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Photographischer Kreisschieberverschluss
Gegenstand der Erfindung ist ein photographischer Kreisschieberverschluss für verschiedene Belich- tungszeiten mit einer mindestens eine Öffnung aufweisenden Verschlussscheibe aus leitendem Material, die im Feld eines Magneten angeordnet ist.
An bestimmte Kameratypen, z. B. Überwachungskameras, werden hinsichtlich Schalthäufigkeit und
Schaltfolge des Verschlusses mitunter besonders hohe Anforderungen gestellt. Daraus ergibt sich für die
Verschlusskonstruktion die Notwendigkeit eines einfachen und robusten Aufbaus, wie er z. B. bei einem schwingenden oder rotierenden Einlamellenverschluss gegeben ist. Zur Zeitregelung derartiger Verschlüsse können in bekannter Weise mechanische Hemmwerke mit Anker und Steigrad verwendet werden, doch ist bei diesen die Gefahr eines vorzeitigen Verschleisses gegeben. Eine verschleissarme oder verschleissfreie Verschlusshemmung ist jedoch bei Verschlüssen hoher Lebensdauer eine zwingende Voraussetzung.
Es sind bereits Vorrichtungen bekannt geworden, bei denen zur Vermeidung von Verschleissvorgängen beim Hemmen des Verschlussablaufs die die Verschlusszeit beeinflussende Ablaufbewegung eines geeigneten Verschlussteiles, z. B. einer rotierenden Blendenlamelle, durch einen Permanentmagneten gesteuert wird. Die Blendenlamelle selbst muss dabei aus elektrisch leitendem Material hergestellt sein, und soll je nach der gewünschten Hemmung tiefer oder weniger tief in das Magnetfeld des Permanentmagneten eintauchen. Durch das Magnetfeld werden in der rotierenden Blendenlamelle aus leitendem Material elektrische Ströme erzeugt, deren Magnetfeld in Verbindung mit dem Magnetfeld des Permanentmagneten bewegungshemmend auf die Blendenlamelle wirkt.
Ein Nachteil dieser bekannten Vorrichtung besteht darin, dass der Permanentmagnet zur Belichtungszeitregelung verschoben werden muss, wozu unter Umständen komplizierte Mechanismen notwendig sind. Insbesondere schwierig wird die Belichtungregelung beispielsweise durch einen elektrischen Belichtungsmesser, da in diesem Falle die Photoströme in eine entsprechende Verstellbewegung des Permanentmagneten umgesetzt werden müssen.
Es ist auch ein Scheibenschlitzverschluss bekanntgeworden, der aus zwei durch einen Elektromotor über zwei Übersetzungsgetriebe mit verschiedenen Geschwindigkeiten antreibbaren Verschlussscheiben besteht. Die eine dieser Verschlussscheiben ist im Feld eines Elektromagneten angeordnet, der ihre Geschwindigkeit während der Dauer seines Stromflusses, die durch mechanische Mittel bestimmbar ist, beeinflusst. Diese Verschlussanordnung hat den Nachteil, dass sie sehr kompliziert aufgebaut ist, da sie aus mehreren Getrieben und einem mechanischen Schalter besteht, deren Wirkungsweise genau aufeinander abgestimmt sein müssen. Insbesondere von Nachteil ist, dass die Geschwindigkeitsbeeinflussung durch den Elektromagneten nur durch die Dauer seines Stromflusses regelbar ist und dadurch nur in sehr engen Grenzen variiert werden kann.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wird gemäss der Erfindung ein Kreisschieberverschluss für verschiedene Belichtungszeiten vorgeschlagen, bei dem der Magnet in an sich bekannter Weise als Elektromagnet ausgebildet ist und der Erregerstrom des Elektromagneten veränderbar ist. Die Verschlussscheibe vollführt bei jedem Belichtungsvorgang vorzugsweise eine Drehung um 3600. Zweckmässigerweise wird Im Erregerstromkreis des Elektromagneten zur Steuerung des Erregerstromes ein einstellbares Potentiometer angeord- net. Dabei ist es vorteilhaft, dem Potentiometer eine Skala zuzuordnen, die die den Potentiometereinstellungen entsprechenden Belichtungszeiten anzeigt.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann im Erregerstromkreis des Elektromagneten ein nur während des Verschlussablaufs geschlossener Arbeitskontakt vorgesehen sein. Die Betätigung
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des Arbeitskontaktes zum Schliessen des Erregerstromkreise3 des Elektromagneten erfolgt dabei vorzugsweise durch die zu bremsende Verschlussscheibe selbst mittels einer Kurve.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Verschlussscheibe in an sich bekannter Weise durch einen Elektromotor angetrieben werden, von dessen Stromkreis der Erregerstrom für den Elektromagneten abgezweigt wird. Erfindungsgemäss kann jedoch auch eine photoelektrischezelle vorzugsweise mit Verstärker mit dem Elektromagneten verbunden sein. Insbesondere erscheint es auch vorteilhaft, zur Berücksichtigung von Filmempfindlichkeit und/oder Filterfaktoren in den Erregerstromkreis einen weiteren variablen, elektrischen Widerstand einzuschalten oder den Elektromagneten zur Achse der Verschlussscheibe radial verstellbar anzuordnen.
Ein Vorteil der erfindungsgemässen Vorrichtung besteht darin, dass sie sowohl bei Verschlüssen mit einer hin-und herschwingenden Verschlussscheibe als auch bei solchen mit einer rotierenden Verschlussscheibe Anwendung finden kann. Der mechanische Aufwand dieser Vorrichtung gegenüber den bekannten Vorrichtungen mit PermÅanentmagneten ist bedeutend geringer, da bei Handeinstellung nur das Potentiometer als Regelorgan dient, während der Magnet selbst nicht verschoben zu werden braucht. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bei Kameras, die ohnehin durch einen Elektromotor angetrieben werden, der Erregerstrom des Elektromagneten vom Motorstrom abgezweigt werden kann, so dass sich der mechanische und elektrische Aufwand für dieses Hemmwerk weiter herabsetzen lässt.
Besonders vorteilhaft aber wirkt sich diese Anordnung bei Kupplung des Verschlusses mit einem photoelektrischen Belichtungsmesser aus, da hier der Photozellenstrom eventuell über einen Verstärker unmit-
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Verwendung finden kann.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden an Hand eines Ausführungsbeispieles erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine mögliche Ausführungsform des Erfindungsgedankens an einer Kamera, bei der durch einen an sich bekannten und daher nicht näher dargestellten Antrieb 12 die Blendenlamelle 2 um ihre Achse 5 für jede Belichtung um eine volle Umdrehung gedreht wird und in der dann erreichten Stellung bis zur nächsten Auslösung gesperrt wird. Die Blendenlamelle 2 besitzt einen Ausschnitt 16, durch den dieObjektivöffnung 4 in der Gehäusewand 1 während des Verschlussablaufs zeitweise freigegeben wird. Umlaufgeschwindigkeit der Blendenlamelle 2 und Öffnungswinkel des Ausschnittes 16 bestimmen die Verschlusszeit. Die Blendenlamelle 2 läuft nun im Magnetfeld des Elektromagneten 3.
Dadurch werden in der aus elektrisch leitendem Material bestehenden Blendenlamelle 2 Ströme induziert, so dass auf die Blendenlamelle 2 als stromdurchflossenen Leiter im Magnetfeld zwischen den Polen Kräfte wirken, die der Bewegung entgegengesetzt sind.
Im Stromkreis der Erregerspule 10 des Elektromagneten 3 liegen ein Potentiometer 6, Anschlussbuchsen 9 und ein aus Federn 7, 8 mit den Kontakten 18,19 gebildeter Arbeitskontakt, der beim Loslaufen der Blendenlamelle 2 von deren Randkurve 17 während eines Teils des Lamellenumlaufs geschlossen wird. An die Buchse 9 kann beispielsweise eine Batterie angeschlossen werden. Durch den die Erregerspule 10 durchfliessenden Strom wird das für die Abbremsung der ablaufenden Blendenlamelle erforderliche Magnetfeld aufgebaut, die Ablaufbewegung der Blendenlamelle wird verzögert. Durch Veränderung des Potentiometerwiderstandes wird der Spulenstrom verändert. Dementsprechend wird die Bremswirkung der Wirbelstrombremse verstärkt oder geschwächt, so dass sich unterschiedliche Ablaufgeschwindigkeiten der Blendenlamelle und damit verschiedene Verschlusszeiten ergeben.
Die Verschlusszeiten können durch die Potentiometerstellung an der Skala 11 angezeigt werden.
Es ist jedoch auch möglich, an die Buchse 9 eine vom Stromkreis des Antriebsmotors abgezweigte Stromquelle zu legen.
Besonders vorteilhaft kann es sein, als Stromquelle an die Buchse 9 eine an sich bekannte elektrische Zelle 13, deren Photostrom über einen ebenfalls an sich bekannten Verstärker 14 noch verstärkt werden kann. zu legen. Dadurch werden der Strom der Erregerspule 10 und damit das Magnetfeld des Elektromagneten 3. unmittelbar proportional dem Photozellenstrom bzw. der Helligkeit des aufzunehmenden Objekts, so dass hiedurch die einfachste Möglichkeit einer automatischen Belichtungsregelung gegeben ist.
Das Potentiometer'6 muss hiebei auf einen Nullwert eingestellt werden. Ein in den Erregerstromkreis eingeschalteter, weiterer veränderlicher Widerstand 15 kann zur Berücksichtigung von Filmempfindlichkeit oder von Filterfaktoren dienen.
Eine andere Möglichkeit einer automatischen Belichtungsregelung wäre ausserdem dadurch gegeben, dass der Elektromagnet 3 noch in. in der Zeichnung nicht dargestellter, an sich bekannter Weise verschoben werden kann, wodurch zusätzlich eine Änderungsmöglichkeit der Eintauchtiefe der Blendenlamelle 2 in
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das Magnetfeld gegeben ist. Die dadurch bedingte Änderung der Hemmwirkung auf die Blendenlamelle 2 unabhängig vou der Grösse des Erregerstroms des Elektromagneten kann ebenfalls zur Berücksichtigung von Filmempfindlichkeit oder Filterfaktoren benutzt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
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eine Öffnung aufweisenden Verschlussscheibe aus leitendem Material, die im Feld eines Magneten angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet in an sich bekannter Weise als Elektromagnet (3) ausgebildet ist und dass der Erregerstrom des Elektromagneten (3) veränderbar ist.