ hinauszählen zu können, noch ein oder mehrere Zeiger ν mit stufenweise zehnfach verlangsamtem Gang am Zählwerk vorhanden. Diese sind in dessen Zifferblatt gelagert und drehen sich mit diesem planetenartig um die Achse des ersten Zeigers, während sie ihre eigene. Drehung durch eine Trieb- und Zahnradübersetzung vom ersten Zeiger % aus erhalten. Sie zeigen also die Vielfachen nicht der Umläufe des ersten Zeigers im Raum, sondern die in relativer Bewegung zum Zifferblatt gemachten, wie es die Zahlung erfordert.
Für den beschriebenen Apparat ist es •wesentlich, dafs man stets die gleiche Ablesung erhält, gleichviel, ob man die Zeitzeiger durch Vor- oder Rückwärtsrichten oder durch vielfaches Drehen auf die richtige Zeit einstellt. Daraus folgt, dafs, wenn man sich die Uhr dabei stillstehend denkt, die sämmtlichen Zeiger des Zählwerkes wieder auf die gleiche Anzeige zurückgekommen sein müssen, wenn man das Zeitzifferblatt von seinen Zeigern ein oder mehrere Male bis wieder zur nämlichen Anzeige hat durchlaufen lassen. Daraus folgt weiterhin, dafs in Summa keine gröfsere Abweichung der Uhr vom normalen Gang abgelesen werden kann, als das Zeitzifferblatt Stunden enthält. Bekanntlich sind dies beim gewöhnr liehen Zifferblatt zwölf. Wenn aber die Ablesung in langen Zeiträumen (z. B. vierteljährlich) geschehen soll, kann es wohl vorkommen, dafs diese Zahl nicht ausreicht. Für diesen Fall mufs dann ein erweitertes Zeitzifferblatt in Anwendung kommen, also ein solches, welches auch Tag- und Nachtstunden kennzeichnet oder, wenn dies nicht ausreicht, ein solches, das auch die Tage der Woche enthält und bei einer Ablesung auch auf diese richtig eingestellt werden mufs. Eine Ausführungsweise des letzteren Zifferblattes ist in Fig. 3 dargestellt; es erhält einen dritten (Wochentags-) Zeiger, der 14 mal langsamer umläuft als der Stundenzeiger, und bedarf keiner weiteren Erklärung. Läfst man das zugehörige, in Fig. 3 weggelassene Zählwerk beispielsweise bis ι ο ooo zählen, so mufs nach dem Vorgesagten einer seiner Theilstriche Y10000 Woche entsprechen oder ι ,008 Minuten.
Es empfiehlt sich, das Richten der Zeitzeiger nicht direct mit der Hand bewirken zu lassen, sondern durch einen seitlich aus dem Gehäuse vorstehenden Knopf oder eine Kurbel k (ähnlich wie bei den sogen. Remoritoiruhren), deren Rädereingriff in das Zeigerwerk man mit einer entsprechenden Uebersetzung anordnen kann, so dafs das Drehen der Zeitzeiger nach Wunsch beschleunigt wird.
Es wurde im Vorstehenden der Deutlichkeit wegen angenommen, dafs für gewöhnlich die Zeitzeiger stillstehen und der Gang des Uhrwerkes die Anzeige des Zählwerkes fortschreiten macht. Es ergiebt sich aber aus näherer" Prüfung der Rädereingriffe ohne Weiteres und liegt im Wesen der differentialen Bewegungsübertragung, dafs auch das Umgekehrte stattfinden oder der Gang des Uhrwerkes sich zum Theil auf den Fortschritt des Zählwerkes, zum Theil auf die Zeitzeiger übertragen könnte. Es wird dies davon abhängen, in welchem Theil die gröfsere Reibung oder sonstiger Widerstand angebracht ist. Auf den schliefslichen Stand des Zählwerkes, wenn die Zeitzeiger nach der Ortszeit gerichtet worden sind, · sind diese Vorgänge ohne Einflufs, sondern nur darauf, um wieviel man die Zeiger zu drehen hat, um dahin zu gelangen.
Anstatt an dem Zählwerk den Zeiger und das Zifferblatt sich drehen zu lassen, kann man auch letzteres fest anbringen und beide Drehungen durch ein sogen. Planetenradsystem ausschliefslich auf den Zeiger übertragen, derart, dafs er von der Uhr vor- und von den Zeitzeigern aus rückwärts gedreht bezw. gestellt wird. Die besondere Einrichtung eines solchen Planetenradsystems kann als bekannt vorausgesetzt werden.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    .1. Eine Vorrichtung zum Messen veränderlicher Kräfte, gekennzeichnet durch die Anfügung eines Uhrzeigerwerks an ein Differentialzählwerk, das mit diesem Zeigerwerk durch geeignete Räderübersetzung in Verbindung steht, auf dessen Stand einerseits der Gang der beeinflufsten Uhr entsprechend einwirkt, und das anderseits mittels des angeführten Zeigerwerks dergestalt verstellbar ist, dafs die Abweichung des Uhrganges von dem normalen angezeigt wird.
  2. 2. In Verbindung mit der im Anspruch 1. gekennzeichneten Einrichtung die Anordnung von Zeigern auf dem beigefügten Zifferblatt, welche auf den jeweiligen Tag der Woche gerichtet werden, zum Zwecke, am Differentialzählwerk gröfsere Gangdifferenzen anzuzeigen.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT68028D Vorrichtung zum Messen veränderlicher Kräfte Expired - Lifetime DE68028C (de)

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