DE674813C - Bindemittel fuer den Strassenbau - Google Patents

Bindemittel fuer den Strassenbau

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DE674813C
DE674813C DES114221D DES0114221D DE674813C DE 674813 C DE674813 C DE 674813C DE S114221 D DES114221 D DE S114221D DE S0114221 D DES0114221 D DE S0114221D DE 674813 C DE674813 C DE 674813C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L95/00Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch
    • C08L95/005Aqueous compositions, e.g. emulsions

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Road Paving Structures (AREA)

Description

  • Bindemittel für den Straßenbau Man hat bereits vorgeschlagen, Bitum.enemulsionen zur Herstellung von Mörtelgemischen von bröckeliger bis pastenartiger Beschaffenheit zu verwenden, denen Baustoffe, wie Schotter usw., beigemischt waren. Auch hat man diese Bitumenemulsionen als Bindemittel oder Klebemittel zur Herstellung von Briketts verwendet. Diese Mörtelmassen ließen sich indessen nicht versprühen. Beim Zusammenbringen mit dem Schotter Moder dem Kohlengrus wurde aber die Emulsion gebrochen, das Wasser schied sich ab, und das Bitumen kittete den Schotter bzw. die Kohlenteilchen zusammen. Die Emulsion als solche enthielt keine Kohlenteilchen in beständiger fein disperser Form.
  • Es ist ferner bekannt, Bitumenemulsionen aus huminsäurehaltigen Stoffen, z. B. aus Oxydationsprodukten von Holz, Braunkohle o.dgl., herzustellen. Dabei diente die Huminsäure als Emulgierungsmittel. Es ist ferner vorgeschlagen worden, Bitumengemische unter Zusatz von Staubkohle herzustellen, jedoch hat man sich bisher gescheut, größere Mengen von Staubkohle als Füllstoff für wäßrige Bitumendispersionen anzuwenden, die später versprüht werden sollen. Diese Bitumenmischungen waren auch frei von Wasser und konnten nur in heißem Zustand versprüht werden.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft sein Bindemittel für den Straßenbau, das aus einer wäßrigen Dispersion von Teer oder Bitumen und mehr als r o % eines an flüchtigen Bestandteilen reichen Steinkohlenpulvers besteht, das nicht mehr als zq.o/o Asche enthält.
  • Die Kohle soll reich an flüchtigen Bestandteilen sein, d. h. sie soll wenigstens 15 %. durch destruktive Destillation sich verflüchtigende Bestandteile aufweisen. Zweckmäßig enthält die Kohle 20 0/0, 250/0 oder mehr flüchtige Bestandteile.
  • Die Vorzüge der wäßrigen Bitumendispersionen nach -der vorliegenden Erfindung sind insbesondere darin zu erblicken, daß sie sich bei gewöhnlichen Temperaturen in den üblichen Einrichtungen versprühen lassen. Sie lassen sich also leicht auf die Straßendecke aufbringen, so daß zu ihrer Verarbeitung keine umständlichen Einrichtungen nötig sind. Die Emulsionen nach der vorliegenden Erfindung lassen sich am Verbrauchsort herstellen und zeichnen sich durch große Wirtschaftlichkeit aus. Gegenüber der Verwendung wasserfreier Bitumen- oder Teergemische haben die Emul, sionen nach der Erfindung den Vorteil, Jä13 sie schneller trocknen und eine betr.ächtlk@ey Verfestigung der Fahrbahn gestatten.
  • Der Grundbestandteil der Emulsion. ist Teer. Diese Bezeichnung ist im weitesten Umfang gedacht. Sie umfaßt Destillationsprodukte der Steinkohle, des Holzes, des Erdöles, von Schiefer usw. oder ähnliche Staffe, insbesondere auch Bitumen und Asphalte.
  • Gemäß der Erfindung ist das Mischungsverhältnis der Hauptbestandteile der Wasser-Teer-Füllstoffrnischung und insbesondere das Mischungsverhältnis zum Wasser je nach der Bestimmung, der Zusammensetzung und je nach den angestrebten Eigenschaften veränderlich. In der Mehrzahl der Fälle führt die Preisfrage und die. Anwendungsart zu einem hohen Wassergehalt, um dem Gemisch die größtmögliche Dünnflüssigkeit zu geben. S,o lassen sich nach der Erfindung Wasser-Teer-Füllstoffmischungen herstellen, bei denen die Wassermenge ungefähr der Teermenge gleich ist. Derartigen Mischungen werden zweckmäßig Emulgierungsmittel zugesetzt, wie Seife, Alkalioleat oder -resinat, Natronsilicat allein oder mit einer entsprechenden Menge von Stabilisierungsmitteln, wie Carraghenmoos, Johannisbrotschleim. usw., denen gegebenenfalls ein Verdünnungsöl zugesetzt werden kann.
  • Es ist vorteilhaft, das Mischungsverhältnis des brennbaren Füllsteffes zum Teer auf 37 bis 38 Volumprozent Füllstoff zu 63 bis 62 Volumpnozent Teer einzustellen, um die günstigste Zähflüssigkeit zu erzielen. Das Mischungsverhältnis zwischen Wasser und Füllstoff kann jedoch weitgehend geändert werden, ohne daß vom Wesen der Erfindung abgewichen wird. In den meisten Fällen jedoch wird man Mischungen ähnlich der oben.
    Aschegehalt..................................
    0
    Gehalt an flüchtigen Bestandteilen ............ 25 0/0
    Siebprobe Rückstand im 155o-Maschen-Sieb . . . . . . . . . . . . 0,5)/o
    - - 6 Zoo- - - . . . . . . . . . . . . 2I,3 /o
    _ - 13950- - - . . .. . . . .. . . . 25,60/0
    Durchgang des z3 950- - .- . . . . . . . . . . . . 52,60%o
    Die Bezeichnung i 55o-Maschen-Sieb bedeutet, daß das Sieh i 5 5o Maschen je Quadratzentimeter ,aufweist.
  • Dieses Gemisch wird etwa 15 Minuten lang umgerührt und dann bei einer Temperatur von etwa 859 mittels eines gewöhnlichen Teersprengers versprüht, und zwar beispielsweise so, daß auf i qm Straßenfläche etwa- i kg des Gemisches nach der vorliegenden Er. genannten Zusammensetzung anwenden, insbesondere weim. es sich darum handelt, wirt-,.schaftliche Emulsionen zur Herstellung halt--taper Straßenbeläge herzustellen.
  • ".,.".-Das Gemisch kann erhalten werden, indem -#ünächst das Wasser und der Teer erhitzt 'und vor Einverleibung der Kohle gemischt werden. Besonders vorteilhaft ist es, zunächst den Teer zu erhitzen, dem gegebenenfalls ein Emulgierungsmittel, wie Alkali, in Form von Ätznatron zugesetzt ist, und alsdann das Wasser zuzufügen, dem zuvor ein Emulgierungsmittel und gegebenenfalls ein Stabilisierungsmittel beigegeben worden ist.
  • Beispielsweise ist eine Emulsion aus Teer, Wasser und Kohlenfüllstoff nach der Erfindung auf folgende Weise herzustellen: In einem Mischer werden 57o kg wasserfreier Teer auf etwa 9o9 C erhitzt. In einem anderen Kessel werden 55o bis 66o kg Wasser bis nahezu an den Siedepunkt gebracht. In das fast kochende Wasser wird leine geringe Menge einer Mischung aus handelsüblicher grüner Seife mit einer geringen Menge Carraghenschleim, das durch Aussieben und Abkühlen einer kochenden gesättigten Carraghenlösung erhalten wird, geschüttet. Von der Mischung aus grüner Seife kund Carraghenschleim, . die beide als Emulgierungs- und Stabfieierungsmittel wirken, werden etwa o,6% des Gesamtgewichtes der Mischung zugesetzt. Ferner werden in den den Teer enthaltenden Mischer etwa 5 bis i o kg gewöhnliches handelsübliches Atznatron geschüttet und eingerührt. Dann gießt man in den heißen Teer die seifenhaltige Lösung unter Umrühren ein. Nachdem die Emulgierung des Teers im Wasser erfolgt ist, wobei die Temperatur auf etwa. 85 .bis 969 C gehalten wird, werden nach und nach 3oo kg Kohlenfüllstoff eingeschüttet. Der Kohlenfüllsboff hat beispielsweise folgende Zusammensetzung: findung kommt. Unmittelbar nach der Ausbreitung wird gekiest. Der Kies haftet dabei sofort an, so daß beispielsweise ein Lastwagen über den noch frischen Straßenbelag fahren kann, ohne daß der Kies abgerissen oder die Emulsion verspritzt wird.
  • Die vorstehend angegebene Emulsion ist in der Wärme beständig. Es - gibt jedoch eine Grenztemperatur, unter der sie aufhört zu bestehen. Diese Temperatur liegt wohl in fast allen Fällen zwischen 25 und 75'. Sie ändert sich mit der Art und insbesondere mit der Zähflüssigkeit des verwendeten Teers und-auch mit der geologischen Beschaffenheit des Füllstoffes. Die Emulsion ist i11 allen den Fällen brauchbar, wo, sie nahe am Verbrauchsort hergestellt werden kann, damit .sie nach der Zubereitung warm behalten und zur Aufbringungsstelle gebracht werden kann, ohne daß die Temperatur unter die hoben bezeichnete Grenze sinkt. Es gibt jedoch Fälle, wo ges erforderlich. ist, die Grenztemperatur, bei der die Emulsion aufhört zu bestehen, weiter zu senken und insbesondere bis auf die Umgebungstemperatur oder darunter zu senken. Das ist möglich, wenn als Emulgierungs- oder Stabilisierungsmittel mit oder ohne Carraghenzusatz eine ,gewisse Menge Harz, gegebenenfalls zusammen mit Verdünnungsöl, verwendet wird. Als Verdünnungsöl kann man ein Petrolöl, wie Gasöl, verwenden oder ein Leicht- oder Mittelöl aus Steinkohle oder auch ein Lösungsmittel, wie Schwefelkohlenstoff, Tetrachlorkohlenstoff und Benzol. Jedoch ist zu berücksichtigen, daß der Verdünnungsstoff erst eingeführt werden soll, wenn die flüssige Mischung nicht mehr die Verdampfungstemperatur des Verdünnungsmittels oder des verwendeten Lösungsmittels überschreiten braucht. Allgemein ist die Verwendung eines Verdünnungsmittels notwendig, wenn man ein Bitumen als Kohlenwasserstoffbestandteil verwendet. .
  • Die Verwendung eines solchen Verdünnungs-,oder Lösungsmittels bewirkt u. a., daß die Zähflüssigkeit des Wasser-Teer-Füllstoff gemisches verringert wird, so daß die Emulsion ohne Envärm.en oder nach schwachem Erhitzen bei niederer Temperatur versprüht werden kann. Es ist zu bemerken, daß eine auf diese Weise beständig und zur Kaltverarbeitung brauchbar gemachte Emulsion in der Wärme unbeständig werden kann, ganz im Gegensatz zu den gewöhnlich im Straßenbau verwendeten Emulsionen, beispielsweise den Bitumenemulsionen.
  • Die Zubereitung der Mischung kann. in. den meisten Fällen gänzlich auf kaltem Wege erfolgen, wenn man ein Verdünnungsöl verwendet, das Harz in Lösung enthält.
  • Ein besonderer Anwendungsfall der Erfindung betrifft die Verwendung solcher Teere, die von Natur aus einen beträchtlichen Prozentsatz an Wasser enthalten. Das ist- der Fall bei den rohen Teeren, die gewöhnlich mehr als 5 ü/o Wasser enthalten, sowie bei Teeren, die aus der Destillation der Kohle in den Glover-West- oder W-aodall-Buckham-Retorten mit oder ohne Wasserzusatz anfallen und deren Wassergehalt in gewissen Fällen bis zu 400/0 betragen kann. Die Verwendung von solchen wasserhaltigen Teeren allein gibt keine guten Resultate. Einmal trocknen dieselben schlecht. Außerdem beschleunigt die Verdunstung des in diesen Teeren enthaltenen Wassers nach dem Aufbringen einer dünnen Schicht auf die- Straße das Schwinden gewisser flüchtiger Bestandteile des Teers, die von dem verdunstenden Wasser mitgerissen werden. Das hat zur Folge, daß der Straßenbelag sich in eine rissige und brüchige Schicht verwandelt, die schnell zerstört wird. Die Gegenwart von brennbarem Füllstoff, der gemäß der Erfindung einem solchen wasserhaltigen Teer beigemengt wird, und zwar in Mengen bis zu 40 Volumprozent Kohle gegen 6o VolumpDozent wasserfreien Teers, verbessert diesen übelstand. Die Trocknung geht schnell vor sich, und der Straßenbelag bewahrt seine Elastizität und seine sonstigen Eigenschaften während einer viel längeren Zeitspanne.
  • Ein anderes besonderes Anwendungsbeispiel der Erfindung besteht in der Verwendung des Schlammes, der bei den Kohlenwäschen abfällt und für den im allgemeinen schwer ein Absatz zu finden ist. Dieser Schlamm wird nötigenfalls durch vorzugsweise nasses Zermahlen auf den gewünschten Feinheitsgrad gebracht und dann dem Wasser bei .einer Temperatur, die 9o° erteichen kann, eingemischt. Während des Einmischers wird heißer Teer einverleibt. Wenn der Schlamm zu aschehaltig ist, kann es vorteilhaft sein, einen Teil der Asche zu entfernen. Das kann am einfachsten während des Durchwaschens geschehen. Man kann den größten Teil des Wassers abziehen, das die größte Menge der Asche in Suspension enthält. Es wird von neuem Teer hinzugefügt, so daß ein Gemisch aus etwa q.o Volumteilen Kohle und 6o Volumteilen Teer erhalten wird, das einen Wassergehalt von beispielsweise i o % aufweist.
  • Die vorstehend beschriebenen Erzeugnisse können mit denselben Einrichtungen und in derselben Bemessung versprüht werden. wie der gewöhnliche Teer. Auch haben sie gegenüber dem gewöhnlichen Teer den Vorzug, daß die Trocknung schneller vor sich geht, daß keine Steigerung stattfindet, kein Ausrutschen der Fahrzeuge möglich ist und die Haltbarkeit erhöht ist (geringere Alterung als bei Teer allein). Schließlich ermöglicht die Erfindung die Erzeugung eines besonders wirtschaftlichen Bindemittels für die Herstellung von Straßenpflastern und -überzügen dank der Verwendung von Kohlefüllstoff, der billiger als der Teer ist und der in hohen Prozentsätzen zugesetzt werden kann. Ferner wird der Vorteil erhalten, daß das Gemisch bei niedriger Temperatur und in geringen Mengen versprüht werden kann.
  • Die Erzeugnisse nach der Erfindung können zum oberflächlichen Versprengen: mit den üblichen Einrichtungen mit nachträglichem Aufbringen von Sand oder Kies oder auch zur Herstellung vorn bituminösem Beton, Makadam-Teeren o. dgl. verwendet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: ' Bindemittel für den Straßenbau, bestehend aus einer wäßrigen Dispersion von Teer oder Bitumen und mehr als r o olo eines an flüchtigen Bestandteilen reichen Steinkohlenpulvers, das nicht mehr als I q. % Asche enthält.
DES114221D 1933-06-12 1934-06-06 Bindemittel fuer den Strassenbau Expired DE674813C (de)

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CH674813X 1933-06-12

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DE674813C true DE674813C (de) 1939-04-22

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ID=4528005

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DES114221D Expired DE674813C (de) 1933-06-12 1934-06-06 Bindemittel fuer den Strassenbau

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DE (1) DE674813C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1156693B (de) * 1960-08-18 1963-10-31 Wm Hilgers Chem Fab Bitumenhaltige, kationenaktive, waessrige Emulsion, insbesondere fuer den Strassenbau

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1156693B (de) * 1960-08-18 1963-10-31 Wm Hilgers Chem Fab Bitumenhaltige, kationenaktive, waessrige Emulsion, insbesondere fuer den Strassenbau

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