DE275327C - - Google Patents

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DE275327C
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pitch
finely divided
percent
mineral
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L95/00Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Civil Engineering (AREA)
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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Working-Up Tar And Pitch (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 275327 KLASSE 80 b. GRUPPE
JOHN RADCLIFFE in EAST BARNET, England.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Februar 1912 ab.
Es ist bereits in Vorschlag gebracht worden, Asphaltersatzstoffe für Wegepflasterungen herzustellen, indem fein zerteilte Füllstoffe, wie pulverisierter Koks, gepulverte Kohle, zerstoßener Asphalt, gemahlener Kork, Ruß oder Lampenschwarz, gepulverter Kalkstein, mit Pech in Verbindung gebracht werden.
Demgegenüber werden gemäß vorliegender Erfindung fein zerteilte organische Stoffe, wie
ίο Holzmehl, Zellulose, Torf oder insbesondere Mühlenstaub, dem Pech in solchem Verhältnis zugesetzt, daß die Masse unter der Einwirkung von Hitze noch einen Schmelzfluß ergibt, wobei gewünschtenfalls noch ein kleiner Prozentsatz öl zugesetzt werden kann. Gemäß einer anderen Ausführungsform des Verfahrens wird der Masse ein Zusatz von fein zerteilten Samenhülsen, Ölkuchen oder ähnlichem öligen Zellulosegut mit oder ohne Zusatz von Trockenmitteln gegeben. Zufolge des Umstandes, daß jedes Teilchen dieser organischen Stoffe an sich porös ist, wird es vollkommen von dem Pech durchdrungen, und es bildet sich alsdann aus Zellulose ein zusammenhängendes, skelettartiges Füllwerk, das sich durch die ganze Masse hindurcherstreckt. Es teilt sich also die Wirkung des genannten organischen Füllwerks gleichmäßig der gesamten Masse des Peches mit, wobei das auf diese Weise hergestellte billige Erzeugnis dem natürlichen Bitumen oder Asphalt in seinen wertvollen Eigenschaften hinsichtlich hohen j Schmelzpunktes, Biegsamkeit und geringer j Zusammenziehung ähnlich wird, während zu ' j gleicher Zeit die Masse auch noch die erforderliche Fähigkeit des leichten Schmelzens im Fluß erhält, wie es für Pflasterungszwecke
erwünscht ist.
Ausführungsbeispiele des neuen Verfahrens
sind wie folgt:
Beispiel 1.
Zur Vermischung gelangen:
Gewichtsteile
Pech 90 bis 80
Erdholz oder Torf 10 bis 20
Leinsamenöl o. dgl .... 7.
Das zuzusetzende Holz wird zunächst grob zerpulvert und derartig abgewogen, daß sein Gewicht demjenigen des geschmolzenen Peches entspricht, dem es zugesetzt wird. Nachdem sich die Masse gesetzt hat, wird sie zu feinem Pulver verrieben und mit der übrigen Pech- und ölmenge verschmolzen. Oder das Holz kann auch zuerst zu einem Pulver' zerrieben und einer entsprechend großen Menge Pech, die gleich schwer wie das Holzpulver ist und in ähnlicher Weise pulverisiert wurde, beigemischt werden. Die Masse wird alsdann weiter durchgemischt, wobei ihr der Rest des im geschmolzenen Zustande befindlichen Peches und das öl eingerührt wird.
Oder es könnte das Holz auch zuerst zu
einem Pulver zerrieben und unmittelbar der ganzen Masse des geschmolzenen Peches und Öles zugesetzt werden.
. Beispiel 2.
Zur Vermischung gelangen:
Gewichtsteile
Pech 90 bis 80
Erdholz oder Torf 10 bis 20.
Die Verarbeitung dieser Stoffe erfolgt wie beim Beispiel 1.
Beispiel 3.
Es wird weiches oder biegsames Pech benutzt, das bei der Destillation von Gasteer gewonnen wurde, indem die Destillation bei der Bildung von Pech in biegsamem Zustande stillgesetzt wurde. Dem geschmolzenen Pech werden 10 bis 20 Gewichtsprozente fein zerteiltes Holz, Torf oder ähnlicher organischer Stoff beigesetzt und die Masse alsdann gründlich durchgemischt.
Beispiel 4.
Zur Vermischung gelangen:
Gewichtsteile
Pech 90 bis 80
Ölkuchen aus Baumwollsamen, Leinensamen, Tung- oder Sojäboh-,
nen 10 bis 20
Etwaiger Zusatz von Leinsamenöl oder anderem Öl 7.
Die Verarbeitung dieser Stoffe erfolgt wie beim Beispiel 1.
Es kann hierbei eine entsprechende Menge von Trockenmitteln, beispielsweise in etwa 0,3 Gewichtsteilen zur Masse zugesetzt werden, worauf die Mischung in geschmolzenem Zustande oxydiert wird.
Die in der erwähnten Weise ausgeführte Behandlung des Peches hat zum Ergebnis, daß die Klebrigkeit und das Zusammenhaften des Peches bis zum Schmelzpunkt hin beträchtlich vermindert wird, derartig, daß der Verflüssigungspunkt der Masse beträchtlich höher als derjenige des in Anwendung gebrachten Peches ist. Auch die Stärke oder Widerstandsfähigkeit der Masse oder ihrer Verbindungen mit mineralischen Stoffen wird hierbei beträchtlich vergrößert. Außerdem vermindert der Zusatz genannter Stoffe bei hartem Pech bedeutend seine Sprödigkeit oder Brüchigkeit.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird mit künstlichem Pech der unfaßbar feine organische Staub, sogenannter Mehlstaub, der als Rückstand beim Getreidemahlen gewonnen wird und nur einen Abfall bildet, zur Vermischung gebracht. Zufolge dieses Zusatzes ergeben sich Massen von hervorragend technischem Wert, die einen sehr hohen Schmelzpunkt und bei Kälte ein sehr geringes Zusammenziehungsvermögen besitzen, wenn sie mit mineralischen Stoffen zur Herstellung eines Straßenpflasters in Verbindung gebracht worden sind. Zufolge der außerordentlichen Feinheit des Mehlstaubes, der außerdem eines Zermahlens nicht bedarf, kann er in durchaus inniger und gleichmäßiger Weise der aus Pech bestehenden Masse beigemischt werden, wobei die Mischung einen bisher hervorragenden gewerblichen Wert besitzt. Zufolge seiner außerordentlichen Feinheit kann Mehlstaub in größeren Mengen als die vorher angegebenen Zusätze zur Verwendung gelangen.
Der Mehlstaub kann dem Pech in irgendeiner der obenerwähnten Arten einverleibt werden.
Beispiel 5.
Zur Vermischung gelangen:
Gewichtsteile
Koksofenpech oder Pech aus Pe-
troleumrückständen 90 bis 70
Mehlstaub 10 bis 30
Etwaiger Zusatz von Öl 7 bis 14.
Dieser Zusatz hat dem Härtegrade des ursprünglichen Peches sowie dem Grade der Weichheit und Biegsamkeit zu entsprechen, den das Erzeugnis erhalten soll.
Beispiel 6. gg
Zur Vermischung gelangen:
Gewichtsteile
Aus Gebläsefeuerungen gewonnenes
Pech .. 90 bis 80
Mehlstaub 10 bis 20
Etwaiger Zusatz von öl 7 bis 14.
Die von den organischen Stoffen ausgeübte Wirkung ist physikalisch. Die Feinheit der Verteilung des benutzten organischen Stoffes ergibt ein großes Volumen, das sich durch die ganze Masse der erkalteten Zusammensetzung verteilt, indem in ihr ein skelett- oder schwammartiges Gebilde entsteht, dessen Poren mit Pech ausgefüllt werden. Die Porosität der getrennten Teilchen der organischen Masse bewirkt, daß genannte Wirkung in vollkommenster Weise erreicht wird.
Wenn mehr als 20 Prozent Holzmehl beispielsweise in Anwendung kommen, so wird die Verbindung zwischen den Holzteilchen derartig vergrößert, daß die zufolge Erhitzung einsetzende Verflüssigung eine unvollständige wird. Mehlstaub dagegen, der unfaßbar fein ist, vermag auch in größerem Verhältniszusatz eine Verflüssigung bei Erhitzung der Masse nicht zu verhindern.

Claims (2)

Den gemäß vorliegender Erfindung hergestellten Massen können große Mengen mineralischer Zuschläge einverleibt werden, um ein für die Herstellung von Straßenpflasterung sich vorzüglich eignendes Mittel zu schaffen. So wird ein besonders brauchbares Pflasterungsmittel gewonnen, indem etwa 12 Gewichtsteile groben zerschrotenen Kiesels mit ι Gewichtsteil einer der geschmolzenen ίο Mischungen vermengt werden. Ein weiterer in Betracht kommender mineralischer Zusatz ist Kieselgur. Man zermahlt beispielsweise die aus Pech und organischem Stoff bestehende Mischung und fügt sie dem fein zerteilten mineralischen Stoff hinzu, wobei eine Masse entsteht, die als Pulver zur Herstellung oder Ausbesserung von Pflasterungsschichten benutzt werden kann. Zur Herstellung solcher Pflasterungen kann irgendeine beliebige der gemäß vorliegender Erfindung hergestellten Verbundmassen in Anwendung kommen, wobei die Menge des zuzusetzenden mineralischen Zuschlages sich nach der jeweilig erforderten Beschaffenheit des Enderzeugnisses zu bestimmen hat. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann mit fein zermahlenem, trockenem Pech ein fein zerteilter organischer Stoff im Verhältnis von etwa 5 bis 20 Prozent oder mit Mühlenstaub im Verhältnis von 5 bis 30 Prozent mit Beziehung zum Pech vermischt werden. Die so entstandene Masse wird alsdann mit einer größeren Menge (etwa 12 Gewichtsteilen) von fein zerteilten mineralischen Bestandteilen vermischt. Die nunmehr entstandene Mischung kann auf den Weg in fein zerpulvertem Zustande aufgelegt und durch erhitzte Eisen in der üblichen Weise festgestampft werden. Die Einverleibung des fein zerteilten organischen Stoffes in das Pech kann während der Herstellung der Pflasterung unter Anwendung von Hitze erfolgen. Für die technische Brauchbarkeit des Erzeugnisses gemäß vorliegender Erfindung kann erwähnt werden, daß bei einem Versuch ein Block in der Größe von 225 X 75 X 50 mm, bestehend aus 8,85 Prozent einer Mischung aus Pech und fein zerteiltem organischen Stoff in Verschmelzung mit 91,15 Prozent von fein zerteiltem mineralischen Stoff, nur 1Z40 mm unter der Belastung von 385 kg in Sekunden nachgab, wenn der Block an zwei 175 mm voneinander entfernten Punkten unterstützt wurde, während dieser Block unter einer Belastung von 500 kg nur um 1Z40 mm in 16 Sekunden nachgab. Pate NT-A ν Sprüche:
1. Verfahren der Herstellung eines Asphaltersatzes für Bodenbelagzwecke durch Vermischen fein zerteilter organischer Füllstoffe mit pechartigen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Pech u. dgl. fein zerteilte organische Stoffe, wie Holzmehl, Zellulose, Torf o. dgl., bis zu etwa 20 Prozent der Mischung, oder insbesondere Mühlenstaub bis zu etwa 30 Prozent der Mischung innig gemischt werden, so daß die Masse bei Erhitzung noch einen Schmelzfluß gibt, wobei etwas Öl zugesetzt werden kann.
2. Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den Zusatz von fein zerteilten Samenhülsen, Ölkuchen oder ähnlichem öligen Zellulosegut mit oder ohne Zusatz von Trockenmitteln.
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