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Verfahren zur Herstellung von Fernmeldekabeln mit verminderten Nebenkopplungen
Zusatz zum Patent 658 637 Im Hauptpatent 658 637 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Fernsprechkabeln mit verminderten Nebenkopplungen beschrieben, bei dem die Nebenkopplungen
durch Wahl bestimmter Schl,aglängenverhältnisse für die Gruppen- bzw. Lagenverseilung
vermieden werden.
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Durch diese Maßnahme werden vorteilhaft solche Kabel weitgehend nehenkopplungsfrei
gemacht, bei denen keine Phantomkreise aus zwei verschiedenen Einfachgruppien durch
Gruppenverseilung zweiten Grades gebildet werden.
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Als einfache Gruppen werden solche Gruppen bezeichnet, die aus mehreren
Einzeladern durch Verseilung ineinem einzigen Arbeitsgang mit einer bestimmten Schlaglänge
und Schlagrichtung um eine gemeinsame Achse gebildet werden. Solche einfachen Gruppen
werden wiederum m einem Arbeitsgang mit einer bestimmten Schlaglänge und Schlagrichtung
um eine gemeinsame Achse verseilt. Dabei ist zu unterscheiden zwischen deiner Gruppenverseilung
ersten und zweiten Grades. Bei Gruppenverseilung zweiten Grades werden mehrere Einfachgruppen
so miteinander verseht, daß mehrere Einfachgruppen zu deinem Phantomkreis zusammengefaßt
werden können.
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Bei Gruppenverseilung ersten Grades werden mehrere Einfachgruppen
oder mehrere durch Gruppenverseilung zweiten Grades aus mehreren Einfachgruppen
zusammengesetzte Gruppen höherer Ordnung so miteinander verseilt, daß aus mehreren
Einfachgruppen oder mehreren Gruppen höherer Ordnung leine einwandfreien Phantomkreise
gebildet werden können.
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Einfachgruppen sind demnach die Paare m einem paarverseilten Kabel,
die Sternvierer, die Einzelpaare der Dieselhorst-Martin-Vierer, die Einzelpaare
seines aus vier Paaren zusammengesetzten Doppelsternvierers usw.
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Gruppenverseilungersten Grades ist die Verseilung der Paare zu einer
Lage bei einem paarig verseilben Kabel, die Verseilimg der Sternvierer zu einer
Lage, die Verseilung der Dieselhorst-Martin-Vierer zu einer Kabellage usw Gruppe;nverseilung
zweiten -Grades ist die Verseilung der Einzelpaare zu einem Dieselhorst
-Martin-Vierer
-oder zu einem Doppelsternvierer usw.
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Durch das im Hauptpatent 658 637 angegebene Verfahren der Wahl bestimmter
Schlaglä;ngenvcrhältnisse sind Kabel, die nur Gruppe4-r; verseilungersten Grades
aufweisen, sehr ei, n@: fach n@ebenkopplungsfrei aufzubauen. Auch Kabel mit Gruppenverseilung
zweiten Grades lassen sich grundsätzlich mach demselben Verfahren nebenkopplungsfrei
herstellen; wem. die im Hauptpatent 6,58 637 angegebenen Bedingungen sinngemäß wie
folgterweitert werden.
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Durch das Verfahren der Wahl bestimmter Schlaglängenverhältnisse wird
bewirkt, daß jeweils ,an einer Stelle eines Kabelabschnittcs, bei der die eine Gruppe
die Aderstellung ihrer Anfangslage aufweist, die Adern der nebenliegenden oder über
ihr liegenden Gruppien. periodisch gegen ihre Ausgangsstellung vertauscht sind.
Dadurch werden innerhalb eines bestimmten Abschnittes der Kabellänge, der sich periodisch
wiederholt, die Entfernungen zwischen bestimmten Einzeladern dieser Grüppen und
damit die Teilkapazitäten zwischen ihnen so einander gleich, daß die Nebenkopplungien
zu Null werden. Bei Gruppenverseilung zweiten Grades ist dieser periodische Wechsel
in der Aderstellung des zweiten Vierers dann zu erreichen, wenn nach der Erfindung
neben bestimmten Sehlaglängenverhältnissen bei der Gruppenverseilung zweiter Ordnung
gleichzeitig ein bestimmter Winkel zwischen den Hauptachsen der Ein-Fachgruppen
eingehalten wird, und zwar muß dieser Winkel ep (Abt. i) gleich sein
;öbei' N die Anzahl der Einzeladern ist, aus denen die Einfachgruppen ,aufgebaut
sind. Dieser Winkel cp wird erfindungsgemäß dadurch eingehalten, daß die Schlaglängen
der zusammengehörigen Einfachgruppen gleich lang gewählt werden und daß bei der
Gruppenverseilung zweiten Grades die gegenseitige Lage der Hauptachsen der vorher
fertiggestellten Einfachgruppen durch gesteuerte Führungen für die Einfachgruppen
f°stgelegr wird. Da der Winkel y zwischen den Hauptachsan von Einfachgruppen gleicher
Schlaglänge während der Gruppenverseilung zweiten Grades dauernd derselbe bleiben
muß, kann @er durch gesteuerte Führungen, die zweckmäßig kurz vor dem Verseilnippel
angeordnet werden und deren Steuerbewegung beispielsweise von der Rückdrehhewegung
der Joche der Einfachgruppen abgeleitet werden kann, mit hinreichender Genauigkeit
eingehalten werden. Die erfindungsgemäße Anwendung von Schlaglängenverhältnissen
unter gleichzeitiger Beeinflussung des Achswinkels cp zwischen den Einfachgruppen
bei deren Gruppenvers°ilung zweiten Grades zum Zwecke der Vermeidung von Nebenkopplungen
sei am - Beispiel - zweier nebeneinanderli@egender Dieselhorst-Martin-Vierer allgemeinentwickelt:
: Es seien s1 = wirksame Schlaglänge der Einfachgruppen a und b des
Vierers i, s2 - _ a _ b _ _ 2S"1 = - Viererschlaglänge des Vierers i, Sv2
- _ _ - _ _ 2 cpl, 1p2 = Achswinkel der Einfachgruppen von Vierer i bzw. 2. Man
wählt
Das Schlaglangenverhältnis
- sei beliebig:
o, = beliebige; teilerfremde, ganze Zahlen, f l = Verlängerungsfaktor; cer die Einseilung
der Einfachgruppen bei der Viererverseilung berücksichtigt.
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Die Periode P" nach der der Vierer r die Aderstellung seiner Ausgangsstellung
aufweist (Stellung 11;a in Abb. 2), ist
Dabei ist W, eine beliebige ganze Zahl von i bis höchstens 5: Damit nun nach einer
Periode P1 bei Vierer 2 die Lage der Einfachgruppena und b hinsichtlich der Ausgangsstellung
:des Vierers 2 periodisch wechselt, müß weiter sein
Dabei sind N, die Anzahl der Einfachgruppen, V1 eine beliebige ganze Zahl von o
aufwärts.
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Daraus ergibt sich zunächst das erforderliche Viererschlaglängenverhältnis
zu
Hätten die Einfachgruppien des Vierers 2 keinen wirksamen Paardrall, so hergäbe
sich im Vierer 2 )eine Aderstellung, wie in lIb der
Abb. 2 gezeichnet.
Damit :aber die Adern der Einfachgruppe a von Vierer 2, die an Stelle der Adern
der Einfachgruppe b getreten sind, eine der Ausgangsstellung der Einfachgruppe b
:entsprechende Stellung :einnehmen, müssen sie sich, @ebenso auch die Adern der
Einfachgruppe b, durch einen wirksamen Paardrall o nach Ablauf einer F#eriode P1
um
Kreisbogen verdreht haben. Dab@er muPa sein
Dabei ist für V1 diejenige Zahl einzusetzen, mit der das Schlaglängenverhältnis
gebildet wurde.
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Nacheiner Periode P, weist demnach der Vierer 2 dite Stellung IIc
auf. In gleicher Weise erhält @er nach Ablauf einer weiteren Periode P, die Stellung
IIIb bzw. IIIc usf. Innerhalb eines Abschnittes von der Länge NI, #
N # PI wechseln also sämtliche Einzeladern des Vierers 2 periodisch
ihre Stellung, damit werden, wie im Hauptpatent gezeigt wurde, auch :alle Nebenkopplungen
zwischen den Vierern i und 2 zu Null.
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Die P@eriod,e Pi, innerhalb der sich für Vierer i und 2 die Aderstellungen
I Ia und I I c :ergeben, hat eine Länge von
Dieselben Aderstellungen ergeben sich nach Abb. 2 auch nach einer Periode zweiter
Ordnung (Stellung VIa und VIc) P= (N'Nv'vo± i) -Pl; dabei ist vo wieder eine
beliebige ganze Zahl von o aufwärts. Damit nun zwei in verschiedenen Lagen eines
Kabels angeordnete Gruppen höherer Ordnung durch die Anwendung der Schlaglängenverhältnisse
und der Achswiukelbieeinflussungebenfalls völlig nebenkopplungsfrei werden, muß
die Periode P, mit der Kreuzungslänge L beider Gruppen oder deren ganzzahligem,
t-fachem Vielfachem üb:ereinstimm2n.
daraus folgt
Hierin bedeuten Si und Si, die Lagenschlaglängen zweier aufeinanderfolgender Lagen
und f i den entsprechenden Verlängerungsfaktor. Nach der Erfindung lauten demnach
die B:edingun,gsgleichungep für die wirksamen Schlaglängen aller im Kern liegenden,
der in den Lagen nebeneinander- und aller übercinanderlijegenden Gruppen höherer
Ordnung und für den Winkel g zwischen den Adern der zu einer Gruppe höherer Ordnung
gehörenden Einfachgruppen (I) Sai = Sbl = ... S;@r",; Saz = Sb,2 -
... S;Vi,,;;
Vorstehende Bedingungen für die Schlaglängen lassen sich nur dann mit hinreichender
Genauigkeit Beinbalten, wenn an den Gruppen- wie auch .an den Lag@enverseilmaschinen
jede beliebige Schlaglänge für jeden Gruppen- oder Kabeldurchmesser genau eingestellt
werden
kann. Das kann mit den zur Zeit gebräuchlichen Kabelmaschinen erfindungsgemäß dadurch
erreicht werden, daß in die Abzuggetriebe der Verseilmaschine an sich bekannte kontinuierlich
veränderliche Übersetzungsgetriebe so,eingebaut werden, daß die Grobregelung der
Schlaglängen wie bisher durch Wechselräder, ihre Feineinstellung jedoch durch Regelung
dieser Getriebe vorgenommen wird.