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Kinematographische Kamera mit selbsttätigem Blendenregler Die Erfindung
bezieht sich auf eine kinematographische Kamera mit selbsttätiger Regelung der Blendenöffnung
vermittels einer lichtelektrischen Zelle. Da die Leistung einer Photozelle viel
zu gering ist, um eine gewöhnliche Blende zu regulieren, sind für diesen Zweck komplizierte
Verfahren und Vorrichtungen angewendet worden. Z. B. setzt der Zeiger eines elektrischen
Messers einen Relaiskreis in Tätigkeit, welcher ein Laufwerk anhält, das zuvor durch
ein anderes Mittel in Bewegung gesetzt wurde und das eine Blende steuert, die vor
jeder Einstellung in die Schließstellung zurückzubringen ist, wenn unmittelbar aufeinanderfolgende
Aufnahmen unter veränderten Verhältnissen gemacht werden sollen.
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Die Leistung der Photozelle wird, bevor sie dem Antrieb der Blende
dient, in einfacher Weise vervielfacht, indem erfindungsgemäß durch sie der Druck
eines Reibungsorgans gegen ein sich dauernd bewegendes, vorzugsweise drehendes Glied
möglichst senkrecht zu der Bewegungsrichtung gesteuert und so die Größe der Reibung
zwischen den genannten beiden Körpern, von denen das Reibungsorgan mit der Objektivblende
gekuppelt ist, verändert wird. Das Reibungsorgan wird von dem sich bewegenden Glied
eine Strecke mitgenommen,` die dem Reibungsdruck entspricht. Dieser Druck wird erzeugt
und/oder verändert durch eine elektrostatische oder elektromagnetische Haftung zwischen
dem Reibungsorgan und dem sich bewegenden Glied bzw. einem Hilfsglied (vgl. den
bekannten johnson-Rahbek-Effekt).
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In den Zeichnungen sind beispielsweise Ausführungen der Erfindung
dargestellt. Abb. z zeigt schematisch das Wesen der Erfindung, Abb. a eine abweichende
Schaltung der Photozelle; Abb. 3 zeigt eine Anordnung mit zwei Reibungsorganen;
Abb.
4 und 5 stellen Einzelheiten der Erfindung dar; Abb. 6 und 7 zeigen eine andere
Ausführungsform der Erfindung im Querschnitt und in Ansicht von vorn.
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In Abb. i ist auf der Welle i, welche mit der Welle des Verschlußlaufwerks
einer kinematographischen Kamera gekoppelt ist, ein zylindrisches Drehglied 2 angebracht;
mit welchem ein Band 3 in Berührung steht, das mit der Blende-. und mit zwei bei
8 und 9 am Kameragehäuse befestigten Zugfedern S und 6 verbunden ist, von welchen
die die Blende öffnende, Rückholfeder 5 stärker ist als die Feder 6: Das die Filmspule
.enthaltende Gehäuse 12 ist mit einer Platte i ö versehen, welche ein Teil des Gehäuses
selbst sein kann, und am Kameragehäuse sind Platten i i, i i' derart angebracht,
daß diese sich bei Einführung des Spulengehäuses in die Kamera'der Platte To gegenüber
befinden. Die Platte i i ist über eine Photozelle 13 mit der Welle i ver= Bunden,
während die Platte i i' über die Feder 6 an das Band 3 angeschlossen ist. Die Entfernung
der Platte iö von den Platten 1i, i i' ist derart bemessen, daß sich zwischen diesen
Platteneine Kapazität'ergibt, welche die Spannung zwischen dem Drehglied 2 und dem
Band 3 um einen der Empfindlichkeit der Emulsion des im Spulengehäuse enthaltenen
Filmes proportionalen Wert vermindert. An die Pole der Zelle 13 kann auch eine große
als Akkumulator wirkende Kapazität angeschlossen werden. Die Photozelle 13 ist demselben
Licht ausgesetzt, welches durch die Blende 4 auf den Film wirkt.
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Die Entfernung, um die das Reibungsglied 3 von dem Drehglied 2 mitgenommen
wird; kann auch durch einen veränderlichen mit der Blende 4 gekoppelten Widerstand
bzw. Kapazität oder vermittels des durch die Blende gehenden Lichts kontrolliert
werden.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Wenn die Photozelle
durch Licht beeinflußt wird, dann verursacht sie einen Potentialunterschied zwischen
dem Drehglied 2 und dem Reibungsband 3, welche die Platten eines Kondensators bilden.
Zwischen diesen beiden Teilen entsteht daher eine Anziehungskraft, welche der Lichtstärke
proportional ist und die beträchtlich sein kann, da die Entfernung zwischen ihnen
nur ein Bruchteil eines Millimeters ist. Infolge der dadurch erhöhten Reibung zwischen
ihnen nimmt das Drehglied 2 das Band 3 mit, bis die Spannung der Rückholfeder 5
dem Reibungsmoment entspricht; dann gleitet das Band ab, und es wird nichtweiter
mitgenommen. Wird das auf die Welle fallende Licht geringer, verringert sich auch
entsprechend die Reibung, so daß die Feder 5 das Band so weit zurückzieht, bis ihre
Spannung wieder dem Reibungsmoment gleicht.
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Abb: a zeigt ein anderes Verfahren zur Erzeugung der erforderlichen,
in Abhängigkeit von der Helligkeit veränderlichen Kraft, wobei die lichtempfindliche
Zelle 13 in Verbindung mit dem Widerstand 15 als eine veränderliche; selbststeuernde
Potentiometervorrichtung der elektrischen Batterie 14 benutzt wird. Die Bezugszeichen
i und ri bedeuten die Anschlußpunkte entsprechend Abb. z.
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In Abb. 3 wirken zwei Reibungsbänder 3, 3' an den entgegengesetzten
Seiten des zylindrischen Drehgliedes 2, die von entgegengesetzt wechselnden Spannungen
einer - Potentiometervorrichtung 13, 1,4, 15 gespeist werden. Das eine Reibungsglied
öffnet und das andere schließt die Blende 4, wobei die Federn 5 und 6 gleich stark
sein können.
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In dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb: 4 und 5 sind die Reibungsglieder
2, 3 scheibenförmig und die Feder 6 ist zylindrisch. Die Reibscheibe 3 ist frei
um die Buchse 17 drehbar, welche auf das Gewinde 16 der Welle i aufgeschraubt ist
und die Scheibe 2 sperrt; so daß diese sich mit der Welle i dreht.
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An der Reibscheibe 3 ist eine genutete Daumenscheibe 18 befestigt,
welche über eine Schnur i9 geht. Das eine Ende dieser Schnur ist mittels des Stiftes
2o an der Reibungsscheibe 3 und das andere Ende an dem unter der Wirkung der Rückholfeder
5 stehenden Einstellhebel ? der Blende 4 befestigt. Mittels dieser Schnur wird das
Drehmoment der Reibscheibe vervielfacht und auf die Blende übertragen.
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Abb.6 und 7 zeigen ein sich ständig drehendes Glied 2 aus Messing,
das vermittels der Buchse 17 an der mit einem Schraubengewinde 16 versehenen, durch
den Verschlußmechanismus gedrehten Achse i befestigt ist. In einer kreisförmigen
Aussparung der Buchse 17 dreht sich frei eine Reibungsscheibe 3 aus Stahl.
Ein Elektromagnet 2i, dessen Erregerwicklung 22 an eine (nicht gezeigte) photoelektrische
Zelle angeschlossen ist, hat das Bestreben, die Reibungsscheibe 3 von dem Drehglied
:2 gegen die Wirkung der Feder 6 wegzuziehen. Die Reibungsscheibe 3 ist an ihrem
äußeren Umfange mit Zähnen versehen, die in die Zähne des Rades 23 eingreifen, von
welchem die Kraftübertragung mittels der Zahnräder 24 und 25 auf den gezahnten Ring
26 erfolgt. Dieser ist mit gezahnten Segmenten 28,:28' versehen, welche in
die Zähne 29,:29' der Blenden 4, 4' zweier Objektive 32, 33 eingreifen; die Objektive
sind auswechselbar zum: Bildfenster an der
mittels der Achse 31
drehbaren Scheibe 30 angebracht. Bei 7 greift an der Scheibe 30 eine Zugfeder 5
an, die an ihrem anderen Ende mit dem Winkelhebel 35 verbunden ist, welcher
um den auf dem Ring 26 befestigten Zapfen 34 schwingt. Wenn die Scheibe 30 gedreht
wird, um das zweite Objektiv in die Aufnahmestellung zu bringen, dann gleitet der
andere nockenförmige Arm 36 des Winkelhebels 35 unter den Anschlag 37 auf dem festen
Kameragehäuse, wobei der Winkelhebel 35 gedreht wird und die. Feder 5 eine zusätzliche
Spannung erhält, welche der Öffnung des zweiten Objektivs entspricht.
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Die Wirkungsweise ist wie folgt: Wenn ein Maximum von Licht auf die
photoelektrische Zelle fällt, dann wird der Magnet 2i in bekannter Weise erregt,
und zwar in einem solchen Maße, daß die Reibungsscheibe 3 außer Berührung mit der
Drehscheibe 2 gelangt, wobei die Rückholfeder 5 vermittels des Winkelhebels 35 den
Ring 26 in der Pfeilrichtung 5o dreht. Wenn das Licht abnimmt, wird der Magnet
21 weniger stark erregt und die Reibungsscheibe 3 wird durch die Feder 6 gegen die
sich in der Pfeilrichtung 45 drehende Scheibe 2 angedrückt, wobei sie von dieser
mitgenommen wird und vermittels des Räderwerks 23 bis 25 ein vervielfachtes Drehmoment
auf den Ring 26 ausübt. Der Ring 26 dreht sich in der entgegengesetzten Pfeilrichtung
5o und versetzt dadurch die Blenden 4, 4' vermittels der Zähne 28, 28', 29, 29'
in entsprechende Drehung, bis die Spannung der Zugfeder 5 dem vervielfachten Drehmoment
der Reibungsscheibe 3 das Gleichgewicht hält und die letztere dann nicht weiter
von dem Drehglied 2 mitgenommen wird, sondern nur dagegen gleitet.
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Diese Anordnung, bei der die elektromagnetische Kraft gegen eine Federkraft
wirkt, hat den Vorteil, daß elektrische Verluste vermieden werden, die auftreten,
wenn kleine elektrische Ströme auf sich bewegende Teile übergeleitet werden. Sie
kann auch bei Verwendung elektrostatischer Kräfte verwendet werden.
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Um die Bewegung des Ringes 26 entsprechend der Stellung der Scheibe
30 zu beschränken, wenn die letztere gedreht wird, um das eine oder das andere
Objektiv 32 oder 33 in die Aufnahmestellung zu bringen, kann der Ring 26 mit einem
Ansatz 38 versehen werden, dessen Bewegung durch die den offenen und geschlossenen
Stellungen der Blenden entsprechenden Stifte 39, 39' auf der Scheibe 3o beschränkt
wird.
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Wenn die Helligkeit des Objektes für die größte Öffnung des benutzten
Objektivs nicht ausreicht, wird dies durch auf den Ring 26 vorgesehene Anschläge
40, 40' angezeigt, derart, daß diese, wenn die Blende die größte Öffnung des benutzten
Objektivs überschritten hat, gegen einen am Kameragehäuse befindlichen, um den Punkt
42 drehbaren und von einer nicht gezeigten Feder beeinflußten Hebel 41 schlagen
und so die Anzeigevorrichtung 43 in das Sucherfeld 44 schwenken.
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Ist es mit Rücksicht auf den verfügbaren Raum und die geeignete Form
der photoelektrischen Zelle nicht erwünscht, die photoelektrische Zelle mit einer
Blende zu versehen, so braucht nur ein Widerstand benutzt zu werden zwecks Einstellung
des Photozellenstromes auf die Empfindlichkeit der Emulsion, so daß in einfacher
Weise bei der gegebenen Größe und Form einer Zelle die größte Wirkung erzielt wird.
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Um die Wirkung zu erhöhen, kann der Elektromagnet 21 in bekannter
Weise durch einen mit Polen aus weichem Eisen versehenen permanenten Magneten ersetzt
werden, dessen Polstärke durch von dem Strom einer elektrischen Zelle gespeiste
Windungen gesteuert wird, wobei die der Anziehungskraft des Magneten entgegengesetzt
wirkende Feder 6 auch durch eine entsprechend stärkere zu ersetzen ist.
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Der Arm 47 eines um einen am Magneten 21 befestigten Zapfen 46 drehbaren
Winkelliebels 47, 48 übt mittels einer nicht gezeigten Feder einen leichten Druck
auf die Reibungsscheibe 3 aus, während der Arm 48 als ein die Bewegung des Armes
47 vervielfachender Zeiger dient. Zwecks Einstellung der Vorrichtung wird bei verdunkelter
Photozelle und ruhendem Drehglied der Zeiger 48 auf der Skala 49 auf o gestellt,
indem der Magnet 21 in irgendeiner bekannten Weise hin und her bewegt wird, zweckmäßigerweise
durch Handhabung eines bequem auf dem Kameragehäuse angebrachten Knopfes.