DE385860C - Verfahren zur Herstellung kolloider Asphalt- oder Pechdispersionen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung kolloider Asphalt- oder Pechdispersionen

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DE385860C
DE385860C DEP43280D DEP0043280D DE385860C DE 385860 C DE385860 C DE 385860C DE P43280 D DEP43280 D DE P43280D DE P0043280 D DEP0043280 D DE P0043280D DE 385860 C DE385860 C DE 385860C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung kolloider Asphalt- oder Pechdispersionen. Es war bisher nicht bekannt, natürlichen Asphalt oder Pech auf einfache großtechnische Weise in eine homogene beständige kolloide Dispersion in Wasser überzuführen. Man hat zwar schon vorgeschlagen fein gemahlenen Asphalt mit einer wässerigen Seifenlösung in eine dicke Paste zu verwandeln, und versucht, diese zu verschiedenen Zwecken zu verwenden. Gleichfalls ist bekannt, Pech oder Asphalt mit trockenen kristallwasserhaltigen Salzen zu vermengen und beides zusammen in Mühlen fein zu vermahlen. Nach beiden Methoden kann man aber keine homogenen, kolloiden Dispersionen erhalten, denn bei Zusatz von weiteren Mengen Wasser wird sich der Asphalt oder das Pech stets ausscheiden. Auch kann ein solches Gemisch nicht als Anstrichmittel oder zum Imprägnieren dienen; seine großtechnische Verwendbarkeit ist daher gering.
  • Auf Grund der im folgenden beschriebenen Erfindung ist es nun möglich geworden, mit Hilfe der Plausonschen Kolloidmühle oder ähnlicher schnellaufender Mühlen in einfachster Weise hochwertige homogene Asphaltdispersionen zu erzielen. Dieselben sind zu den verschiedensten Zwecken verwendbar, z. B. kann man sie benutzen zur Straßenpflasterung, indem man sie mit Zusätzen wie Zement, Kalk, Sand, Mörtel usw. zu einer breiartigen Masse vermischt. Ferner können solche Dispersionen als Anstrichmittel dienen, um Zement- oder Steinwände oder Dächer gegen Feuchtigkeit undurchlässig zu machen.
  • Man verfährt zu ihrer Herstellung folgendermaßen: Pech oder Asphalt oder ein Gemisch derartiger Stoffe wird gegebenenfalls in Gegenwart von geringen Mengen eines billigen, organischen Lösungsmittels bis zum Schmelzen erhitzt und dann in einer Kolloidmühle mit der erforderlichen Menge erwärmten Wassers (auf i Teil Pech 3 bis io Teile Masser) in Anwesenheit von dispersionsbeschleunigenden Mitteln verarbeitet. Als Lösungsmittel bzw. Verdünnungsmittel, das dem Asphalt zur Erleichterung des Schmelzens hinzugesetzt wird, können Rohpetroleum, Rohbenzol, Benzine oder ähnliche Stoffe in geringen Mengen verwendet werden. Als Dispersatoren, welche dazu dienen, die Dispergierung des Asphalts in der Mühle zu beschleunigen und die Beständigkeit der erzeugten Dispersion zu erhöhen, kommen in erster Linie organische Schwefelverbindungen, besonders solche, die eine oder mehrere Sulfogruppen enthalten, in Betracht. Es sind hier in erster Linie anzuführen die Naphthensulfosäuren, Nebenprodukte der Petroleumraffination, ferner Sulfitlauge, sulfurierte Öle usw. Die Sulfitlauge wird man vor der Verarbeitung einer Behandlung mitSchwefelsäure und darauffolgendzwecks Neutralisation mit Soda oder Kalk unterwerfen. Man erhält bereits nach ganz kurzer Bearbeitungszeit in der Mühle eine völlig homogene grauschwarze Lispersion, die den Asphalt in kolloider Verteilung enthält. Sie läßt sich mit jeder beliebigen Menge Wasser verdünnen. Beispiel: ioo Teile mexikanischer Asphalt werden in einem mit Dampftnantel versehenen Kessel zum Schmelzen erhitzt, gegebenenfalls, um eine Erleichterung des Schmelzuns zu erzielen, iintt,r Zusatz von 5 bis io Teilen Rohpetroleum.
  • In die Kolloidmühle werden nun "oo - bis 4ooTeile auf 70' erwärmtes Wasser, in d(-m 2 Teile Dinaphthensulfosäitre aufgelöst wurden, gegeben, alsdann setzt man langsam in dÜnnum Strahl den geschmolzencn Asphalt hinzu. Nach einer Bearbeitungszeit von i bis 2 Minuten erhält man eine kolloide Disper#zion, die sich nicht mehr absetzt. Dieselbe kann direkt zum Imprägnieren von feuchten Kellerw5nden usw. als Schutzmittel gegen von außen (-indringende Nässe verwandt werden. l'a sich dcr Asphalt bzw. das Pech in dem wässerigen Fispersionsmittel in kolloider Verteilung befindet, vermag er in die Poren des Betons oder dt,r Stt iniNiind(-einzudringen und verhindert, nachdem das Dispersionswasser an der Oberfläche verdunstet ist, ein weiteres Durchsickern der Feuchtigkeit.
  • In dieser oder ähnlicher Zusammensetzung kann man die Asphalt- oder Pechdispersion auch vorzüglich als billige Metallacke und fürner zur Dichtung von Dächern, als Dachpappenlack usw., verwenden.
  • Man kann die Asphaltdispersion aber auch ohne Zusatz cines Lösungsmittels herstellen, wenn man die Menge des Dispersionsmittels ver-Niehrt und bei entsprechend höherer Temperatur arbeitet.
  • In gleicher Weise, wie man Hartpech odei Asphalt dispergiert, kann man auch für andere Zwecke Weichpeche zur kolloiden Verteilung bringen. Um die Viskosität dieser Dispersioncn zu erhöhen, kann man ihnen zweckmäßig während der Verarbeitung in der Kolloidmühle oder schon vorher beim Schmelzen #,#'achse oder Bitumina zusetzen.
  • An. Stelle einer Plausonschen Kolloidmühle kann man auch andere schnellaufende, auf einem ähnlichen Prinzip beruhende Schlag-oder Reibmühlen verwenden.
  • Mengt man die Asphaltdispersion mit einer Zement- oder Mörtelmasse zu einem dicken Brei, so bindet der Zement bzw. der Kall, mit dem Dispersionswasser ab. Man erhält auf diese Weise, eine Mischung, die sich namentlich zur Straßenpflasterung oder auch als Estrich usw. ei-net. Sie hat den -roßen Vorteil vor anderen zur S-traßenpflasterung dienenden Materialien, daß sich auch bei starkem Verkehr kaum nennenswerte Mengen Staub bildun, da der geringe Prozentsatz an Ölen die Staubbildung verhindert.
  • Auch kann man mit der Asphaltdispersion viii Straßenpflaster oder eine Kiesschicht Übergießen und damit deren Poren verdichten, sodann das Ganze mit Zement, Kalk oder Sand überstreuen. Nach dem Einwalzen kann man dasselbe noch ein oder mehrere Male wiederholen und erhält auf diese Weise einen sehr haltbarf-n Sträßenbelag, und es ergibt sich die Miiglichkeit- s6"volil #Straßen wie Dächer kalt zu asphaltieren 'und die lästige Erhitzung des Asphalts, bei Straßenbau und -reparatur züi vermeiden.

Claims (3)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE. i. Verfahren zur Herstellung kolloider Asphalt- oder Pechdispersionen, dadurch gekennzeichnet, daß Asphalt oder Pech gegebenenfalls in Anwesenheit geringer Mengen eines Lösungsmittels bis zum Schmelzen erhitzt und dann mit Wasser in Gegenwart von dispersionsbeschleunigenden Mitteln in Kolloidmühlen oder ähnlich wirkenden, schnellaufenden Mühlen bearbeitet wird.
  2. 2. Verarbeitung der nach Anspruch i erhaltenen 1.
  3. Jispersion und ihre Vf-rwcndung zur Straßunpflasterung, dadurch gekennzeichnet, daß sie zuerst mit Zement- oder Mörtelmassen zu einem dicken Brei vermischt und dann in kaltem Zustand vor dcm Abbinden ausgewalzt wird. 3. Verarbeitung der nach Anspruch i i--,rhaltenen Dispersion und ihre V rwrndung zur Straßenpflasterung, dadurch gekennzeichnet, daß man sie (gegebenenfalls nach dem Konzentrieren) als Belag für Straßen oder Dächer oder Böden auf eine vorbereitete poröse Unterlage ausgießt, dann mit Zement, Sand oder Kalk überstreut und das Ganze einwalzt, den Vorgang gegebenenfalls wiederholend, bis sich ein harter Belag gebildet hat.
DEP43280D 1921-12-01 1921-12-01 Verfahren zur Herstellung kolloider Asphalt- oder Pechdispersionen Expired DE385860C (de)

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DE (1) DE385860C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1156693B (de) * 1960-08-18 1963-10-31 Wm Hilgers Chem Fab Bitumenhaltige, kationenaktive, waessrige Emulsion, insbesondere fuer den Strassenbau
DE1239976B (de) * 1962-01-30 1967-05-03 Exxon Research Engineering Co Verwendung von Bitumenemulsionen zur Herstellung von Bodendeckschichten fuer landwirtschaftliche Zwecke

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1156693B (de) * 1960-08-18 1963-10-31 Wm Hilgers Chem Fab Bitumenhaltige, kationenaktive, waessrige Emulsion, insbesondere fuer den Strassenbau
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