DE672654C

DE672654C - Verfahren zur Herstellung von Mustern auf Florgeweben

Info

Publication number: DE672654C
Application number: DEK136231D
Authority: DE
Original assignee: Kempen & Mueller Van
Current assignee: Kempen & Mueller Van
Priority date: 1934-12-14
Filing date: 1934-12-14
Publication date: 1939-03-08

Description

Verfahren zur Herstellung von Mustern auf Florgeweben Es ist allgemein bekannt, Textilstoffe mit Lösungen von Harnstoff oder Thioharnstoff oder deren Abkömmlingen oder härtharen Vorkondensaten daraus zu behandeln und diese Stoffe auf der Faser ein-er weiteren Kondensation durch Erhitzen über iooo C, bei der sie unlösliche Harze liefern, zu unterwerfen, um die Textilstoffe knitterfest zu machen. Dazu ist eine Beladung des Gewebes mit 12 bis 2o% Kunstharz erforderlich.
Gegenstand des Patents 641 040 ist es, Gewebe aus Baumwolle, Leinen, Hanf, Ramie oder Cellulosekunstseide, z.B. Musselingewebe, mit Lösungen solcher Mengen von Vorkondensaten von Kunstharzen von der Art der Carbamidharze zu tränken, die zur Erzielung waschechter Knitterfesteffekte nicht genügen, und dann diese Gewebe in noch feuchtem Zustand oder nach vorsichtigem, eine Härtung der Kondensationsprodukte vermeidendem Trocknen, z. B. zwischen hochbelasteten geheizten Walzen, zu kalandrieren, wobei z. B. ein Hochglanzfinish oder eine damastartige Musterung erzielt wird.
Dieses Verfahren, das mit sehr geringen Carbamidharzmengen durchgeführt werden muß, wird in der Hauptsache für waschbare Textilstoffe verwendet und dient z. B. zur Herstellung von Hochglanz- oder Prägemustern, wie Griff-, Glanz-, Moird-, Riffel-, Pliss6-. oder Beetleeffekten, die bei einer Naßbehandlung und Wäsche nicht verschwinden. Das vorliegende Verfahren betrifft dagegen die Herstellung von Mustern auf Florgeweben, und zwar werden die dem Florgewebe zu erteilenden Muster durch Niederlegen des Flors an den gewünschten Stellen ohne Anwendung. von besonders hohen Drucken erzielt. Bei dem vorliegenden Verfahren werden also im Gegensatz zu den bisher bekannten und dem älteren Verfahren nach Patent 641 04o keine mechanisch starkpressend wirkenden und hochbelasteten Druckvorrichtungen angewendet, diedenFlornurbeschädigen würden. Zur Durchführung dieses Verfahrens sind auch größere Mengen von Vorkondensat nötig, und zwar etwa solche Mengen, wie sie zum Knitterfestmachen glatter Gewebe erforderlich sind.
Es werden beispielsweise Lösungen verwendet, die Harnstoff und Formaldehyd enthalten, worin der Harnstoff auch durch einen substituierten Harnstoff oder durch einen HarnstoffabkÖmmling ersetzt sein kann und schon so weit Kondensation erfolgt sein kann, daß noch lösliche Kondensationsprodukte erhalten werden, deren Lösungen dem Florgewebe einverleibt werden können.
Die Musterung der. Gewebe kann durch Bürsten oder geeignet geformte Vorrichtungen, die den Flor an den gewünschten Stellen niederlegen, durchgeführt werden.
Die zum Härten erforderliche Temperaturerhöhung kann schon durch eine Beheizung der die Formgebung verursachenden Vorrichtungen erzielt werden. Man. kann die Ware aber auch nachträglich in Heizschränken entsprechende Zeit einer solchen erhöhten Temperatur aussetzen und sowohl beheizte Formgebungsvorrichtungen anwenden als auch nachträglich noch in Heizvorrichtungen nachhärten.
Die auf die Florgewebe aufgebrachten Muster verschwinden beim Anfeuchten nicht mehr. Die so gemusterten Gewebe werden zum Beziehen von Sitzmöbein, für die Herstellung von Kleidungsstücken und Vorhängen oder zur Ausstattung verwendet.
Zur Durchführung des Verfahrens können Lösungen aller der löslichen Stoffe verwendet werden, die beim Erhitzen durch chemische Kondensation oder Polymerisation unlöslich werden.

Claims

PATENTANSPRUCII: Verfahren zur Herstellung von Mustern auf Florgeweben, die aus Naturfasern oder Kunstfasern oder aus Gemischen dieser Fasern bestehen, unter Verwendung von Lösungen von löslichen Stoffen, die durch Erhitzen in den unlöslichen Zustand übergeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man den Flor der mit Lösungen, -wie sie in üblicher Weise zur Hervorrufung der Knitterfestigkeit von Geweben angewendet werden, behandelten Ilorgewebe durch Bürsten oder geeignet geformte und gegebenenfalls erhitzte Vorrichtungen mustergemaß niederlegt und dann bei Temperaturen über i oo'-'C in üb- licher Weise härtet.