-
Maschine zum Umformen von Glasrohren Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Maschine zumUmform.en vonGlasrohren mit einem oder mehreren das eine
Ende des Glasrohres während der Umformung des anderen Endes haltenden, aus Haltern
mit Klemmhacken bestehenden Greifern. Derartige Maschinen sind bereits bekannt,
jedoch weisen dieselben verschiedene Nachteile auf.
-
Namentlich bei -der Umformung kurzer Glasr ohrenden und überhaupt
immer, wenn die Umformung unmittelbar neben .der Haltevorrichtung, also unmittelbar
am Greifer oder Halter erfolgen muß, ist das Herausziehen des Werkstücks aus dem
Greifer nach der Umformung schwierig, .da die Körper noch sehr heiß sind und beim
Erfassen durch eine Vorrichtung leicht platzen. Auch wenn ein Rohrende während der
Erhitzung abplatzt oder wenn aus irgendeinem Umstande eine Umformung nicht erfolgt,
bleibt, weil das Rohrstück nicht erfaßt oder festgehalten werden kann, das restliche
Ende in der Haltevorrichtung und bildet die Ursache für weitere Arbeitsstörungen.
-
Um diese zu verhindern, wird nach der Erfindung das Glasrohrende durch
eine in dem Greifer gleichachsig gelagerte und verschiebbare Blasdüse bzw. einen
Dorn aus dem Greifer herausgeschoben.
-
Zum Einschieben des Glasrohres in den Greifer verwendet man zweckmäßig
in bekannter Weise einen Schieber von genügendem Hub, der das Blasrohr bis zu einem
einstellbaren Anschlag in den Greifer schiebt. Es ist dann ,die Arbeitslage des
umzuformenden Rohrendes zu den Brennern immer die gleiche. Ist das Blasrohr mit
einem federnd nachgiebigen Mundstück versehen, so wird der Anschlag so eingestellt.
daß der Schieber am Ende seines Arbeitshubes die Feder des Mundstückes spannt, so
daß dieses, nachdem d-ie Greifer das Glasrohr erfaßt haben, dauernd gegen das Glasrohr
gepreßt wird.
-
Um auf alle Fälle ein restloses Herausbringen zu erzielen, wird in
bekannter Weise eine Abstreifvorrichtung verwendet, welche es ermöglicht, nicht
nur an der durch .die Umformung erweiterten Stelle anzugreifen, sondern auch an
dem Teil des Glaskörpers, welcher sich bisher .innerhalb der Haltevorrichtung befand.
Dadurch ist es möglich, etwa einen flaschenförmigen Körper an dem äußersten Halsende
zu ergreifen und restlos von dem Blasrohr bzw. aus .dem Greifer herauszubefördern.
Besonders bei Verwendung der Abstreifvorrichtung wird der Querschnitt des Dornes
oder Blasrohres so bemessen, daß es mit seinem Ende in -das in den Greifer eingeschobene
Glasrohrende paßt und dieses aufnehmen, somit auch das Glasrohr beim Herausschieben
aus dem Greifer so lange halten kann, bis die Abstreifvorrichtung in Wirkung tritt.
-
Um den Boden an Glasrohrenden etwas nach innen gewölbt zu formen,
wird eine Blasform verwendet, welche in :an sich bekannter
Weise
aus unabhängig voneinander bewegbaren Seiten- und Bodenteilen besteht. Die Seitenteile
können dabei die Form für die Seitenwand des Glaskörpers besitzen, während gegen
den Boden ein Werkzeug mit vorgewölhter Platte geführt wird.
-
Nach dem Aufblasen des Werkstückendes, welches bereits beim Einbringen
in die Maschine einen Boden haben oder in einer besonderen Bodenbildungsstelle der
Maschine mit einem solchen versehen werden kann, werden die Seitenteile seitlich
und die gewölbte Bodenform in der Wer'kstückachse abgerückt. Dieses Abrücken könnte
in einfachster Weise bei Verwendung eines in die Werkstückmündung eingreifenden
Blasrohres derart ausgeführt werden, daß das Blasrohr nach Öffnung der Greifer mit
dem daraufsteckenden Werkstück zurückgezogen wird. Besser aber verwendet man die
später beschriebene Einrichtung.
-
Wenn die Böden an Glasgefäßen durch Nacherhitzen des geschlossenen
Bodenendes unter Wahrung der verstärkt werden sollen, so bestehen die Seitenteile
der Form zweckmäßig aus zwei glatten Rollen oder Backen, welche während ihrer Arbeit
nicht nur .dem erweichten, sondern auch dem nichterweichten Teil des Glasrohres
anliegen und beim Einblasen von Luft ein Aufblasen der an den Boden anschließenden
weichen Seitenwand verhindern. Durch das Anliegen der Rollen am nichterweichten
Wandteil werden die Rollen bei jedem Durchmesser des Werkstücks ohne besondere Einstellung
im richtigenAbstand voneinander gehalten. Auch ergibt sich so ein ganz genaues Ausrichten
zwischen Greiferachse und Formwerkzeugachse.
-
Das Blasrohr kann u.U. so ausgebildet werden, daß dieses bzw. ein
im Innern desselben gelagerter Dorn bis gegen das umzuformende Ende des Werkstücks
vorgeschoben werden kann und mit seinem ein Formwerkzeug bildenden Ende das Werkstück
innen formt, z. B. so, daß zuerst von innen her eine halsförmiE-e VerlänLyerun--
erzeugt wird. welche dann in der Form aufgeblasen wird.
-
Geteilte Formwerkzeuge wie vorstehenderwähnt, müssen, damit keine
Formnähte entstehen, während des Blasens gedreht werden. Hier entsteht nun folgende
Schwierigkeit.
-
Während der Erhitzung,der Glasrohrenden für die Umformung darf die
Umdrehungsgeschwindigkeit ,derselben einerseits nicht zu groß sein, weil das erweichte
Glas durch die auftretende Fliehkraft aufgeschleudert und formverändert wird, andererseits
mußdieselbe während derUmformung, z. B. beim Aufblasen in einer Form, beim Bearbeiten
durch Formwerkzeuge, zur Vermeidung des Reibungswiderstandes und zur Erzielung einer
glatten Oberfläche möglichst groß sein.
-
Nach der Erfindung ist der Greiferantrieb so ausgebildet, daß die
Greifer während der >Umformung rascher als beim Anwärmen gedreht werden können.
-
Um diesen größeren Unterschied der Umdrehungsgeschwindigkeit zwischen
Glasrohr und,der Blasform in der Umformstelle zu erzielen, kann weiter nach der
Erfindung die Blasform entweder in entgegengesetzter Richtung- oder in der gleichen
Richtung und schneller als das Glasrohr gedreht werden.
-
Bei der vorliegenden Ausführungsform der Maschine mit waagerechter
Lage der Achse der Greiferbahn findet eine fortwährende Umdrehung jedes Greifers
um die eigene Achse statt, so daß die Wandung des Glasrohres im erhitzten oder erweichten
Zustande nicht absinkt. An den anderen Stellen wird aber der Drehantrieb der Greifer
ausgerückt.
-
Die Erfindung ist als Ausführungsbeispiel in einer selbsttätig arbeitenden
Maschine zum Umformen der Böden an flaschenförmigen Gefäßen dargestellt, bei welcher
um eine waagerechte Mittelachse zehn Haltevorrichtungen mit waagerechten Achsen
kreisen, indem sie schrittweise in einer senkrechten Ebene weitergeschaltet werden.
-
Abb. i zeigt eine Vorderansicht der Maschine, Abb. a teils eine' Seitenansicht,
teils einen Schnitt der Abb. i ; Abb. 3 und Abb. 4 stellen eine Sicht auf die Arbeitsstellung
I dar mit .dem Einschub des Glases; Abb. 5 zeigt das Blasrohr, welches sich im Halter
6 befindet; Abb. 6 und Abb. 7 stellen die Arbeitsstellung X der Maschine .dar, mit
dem Glasausschub; Abb. 8 zeigt die Arbeitsstellung VIII mit .der Luftzuführung;
bei Abb. 9 und Abb. 9a wird eine Einrichtung zur Herstellung von runden und in Abh.9b
von unrunden Glaskörpern daroPCra11t Abb. io zeigt eine Einrichtung zur Erzeugung
von Glaskörpern mit Gewindehals; Abb. i i ist eine Ergänzung zu Abb. 8 mit einer
Darstellung der Formwerkzeuge, und in Abb. 1a ist eine Vorrichtung zur Herstellung
von kugligen Glaskörpern mit eingedrücktem Boden gezeigt.
-
Auf der Platte i befindet sich ein Lager a, in welchem auf einer Achse
3 eine Scheibe 4. drehbar angeordnet ist. An letzterer sitzen angenommen zehn Lager
5 mit drehbaren Haltern 6 und Klemmbacken 7. Diese werden in bekannter Weise mittels
Ring 8 und Feder c geöffnet bzw. geschlossen. Im Halter 6 befindet
sich.
ein Blasrohr io mit Mundstück il und Feder 12 (Abb. 5). Ferner trägt der Halter
6 ein Zahnrad 13 und eine Mitn:ehmerscheibe 14 mit Scheibe i4'. Zahnrad 13 kämmt
mit dem ortsfesten Zahnrad 15 (Abb. 2). Dieses kann mit Sperrzähnen in Zahnrad 16
eingreifen. Beide Räder laufen lose auf dem Bolzen 17. Zahnrad 16 ist außerdem zum
Zwecke der Kupplung mit 15 waagerecht verschiebbar durch den Hebel 18, welcher mit
einer Rolle 18' (Abb. 4) versehen ist.
-
Der Hebel i9, am Kloben i9' schwenkbar gelagert, mit Stellschraube
2o. (Abb. 2, oben), dient zum Verschieben des Spannringes B. Zahnrad 16 wird angetrieben
durch Zahnrad 2i, welches mit Zahnrad 22 verbunden ist. Beide sitzen lose auf der
Achse 3. Zahnrad 22 empfängt seinen Antrieb vom Zahnrad 23, welches wiederum über
den Kettenantrieb 24 von der Antriebswelle 25 getrieben wird. Letztere überträgt
ihre Bewegung durch die Schnecke :25' und Schneckenrad auf die Exzenterwelle 26.
-
Das Vorwärtsschalten der Scheibe .4 geschieht durch den Winkelhebel
27 mit Klinke 27' auf ein Sperrad 28. Letzteres ist mit der Achse 5 fest verbunden.
Der Winkelhebel 27 ist dagegen frei schwenkbar auf der Achse 3 und wird mittels
Zuggelenk 28' und Hebel 29 von der Kurvenscheibe 29' bewegt. Eine Bandbremse 31
beeinflußt den Schaltvorgang. Ist dieser beendet, so hält der Schieber 32 (Abb.
3 und 4) den Stift 33 des Lagers 5 fest, wodurch die Scheibe 5 mit Lagern 5 und
Haltern 6 während des Arbeitsvorganges festgestellt wird.
-
Der Schi eli-er32 erhält seine Bewegung über das Gelenk 32' und Hebel
32" von der Scheibenkurbel 3o.
-
Der Blaskopf 3.4 (Abb. 2 und 8) ist im ortsfesten Lager 35 drehbar
und außerdem mit dem Lager im Bock 36 waagerecht verschiebbar angeordnet.
-
Die Verschiebung des Lagers ist über das Gelenk 37, Hebel 38, Zugstange
39 und Hebel .a.o von der Scheibenkurbel 4o' (Abb. i) abgeleitet. Am Lager 35 sitzt
ein Schlauchstutzen 41 mit Luftleitung 41', welche zu einem in bestimmten Zeitabständen
betätigten Ventil führt.
-
Das die Rollzange tragende Gestell42 (Abb. i und 2) ist in einer Schlittenführung
-+3 verschiebbar mittels Stellschraube 43. Zwei leicht drehbare Formrollen 44 und
4.q.' sind durch Hebel 45 und 45' am Gestell schwenkbar angeordnet (Abb. i i). Die
Hebel werden mittels ihrer kurzen Arme von einem keilförmigen Schieber 46 gespreizt.
Letzterer hat einen Ansatz 46', an welchen sich der Hebel 47 (Al>b. 2) legt, welcher
über eine Lasche q.7', Hebel 8o, von der Scheibenkurbel 8o' betiitigt wird. Ein
Bodenstempel-l8, von der Führung 48' federnd nach vorn gedrückt, ist nach Bedarf
drehbar oder fest angeordnet. Die Schubbewegung von 4.8' wird von dem Winkelhebel
48" hervorgerufen, welcher über eine Lasche 49, Hebel 49' mit dem Exzenter 49" in
Verbindung ist.
-
Auf der Platte i befindet sich weiter die Abziehvorrichtung (Abb.
6 und 7). Ein Ab-
streifer 5o mit Blechen 5ö gleitet auf zwei Bolzen 51, welche
in einem Schieber 51' sitzen. Dieser bewegt sich in einem Schiebenager 52-. Am Schieber
51' befindet sich der Drehzapfen eines Winkelhebels 53, welcher ain Schieber 5o
aasgelenkt ist. Die Rolle 54 läuft auf der Scheibenkurbel 54' und bewegt den Schieber
51' auf und ab. Die Stellschraube 55 dient als Anschlag für den Arm 53' des Hebels
5"), wenn dieser mit dem Schieber 5i' zusammen aufsteigt, und vermittelt die Ausziehbewegung
des Schiebers 5o.
-
'Das Ausschieben des Glases wird durch den Schieber 56 (Abb. 2) mit
federndem Anschlag 57 (Abb. 2) besorgt. Die Bewegung erfolgt über Lasche 58, Hebel
58', vom Exzenter 58" (Abb. i).
-
Eine schräge Bahn 59 dient zum Ablauf der fertigen Gläser.
-
Auf der Platte i befindet sich ferner der Behälter 6o mit den zur
Verarbeitung gelangenden .Gläsern 78. Diese werden von einem Träger 61 (Abb. 4.)
abgehoben. Letzterer wird von einer Stange 62 in einem Lager 62' durch eine Scheibenkurbel
62" gehoben und gesenkt. Der Träger 61 ist noch mit einer Stellschraube 61' für
genaue Höheneinstellung und Geradführung 61" versehen. Der Schieber 63 mit Anschlag
63' schiebt des Glas in bekannter Weise in den Halter 6 ein. Die Bewegung des Schiebers
63 erfolgt über Lasche 64., Hebel 64', durch die Scheibenkurbel 64". Hinter dem
Blasrohr io befindet sich-ein verstellbarer Anschlag 65.
-
Ein feststehender Anschlag 66 (Abb. 2 und 4) auf der Platte i dient
zum Bewegen des den Drehantrieb des Glasrohrhalters einrückenden Hebels 18 am Lager
5. Für denselben Zweck ist der Anschlag 67 am Halter 68 angeordnet (Abb. 8).
-
Das schwenkbare Lager 69 (Abb. i und 8) besitzt eine mehrstufige Schnurroll.e
70 mit einer Reibscheibe 71, welche über die Rolle 7o von der Rolle 72 auf
der Welle 25 angetrieben wird.
-
Unter der Platte i ist ferner der Doppelhebel 73 mit dein Hebel 74
auf der Welle ;..1.' schwenkbar gelagert (Abb. i bis 4). Beide betätigen. gleichzeitig
den Hebel 19 in Arbeitsstelle X und I. Die Bewegung erfolgt über Lasche 73' durch
die Scheibenkurbel 79.
-
Die feste Scheibe 75 am Halter 75' (Abb. i
und 2)
trägt mehrere Brenner 76 und 76', welche in Kloben 77 (Abb. 2) verstellbar gehalten
werden.
-
Die in Abb.9 dargestellte Sondervorrichtung besteht, wie bereits vorher
beschrieben, in dem Halter 6 mit den Klemmbacken 7, welche durch Ring 8 und Feder
g gespannt und von dem Lager 5 gehalten werden. Hinter Lager S ist ein Zahnrad 81
auf .dem Halter 6 befestigt und wird vom Zahnrad 21 angetrieben. Ein weiteres Zahnrad
82, in der Verlängerung 83 :des Lagers 5 vorgesehen, greift in das Zahnrad 81 ein
und ist mit einer Kupplung 84 durch die Welle 8-5 fest verbunden. Eine Welle 86
dreht sich in dem Lager 87 und dem Doppellager 88. An dem einen Ende der Welle 86
ist -die durch,den Hebel 8,9 verschiebbare Kupplung 84' vorgesehen, während auf
dem anderen Ende, zwischen dem Doppellager 88 ein Zahnrad 9o befestigt ist. Durch
ein Zwischenrad 9ö wird das auf dem Zangenhalter 9r' verschiebbare Zahnrad gr betrieben,
wobei letzteres im Doppellager 88 gegen seitliche Verschiebung gehalten wird. Der
Zangenhalter g1' trägt vorn die Formbacken 92, welche durch Doppelkniehebel 92
am Zangenhalter 91' artgelenkt und durch Laschen. 93 mit der Muffe 93' verbunden
sind. Hinter der Muffe 93' ist eine Druckfeder 94 angebracht. Die Muffe 93' wird
von einem Gleitring 95 übergriffen, welcher durch eine Zugstange 95' mit dem am
verschiebbaren Lager 96 befestigten Kniehebel 96' in Verbindung steht: Das Schiebelager
96 ist auf einer Gleitschiene 97 geführt und mit dem Doppelhebel 97', der an der
Platte r drehbar angebracht ist, verbunden.
-
Auf -der Welle 26 befinden sich verschiedene Scheibenkurbeln 98 und
98' (Abb. 9), die mittels der Zugstange 99 den Kupplungshebel 89 bewegen bzw. durch
die Zugstange 99' und den Hebel 73 zum Öffnen und Schließen des Halters 6 dienen,
während der Hebel 40 (Abb.9) durch Zugstange 39 und den Hebel 38 mit Gelenkstück
37 die Bewegung des Blaskopfes 34 vermittelt. Von den Scheibenkurbeln führt eine
Stoß- und Zugstange 1o2, deren oberes Ende als T-förmiges Gleitstück 102' ausgebildet
ist, an den Hebel 96'. Der Hebel 96' wird mittels dieses Gleitstückes auf- und abwärtsbewegt
und hierdurch die Form 92 geöffnet bzw. geschlossen.
-
Abb. r r zeigt den Halter 6 der Vorrichtung gemäß Abb. 1 bis 8, auf
welchem die Reibscheibe 14 befestigt ist, in Tätigkeit. Die Reibscheibe 71, angetrieben
durch die Schnurscheiben 7o, 7o' und 72, drückt gegen die Reibscheibe 14 des Halters
6 und gibt dieser die Drehbewegung. Die Rollen 4¢ und 44' legen sich durch Abwärtsbewegen
des Schiebers 46 an das Glas an und formen dasselbe.
-
Abb. 12 zeigt zur Formung einer Kugel an ein Rohr 103 besondere Rollen
r04, welche g r er n e,e die Rollen qq. und 44' auswechselbar sind, und einen Bodendorn
1o5, welcher zum Eindrücken eines Hohlbodens roh an Kugeln dient.
-
DieArbeitsweise der Maschine ist folgende: Das Glas 78 gelangt aus
dem Behälter 6o auf den Träger 6r. Dieser geht nach oben vor die Öffnung des Halters
6. Inzwischen werden die Klemmbacken 7 geöffnet. Dies geschieht, indem der Hebel
73 auf die Stellschraube 2o des Hebels 19 drückt. Letzterer ist durch den
Ring 8 mit den Backen 7 in Verbindung. Nun geht der Schieber 63 mit Anschlag 63'
vor und schiebt das Glas in -den Halter 6 zw ischen die Backen 7 ein und gleichzeitig
auf das Blasrohrmundstück r 1 auf. Dasselbe ist zwecks Abdichtung in bekannter Weise
mit einer Gummiauflage versehen. Als Gegenhalt beim Einschieben des Glases dient
der Anschlag 65. Dabei ist :die das Mundstück r 1 des Blasrohres 1o nachgiebig stützende
Feder 12 leicht gespannt.
-
Während dieses ganzen Vorganges wird der Halter 6 durch eine weiter
unten bezeichnete Weise stillgesetzt.
-
Nun schaltet der Hebel 27 mit Klinke 27' über das Sperrad 28 ,die
Scheibe 4 weiter und dadurch -den Halter 6 in die Arbeitsstellung II. Hier geht
.derselbe in bekannter Weise in Drehung über, indem die Rolle 18' des Hebels 18
den Anschlag 66 verläßt und dadurch die beiden Räder 15 und 16 kuppelt und somit
das Zahnrad 13 des Halters 6 in Drehung versetzt. Dabei wird durch den Brenner 76
das Glas am Bodenende erhitzt. Ebenso wird in den nachfolgenden Arbeitsstellen III,
IV, V, VI und VII -das Glas unter fortwährender Drehung weiter .durch die einzelnen
Brenner erhitzt.
-
An der StelleVIII angelangt, wird das Glas in eine erhöhte Drehgeschwindigkeit
versetzt und dabei unter Zuführung von Luft der Boden nachgeformt. Der Boden kann
an den Werkstücken schon vorhanden sein oder in einer besonderen Arbeitsstelle der
Maschine gebildet werden. _ Dies geschieht auf folgende Weise: Bei Beendigung des
Schaltvorganges in Stelle VIII läuft die Rolle 18' des Hebels 18, welcher am Lager
5 schwenkbar angeordnet ist, gegen den festen Anschlag 67 (Abb. 8) am Eialter 68
und entkuppelt damit die beiden Räder 15 und 16. Gleichzeitig läuft die Scheibe
14 des Halters 6 gegen die sich mit größerer Geschwindigkeit drehende Reibscheibe
71 und wird von dieser mitgenommen. Bei dieser erhöhten Drehgeschwindigkeit gehen
die beiden Formrollen 44 und 44' an das erhitzte Glasende heran. Ebenso drückt der
Bodenstempel 48 federnd gegen den Glasboden. Gleichzeitig wird Luft eingeblasen,
indem
der Blaskopf 3,:1 im Lager 35 in dem Führungsbock 36 vorgeschoben und mit dem Dichtungsring
34 gegen die Scheibe 14 des Halters 6 gepreßt wird. Der Blaskopf nimmt dann in seinem
Lager 35 sich drehend die gleiche Geschwindigkeit des Halters 6 an. Die Luftleitung
über das Blasrohr i o, i i zum Glas ist dadurch hergestellt.
-
Nach Beendigung des Formvorganges wird der Blaskopf 35 zurückgezogen
und die Luftzufuhr abgesperrt. Gleichzeitig gehen die Formrollen 44 und 44' ab,
indem die Hebe145 und 45' durch das Keilstück 46 zurückgeschwenkt werden. Ferner
geht der Bodenstempel 48 zurück, dessen Bewegung über die Führung 48', Hebel 48",
Lasche 49, Hebel 49' und die Scheibenkurbel 49" zustande kommt.
-
Nun schaltet die Maschine zur Arbeitsstelle IX weiter. Dabei geht
das Glas wieder in eine langsamere Geschwindigkeit der Umdrehung über, indem die
Rolle 18' des Hebels 18 vom Anschlag 67 abläuft, die Zahnräder 15 und 16 wieder
kuppelt und somit der Antrieb des Halters 6 vom Zahnrad zi abgeleitet wird. Gleichzeitig
hat die Reibscheibe 71 die Mitnehmerscheibe 14 des Halters 6 freigegeben.
-
Ist das Glas in Stelle IX angelangt, sorgt ein Kühlbrenner 76' für
Spannungsausgleich. Hierauf schaltet die Maschine in. Arbeitsstelle X. Dort werden
durch den Anschlag 66 auf Platte i diebeiden Räder 15 und 16 wieder entkuppelt,
so daß die Drehbewegung des Halters 6 ganz aufhört. Nun drückt der Hebel 74 auf
die Stellschraube 2o des Hebels i9, welcher die Klemmbacken 7 öffnet. Hierauf geht
der Anschlag 57 nach vorn und schiebt das Blasrohr io mit dem Mundstück ii samt
demGlas 78 aus dem Halter heraus. Nun steigt der Abstreifer 5o am Schieber 51' nach
oben; dabei schlägt der Arm 53 des Hebels 52 an die Anschlagschraube 55, was zur
Folge hat, daß der Abstreifer 50 sich auf den Stangen 51 verschiebt. Die
Bleche 50' legen sich hinter den Glasrand und streifen das Glas vom Mundstück i
i ab. Das Glas fällt auf eine schräge Bahn 59 und rollt fertig aus der Maschine.
-
Die Maschine schaltet jetzt weiter in Stellung I, wo ein neues Glas
eingeschoben wird. Der Arbeitsgang wiederholt sich inzwischen bei jedem ider auf
der Scheibe 4 angebrachten Halter 6.
-
Die Einrichtung nach Abb. g und 9a dient im Rahmen der Erfindung dem
Zwecke der Formung runder oder (Abb. 9b) unrunder Gegenstände oder von Gegenständen
mit geblasenem Gewindehals (Abb. io).
-
Der Vorgang ist folgender: Das auf dem Halter 6 befestigte Zahnrad
81 greift in das Zahnrad 2i ein und übernimmt eine bestimmte Umdrehungsgeschwindigkeit
und Umdrehungsrichtung, welche von dem Zahnrad 82 auf Welle 85 bzw. die Kupplung
84 übertragen wird. Durch Einkuppeln der Welle 86 mittels Kupplung 84 überträgt
sich die Drehbewegung auf das Zahnrad 9o und durch das Zwischenrad go' auf das Zahnrad
9i des Zangenhalters 9i', wodurch die Form 92 in entgegengesetzte Drehrichtung des
Halters 6 versetzt wird, so daß der zu blasende Gegenstand gegenüber der Form eine
entgegengesetzte Drehrichtung und dadurch eine erhöhte Geschwindigkeit erhält oder
durch Auswechselung des Zwischenrades 9o' und. der Räder 9o, gi (Abb. 9a) durch
zwei gleich große Räder ioo und ioi (Abb. 9b) eine zum Halter 6 gleichgerichtete
Winkelgeschwindigkeit erreicht wird. Die zur Formung angewendeten Umlaufsgeschwindigkeiten
können jedoch auch zueinander dadurch geändert werden, daß die Räder in ungleichen
Verhältnissen gewählt werden, so daß die Winkelgeschwindigkeit der Form vor- oder
nacheilt.
-
In waagerechter Lage würde der zum Blasen erweichte Gegenstand abtropfen
und unerwünschte Gestalt sowohl außerhalb als auch innerhalb der Form 9z annehmen.
Durch die in Drehrichtung und Umdrehungszahl veränderlichen Geschwindigkeiten sind
diese Mängel behoben.
-
Gemäß Abb. io ist die beispielsweise Formung eines zunächst noch geschlossenen
Gewindehalses in der Form 92 wiedergegeben, während Abb. g das Formen einer Kugel
darstellt. Abb. ga zeigt die Anwendung der Winkelgeschwindigkeit des Formenhalters
9i' in entgegengesetzter Richtung zum Halter 6, dagegen Abb. 9b und io bei Anwendung
des Räderpaares ioo und ioi, Abb. 9b den Formenhalter 9i' in gleicher Drehrichtung
bei gleicher Winkelgeschwindigkeit des Halters 6, und zwar in bekannter Weise zur
Herstellung unrunder Gegenstände.