DE888150C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von hohlen Gegenstaenden aus Glas - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von hohlen Gegenstaenden aus Glas

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DE888150C DES24168A DES0024168A DE888150C DE 888150 C DE888150 C DE 888150C DE S24168 A DES24168 A DE S24168A DE S0024168 A DES0024168 A DE S0024168A DE 888150 C DE888150 C DE 888150C
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und verbesserte Vorrichtungen zur Herstellung von hohlen Gegenständen aus Glas, deren endgültige .Formgebung durch Aufblasen im einer Form erfolgt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß ein· hohler Vorformling, der durch mechanisches Pressen eineis Öaspostens in einer Vorform hergestellt worden ist, einer regelmäßigen Erhitzung unterworfen wird, worauf ihm seine endgültige Form -durch die Wirkung eines unterschiedlichen Gasdruckes auf seine Innen- und Außenflächen gegeben wird.
Ferner kann gemäß der Erfindung der Vorformling zwischen dem Verlassen der Vorform und der Einführung in die Fertigform und insbesondere während der Erhitzung mechanischen Einwirkungen unterworfen werden, durch welche gewisse für eine gute Fertigformung des Gegenstandes günstige Verformungen bewirkt werden. So kann ■der Vorformling während einer geeigneten Zeitdauer der Einwirkung der Schwerkraft oder sogar eines mechanischen Zuges unterworfen werden, bevor er in die Fertigform eingeführt wird. Um ihn aufzublähen, kann er auch der Einwirkung eines Gasdruckeis von innen oder der Zentrifugalkraft, die durch eine Rotationsbewegung des Vorformlings an seine Achse erzeugt wird, unterworfen werden. Schließlich können auch diese ver-
schiedenen Mittel miteinander kombiniert wenden, um gleichzeitig die beiden erwähnten Wirkungen hervorzurufen.
Die ausziehende Einwirkung der Schwerkraft kann gegebenenfalls dadurch beschränkt werden, daß die Achse des Vorformlings mehr oder wenjiger gegen die Vertikale geneigt wind, während ihm gleichzeitig eine Rotationsbewegung erteilt wird, und schließlich kann er zu dem gleichen Zweck
ίο durch eine Unterlage unterstützt werden.
Es sind bereits Herstellungsverfahren bekannt, bei welchem durch einen mechanischen Preßvorgang ein Vorformling hergestellt wird, der anschließend in einer der endgültigen Form des herzustellenden Gegenstandes entsprechenden Form aufgeblasen wird. Bei diesen Verfahren wird der Vorformling aus der Vorform unmittelbar in die Fertigform übergeführt, ohne daß die das wesentliche Merkmal der Erfindung bildende ZwisAenierhitzung siiattfindet.
Andererseits besteht bei der Herstellung von Hand die übliche Arbeitsweise darin, daß am Ende einer Glasmacherpfeife «in Vorformling gebildet umd dieser, der im Zuge seiner Bildung durch die Berührung mit einer Metall- ader Marmorplatte oder einer Vorform gekühlt worden ist, in - die Schauöffnung eines Schmelzofens eingeführt wird, um ihm die Plastizität wiederzugeben, die er durch die Abkühlung verloren hat. Bei der Handarbeit wird jedoöh der Hohlraum des Vorformlings durch Blasen und nicht durch mechanischen Druck hergestellt.
Gegenüber diesen bekannten Verfahren ergibt die Erfindung die nachstehend aufgeführten Vorteile in ihrer Gesamtheit.
Die Herstellung durch Pressen ermöglicht es bekanntlich, der Glasmasse in dem Vorformling die gewünschte Verteilung zu geben, insbesondere eine völlig regelmäßige Verteilung des Oases um eine Drehachse zu sichern, wenn als Fertigprodukt ein Rotationskörper hergestellt werden soll. Die Erhitzung des Vorformlings vor seiner Einführung in die Glasform gemäß der Erfindung ermöglicht es ferner, unter Aufrechterhaltung der Vorteile dieser gleichmäßigen Verteilung des Glases, Vorformlinge von kiteinen Gewichten zu behandeln, die, wenn sie nicht wieder aufgeheizt werden würden, sich zu schnell abkühlen würden, um ihr Aufblasen in der Fertigform zu ermöglichen.
Die Anwendung der Erfindung bei automatischen Maschinen, die nach dem Preß-Blas-Verfahren arbeiten, ergibt einen weiteren Vorteil: Infolge des Zwischenerhitzens kann die Form der Külbel, d!ie Temperatur des Speisers, der Takt der Herstellung leichter in Einklang gebracht werden. So kann ein kälterer Speiser Külbel bzw. Posten von kompakterer Beschaffenheit oder in einem langsameren Rhythmus abgeben, als dies bei einer Maschine, die von den Merkmalen der Erfindung nicht Gebrauch" macht, denkbar ist. Dieser Vorteil ergibt die Möglichkeit, entweder mit beisser an die Form des endgültig herzustellenden Gegenstandes angepaßtem Vorformen zu arbeiten oder den Takt der Herstellung besser, der möglichen Leistung dös Ofens anzupassen.
Femer ist das Verfahiren nach der Erfindung auch auf die Weiterverarbeitung von durch mechanisches Pressen in einer Form erhalltenen Vorformlingen von Hand anwendbar und ermöglicht es in diesem Fall, mit einem weniger geübten Personal die Herstellung von Gegenständen durchzuführen, deren erfolgreiche Anfertigung bisher von der Geschicklichkeit und Übung der Arbeiter abhing.
Nachstehend wifd lediglich beispielsweise, jedoch ohne Beschränkung auf die dargestellten Ausführungisformen, an Hand der Abbildungen eine Vorrichtung beschrieben, die sowohl zur Herstellung von Hand wie für die mechanische Fabrikation verwendbar ist und es ermöglicht, die Überführuiig des Vorformlings von der Vorform in die Fertigform unter Durchführung der.Zwisdhenbehandlungen gemäß der Erfindung vorzunehmen, ferner eine völlig automatisch arbeitende Maschine zur Durchführung der Erfindung. In der Zeichnung ist
Abb. ι ein Längsschnitt des Überführungswerkzeuges von der Vor- nach der Fertigform gemäß der Erfindung, wie es für die Handarbeit verwendet wird;
Abb. 2 ist ein Schnitt durch dieses Werkzeug gemäß Linie X-X' der Abb. 1;
Abb. 3 ist eine Seitenansicht einer automatisch arbeitenden Maschine nach der Erfindung;
Abb. 4 ist eine Aufsicht auf die gleiche Maschine,
Abb. 5 eiine schematische Darstellung eines Einzelteils bei einer abgeänderten- Ausführungsform dieser Maschine, nämlich ein Querschnitt durch den Aufwärmofen und
Abb. 6 eine Einzelansicht, teilweise im Schnitt, eines Übertragungswerkzeuges, wie es bei der letzteren Ausführungform verwendet wird..
Abb. ι veranschaulicht eine Übertragungsvorrichtung in Art einer Glasmadherpfeife, welche es ermöglicht, den Vorformlinig aus der Vorform zu entnehmen, ihn nach einem Zwischenerhitizungsofen zu transportieren, ihn dann dem Aufblasen zn unterziehen, durch das er seine endgültige Form erhält, und ihn gegebenenfalls während der Zwischenarbeitsvorgänge zu halten.
Die Vorrichtung besteht aus einer Pfeife 1, die an einem ihrer Enden mit einem Mundstück 2 versehen ist, durch welches Luft, sei es mit dem Mund, sei es durch Anschluß an eine Preßluftquelle, eingeblasen werden kann. An ihrem anderen Ende endet die Pfeife in einer Platte 3 mit einem Loch 4, auf welcher eine Asbestscheibe 5 angebracht ist. An dem Rohr \i ist ein aus mehreren Armen 7 bestehender Körper 6 angebracht. Gemäß dem Ausfuhr ungsbeispiel sind drei solche Arme in gleichen Winkelabstanden um eine mittlere Naibe herum vorgesehen. Quer durch diese Arme liegen Achsen 8, um welche gekröpfte Hebel 9 schwingen können, deren Arme'iO sich einander nähern können und1 in der Art von Zangen wirken. Die Öffnungs- und Sdhließbewegungen dieser Zangen werden durch die
Hinraidherbewegung von an den oberen Armen \i2 der gekröpften Hebel 9 angelenkten Schubstangen 11 bewirkt. Zwecks öffnung der Zangen drückt der die Pfeife mit einer Hand haltende Arbeiter düe Schubstange <n herunter, indem er eine auf die Pfeife aufgeschobene Muffe 13, an welche bei 114 die Schubstangen 11 angelenkt sind, nach den Zangen zu verschiebt. Wenn er die Muffe losläßt, so drückt eine zylindrische Schraubenfeder 115, die sich auf einem mit dem Pfeifenkörper 1 fest verbundenen Ring «ι6 abstützt, den Boden ί7 der Gleitmuffe 13 nach oben und bewirkt derart das Schließen der Zangen.
Ein einen durch Pressen in einer Vorform in axialer Anordnung erzeugten Hohlraum sowie einen Halsring 20 aufweisender Vorformling 18 wird von dem Arbeiter mittels der in der vorstehend beschriebenen Weise betätigten Zangen 110 aufgenommen. Bei ihrer Schließbewegung üben die Zangen auf den Ring 20 einen Druck aus, welcher diesen zur Anlage an die Stützplatte 3 bringt und hierdurch eine dichte Verbindung bewirkt, welche das spätere Aufblasen des Vorformlings durch Einblasen von Luft in die Pfeife ermöglicht.
Der ständig am Ende der Pfeife gehaltene Vorformling wird darauf in ein Gehäuse, innerhalb dessen eine hinreichend hohe Temperatur herrscht, um ihm die Plastizität wiederzugeben, die er während des Formgebungsvorganges verloren hat, eiingeführt, wobei der Arbeiter die Pfeife dreht wie bei der sonst üblichen Handarbeit.
Nach dem Herausnehmen aus diesem Gehäuse wird der Vorformling in eine Fertigform eingeführt, worauf der Arbeiter ihm durch Blasen die fertige Form gibt. Das Blasen kann hierbei bereits beginnen, bevor der Vorformling in die Fertigform eintritt.
Wenn es sich um die Herstellung eines Rotationskörpers handelt, so kann die Drehung der Pfeife während des Blasens in der Fertigform fortgesetzt werden, um die Qualität des Erzeugnisses durch die Vermeidung von Fehlern, die in den Stoßflädhen der Formschalen auftreten, zu verbessern.
Abgesehen von dem Vorteil eines besseren Fabrikat ionsausf alls infolge der regelmäßigen Verteilung des Glases in der Vorform ergibt die Erfindung den weiteren Vorteil, daß die Herstellung nunmehr durch ungeübte Arbeiter erfolgen kann, während bei den zur Zeit üblichen Handformgebungsverfahren der Ausfall des Erzeugnisses im wesentlichen von der Geschicklichkeit und Übung des Arbeiters abhängt. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ergibt sich daraus, daß bei der Herstellung gewisser Erzeugnisse, wie von Bechern oder elektrischen Birnen, der Ring nach dem Aufblasen des Gegenstandes zu seiner endgültigen Form durch Abschneiden des Halses entfernt werden muß. In solchen Fällen ermöglicht es die Erfindung, einen völlig gleichmäßigen Ausfall der hergestellten Gegenstände bei gleicher Dicke und gleichem Gewicht sogar dann zu erzielen, wenn die Gewichte der Posten bzw. Külbel voneinander verschieden sind, wie dies bei ihrer Entnahme aus dem Hafen von Hand der Fall ist. Tatsächlich ergeben, wenn dem Stempel, durch den der Hohl·- raum 119 hergestellt wird, ein konstanter Hub gegeben wird, die Unterschiede des Volumens des Glases lediglich Verschiedenheiten der Höhe des Ringes 20, der bei dem fertigen Gegenstand in Fortfall kommt.
Eine Maschine, mittels deren alle Arbeitsvorgänge gemäß dem Verfahren nach der Erfindung mechanisch und automatisch durchgeführt werden können, ist in den Abb. 3 und 4 dargestellt.
Diese Maschine weist einen kreisrunden Tisch ai auf, der die Vorformen 22 trägt und um eine vertikale Welle 23 umläuft, die von einer Rahmenkonstruktion 24 getragen wird, an der ferner ein Antriebsmotor 25 gelagert ist. Ein geeigneter, da er keinen Teil der Erfindung bildet, in den Abbildungen nicht dargestellter Mechanismus erteilt dem Tisch 21 eine Folge von intermittierenden Wiinkelbewegungen um die Welle 23, durch welche die Vorformen eine nach der anderen zunächst in eine Aufnahmestellung 2i6ß gebracht werden, in welcher sie von einem Speiser einen Glasposten erhalten und 'dann in eine Stellung 26& gelangen, in welcher das Pressen mittels einer Preßvorrichtung mit Stempel von an sich bekannter Bauart erfolgt und derart der Vorformling gebildet wird. Diese Vorrichtung, deren abwechselnde Auf- und Abwärtsbewegung in der Achse 27 erfolgt, wird ■ durch den an der Welle 23 befestigten Ausleger !28 getragen.
Die Vorformen bestehen gemäß dem Ausf ührungsbeispiel auis zwei Senaten, die sich in geeigneten Intervallen schließen, so daß sie sich im Augenblick der Einführung des Glaspostens in der Stellung 26" befinden und sich später in einer Stellung 29 öffnen, in welcher die Entnahme des Vorformlings erfolgt.
Der gesamte vorstehend beschriebene Teil der Maschine bildet die Preßgruppe.
Die Gruppe der Maschine, welche die Fertigformen enthält, in denen die Vorformlinge aufgeblasen, werden, um ihnen ihre endgültige Form zu geben, liegt in räumlichem Abstand von der vorstehend beschriebenen. Sie besteht aus einer kreisrunden Platte 30, auf der eine gewisse Anzahl von Formen 3·ΐ angeordnet ist, die sich wie die Vorformen öffnen und schließen können. Dieser Platte, die um eine Welle 32 umläuft, wird durch einen nicht dargestellten Mechanismus eine der der Platte 21 synchrone intermittierende Drehbewegung erteilt. Die Formen sind auf der Platte 30 so verteilt, daß ihr Mittenabstand, auf dem Umfang ihres Bewegungskreises gemessen, der gleiche ist wie der der Formen auf dem Tisch 21I. Zwei übereinanderliegende endlose Ketten 33 und 34, von denen die eine über die Zahnräder 35 und 36 und die andere über die Zahnräder 37 und 38 läuft, tragen eine Anzahl von vertikalen Pfeifen 39 ähnlich (den in Abb. ι und 2 dargestellten. Die Ketten werden im Sinn des Pfeiles f durch die Zahnräder 36 und 38 angetrieben, welche auf der Welle 32 sitzen und an der Bewegung der Platte 30 teilnehmen.
Die Verteilung der Pfeifen auf den Ketten ist so,
daß eine Pfeife 39 sich zur gleichen Zeit oberhalb ■der Stellung 29 befindet, wie eine offene Vorform, die einen Vorformling enthält. Oberhalb 29 befindet sich ein von einem Träger 41 getragener Mechanismus 40, der durch einen beispielsweise durch Preßluft ,angetriebenen Kolben betätigt wird und die Abwärtsbewegung der Pfeife, die Betätigung der Schließbewegung ihrer Zangen und ihre Abwärtsbewegung in ihre Auisgangslage mit dem an ihrem Ende hängenden Vorformling unter Bedingungen beiwirkt, die den oben an Hand von Abb. 1I erläuterten entspredhen.
Durch die Bewegung der Kette wird anschließend
die Pfeife und der daran hängende Vorformling in aufeinanderfolgende· Ruhestellungen bewegt, weiche den Hal-fiezeiten der Maschine entsprechen, bis der Vorformling in diejenige der Fertigform 31 eintritt, welche in der Stellung 42 in diesem Augenblick offen ist. Anschließend schließt sich diese Form um den Vorformling, sobald sie die Stellung 43 erreicht.
Auf ihrem Wege von dem Drehtisch 21I zu dem Drehtisch 30 passieren die an ihren Pfeifen hängenden Vorformlinge einen Ofen 44, dessen Decke 45 as mit einem Schlitz 46 versehen ist, der die Fortbewegung der Pfeifen ermöglicht. In diesem Ofen werden die Vorformlinge auf die zweckmäßige Temperatur erhitzt. Die Beheizung des Ofens 44 erfolgt beispielsweise mittels eines Ölbrenners 47, der in eine Kammer 48 mündet, während am Eintritt und am Austritt des Ofens angeordnete Reihen von Gasbrennern 49 gegebenenfalls eine örtliche Beheizung von Teilen des Vorformlings bewirken können, welche zwedkmäßigerweise besonders erhitzt werden.
Der Ofen 44, die die Pfeifen tragende Vorrichtung und die Platte 30 sind aufwinden 50 gelagert, welche es ermöglichen, sie entsprechend der Höhenlage der Formen, die sich mit dem herzustellenden Gegenstand ändern kann, gemeinsam zu verstellten. Eine in an den Pfeifen angeordnete Ritzel 52 eingreifende und durch einen unabhängigen Motor 53 und 54 angetriebene endlose Kette 5a erteilt den Pfeifen eine ständige Drehbewegung, welche eine regelmäßige Erhitzung der Vorformlinge -sichert1. Ferner sind oberhalb jeder Ruhestellung der Pfeifen auf ihrem Wege in senkrechter Stellung durch den Ofen Bl'aisvorrichtungen vorgesehen, von denen eine bei 55 dargestellt ist und die gegebenenfalls ein Voraufblasen der Vorfoirmlinge vor ihrem Eintritt in die Fertigform bewirken können, en ihre endgültige Formgebung vorzubereiten Diese selbst erfolgt in Formen durch Blasen, da's auch hier mittels der betreffenden Pfeifen und einer Blasvorrichtung 56 durchgeführt wird.
Die Abgabe der fertigen 'Gegenstände erfolgt
durch Öffnung der Formen 311 Sie kann auf jede geeignete Weise bewirkt werden, nachdem die Form sich in der Stellung 57 geöffnet hat und der Fertiigformling daraus entnommen worden ist.
In den Abbildungen ist aus Gründen der Vereinfachung angenommen, daß die beschriebene Maschine nmr eine einzige Preßstation 2& fik den Vorformling aufweist. Selbstverständlich kann aber die Maschine auch, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, mit mehreren aufeinanderfolgenden Preßstationen, die um die Welle 23 verteilt sind, ausgerüstet sein. Hierdurch wind es möglich, den Arbeitsrhythmus der Maschine zu beschleunigen uwd gleichzeitig doch eine hinreichend lange Preßdauer zu erzielen. Ferner kann das Prinzip der Erfindung auch auf eine Maschine mit kontinuierlicher Fortbewegung angewendet werden. In diesem Fall werden die eine oder mehrere Preß vorrichtungen -ab wechselnd in eine die Formen während der Preßdauer begleitende langsame Vor- und eine schnelle Rückwärtsbewegung nach dem Pressen versetzt. Die Maschine kann auch mit der gleichen Zahl von Preßvorriehtungen wie von Vorf ormen ausgerüstet «ein, welche So die letzteren im Zuge einer kontinuierlichen Drehbewegung begleiten1. Diese Lösung ermöglicht es, die Preß dauer uniabhängig von der Geschwindigkeit der Maschine zu regeln, wobei die Fortbewegung der Pfeifen in kontinuierlicher Weise und das Blasen während der Bewegung erfolgt.
Abb. 5 stellt schematisch eine andere Ausführungsform des Teils der Maschine dar, der dem beschriebenen Aufheizofen entspricht. Bei dieser Ausführunigsform besteht jede der Pfeifen aus zwei bei 58 gelenkig miteinander verbundenen Abschnitten; 56, 57. Der Abschnitt 57 kann derart während der Drehbewegung um sich selbst eine geneigte Lage gegenüber der Vertikalen einnehmen, welche es ermöglicht, während des Durchlaufens durch den Ofen die ausziehende Wirkung 'der Schwerkraft auf den Vorformling zu verringern. Die Achse des Ofens selbst besitzt eine Neigung, die sich gleichzeitig mit der der Pfeife ändert. In 59 ist gestrichelt ein Querschnitt des Ofenanfangs dargestellt, in welchen die Pfeife in vertikaler Lage eintritt, und in 60 in vollen Linien ein Schnitt durch den mittleren Teil des Ofens·, d. h. den, in welchen, sich die Pfeife in geneigter Stellung befindet. Zum Austritt hin geht der Querschnitt des i°5 Ofens wieder in den bei 59 dargestellten über, so daß der Austritt der Pfeife und der Eintritt des Vorformlings in die Fertigform in vertikaler Lage erfolgt.
Mit 61, 62 sind die Brenner angedeutet, welche »» den Ofen auf die geeignete Temperatur erhitzen. Abb. 6 zeigt im einzelnen einen vertikalen Schnitt durch die Pfeife in ihrer geneigten Stellung. Der obere, aus einer ständig in vertikaler Lage befindlichen Welle 63, die durch ein Ritzel 64 in Drehung "5 versetzt wird, bestehende Abschnitt dreht sich kontinuierlich in zwei Lagern 65, 66 eines Teils 67, an welchem zwei Ketten 68,69 angeordnet sind, die mit nicht dargestellten durch die Maschine angetriebenen Ritzeln kämmen. Diese Ketten bewirken den Transport der Pfeifen durch dem Ofen von einem Drehtisch zu dem anderen.
Der Schaft 63 trägt ein Ritzel 70, das im Eingriff niiit einem Zahnrad 7a steht, welches die Bewegung auf ein Ritzel 72 überträgt, das auf dem unteren 73 der Pfeife sitzt. Dieser dreht sich in
einem seifest nicht drehbaren Gehäuse 74, welches seinerseits eine Rolle 75 trägt, die auf einer Bahn j6 abrollt, deren Profil so ausgebildet ist, daß die Neigung des Abschnitts 73 der Pfeife sich zur gleichen Zeit ändert wie die der Achse des Ofens, durch welche sie hindurchbewegt wird, wobei zu bemerken ist, daß diese Änderung der Neigung der Pfeifenachse es ermöglicht, daß ihre Drehung um die Achse Y-Y nicht behindert wird.
Das Gehäuse 74 trägt einen Rohrstutzen JJ, 'durch welche in dem gewünschten Augenblick und für die gewünschte Zeitdauer Preßluft eingeleitet werden kann, um, falls es erwünscht ist, den Vorformling bereits während seines Weges durch dien Ofen und auf jeden Fall von dem Augenblick an, in welchem er in die betreffende Fertigform eingeführt worden ist, aufzublasen. Die Druckluft verteilt sich in dem Zwisöhenraum 78 zwischen dem Gehäuse 74 und dem Abschnitt 73 und tritt durch die Öffnung jg in einen Kanal 80 ein, der zu dem Vorformling führt.

Claims (12)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Herstellung von hohlen Gegenständen aus Glas, dadurch gekennzeichnet, daß nach Herstellung eines Vorformlicngs durch mechanischen Preß druck auf einen in einer Vorform befindlichen Glasposten der Vorformling einer Wiederaufheizung unterworfen wird, worauf er in einer Fertigform durch die Einwirkung eines unterschiedlichen 'Gasdruckes auf seine Innen- und Außenflächen fertiggeformt wird.
2. Verfahren nach Anspruch ί, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorformling in dem Intervall zwischen seinem Austritt aus der Vorform und seinem Eintritt in die Fertigform und insbesondere während der Aufbaizung mechanischen Einwirkungen unterworfen wird, durch welche für die Bildung der Fertigform günstige Verformungen bewirkt werden.
3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch ι auf die Herstellung von Gegenständen mit Hilfe von automatisch wirkenden Maschinen.
4. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch ι auf die Herstellung von Gegenständen aus durch mechanisches Pressen in einer Form hergestellten Vorfomilingen durch Handarbeit.
5. Vorrichtung zur Überführung des Vorformlings von der Vorform nach der Fertigform bei dem Verfahren nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine hohle Pfeife, die mit einem System von Zangen ausgerüstet ist, welche durch gekröpfte Hebel gebildet sind, die an einem festen Teil der Pfeife angeordnet! und über Schubstangen steuerbar sind, die ihrerseits durch eine auf die Pfeife aufgeschobene unter der Wirkung einer Rückführfeder bestehenden Muffe betätigt werden und so wirken, daß sie den Vorformling unterhalb seines oberen Ringteiils ergreifen und ihn dicht gegen eine mit einem Ende der Pfeife fest verbundene Abstützplatte anlegen. *
6. Automatisch arbeitende Maschine zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruchs, gekennzeichnet durch die Kombination zweier synchron in intermittierende oder kontinuierliche Drehbewegung versetzter Tische, von denen der eine die Vorformen und der andere die Fertiigformen trägt, mit einem zwischen den Tischen angeordneten Aufheizofen und einer Anzahl von beweglichen Pfeifen, welche die Vorformlinge von einem Tisch zu dem anderen durch den Ofen hindurchbewegen.
7. Maschine nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß für den Transport der Pfeifen eine oder mehrere endlose Ketten vorgesehen sind, deren Bewegung synchron zu der Drehbewegung der Tische verläuft.
8. Maschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenlage des Ofens, der Pfeifen und des die Fertigformen tragenden Drehtisches als Ganzes gemeinsam verstellbar ist.
9. Maschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der die Vorformen tragende Drehtisch mit einer oder mehreren Preßstationen ausgerüstet ist.
10. Au'sführungsform der Pfeifen nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet, daß diese aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Abschnitten bestehen, von denen der obere sich in ständig vertikaler Lage befindet, während der untere während der Aufheizperiode des an ihm hängenden Formlinge eine gewisse Neigung geigen die Vertikale einnehmen kann.
.11. Au'sführungform einer Pfeife gemäß Anspruch pro, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Abschnitt der Pfeifen aus einer ständig umlaufenden Welle besteht, die die Drehbewegung über ein Winkelvorgelege auf den unteren Abschnitt überträgt, welcher seinerseits im Innern eines Gehäuses umläuft, das eine Rolle trägt, auf die eine Nockenfläche einwirkt, die die Neigung des unteren Abschnitts einstellt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 6 unter Verwendung von aus zwei Abschnitten bestehenden Pfeifen, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittellinie des Ofens krummlinig gestaltet ist, derart, daß sein mittlerer Teil höher liegt als die den Drehtischen
versetzt ist.
benachbarten Teile und seitlich
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
1 5361 8. S3
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DE1055765B (de) * 1954-02-27 1959-04-23 Auguste Lucien Rousseau Glasblasmaschine
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