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Verfahren zur Verminderung von durch Wellenwiderstandsschwankungen
hervorgerufenen Störungen in aus mehreren Verstärkerfeldern bestehenden Fernmelde-
und insbesondere Hochfrequenzkabelanlagen Zur Verminderung der durch Wellenwiderstandsschwankungen
hervorgerufenen Störungen in Fernmeldekabelanlagen ist es bekanntgeworden, die einzelnen
Adergruppen bzw. Fabrikationslängen in solcher Weise zu gruppieren und zusammenzuschalten,
daß zwischen den aufeinanderfolgenden Fabrikationslängen kleine Wellenwiderstandsunterschiede
vorhanden sind. Nach einem bekannten Vorschlag, der sich insbesondere auf Fernmeldekabelanlagen
für die Hochfrequenzübertragung bezieht, werden die Wellenwiderstände der Fabrikationslängen
von beiden Enden aus bestimmt, worauf eine Gruppierung der Längen nach steigenden
oder fallenden Mittelwerten vorgenommen wird. Gleichzeitig söll auf die von den
Enden aus gemessenen Wellenwiderstandswerte Rücksicht genommen werden, und zwar
in der Weise, daß bei sämtlichen Längen jeweils das Ende mit dem kleinsten Wellenwiderstandswert
nach der einen Richtung und das Ende mit dem größten Wellenwiderstandswert nach
der anderen Richtung gerichtet ist. Nach einem anderen bekannten Vorschlag wird
beim Aufbau eines Verstärkerfeldes aus einer großen Anzahl von Fabrikationslängen
bei der Verbindung der Längen eine derartige Verspleisung der einzelnen Paare vorgenommen,
daß einerseits, wenn man für das Gesamtverstärkerfeld ein einzelnes durchgeschaltetes
Paar betrachtet, zwischen den aufeinanderfolgenden Fabrikationslängen nur geringe
Kapazitäts-bzw. Wellenwiderstandsunterschiede bestehen und andererseits für sämtliche
Paare möglichst die gleiche Kapazität je Verstärkerfeld erzielt wird. Zu diesem
Zweck werden zunächst innerhalb jeder Fabrikationslänge die Kapazitätswerte sämtlicher
Paare ermittelt und ihrer Größe nach, angeordnet. Darauf werden bei der Verbindung
der aufeinanderfolgenden Fabrikationslängen die Paare nach einem bestimmten Schema
derart miteinander verbunden, daß sich kleine Kapazitätsunterschiede zwischen den
aufeinanderfolgenden Fabrikationslängen ergeben. Eine Gruppierung der Fabrikationslängen
innerhalb des Verstärkerfeldes wird bei diesem letzteren Verfahren nicht vorgenommen.
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Die Erfindung befaßt sich nun gleichfalls mit der Verminderung der
durch Wellenwiderstandsschwankungen hervorgerufenen Störungen. Zum Unterschied von
diesen bekannten Verfahren werden gemäß der Erfindung von den auf zwei oder mehrere
Verstärkerfelder entfallenden Fabrikationslängen die Gruppe mit den vom Mittelwert
nach unten abweichenden Wellenwiderstandswerten auf die eine Hälfte der Verstärkerfelder
und die Gruppe mit den vom Mittelwert nach oben abweichenden Wellenwiderstandswerten
auf die andere Hälfte der Verstärkerfelder aufgeteilt.
Das gemäß
der Erfindung angewandte Gruppierungsverfahren hat den bei den bekannten Verfahren
nicht erzielbaren allgemeinen Vorteil; daß die für ein und dasselbe Verstärkerfeld
maximal vorkommenden Wellenwiderstandsdifferenzen zum mindesten auf. die Hälfte
reduziert werden. Während nämlich nach den bekannten Gruppierungsverfahren auf jedes
Verstärkerfeld sowohl die Fabrikationslängen mit den vom Mittelwert nach unten abweichenden
Wellenwiderstandswerten als auch die Fabrikationslängen mit den vom Mittelwert nach
oben abweichenden Wellenwiderstandswerten entfallen, besteht ein nach dem Gruppierungsverfahren
der Er-Findung aufgebautes Verstärkerfeld nur aus solchen Fabrikationslängen, deren
Wellenwiderstandswerte vom Wellenwiderstandsinittelwert nur in der einen Richtung
abweichen.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung kann naturgemäß je nach den vorliegenden
Verhältnissen in verschiedener Weise ausgeführt werden. Zweckmäßig wird man von
sämtlichen Fabrikationslängen der beiden Gruppen zunächst den mittleren Wellenwiderstandswert
bestimmen und diejenigen Fabrikationslängen, die die mittleren Wellenwiderstandswerte
aufweisen, an den Enden der ZTerstärkerfelder anordnen, so daß, von den Verstärkerpunkten
,aus gesehen, die Anfänge aller Verstärkerfelder den gleichen Wellenwiderstand aufweisen.
Ein abgeändertes Verfahren besteht beispielsweise darin, zusätzlich innerhalb jeder
einzelnen Gruppe den W.ellenwiderstandsmittelwert zu bestimmen und die Gruppierung
innerhalb der Gruppe auf Grund dieser Mittelwerte vorzunehmen derart, daß die Längen
mit den mittleren Wellenwiderstandswerten an den Enden der Verstärkerfelder zu liegen
kommen. In bestimmten Fällen kann es aber vorteilhaft sein, die Fabrikationslängen
innerhalb eines Verstärkerfeldes so zu gruppieren, daß die Längen mit den mittleren
Wellenwiderstandswerten in der Mitte und die Längen mit den maximalen Abweichungen
an den Enden des Verstärkerfeldes liegen. Eine derartige Gruppierung kann insofern
Vorteile haben, als hierdurch eine Verminderung der Echowirkungen durch doppelte
Reflexion erzielt wird. Durch Verminderung der Reflexionen in den vom Verstärker
entfernt liegenden Abschnitt des Verstärkerfeldes wird nämlich die zweite Reflexion
der Echo-,velle praktisch unterdrückt. Voraussetzung einer derartigen Gruppierung
ist jedoch, daß es gelingt, das Kabel in den Verstärkerämtern genügend genau nachzubilden.
Zur genauen Nachbildung der Leitungen stehen aber dem Fachmann viele Mittel und
Maßnahmen zur Verfügung, so daß die Leitungsnachbildung keine außergewöhnlichen
Schwierigkeiten bereitet. Eine weitere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung besteht
darin, die beiden gemäß der Erfindung gebildeten Gruppen je in zwei oder mehrere
Untergruppen aufzuteilen, wobei diese Untergruppen in der gleichen bzw. ähnlichen
Weise behandelt werden können, wie es im vorhergehenden für die Hauptgruppen beschrieben
worden ist.
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Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels im folgenden
näher erläutert. Es wird eine Hochfrequenzkabelanlage angenommen, bei der die Verstärkerfelder
eine Länge von etwa 17,5 km aufweisen. Bei einer - Fabrikationslänge von 29o m werden
dann für ein Verstärkerfeld etwa 6o Fabrikationslängen benötigt. Erfindungsgemäß
werden nun der Gruppierung die für zwei Verstärkerfelder erforderlichen Fabrikationslängen,
d. h. i2o Fabrikationslängen, zugrunde gelegt. Von den Wellenwiderstandswerten dieser
i2o Fabrikationslängen wird zunächst der Mittelwert gebildet. Bekanntlich liegen
die Wellenwiderstandswerte der meisten Fabrikationslängen in der Nähe des Mittelwertes,
während die maximalen Abweichungen vom Mittelwert nur bei wenigen Fabrikationslängen
vorkommen. Die Häufigkeit der Abweichungen der Wellenwiderstandswerte vom Mittelwert
wird im allgemeinen durch die sog. Häufigkeitskurve dargestellt. In der Fig. i der
Zeichnung zeigt die gestrichelte Kurve lo die Häufigkeitskurve für die oben angenommenen
i2o Fabrikationslängen. Auf der Ordinatenachse ist die Anzahl n der Fabrikationslängen
aufgetragen; auf der Abszissenachse die Abweichung AZ der Wellenwiderstände vom
Mittelwert in Prozenten. Der Einfachheit halber sind nicht die Absölutwerte der
Wellenwiderstände, sondern lediglich die Relativwerte dargestellt, wobei die Abweichungen
vom Mittelwert in Stufen von je 1110 eingeteilt sind. Wie aus der Figur ersichtlich,
weicht der untere Maximalwert tim 8% und der obere Maximalwert um 9% vom Mittelwert
ab. Es sind 14 Fabrikationslängen vorhanden, die den Wellenwiderstandsmittelwert
aufweisen, dagegen j e 13 Fabrikationslängen, die von diesem Mittelwert nach oben
und unten um 10/0 abweichen usw. Erfindungsgemäß werden sämtliche i2o Fabrikationslängen
in zwei Gruppen von j e 6o Fabrikationslängen aufgeteilt derart; daß die Fabrikationslängen
mit den vom Mittelwert nach unten abweichenden Wellenwiderstandswerten auf die eine
Gruppe und die Fabrikationslängen mit den vom Mittelwert nach oben abweichenden
Wellenwiderstandswerten auf die andere
Gruppe fallen. Die gestrichelte
Linie I-II deutet die Trennung sämtlicher Fabrikationslängen in zwei Gruppen schematisch
an. Innerhalb jedes Verstärkerfeldes wird nun die Gruppierung der Längen so vorgenommen,
daß diejenigen Fabrikationslängen, die die Wellenwiderstandsmittelwerte aufweisen,
an den Enden der Verstärkerfelder zu liegen kommen, während diejenigen Längen, die
die größten Abweichungen vom Wellenwiderstandsmittelwert aufweisen, in der Mitte
der Verstärkerfelder angeordnet werden. Die Fig. 2 deutet die Verteilung dei- Fabrikationslängen
auf die beiden Verstärkerfelder A-B und B-C an, wobei die Punkte A, B und
C die Verstärkerämter bedeuten. Auf der Ordinatenacbse sind die Abweichungen 4 Z
vom Mittelwert und auf der Abszissenachse die Anzahl n der Fabrikationslängen aufgetragen.
Wie aus der Fig.2 hervorgeht, betragen die Wellenwiderstandsabweichungen innerhalb
des Verstärkerfeldes A-B maximal ä % und innerhalb des Verstärkerfeldes B-C
maximal 9 %. Würde man dagegen die Gruppierung der Fabrikationslängen in
der bisher üblichen Weise vornehmen, so würde die maximale Abweichung innerhalb
jedes Verstärkerfeldes etwa 171/o betragen.
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Da die Wellenwiderstandsunter@schiede im wesentlichen eine Folge der
Betriebskapazitätsunterschiede der einzelnen Fabrikationslängen sind, wird es im
allgemeinen genügen, die Gruppierung nach den Betriebskapazitätswerten vorzunehmen.