AT125462B - Verfahren zur Herstellung von Fernsprechkabeln. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Fernsprechkabeln.

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AT125462B
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Description


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  Verfahren zur Herstellung von Fernsprechkabeln. 



   Um in einem Fernmeldekabel Kopplungen verschiedener Stromkreise aufeinander zu ver- meiden, werden bekanntlich die Adern zu Paaren verdrillt. Um diese Doppelleitungen in
Mehrfachschaltung betreiben zu können, werden in der Regel je zwei Paare zu einem Vierer, zwei Vierer zu einem Achter usw. verseilt. Da man jedoch in der Praxis über die Vierer- schaltung nicht   hinausgeht, weil   eine Mehrfachschaltung auf Gruppen höherer Ordnung infolge der grösseren Schwierigkeiten bei der Pupinisierung und dem Kopplungsausgleich zu unrentabel wird, ist die am häufigsten vorkommende Form die Verseilung der Vierer.

   Die Herstellung eines derartigen   DM- (Dieselhorst-Martin-)   Vierers wird im allgemeinen so vorgenommen, dass man die beiden zu einem Vierer gehörigen Paare getrennt verseilt und dann in einem dritten Verseilgang die Paare zum Vierer verdrillt. Die beiden Paardralle und der Viererdrall sind dabei verschieden. Maschinen, welche alle drei Verseilungen in einem Arbeitsgang vornehmen, haben keine grosse Verbreitung erlangen können, da sie, um alle Bedingungen : verschiedene Dralle und Rückdrehung der Adern, auf die nicht verzichtet werden kann, zu erfüllen, ziemlich kompliziert werden. Es müssen gewissermassen zwei Paar-Verseilmaschinen umeinander rotieren und dabei wird infolge der verhältnismässig grossen Abmessungen die Fahrgeschwindigkeit nur eine sehr kleine. 



   Eine andere bekannte Form eines Vierers besteht darin, dass bei einem Sternvierer, bei dem jedoch zwei nebeneinanderliegende Adern ein Paar und die beiden andern Adern das andere Paar bilden, durch Kreuzen in gesetzmässigen Abständen die drei Sprechkreise des Vierers entkoppelt werden. Die Länge der Kreuzungsstellen selbst ist dabei im Verhältnis zum Abstand der Kreuzpunkte sehr klein, so dass die Adern also im wesentlichen als Sternvierer laufen. Ein derartiger Vierer ist zwar leicht in einem Arbeitsgang herzustellen, da alle vier Adern als Sternvierer verseilt werden können und die notwendigen Kreuzungen nur durch gesteuerte Führungen vor dem Verseilnippel ausgeführt werden.

   Der Nachteil besteht jedoch darin, dass ein Sternvierer, bei dem die vier Adern im Querschnitt die Ecken eines Quadrates bilden, kein stabiles Gebilde ist, vielmehr haben die Adern immer das Bestreben, bei jedem Druck von aussen, der sich beim Verseilen nicht vermeiden lässt, sich gegeneinander zu verschieben, wodurch sofort Kopplungen der Sprechkreise untereinander hervorgerufen werden. 



  Bei einem DM-Vierer, bei dem die Adern immer andere Lagen zueinander einnehmen, ist dagegen die Spannung der Adern und die gegenseitige Reibung so gross, dass Verlagerungen in so grossem Masse nicht vorkommen können. Ein weiterer Nachteil des Sternvierers liegt darin, dass das Verhältnis von Stamm zur Viererbetriebskapazität bei dem gekreuzten Vierer mit   1'8   wesentlich grösser ist als bei einem DM-Vierer, bei dem das Verhältnis   1'5--1'7   beträgt. Da aus Gründen der Einheitlichkeit allgemein international ein Verhältnis von ungefähr 1-6 für derartige Vierer eingeführt ist, muss also beim Kreuzvierer durch eine besondere Mass-   nahme,   z.

   B. durch Einlaufenlassen eines Papierstreifens zwischen die Paare, das Verhältnis 1-6 künstlich erzeugt werden, was aber eine Komplikation und neue Störungsquelle bedeutet. 



   Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Adergruppen, welches die Vorteile beider Systeme vereinigt, ohne deren Nachteile zu besitzen. Die Gruppe besteht   z. B. aus vier gemeinsam verseilten Adern, von denen je zwei ausserdem miteinander zu einem Paar verdrillt sind. Alle vier Adern werden gleichzeitig verseilt, jedoch erfolgt vor dem Verseil-   

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 nippel in bekannter Weise durch gesteuerte Führungen eine Verdrillung je zweier Adern zu einem Paar. 



   Fig. 1 zeigt einen derartigen Vierer schematisch dargestellt. Bei der Darstellung ist der Viererdrall fortgelassen und der ganze   Vierer gewissermassen   aufgeklappt gezeichnet. Das Paar   I   besitzt einen längeren Drall als das Paar   II.   Die Schnitte A, B, C, D usw.

   zeigen die wirkliche Lage der Adern a und b zueinander, es ist ersichtlich, dass die Schnittbilder ähnlich wie bei einem normalen   DM-Vierer   wechseln, jedoch erfolgt nach je   3600 Drehung   eine   Rück-   drehung jedes Paares um wieder   3600 usw.   Da die Verseilrichtung dauernd wechselt, ist es nicht erforderlich, die Joche der ablaufenden Trommeln, welche die beiden Adern des betreffenden Paares tragen, umeinander zu schwenken, wie es der Fall sein müsste, wenn die Verdrillung fortlaufend in gleichem Sinne erfolgen würde. Damit wird die Möglichkeit gegeben, die Verseilung des Vierers in einer Sternviererverseilmaschine, die vor dem Verseilnippel mit entsprechender Steuereinrichtung versehen ist, vorzunehmen und dadurch mit verhältnismässig kleinen Abmessungen auszukommen.

   Eine Rückdrehung der Adern kann ohne Schwierigkeiten erfolgen. Es ist am   zweckmässigste,   die Verdrillungsrichtung nach je   3600 umzukehren,   um eine Reibung der zwischen Ablauftrommel und Führung aneinander vorbeigeführten Adern zu vermeiden. 



   Um den ganzen Vierer wird ein Faden oder ein Papierband in   offener Spirale gelegt 0   damit die Adern im Vierer sich nicht mehr verlagern können. Es kann natürlich auch ausserdem jedes Paar für sich durch einen besonderen Faden oder Papierstreifen zusammengehalten werden. 



   In Fig. 3 ist eine derartige Maschine schematisch dargestellt, der Verseilkorb und die Joche, in denen die Trommeln hängen, sind fortgelassen. Die Adern a, b, c und cl laufen von den Trommeln durch zwei Führungsscheiben e, die durch die   Wellen f, welche   auf dem vorderen Ende der Achse g der Verseilmaschine angebracht sind, gesteuert werden, zu dem Verseilnippel h. Der Antrieb der Welle f erfolgt in bekannter Weise durch die Maschine selbst. 



   Es ist nun von Vorteil, an der Stelle, an der die Drallrichtung umgekehrt wird, die Adern so lange ohne Paardrall laufen zu lassen, bis der Faden oder das Band die Adern umfasst hat und verhindert, dass die Adern zurückspringen können. Aus Gründen der   Symmetrie   können gleichlange Stellen ohne Drall auch nach einer Drehung von   1800 eingefügt werden.   



  Die Adern liegen in diesem Fall nur immer auf einer gewissen Strecke ohne Paardrall und sind im übrigen verdrillt. Bei verschiedenen Drallen in den Paaren können jedoch bei zwischengeschalteten Strecken ohne Paardrall Kopplungen auftreten. die   bei grösserer Kabellänge störende   Beträge annehmen können. Es ist deshalb zweckmässig, den Vierer so herzustellen, dass beide Paare gleichen Drall besitzen, jedoch so, dass nicht beide   Paare gleichzeitig dralliert werden,   sondern abwechselnd.

   Die Abschnitte ohne Paardrall werden hiebei ebenso lang wie die drallierten Abschnitte und die beiden Paare werden so zusammengelegt, dass der   drallicrte   Abschnitt eines Paares mit. dem nichtdrallierten des andern Paares   zusammenfällt.   Dabei ist es zweckmässig, die Lage der Adern in dem Abschnitt ohne Drall so zu wählen, dass beide Adern gleichweit von der Achse des Vierers entfernt sind, so dass keine der Adern eine bevorzugte Lage in bezug auf die Umgebung hat.

   Dies bedeutet einen weiteren Vorteil gegenüber dem gewöhnlichen DM-Vierer, bei dem sich die verschiedenen Paardralle durch Verschiedenheit der Betriebskapazität der Paare, der kürzere Drall gibt eine höhere Kapazität als der   längere   und darin auswirken, dass die   Erdkapazitätsunterschiede   vorwiegend einseitig liegen, d. h. das gleiche Vorzeichen besitzen, so dass bei Hintereinanderschaltung mehrerer derartiger Kabel   sich   die Werte zu grossen Beträgen addieren, anstatt sich auf der ganzen Länge im wesentlichen auszugleichen. 



   Im Gegensatz dazu fallen bei dem neuen Vierer mit gleichen Drallen in den Paaren beide   Paarkapazitäten   gleich aus, und die   Erdkapazitätsunterschiede   zeigen keine durch Drallunterschiede hervorgerufene Einseitigkeit. 
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 jedem Paar je ein Abschnitt, in dem eine Verdrillung um   3600 erfolgt,   mit einem gleichlangen Abschnitt, in dem das Paar ohne Drall läuft, miteinander ab und die Abschnitte des zweiten Paares sind so angeordnet, dass immer ein Abschnitt ohne Drall in einem Paar mit dem drallierten Abschnitt im andern Paar zusammen zu liegen kommen.

   Die zugehörigen Schnittbilder A, B, C, D usw. zeigen, dass die Lage der Adern zueinander dauernd wechselt und an keiner Stelle auf eine längere Strecke eine sternförmige Anordnung besteht, so dass hier wie in einem normalen   DM-Kabel   die Spannung in den Adern und die gegenseitige Reibung eine Verlagerung der Adern verhindert. Wird auch bei   180  ein   gerade laufendes   Stück ein-   geschaltet, so würde immer abwechselnd in dem einen und in dem andern Paar eine halbe Drehung erfolgen, so dass auch in diesem Fall eine   sternförmige   Anordnung vermieden wird. 



   Bei einem nach den neuen Verfahren hergestellten Vierer ist nun das Verhältnis der   Paar-zur Viererkapazität   nahezu ideal   1'62. Dieses Verhältnis   wird bestimmt durch die 

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 gegenseitige Lage der beiden Paare. Liegen beide Paare weit auseinander, so ist die Viererkapazität klein und damit auch das Verhältnis Vierer-zur Paarkapazität. Am dichtesten liegen z. B. die Paare bei einem echten   Sternvierer   (Fig. 4) zusammen. Das eine Paar ist weiss, das andere schwarz gekennzeichnet ; beide liegen ineinander. Das Verhältnis ist hier erfahrungsgemäss 1 : 2'5. Bei einer Anordnung nach Fig. 5, die der Schaltung bei einem ausgekreuzten Stemvierer entspricht, liegen die Paare nebeneinander, hiefür ist erfahrungsgemäss das Verhältnis 1 : 1-8.

   Bei einem normalen DM-Vierer (Fig. 6) liegen infolge der dauernden Drehung vorwiegend immer nur je eine Ader jedes Paares nebeneinander, besonders, wenn die beiden Paare entgegengesetzten Drall haben, das Verhältnis ist ungefähr 1 :   1'5.   Die Fig. 7 zeigt nun den Fall, der dem Vierer gemäss Fig. 2 entspricht. Dabei liegt eine Ader des einen Paares neben beiden Adern des andern, die Viererkapazität ist also grösser als in dem Fall nach Fig. 6 und kleiner als nach Fig.   5.   Der Wert muss also zwischen   1'5   und   1'8   liegen, erfahrungsgemäss liegt er   tatsächlich   in der Nähe von   1'62.   



   Die Vorteile des beschriebenen Verfahrens für die Viererherstellung gegenüber den bekannten liegen nochmals zusammengefasst darin, dass einerseits die gemeinsame vereinfachte Herstellung beibehalten wird, anderseits durch die dauernd wechselnde Lage der Adern zueinander eine so grosse innere Reibung innerhalb der Gruppen erzeugt wird, dass Verlagerungen, 
 EMI3.1 
 



  Ferner wird der Idealwert von   1'62   für das Verhältnis der Vierer-zur Paarkapazität ohne besondere Hilfsmittel erreicht. 



   Das Verfahren der Verseilung mit Umkehrung der Drallrichtung lässt sich nun auch für andere Adergruppen als Vierer verwenden, bei denen die zu verseilenden Elemente nicht aus Adern bestehen, sondern z. B. aus Paaren.   Vierern   u. dgl. ; desgleichen können auch mehr als vier Adern bzw. Elemente zum Aufbau der Gruppe verwendet werden. Es kann z. B. ein Achter in der Weise hergestellt werden, dass zunächst Paare normal verseilt werden und die Verseilung zum Achter dann in der Weise vorgenommen wird, wie für einen Vierer beschrieben, nur mit dem Unterschied, dass statt der Adern Paare verwandt werden. Durch geeignete Ausbildung der   Verseilmaschine   ist es ferner möglich, bei der Verseilung des Achters gleichzeitig auch die Paare mit abwechselnder Richtung zu verdrillen. Dies kann z.

   B. in der Weise geschehen, dass die acht Adern in einer normalen Verseilmaschine mit acht Spulen verseilt, dabei aber je zwei Adern mit Hilfe von   Doppelführungen   mit abwechselnder Richtung dralliert und je zwei Aderdoppelführungen ihrerseits wieder in der gleichen Weise   umeinandergedreht   werden, so dass sowohl die   Drallierung   der Paare wie auch der Paare zu Vierern und der Vierer zum Achter gleichzeitig erfolgt. Die Verseilung zum Achter kann dabei auch normal,   d.   h. fortlaufend im selben Sinne erfolgen. 



   Das für den Acliter beschriebene Verfahren kann durch entsprechende Anordnung der Führung für jede andere Gruppe angewandt werden. Ein sogenannter   Doppelsternvierer   wird z. B. hergestellt, indem die acht Adern so verseilt werden, dass wieder je zwei nebeneinanderliegende Adern durch je eine Doppelführung laufen. Die vier   Doppelführungen   sind so angeordnet, dass sie die Ecken eines Quadrats bilden, die werden jede für sich unabhängig gesteuert. 



   Die Drallierung der Gruppen mit abwechselnder Drallrichtung kann auch gleichzeitig mit der Verseilung des Kabels vorgenommen werden. Zu diesem Zweck muss die Verseilmaschine einen Verseilkopf erhalten, der entsprechend der in Fig. 3 für den Vierer dargestellten Anordnung so ausgebildet ist, dass er die beabsichtigten Verlegungen der Verseilelemente   vornimmt.   



    PATENT-ANSPRÜCHE :   
 EMI3.2 
 bzw. der Gruppen zum Kabel ganz oder teilweise mit abwechselnder Drallrichtung erfolgt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Drallierung mit abwechselnder Richtung der Richtungswechsel nach einer Drehung von 3600 vorgenommen wird.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor Umkehrung der Drallrichtung und gegebenenfalls auch nach einer Drehung von 180 die Verseilelemente ein Stück ohne Dralherung laufen.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Stücke ohne Drall so bemessen ist, dass ein Zurückspringen der Elemente bei der Umkehrung der Richtung verhindert wird.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an den Umkehrstellen bzw. an den Stücken ohne Drall die Lage der Elemente so gewählt wird, dass sie gleichweit von der Achse der Gruppen bzw. des Kabels entfernt sind. <Desc/Clms Page number 4>
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verseilung der Gruppen mit abwechselnder Drallrichtung und die Verseilung zum Kabel gleichzeitig erfolgt.
    7. Verfahren zur Herstellung von Adergruppen, bestehend aus vier gemeinsam verseilten Adern, von denen je zwei miteinander zu einem Paar verdrillt werden, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Verdrillung der Paare abwechselnd in verschiedener Richtung und die Verseilung zum Vierer fortlaufend in gleichem Sinne erfolgt.
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Paare mit gleichem Drall mit nach 3600 bzw. 1800 eingeschalteten Stücken ohne Drall verseilt und so nebeneinander angeordnet werden, dass neben die Stücke ohne Drall in dem einen Paar die drallierten Stücke des andern Paares zu liegen kommen. EMI4.1
AT125462D 1930-03-24 1930-03-24 Verfahren zur Herstellung von Fernsprechkabeln. AT125462B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2678527A (en) * 1949-02-28 1954-05-18 Meyers Arthur Lennox Cable machine

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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