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Arbeitstisch, insbesondere für schwere Büromaschinen Es ist bekannt,
Arbeitstische, insbesondere Schreibtische, mit einer heb- und senkbaren Tragplatte
für Schreib- und Buchungsmaschinen, Rechenmaschinen usw. auszustatten, so daß die
Maschinen bei Nichtgebrauch gegen Staub, Beschädigungen und unbefugte Benutzung
geschützt im Innern des Tisches verwahrt werden können.
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Zum Heben und Senken der Tragplatte sind dabei die verschiedensten
Bauarten vorgeschlagen worden. So ist es bekannt, mittels einer Handkurbel und eines
Schneckengetriebes ein die Tragplatte abstützendes Hebelgestänge zu verstellen.
Bei einer anderen Ausführungsform wird die Tragplatte mittels eines durch Handkurbel
betätigten Seiles nach Art eines Aufzuges hochgewunden und dann von Hand gegen den
Arbeitenden vorgezogen. Bekannt ist auch eine Bauweise, bei welcher die Tragplatte
auf seitlich angeordneten Parallelogrammhebeln sitzt und durch einen Seilzug, der
durch Aufklappen des Tischdeckels betätigt wird, von unten hinten nach vorn oben
bewegt werden kann.
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Die Erfindung betrifft eine Verbesserung von Arbeitstischen der letztgenannten
Art. Es zeigt sich hierbei nämlich die Schwierigkeit, daß das Heben der Tragplatte
mit der Maschine unter Umständen einen erheblichen und ungleichmäßigen Kraftaufwand
erfordert und daß sich das Senken der Platte oft zu plötzlich vollzieht. Im besonderen.
weisen aber Arbeitstische der bekannten Art den großen Nachteil auf, daß kein ruhiges
Bewegen der Tragplatte und schwingungsfreies Verharren der Tragplatte in der Arbeitsstellung
gewährleistet ist, so daß sich bei Büromaschinen mit Zählwerken wiederholt Fehlleistungen
ergeben. Erfindungsgemäß werden diese Nachteile bei einem Arbeitstisch mit heb-
und senkbarer Tragplatte, die auf Parallelogrammhebeln ruht, dadurch vermieden,
daß das an den Hebeln angreifende Zugseil über Aufwickelspulen einer durch eine
Handkurbel zu drehenden, z. B. parallel der Tischrückwand angeordneten Welle läuft,
die vorteilhaft mit einer Brems- oder Haltevorrichtung versehen ist.
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Durch die erfindungsgemäße Einrichtung wird erreicht, daß auch schwere
Büromaschinen o. dgl., beispielsweise von 50 kg Gewicht, auf der Tragplatte
bequem und ohne Anstrengung gehoben und störungsfrei und ruhig gesenkt werden können.
Die Bedienung der Tragplatte ist einfach und betriebssicher gestaltet. Durch die
Verwendung eines aufwickelbaren Zugseiles wird die Platte stets zuverlässig in die
genaue Arbeitsstellung geführt und dort festgehalten, auch wenn sich etwa das Zugseil
im Betrieb dehnen sollte. Vorteilhaft wird die schwingungsfreie Lage der Tragplatte
während des Arbeitens dadurch noch weiter unterstützt, daß die Vorderkante der Tragplatte
und die Vorderwand des Tisches bei gehobener Platte mittels Nut und Feder ineinandergreifen.
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Die bauliche Ausgestaltung des Erfindungsgedankens läßt zahlreiche
Möglichkeiten zu.
So kann man z. B. nahe und parallel der oberen
Kante der Tischrückwand eine mittels Kurbel bedienbare Welle mit Rücklaufgesperre
und mit Aufwickelspulen für das Zugseil vorsehen, wobei sich dann durch die Wahl
des Durchmessers der Aufwickelspulen jede geeignete und erwünschte Übersetzung der
zum Heben und Senken der Tragplatte erforderlichen Kraft erzielen läßt. Um zu verhüten,
daß bei unbeabsichtigtem Loslassen der Kurbel während des Abwickelns, also bei gelöstem
Rücklaufgesperre, die Tragplatte mit Last zurückfällt, kann man die Welle mit einer
wirksamen Brems- oder Haltevorrichtung, z. B. Klemmbacken o. dgl., sichern. Bei
anderen Bauarten ist die Welle über Schneckenrad und Schnecke oder über Kegelräder
mit einer entlang der Querwand des Schreibtisches zur Tischvorderseite geführten
Kurbel verbunden, wobei durch geeignete Wahl beispielsweise des Schneckengetriebes
jede unerwünschte Drehung der Welle verhindert werden kann.
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Zur Sicherung der Tragplatte in der Arbeitsstellung lassen sich Riegel,
Schnappklinken o. dgl. verwenden, auf denen die Platte aufruht und die z. B. beim
Senken gemeinsam mit dem Rücklaufgesperre gelöst werden.
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Man kann naturgemäß jede sonstige Vorkehrung treffen, um die zur Bewegung
der Last erforderliche Kraft zu verringern und möglichst gleichmäßig zu gestalten
und um ein plötzliches Abstürzen der Tragplatte unter Last zu verhüten.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht.
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Fig. i zeigt schaubildlich einen erfindungsgemäß ausgebildeten Schreibtisch,
während Fig.2 einen Querschnitt durch die Mitte dieses Tisches wiedergibt.
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Die Fig. 3 bis 5 zeigen bauliche Einzelheiten.
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Die Fig. 6 und 7 stellen schematische Querschnitte durch erfindungsgemäß
ausgebildete Tische mit baulichen Änderungsformen dar.
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Der Schreibtisch nach Fig. i, in welcher zwecks erhöhter Anschaulichkeit
einige Teile weggelassen sind, weist in üblicher Art zwei Seitenschränke i i, i2
auf. Im Mittelteil ist eine heb- und senkbare Platte 15 angeordnet, die beliebige
Arbeitsgeräte, insbesondere Schreib- und Buchungsmaschinen, Rechenmaschinen u. dgl.,
aufnehmen kann und die erfindungsgemäß so gesteuert wird, daß sie sich auch bei
starker Belastung mit geringstem Kraftaufwand ruhig und erschütterungsfrei bewegen
und festhalten läßt.
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Die Platte 15 ist beim Ausführungsbeispiel so geführt, daß
sie beim Senken, vom Arbeitenden ausgesehen, eine von oben vorn nach unten hinten
verlaufende Bahn beschreibt. Diese Art der Führung hat den Vorteil, daß unterhalb
des Tischmittelteils in üblicher Weise Raum für ein bequemes Sitzen des Arbeitenden
bleibt.
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Entsprechend ihrer Bewegung erstreckt sich die Platte 15 nicht auf
die ganze Tischtiefe, sondern läßt in der oberen Lage zwischen sich und der Tischrückwand
eine Öffnung 16 frei, die in geeigneter Weise durch eine zusätzliche Platte 17 abgedeckt
werden kann. Links und rechts ruht die Platte 15 auf Schienen 2o, 21, die je an
einem gelenkigen Parallelogramm 24 sitzen und dessen obere Verbindungsschiene bilden.
Die Grundschiene 25 des Parallelogramms ist im wesentlichen waagerecht an der innern
Ouerwand 26 der Seitenschränke 1i, 12 befestigt. Auf diese Weise kann die Tragplatte
ohne weiteres unter Aufrechterhaltung ihrer waagerechten Lage in die aus Fig.2 punktiert
ersichtliche Lage geschwenkt werden.
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Vorzugsweise laufen, wie ebenfalls aus Fig.2 ersichtlich, die senkrechten
Schwinghebel der Parallelogramme 24; auch bei angehobener Platte 15, etwas
schräg nach rückwärts, so daß die Platte, die in ihrer oberen Stellung vorteilhaft
mittels einer Feder 29 in eine Nut 3o der Vorderwand 3 z des Tisches greift, unter
dem Einfiuß ihrer Last selbsttätig abzusinken trachtet.
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Zur Betätigung der Platte 15 ist ein Zugseil 35 vorgesehen. Nahe und
parallel der oberen Kante der Tischrückwand 36 verläuft eine Welle 38, auf der zwei
Aufwickelspülen 39, 40 für das Seil 35 sitzen. Von der Spule 39 ist das Seil über
eine an der einen Querwand 26 gelagerte Führungsrolle 43 entlang einer Kerbe 44
o: dgl. an der Unterseite der Platte 15 zu einer gegenüberliegenden Führungsrolle
47 an der anderen Querwand 26 und zur Aufwickelspule 40 geleitet. Durch diese Führung
des Seiles ist links und rechts an der Tragplatte stets ein gleichmäßiger Kräfteangriff
gewährleistet und damit ein Ecken der Platte verhütet.
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Wird die Welle 38 mittels einer Kurbel 5ö gedreht, so'wickeln sich
die Enden des Seiles 35 je nach der Drehrichtung auf oder ab; und dementsprechend
wird die Platte 15 gehoben oder gesenkt.
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Der Bewegungsraum der Tragplatte ist nach vorn durch eine Wand 53
(in Fig. i fehlend) abgeschlossen, während die obere Abdeckung 69 beispielsweise
nach hinten aufklappbar ist.
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Als Sicherung gegen das erhebliche Gewicht der auf der Tragplatte
15 stehenden Maschine o. dgl. ist die Welle 38 mit einem Rücklaufgesperre 55 (Fig.
i) ausgestattet, das in Fig. 3 deutlicher dargestellt ist. Die Aufwickelrichtung
ist durch einen Pfeil angedeutet. In dieser Richtung schnappt die Sperrklinke 56
über
das Zahnrad 57 weg, während die Sperrung wirksam wird, sobald. man das Kurbeln unterbricht.
Soll die Tragplatte gesenkt werden, so muß, beispielsweise durch Druck auf den Ansatz
6o, die Klinke 56 ausgehoben werden. Um in diesem Fall bei unbeabsichtigtem Loslassen
der Kurbel 5o ein Abstürzen der Platte 15 zu verhüten, kann die Welle 38 oder die
Platte 15 mit irgendeiner geeigneten Brems- oder Haltevorrichtung versehen sein.
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Fig. 4 zeigt beispielsweise eine Klemme 64, die in der Mitte der Welle
38 angeordnet (Fig. z) und gegebenenfalls mit einem Futter aus Fiber o. dgl. ausgestattet,
durch eine Schraube 65 entsprechend zusammengepreßt wird, um eine ungehemmte Drehung
der Welle 38 zu verhindern.
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Um bei geschlossenem Schreibtisch ein Auf- und Abkurbeln der Tragplatte
unmöglich zu machen, kann man beispielsweise so vorgehen, daß die Sperrklinke (Fig.
3) einen Ansatz 68 aufweist, auf den bei geschlossenem Schreibtisch die Abdeckplatte
69 drückt, derart, daß eine Bewegung des Ritzels 57 ausgeschlossen ist.
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Eine Selbstsperrung der Welle 38 gegen das Abwickeln des Zugseiles
35 könnte, wie in Fig. 5 schematisch angedeutet, auch dadurch "erzielt werden, daß
die Welle mit der Kurbel 722, die hier beispielsweise an die Tischvorderseite
geführt ist, durch ein Schnekkenrad 73 und eine Schnecke 75 gekuppelt wird.
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Entsprechend der von den senkrechten Schienen der Parallelogramme
24 beim Anheben der Platte beschriebenen Kreisbewegung kann es vorteilhaft sein,
zur Erzielung eines günstigen Drehmomentes die Führungsrollen 43, 47 in der Darstellung
nach Fig. 2 bei gesenkter Platte zunächst möglichst nach rechts gerückt anzuordnen,
um die im Zugseil 35 wirksame Kraft senkrecht oder annähernd senkrecht an
den Schwinghebeln der Parallelogramme angreifen zu lassen, während im Verlauf des
Anhebens diese Führungsrollen nach links wandern sollten.
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Die Fig. 6 und 7 deuten in schematischer Weise Möglichkeiten für eine
derartige Ausbildung des Erfindungsgegenstandes an. In Fig. 6 ist die Führungsrolle
43 an einer Schraubenfeder 76 aufgehängt. Entsprechend der zu Beginn des Anhebens
der Tragplatte 15 erforderlichen erheblichen Kraft wird die Feder 76 durch den Zug
des Seiles 35 zunächst gestreckt, während sie sich bei zunehmender Verminderung
der erforderlichen Hubkraft zusammenzieht und damit die Rolle 43 nach links verstellt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 7 ist die Führungsrolle 43 in
einem Schlitz 8o geführt, wobei ihre Bewegung in geeigneter Weise mit der Drehung
der Welle 38 gekuppelt ist, beispielsweise durch eine Zahnstange oder auch mittels
einer Anordnung nach Art einer Gardinenschnur, die, wie im Zeichnungsbeispiel bei
82 angedeutet, je nach der Drehrichtung der Welle 38 die Führungsrolle 43 nach links
oder rechts bewegt.
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Die Ausführung des Erfindungsgedankens kann im einzelnen naturgemäß
verschieden sein. So wäre es denkbar, statt der aus den Schwinghebeln gebildeten
Parallelogramme andere Hebelgestänge, z. B. solche in Trapezform, zu wählen, die
der Tragplatte in Arbeitsstellung z. B. eine pultförmige Schräge verleihen. Auch
könnte die Lage und Bewegung der Tragplatte durch Führungen bestimmt werden, die
in den O_u.erwänden der Tischseitenschränke vorgesehen sind und in welche die Platte
mittels Stifte greift.
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Die Welle zum Auf- und-Abwinden des Zugseils ließ sich endlich auch
an einer Querwand des Tisches anbringen, wobei das Zugseil über entsprechende Führungsrollen
umgelenkt werden müßte.
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Anstatt der durch die Aufwickelspulen gegebenen Übersetzung oder in
deren Ergänzung könnte man zwischen die Führungsrollen und die Aufwickelspulen auch
Einrichtungen nach Art eines Flaschenzuges schalten, der die zum Anheben der Tragplatte
erf3rderliche Kraft weiter verringert.