Elektrizitätszähler mit verzögerter Maximumanzeige
Um neben dem Energieverbrauch auch den im Laufe einer Ableseperiode aufgetretenen Mittelwert der Belastung feststellen zu können, verwendet man bekanntlich Verbrauchsmesser mit Maximumzeiger, d. h. sogenannte Maximumzähler. Der Maximumzeiger steht über ein entkuppelbares Getriebe während gleichen Zeitabschnitten mit dem Zähler im Eingriff und wird um den Betrag der in einer Registrierperiode verbrachten Energieeinheiten durch einen Mitnehmer verstellt. Am Ende jeder Registrierperiode wird der Mitnehmer kurzzeitig entkuppelt und durch eine Rückstellfeder auf Null zurückgeführt, der Maximumzeiger dagegen bleibt in der erreichten Stellung stehen.
Beim sogenannten Maximumzähler mit verzögerter Anzeige, z. B. thermischer Maximumzähler, werden während einer Registrierperiode ca. 9O0/o eines in dieser aufgetretenen gleichbleibenden Verbrauches angezeigt. Solche Maximumzähler haben den Vorteil, dass ihre Anzeige weitgehend mit der Kurve des Temperaturanstieges in Transformatoren usw. übereinstimmt, hingegen weisen sie den Nach- teil auf, dass ihre Eichung am Aufstellungsort vorgenommen werden muss, was zu grossen praktischen Schwierigkeiten führt.
Es wurden bereits Maximumzähler mit verzögerter Anzeige mechanischer Art entwickelt.
Zum Beispiel sehen die amerikanischen Patent schriften 2 331 241 und 2 323 734 den Gebrauch eines Differentialgetriebes vor, um aus zwei Eingangsmesswerten eine verzögerte Maximumanzeige zu erzeugen. Dabei wird das eine Sonnenrad durch den Zähler angetrieben, während das andere Sonnenrad ständig so angetrieben wird, dass er die Planetenradachse zurückstellt. Es ist jedoch erforderlich, dass der Antrieb des zweiten Sonnenrades proportional zu der momentanen Ablesestellung des Verbrauchsanzeigers erfolgt. Dies kann jedoch nur mittels komplizierten variablen Geschwindigkeits-Getrieben erfolgen, welche den Nachteil haben, dass sie sehr empfindlich sind, viel Platz benötigen, nicht genügend genau und erst noch teuer sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Elektrizitätszähler mit verzögerter Maximumanzeige, bei dem die Nachteile sowohl der thermischen Maximumzähler als auch diejenigen der Maximumzähler mit variablen Geschwindigkeits-Getrieben dadurch umgangen sind, dass das eine Sonnenrad eines Dif- ferentialgetriebes von der Zählerscheibe eines Verbrauchszählers angetrieben ist, während der Antrieb des anderen Sonnenrades in entgegengesetzter Richtung durch eine durch einen Synchronmotor angetriebene kombinierte Subtraktions- und Abtasteinrichtung, in Abhängigkeit der Stellung eines über einen auf der Planetenradachse sitzenden Mitnehmer eingestellten Maximumzeigers, schrittweise erfolgt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Arbeitsweise eines Maximumzählers mit verzögerter Anzeige,
Fig. 2 und 3 Diagramme zur Illustrierung des Arbeitsprinzips,
Fig. 4 eine raumbildliche Ansicht einer Ausführungsform der Erfindung und
Fig. 5 eine teilweise geschnittene Aufsicht einer Freilaufkupplung.
In Fig. 1 wirkt einerseits die Zählerscheibe 1 über die Wirkungslinie Ka auf das erste Sonnenrad eines Differentialgetriebes 2, dessen Planetenradachse über die Wirkungslinie Kb auf einer Maximumanzeigevorrichtung 3 wirkt. Andererseits wird die Bewegung der Planetenradachse über eine Wirkungslinie Ke auch nach einer kombinierten Subtraktions und Abtasteinrichtung 4 zugeleitet, welche aus einem periodisch arbeitenden Subtraktionsmechanismus 5 und einem Abtastmechanismus 6 besteht.
Der Abtastmechanismus 6 tastet laufend die Winkelstellung der ihm über die Wirkungslinie Ke zugeleiteten Bewegung ab und überträgt diese Information auf den periodisch arbeitenden Subtraktionsmechanismus 5 über die Wirkungslinie fKb. Der periodisch arbeitende Subtraktionsmechanismus 6 wird ständig von einem Synchronmotor 7 über die Wirkungslinie Kc angetrieben. Der Subtraktionsmechanis mus 5 gibt in regelmässigen Zeitabständen eine Subtraktionsbewegung über die Wirkungslinie Kd an das zweite Sonnenrad des Differentialgetriebes 2 ab. Diese Subtraktionsbewegung ist von der über die Wirkungslinie Kc übertragene Bewegung des Synchronmotors 7 abgeleitet, aber der Betrag der zur Wirkung kommenden Bewegung ist durch die über die Wirkungslinie fKb übertragene Bewegung bestimmt.
Bei der vorliegenden Erfindung ist die Registrierperiode in eine Mehrzahl von Subtraktionsperioden eingeteilt, deren Zeitdauer etwa willkürlich gewählt ist. Während jeder Subtraktionsperiode wird eine Subtraktion ausgeführt, und zwar immer mit einer bestimmten konstanten Geschwindigkeit. Der Subtraktionsvorgang innerhalb jeder Subtraktionsperiode ist proportional der Stellung der Maximumanzeigevorrichtung 3. Somit wird innerhalb jeder Subtraktionsperiode normalerweise eine Subtraktionszeit, während-welcher eine Subtraktion stattfindet, und eine Totzeit, während welcher keine Subtraktion ausgeführt wird, vorhanden sein.
Fig. 2 erläutert die Arbeitsweise eines Zählers nach der Erfindung unter der Voraussetzung, dass während längerer Zeit ein maximaler Verbrauch stattgefunden hatte und die Maximumanzeigevorrichtung 3 somit bei Beginn der Betrachtung den grössten Wert anzeigt, was in Fig. 2 1000/o entspricht.
Ferner wird angenommen, dass zur Zeit Null der Verbrauch plötzlich vollständig abgeschaltet wird.
Zur Vereinfachung wurde als Subtraktionsperiode eine Minute gewählt, d. h. der Maximumzähler wird jeweils eine Subtraktion in der Zeit von einer Minute ausführen. Ferner ist angenommen, dass die höchstmögliche Subtraktion die volle Minute verbrauchen würde.
Für die erste dem Zeitpunkt Null folgende Minute arbeitet der Maximumzähler kontinuierlich und liefert über die Wirkungslinie Kd eine Bewegung für die volle Minute. Dadurch wird ein entsprechender Betrag subtrahiert. Während der zweiten Minute arbeitet der Subtraktionsmechanismus 5 nur für denjenigen Teil der Minute, der erforderlich ist, um über das Differentialgetriebe 2 einen neuen Betrag zu subtrahieren, welcher der am Anfang der zweiten Minute vorhandenen Stellung entspricht. Sobald diese Bewegung übertragen ist, ruht der Subtraktionsmechanismus 5. In Fig. 2 ist am Ende der zweiten Minute die entsprechende Totzeit durch ein waagrechtes Kurvenstück erkennbar.
Während jeder folgenden Minute arbeitet der Subtraktionsmechanismus 5 für eine immer kürzer werdende Zeitdauer, während die Totzeit ständig zunimmt, so dass der tatsächliche Betrag, welcher über das Differentialgetriebe 2 subtrahiert wird, fortwährend abnimmt. Am Ende von fünfzehn Minuten wird der subtrahierte Gesamtbetrag, bei zweckmässiger Dimensionierung 90 /o der bei Beginn der Registrierperiode vorhandenen Verbrauchsanzeige betragen.
Fig. 3 veranschaulicht die Arbeitsweise für den Fall, dass die Maximumanzeigevorrichtung 3 am Anfang der Registrierperiode von 15 Minuten sich in der Nullage befindet. Es wird angenommen, dass im Zeitpunkt Null plötzlich ein maximaler Verbrauch stattfindet, d. h. über die Wirkungslinie Ka wird eine entsprechende Drehbewegung auf das Differentialgetriebe 2 übertragen. Während der ersten Minute findet keine Subtraktion statt, d. h. die Maximumanzeigevorrichtung 3 erhält über die Wirkungslinie Kb einen gleichmässigen Antrieb.
Am Anfang der zweiten Minute beginnt der Subtraktionsmechanismus 5 zu arbeiten und subtrahiert über das Differentialgetriebe 2 einen Betrag, welcher von dem bei Beginn der zweiten Minute angezeigten Betrag abhängig ist. Unter den getroffenen Annahmen sind die über die Wirkungslinien Ka und Kd in das Differentialgetriebe 2 einwirkenden Bewegungen einander gleich, so dass die Planetenradachse stillsteht, was in Fig. 3 im ersten Teil der zweiten Minute durch einen waagrechten Kurvenverlauf zum Ausdruck kommt. Während des letzten Teils der zweiten Minute ist der Subtraktionsmechanismus 5 untätig, so dass das Differentialgetriebe 2 nur über die Wirkungslinie Ka, d. h. durch die Zählerscheibe 1 angetrieben wird. Die Kurve steigt daher an bis zum Ende der zweiten Minute.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, wird je Minute je mehr die Kurve aufwärts steigt, ein zunehmend kleiner werdender Betrag subtrahiert. Die waagrechten Kurventeile werden somit von Minute zu Minute länger. Am Ende der 15. Minute beträgt die über die Wirkungslinie Kb auf die Maximumanzeigevorrichtung 2 übertragene Anzeige 900/0 des im Zeitpunkt Null eingeschalteten und während der Registrierperiode konstant gehaltenen Verbrauches.
Tritt während einer Registrierperiode ein sich beliebig ändernder Verbrauch auf, so ergibt sich natürlich ein komplexeres Kurvenbild.
Am Anfang einer jeden Subtraktionsperiode wird durch den Abtastmechanismus 6 die in diesem Zeitpunkt gerade vorhandene Stellung der Maximumanzeigevorrichtung 3 abgetastet. Der Abtastmechanismus 6 steuert den Subtraktionsmechanismus 5 derart, dass dieser für eine Zeitdauer, die dem an der Maximumanzeigevorrichtung 2 angezeigten Maximumwert proportional ist, tätig wird. Je grösser der angezeigte Maximumwert bei Beginn einer Subtraktionsperiode ist, desto länger wird der Subtraktions mechanismus 5 tätig, d. h. desto grösser ist der Be trag, der während der Minute subtrahiert wird und umgekehrt.
In den Fig. 2 und 3 wurde die Subtraktionsperiode willkürlich zu einer Minute angenommen. Es ist jedoch einleuchtend, dass die Anzeige umso genauer ist, je kürzer diese Perioden sind. Praktisch arbeitet die Einrichtung beispielsweise mit Subtraktionsperioden von 10 bis 15 Sekunden. Die Einrichtung kann aber auch so ausgebildet werden, dass die Subtraktionsperiode 15 Minuten beträgt, z. B. wenn ein Block-Intervall-Verbrauchszähler simuliert werden soll.
Die Wirkungslinie fKb zwischen dem Abtastmechanismus 6 und dem Subtraktionsmechanismus 5 wurde in Fig. 1 deshalb gestrichelt gezeichnet, um anzudeuten, dass dieser nicht von der Zählerscheibe 1 über das Differentialgetriebe 2 angetrieben wird.
Die für die Durchführung des Subtraktionsvorganges erforderliche Kraft wird ausschliesslich durch den Synchronmotor 7 geliefert. Der Abtastmechanismus 6 bestimmt nur, wie lange diese Kraft über den Subtraktionsmechanismus 5 auf das Differentialgetriebe 2 einzuwirken hat.
In Fig. 4 ist eine spezielle Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt Daraus ist ersichtlich, dass die Welle 8 der Zählerscheibe 1 über ein Schneckengetriebe 9, 10 ein Zahnrad 11 antreibt. Das Zahnrad 11 ist über eine Nabe mit einem ersten Sonnenrad 12 eines Differentialgetriebes 13 verbunden, wobei diese Teile lose auf der Planetenradachse 14 des Differentialgetriebes 13 sitzen. Die Planetenradachse 14 trägt an ihrem rechten Ende einen Mitnehmer 15, welcher über eine Einstellschraube 16 einen auf der Planetenradachse 14 lose gelagerten und von einer Maximumskala 17 sich bewegenden Maximumzeiger 18 antreibt. Der Maximumzeiger 18 ist so mit üblichen, nicht dargestellten Mitteln versehen, dass er jeweils in derjenigen Lage stehen bleibt, in welcher er durch den Mitnehmer 15 gedreht wird. Daher wird am Ende einer Zählerableseperiode, z.
B. nach einem Monat, der Maximumzeiger 18 den höchsten, während einer Registrierperiode aufgetretenen Maximumwert anzeigen. Nach vorgenommener Ablesung wird der Maximumleser 18 durch den Zählerableser von Hand in seine Nullstellung zurückgestellt.
Zwischen dem Zahnrad 11 und dem Mitnehmer 15 ist auf der Planetenradachse 14 ein mit einem Abtastrad 19 im Eingriff stehendes Zahnrad 20 befestigt. Am linken Ende der Planetenradachse 14 ist ein weiteres Zahnrad 21 vorgesehen, welches über eine Nabe 22 mit dem zweiten Sonnenrad 23 des Differentialgetriebes 13 verbunden ist, wobei diese Teile ebenfalls auf der Planetenradachse 14 lose gelagert sind. Das Planetenrad des Differentialgetriebes 13 ist mit 24 bezeichnet.
Die kombinierte Subtraktions- und Abtasteinrichtung 4 weist eine Welle 25 auf, die ein mit dem Zahnrad 21 im Eingriff stehendes Ritzel 26 trägt.
Die Welle 25 kann infolge eines an ihrem linken Ende vorgesehenen Klemmrichtgesperres 27 nur in Richtung des Pfeiles 28 drehen, also nur im Uhrzeigersinn. Das Klemmrichtgesperre 27 besteht aus einer Rillenscheibe 29, in deren Rille ein unter der Wirkung einer Zugfeder 30 stehender Sperrhebel 31 unter einem bestimmten Winkel gedrückt gehalten wird. Dreht sich die Rillenscheibe 29 in Richtung des Pfeiles 28, so schwenkt der Sperrhebel 31 nach unten aus, während er sich bei einer Drehung der Rillenscheibe 29 in der entgegengesetzten Drehrichtung nach oben bewegt und so stark in die Rille hineingepresst wird, dass die Rillenscheibe 29 sofort an einer weiteren Drehung in dieser Richtung gehindert wird.
Gegen das rechte Ende hin trägt die Welle 25 einen auf ihr lose gelagerten Schwinghebel 32, den angetriebenen Teil 33 einer Freilaufkupplung 34 und, lose auf ihr gelagert, das bereits erwähnte Abtastrad 19. Der Schwinghebel 32 steht über eine Verbindungsstange 35 mit dem freien Ende einer von dem Synchronmotor 7 über ein Untersetzungsgetriebe 36 ständig angetriebenen Kurbel 37 in Verbindung, so dass er zwischen zwei Endlagen fortwährend auf- und abbewegt wird.
Der angetriebene Teil 33 der Freilaufkupplung 34 wird durch eine Kupplungshülse 38 satt umfasst, an welcher ein parallel zur Welle 25 angeordneter Abtaststab 39 befestigt ist, der mit seinem linken Ende bis unter den Schwinghebel 32 ragt und durch eine Zugfeder 40 gegen diesen gedrückt gehalten wird, so dass er, sofern er nicht durch andere Mittel daran gehindert wird, den Bewegungen des Schwinghebels 32 folgen kann. Die Kupplungshülse 38 wird somit fortwährend um einen bestimmten Winkel hin- und hergedreht. Dabei wird der angetriebene Teil 33 der Freilaufkupplung 34 jedoch nur während der im Uhrzeigersinn erfolgenden Drehung der Kupplungshülse 38 absatzweise mitgedreht.
Dies wird gemäss Fig. 5 dadurch erreicht, dass zwischen dem Innenmantel der Kupplungshülse 38 und dem angetriebenen Teil 33 der Freilaufkupplung 34 mindestens eine sich einseitig verjüngende Rille 41 vorgesehen ist, in welcher eine zylindrische Klemmrolle 42 frei beweglich gelagert ist. Dreht sich die Kupplungshülse 38 im Uhrzeigersinn, so wird die Klemmrolle 42 im verjüngten Teil der Rille 41 eingeklemmt, d. h. die Kupplungshülse 38 wird mit dem angetriebenen Teil 33 wirkungsmässig fest verbunden und nimmt diesen mit, während sich diese Verbindung sofort löst, wenn die Kupplungshülse 38 sich in der entgegengesetzten Richtung zu drehen beginnt.
Damit die Klemmwirkung möglichst ohne Zeitverzug und Totgang erfolgt, ist es zweckmässig, die Klemmrolle 42 zu magnetisieren und sie von einem im Teil 33 angeordneten Dauermagneten 43 unter einer abstossenden Kraft zu halten.
Das rechte Ende des Abtasttabes 39 ragt nun durch einen im Abtastrad 19 vorgesehenen bogenförmigen Schlitz 44 hindurch, welcher zur Begrenzung der Aufwärtsbewegung des Abtaststabes 39 dient, in dem dieser, wenn er am oberen Ende des bogenförmigen Schlitzes 44 auftrifft, der Bewegung des Schwinghebels 32 nicht mehr weiter zu folgen vermag. Das untere Ende des bogenförmigen Schlitzes 44 ist hingegen so angeordnet, dass es keinen Einflüss auf die Abwärtsbewegung des Abtaststabes 39 ausüben kann. Diese Abwärtsbewegung wird vielmehr durch die untere Umkehrstelle der Bewegung des Schwinghebels 32 bestimmt.
Durch diese Anordnung ergibt sich somit für die Bewegung des Abtaststabes 39 eine untere Grenze, die stets unverändert bleibt, und eine obere variable Grenze, die durch die jeweilige Lage des oberen Endes des bogenförmigen Schlitzes 44, d. h. durch die jeweilige Stellung des Abtastrades 19, bestimmt ist.
Die Einstellung des Maximumszeigers 18 auf den Nullstrich der Maximumskala 17 wird mittels der Einstellschraube 16 in derjenigen Lage des Abtastrades 19 vorgenommen, in welcher dieses jegliche Aufwärtsbewegung des Abtaststabes 39 verhindert, d. h. wenn das Abtastrad 19 entsprechend weit im Uhrzeigersinn gedreht ist bzw. wenn der Schwinghebel 32 den Abtaststab 39 in seiner unteren Umkehrlage den Abtaststab 39 gerade noch berührt. Nach Vornahme dieser Einstellung entspricht die variable Lage des oberen Endes des bogenförmigen Schlitzes 44 im Abtastrad 19 stets der jeweiligen Lage des Maximumzeigers 18.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Maximumzählers mit verzögerter Anzeige ist folgende.
Nimmt man an, dass der Maximumzeiger 18 sich in der Nullage befindet und dass plötzlich ein bestimmter, konstanter Verbrauch stattfindet, so beginnt die Zählerscheibe 1 zu drehen, und zwar mit einer dem aufgetretenen Verbrauch entsprechenden konstanten Drehzahl. Dadurch wird das erste Sonnenrad 12 in entsprechender Weise im Uhrzeigersinn gedreht. Solange das zweite Sonnenrad 23 stillsteht, werden die Planetenradachse 14 und der Maximumzeiger 18 im Uhrzeigersinn und das Abtastrad 19 im Gegenuhrzeigersinn gedreht. Dadurch wird das obere Ende des bogenförmigen Schlitzes 44 von seiner unteren Endstellung nach aufwärts bewegt und die Zugfeder 40 lässt den Abtaststab 39 dieser Aufwärtsbewegung folgen, so dass dieser in die Bewegungsbahn des dauernd sich auf- und abbewegenden Schwinghebels 32 gerät und von diesem, bei der nächsten Abwärtsbewegung, in seine untere Endlage gedrückt wird.
Sobald der Schwinghebel 32 sich anschliessend wieder nach aufwärts bewegt, folgt der Abtaststab 39 dieser Bewegung so lange, bis sein rechtes Ende am oberen Ende des bogenförmigen Schlitzes 44 mi Abtastrad 19 auftrifft. Der Abtaststab 39 tastet somit einen Anschlag ab, der forwährend enstprechend der Stellung des Maximumzeigers 18 eingestellt wird, d. h. der fortwährend eine dem stattfindenden Verbrauch entsprechende Lage einnimmt.
Die Abwärtsbewegungen des Abtaststabes 39 werden durch die Freilaufkupplung 34 in eine entsprechende Drehung im Uhrzeigersinn umgeformt, welche Drehung über das Ritzel 26 und das Zahnrad 21 auf das zweite, subtrahierende Sonnenrad 23 des Differentialgetriebe 13 übertragen wird welches sich entsprechend im Gegenuhrzeigersinn dreht. Wenn angenommen wird, dass in diesem Augenblick das erste Sonnenrad 12 stillsteht, bewirkt die Drehung des zweiten Sonnenrades 23 eine entsprechende Drehung der Planetenradachse 14 im Gegenuhrzeigersinn, d. h. die Planetenradachse 14 wird um einen Winkel zurückgedreht, der proportional dem durch den Maximumzeiger 18 angezeigten Verbrauch ist. Diese änderung der Drehlage der Planetenradachse 14 wird auf das Abtastrad 19 übertragen, wodurch die obere Abtastgrenze für den Abtaststab 39 neu eingestellt wird.
Es ist leicht ersichtlich, dass, wenn die obere Abtastgrenze weit von der unteren, ortsfesten Grenze ze eingestellt wird, eine entsprechend grosse subtrahierende Drehung der Planetenradachse resultiert und umgekehrt.
Die Dauer der Subtraktionsperioden wird durch die Zeit bestimmt, in welcher der Schwinghebel 32 eine volle Schwingbewegung ausführt. Während der Aufwärtsbewegung des Schwinghebels 32 findet keine Subtraktion statt, desgleichen auch nicht am Anfang seiner Abwärtsbewegung, falls der Maximumzeiger 18 nicht gerade den Höchstwert anzeigt. Der Subtraktionsvorgang erfolgt somit in der Regel während des Endabschnittes der Abwärtsbewegung des Schwinghebels 32. Er beginnt in dem Augenblick, in welchem der Schwinghebel 32 den Abtaststab 39 berührt und anfängt, ihn gegen die ortsfeste untere Abtastgrenze zu drücken. Der Betrag der Subtraktion ist bestimmt durch die Winkellage des Abtastrades 19, bzw. durch die räumliche Lage des oberen Endes des bogenförmigen Schlitzes 44 im Abtastrad 19.
Der Abtaststab 39 wird mit einer stets gleichbleibenden Geschwindigkeit bewegt, d. h. für einen bestimmten Abtastweg wird immer die gleiche Zeit benötigt. Demgemäss ist der Subtraktionsvorgang auch bestimmt durch die Zeitdauer, in welcher die Abwärtsbewegung des Abtaststabes 39 erfolgt.
Durch die verhältnismässig kleine Geschwindigkeit der Aufwärtsbewegung des Abtaststabes 39 wird verhindert, dass dieser hart auf das obere Ende des bogenförmigen Schlitzes 44 auftrifft, was auf die Dauer nachteilige Folgen haben könnte. Es ist leicht ersichtlich, dass die obere und untere Abtastgrenze miteinander vertauschbar sind. Befindet sich die ortsfeste Abtastgrenze oben, so beginnt der Subtraktionsvorgang unmittelbar und endet gemäss der variablen Lage der unteren Abtastgrenze.
Der Maximumzeiger 18 kann auch als Zählwerk ausgebildet sein oder aus einer Anzeigevorrichtung mit mehreren Zifferblättern bestehen.
Die Übersetzungen für die für den Subtraktionsvorgang benötigten Getriebe sind wegen der Eigenschaft des Differentialgetriebes, die eingegebene Drehbewegung auf die Hälfte zu reduzieren, zweckmäs sig zu wählen. Bezeichnet man mit N die Anzahl von Subtraktionsvorgängen, die während einer Registrierperiode mit konstantem Verbrauch für eine Anzeige von 90 /o des tatsächlichen Verbrauches erforderlich sind, so erhält man als Übersetzung für den Subtraktionsantrieb -1
N 5 1 - 10
Für einen Maximumzähler mit verzögerter Anzeige, welcher je Registrierperiode von 15 Minuten N = 60 Subtraktionsvorgänge ausführt, wird S = 0.0377. Wegen des Differentialgetriebes ist jedoch mit S = 0.0754 zu rechnen.
Praktisch genügt eine Übersetzung von 0.075, die bequem auf die Teil übersetzung 1/4 für das aus dem Ritzel 26 und dem Zahnrad 21 bestehende Getriebe (Kd) und auf die Teilübersetzung 3/io für das aus dem Zahnrad 20 und dem Abtastrad 19 bestehenden Getriebe (Ke) aufgeteilt werden kann, wobei in der kombinierten Subtraktions- und Abtasteinrichtung kein weiteres Übersetzungsgetriebe vorgesehen ist (fkb = 1).