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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Mustern auf ernaillierten
Gegenständen Das Verfahren, welches gegenwärtig meist zur Herstellung von erhabenen
oder tiefliegenden Mustern auf beliebigen emaillierten Gegenständen, wie Schildern,
Albdeckplatten, Haushal tungsgegenständen usw., benutzt wird, besteht darin, daß
man den vorher emaillierten und gebrannten Gegenstand mit einer Schicht aus ungeb#ranntem
Email abdeckt und diese darauf teilweise mittels einer Bürste unter Zwischenlage
einer Schablone entfernt, um auf dem Geggenstand nur diejenigen Teile dieser Schicht
stehen zu lassen, die hervortreten und Zeichnungen, Muster, Inschriften o. dgl.
bilden sollen. Der Gegenstand wird Chinn in den Ofen gebracht, wobei das Email verglast
und auf diese Weise vollkommen fest mit dem Gegenstand verbunden wird, auf den es
aufgetragen ist.
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Dieses Verfahren hietet den Nachteil, daß es lange dauert und infolgedessen
kostspielig ist sowie, daß das erzielte Ergebnis mehr oder weniger von der beruflichen
Geschicklichkeit der Person, welche die Bürste betätigt, abhängt. Ferner gleiten
selbst bei größter Vorsicht Bürstenhaare während der hin und her gehenzlen Bewegung
dieser Bürste zwischen (las Email und die Schablone und rufen dadurch leichte Fortreißungen
hervor, was für die Schärfe der Umrisse von Nachteil ist. Um der Wirkung der Bürste
standhalten zu können, müssen schließlich die Schablonen genügend starr sein, was
wiederum das enge Anlegen der Schablonen an das zu bearbeitende Werkstück verhindert;
aus demselben Grunde müssen auch zwischen den vollen Teilen der Schablone genügend
feste Verbindungen vorgesehen werden, was die Feinheit der erhabenen Muster o. dgl.,
die hergestellt werden sollen, beeinträchtigt.
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Es ist auch ein Verfahren zur Herstellung von erhabenen oder tiefliegenden
Mustern auf beliebigeil emaillierten Gegenständen bckannt, bei dem der vorher emaillierte
und gebrannte Gegenstand mit einer ungebrannten Emailschicht abgedeckt wird, die
man darauf teilweise fortnimnit, indem man auf dieses Email durch Blasen von Druckluft
durch eine geeignete Schablone hindurch einen Sandstrahl einwirken läßt, wobei dieser
Strahl möglichst senkrecht auf die Oberfläche des Gegenstandes gerichtet wird. Darauf
nimmt man die Schablone fort und bringt den Gegenstand in den Ofen zum Verglasen
des unclebrannten Emails, das dabei endgültig fest mit dem Gegenstand verbunden
wird, den es verzieren soll.
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Demgegenüber besteht die vorliegende Erfindung darin, daß an Stelle
von Sand als Ab-
schleifmittel trockenes Emailpulver vorzugsweise
derselben Farbe und Beschaffenheit wie das ungebrannte, bereits auf den Gegenstand'
aufgebrachte Email verwendet wird.
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DieBenutzungvonEmailpulverbietet g ,.eg über der bekannten Sandstrahlanwe
wesentliche Vorteile.-Der Sand hat nämlich ein größeres Schleifvermögen als trockenes
Email, was zur Folge hat, daß die verglaste Ernailschicht, von der das zu entfernende
ungebrannte Email abgeblasen wird, durch den Sandstrahl mehr oder weniger beschädigt
oder ausgefressen ist. Andererseits ist die Schleifwirkung des Sandes allen Gliedern
schädlich, die zum Aufblasen des Sandes auf das zu bearbeitende Werkstück durch
Preßluftdruck bestimmt sind, während der durch Versuche festgestellte Verschleiß
bei Verwendung von Ernailpulver praktisch vernachlässigbar ist. Vor allem aber kommt
noch der Umstand hinzu, daß sich das vom Sand abgehobene ungebrannte Email mit dem
Sande vermischt und technisch keine Möu-. el lichkeit besteht, eine spätere Scheidung
des Sandes vom Email vorzunehmen; infolgedessen geht das verhältnismäßig teuere
Email unwiederbringlich verloren.
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Alle diese Nachteile beseitigt das #Terfahren gemäß der Erfindung,
wonach ohne Schaden für die behandelten Werkstücke noch für die Glieder zum Aufblasen
des Emails nicht die kleinste Menge Email verlorengeht. Das im Strahlgebläse benutzte
Email kann dann wieder zusammen mit dem vom Werkstück abgeblasenen Email entweder
für denselben Zweck oder nach entsprechender Verme-ngung mit Wasser zum Auftragen
der Emailschicht wieder verwendet werden.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Wrrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßenVerfahrens, die einFestrüttelli oder Feststopfen des Emails
verhindern soll. Zu diesem Zweck enthält die Vorrichtung, wie bekannt, in der Hauptsache
ein trichterförmiges Gefäß, eine Rüttelvorrichtung, die von außen auf das Gefäß
einwirkt und die dazu dient, ein fortschreitendes Herabsinken des pulverförrnigen
Emails zur Spritzpistole oder Strahldüse im Innern jenes Gefäßes hervorzurufen,
sowie erfindungsgemäß mehrere übereinander angeor-dnete Siebe, bei denen die Zahl
und!'oder die Abmessung der Löcher um so mehr abnimmt, je näher die Siebe
dem Austritt aus dem Behälter liegen. Diese Siebe sind dazu bestimmt, ein Festrütteln
des Emailpulvers im Behälter zu verhüten und eine möglichst regelmäßige Speisung
der Spritzpistole oder -düse mit pulverförmigem Email zu gewährleisten.
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Das erfindungsgemäß ausgeübte Verfahren ist von der mehr oder weniger
großen handwerklichen Geschicklichkeit der Arbeitskräfte, die bei den gegenwärtig
angewandten Verfahren einen beträchtlichen Einfluß auf die Er-#I,#,ebnisse der Verzierung
von Emailgegenstän-#I, -. -
hatte, völlig unabhängig. Mit dieseinVerhren kann
auch die Arbe#itsgeschwindigkeit erheblich gesteigert werden; man kann ferner tieffiegende
oder erhabene Muster von größerer Feinheit erhalten sowie vollkommen, ohne irgendeine
Nacharbeit oder irgendeine nachträgliche Reinigung, die Oberfläche des in Behandlung
befindlichen Gegenstandes von allein ungebrannten Email befreien, abgesehen von
demjenigen, das zur Bildung des gewünschten Musters bestimmt ist; dadurch, daß man
infolge der Verwendung von Emailpulver an Stelle von Sand Schablonen benutzen kann,
die keiner Reibwirkung mehr standzuhalten brauchen, können diese Schablonen sehr
biegsam und nachgiebig sein, sich eng und vollkommen an den in Behandlung befindlichen
Gegenstand anlegen und Ausführungsfe-inheiten. enthalten, die man leicht wiedergeben
kann.
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Falls der ausgespritzte Stoff trockenes Emailpulver derselben Art
und Farbe wie das ungebrannte, bereits auf den Gegenstand aufgebrachte Email ist,
so bietet das Verfahren den großen Vorteil, daß das vorn behandelten Gegenstand
entfernte Email ohne irgendeine spätere Trenn- und Sichtbehandlung auf chemischem
oder mechanischem Wege wiedergewonnen werden kann. Es ist klar, daß diese bequeme
Wiedergewinnbarkeit von um so größerer Bedeutung ist, je wertvoller der durch
den Strahl zu entfernende Stoff ist.
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Mit dem Verfahren können in gleicher Weise hervortretende oder tiefliegende
Muster erhalten werden.
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Bei der Herstellung erhabener Muster verfährt man in folgender Weise:
Als Beispiel sei eine Platte mit weißem Grund gewählt, die vortretende blaue Aufschriften
trägt. Die ursprünglich weiß emaillierte und gebrannte Platte wird mit einer Schicht
ungebrannten blauen Emails bedeckt, das man mittels eines Strahlgebläses unter Zwischenlegung
einer Schablone entfernt, deren volle Teile die Schrift bilden, so daß die ungebrannte
blaue Emailschicht nur an den den Aufschriften entsprechenden Stellen stehenbleibt
und die Aufschrift auf diese Weise erhaben und blau auf weißem Untergrund erscheint.
Die Platte wird durch Brennen im Ofen fertiggestellt, wobei das blaue Email der
Inschriften verglast wird und mit dem weißen Email des Untergrundes ein einheitliches
Ganzes bildet.
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Bei Herstellung von tiefliegenden Mustern, wenn man als Beispiel wieder
blaue, aber als Vertiefungen ausgebildete Aufschriften auf
weißem
Grund wählt, verfährt man in folgender Weise: Die ursprünglich blau emaillierte
und gebrannte Platte wird mit einer Schicht weißen ungebrannten Emails bedeckt,
das man unter Zwischenlage einer Schablone entfernt, deren durchbrochene Teile diesmal
die Schrift bilden, derart, daß die weiße ungebrannte Emailschicht auf der gesamten
Oberfläche außer an den der Schrift entsprechenden Stellen stehenbleibt; diese der
Schrift entsprechenden Stellen lassen das darunterliegende gebrannte blaue Email
sichtbar werden, und die Aufschriften erscheinen in Blau, gewissermaßen in die ungebrannte
weiße Emailschicht eingeschnitten. Die Platte wird danach durch Brand im Ofen fertiggestellt,
wobei das weißeErnail verglast wird und mit dem blauen, bereits gebrannten Email
ein zusammenhängendes Ganzes bildet.
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Auf der Zeichnung sind lediglich beispielsweise die Unterschiede des
Aussehens zwischen den mittels des bekannten Verfahrens unter Verwendung einer Bürste
erhaltenen Ergebnissen und den nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erzielten
Ergebnissen veranschaulicht.
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Fig. i zeigt in Draufsicht ein Ziermuster, das durch eine Aufeinanderfolge
von erhabenen Rechtecken gebildet wird, die durch Bürsten erhalten werden.
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Fig.2 ist ein lotrechter Schnitt nach 2-2 der Fig. i.
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Fig. 3 zeigt entsprechend Fig. i das Zier-1-nuster, das durch
das erfindungsgemäß ausgeübte Verfahren erhalten wird.
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Fig. 4 zeigt einen lotrechten Schnitt nach 4-4 der Fig.
3.
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Auf Fig. i und :2 sind mit i die erhabenen ReChteCke, mit 2 die emaillierte
und gebrannte Oberfläche bezeichnet, die natürlich von einer oder mehreren auf das
M.Metall 5 aufgebrachten Emailschichten gebildet werden kann.
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Bei Betrachtung der Fig. i und:2 sieht man, daß beim Bürsten in Richtung
der Pfeile a und b, hin und her gehende Bewegung, die Kanten 3, welche die
kleinen Seiten der Rechtecke bilden, nicht scharf sind, sondern das Aussehen von
Zickzacklinien haben, was darauf zurückzuführen ist, daß Email durch die Bürstenhaare,
die unter die Schablone gleiten, fortgerissen -wird. Es bilden sich auf diesen kleinen
Seiten der Rechtecke mehr oder weniger ausgeprägte Abschrägungen 4, und zwar ist
ersichtlich, daß diese Schrägkanten sich infolge der Bürstenwirkung notwendigerweise
bilden müssen. Schließlich sind auch die Ecken der Rechtecke nicht scharf, sondern
ganz deutlich abgerundet.
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Es ist klar, daß dieselben Nachteile auch auftreten, wenn man an Stelle
von erhabenen Mustern mittels Schablone und Bürste tiefliegende Muster herstellt.
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Dagegen kann man mit dem erfindungsgemäß ausgeübten Verfahren, wie
Fig. 3 und 4 zeigen, ganz scharfe erhabene Muster o. dgl. erhalten; die Kanten
der Rechtecke ia sind scharf und stehen senkrecht zur emaillierten Oberfläche 2;
außerdem sind die Ecken der Rechtecke kaum abgerundet.
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Das Verfahren bietet dieselben Vorteile für die Herstellung von tiefliegenden
Mustern. Auf Fig. 5 der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform
der Vorrichtung dargestellt, welche die Durchführung des vorliegenden Verfahrens
gestattet, wenn der ausgeschleuderte Stoff trockenes Emailpulver ist.
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Diese Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Behälter.8, der
das pulverige Email aufnimmt und von einem Bügel 6 gehalten wird, der nachgiebig
aufgehängt ist, so daß das Ganze unter der Einwirkung einer bei 7
angedeuteten
Rüttelvorrichtung, die am Bügel 6
befestigt ist, zitternd schwingen kann.
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Der Behälter 8 läuft in ein Mundstück 12 aus, welches das Emailpulver
hindurchläßt, und auf das ein nicht dargestellter Schlauch gesetzt ist, der dieses
Email zu einer Pistole oder Strahldüse leitet, die in an sich bekannter Weise mit
Druckluft arbeitet; die Spritzpistole oder -düse soll vorzugsweise ein Mundstück
enthalten, das derart einstellbar ist, daß män den Durchsatz von Email verändern
kann. Diese Einstellvorrichtungen sind im übrigen bekannt und nicht Gegenstand der
Erfindung.
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Um ein Feststopfen des Einailpulvers im Behälter 8 zu verhüten
Lind eine möglichst gleichmäßige Speisung der Spritzpistole oder -düse mit pulverigem
Email zu gewährleisten, wird das im Behälter 8 befindliche Emailpulver erfindungsgemäß
durch eine Reihe von Sieben, wie 9, io und ii, unterteilt.
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Diese Siebe, deren Zahl übrigens völlig beliebig sein kann, müssen
durch Versuch derart gewählt werden, daß das gewünschte Ergebnis erreicht wird,
d. h., daß dem Mundstück 12 ständig eine immer gleiche Emailmenge zugeführt
wird, wie sie zur regelmäßigen Speisung der Spritzpistole oder Strahldüse unter
Vermeidung jeglicher Anhäufung von Email am Boden des Behälters 8 notwendig
ist.
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Da das Rütteln sich an dieser Stelle mehr bemerkbar macht als im oberen
Teil des Behälters, ist es klar, daß das Sieb 9 leichter das Email hindurchlassen
muß als das Sieb io, welches seinerseits wiederum dem Email einen leichteren Durchlaß
als das Sieb i i bieten muß.
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Ohne in irgendeiner Weise die Erfindung sowohl bezüglich der Zahl
der Siebe als auch bezüglich ihrer Lageii zueinander und ihrer
Ausbildung
beschränken zu wollen, kann angegeben werden, daß ein günstiges Ergebnis erzielt
werden konnte, wenn man drei Siebe benutzte, die in der auf Fig. 5 gezeigten
Weise angeordnet sind und folgendermaßen ausgebildet sind: Das Sieb 9 besteht
aus einer Scheibe von 480 mm Durchmesser, die von fünfzehn kreisförmigen
Löchern von je 5 mm Durchmesser durchbohrt ist, die in einemKreisvOn 350mm
Durchmesser angeordnet sind.
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Das Sieb io besteht aus einer Scheibe von 480 mm Durchmesser, die
von sechs kreisförinigen Löchern von 5 mm Durchmesser durchbohrt ist, welche
ebenfalls in einem Kreis von 3 50 mm Durchmesser angeordnet sind.
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Das Sieb ii wird schließlich von einer Scheibe gebildet, die von zwei
kreisförmigen Löchern von je 4 mm Durchmesser durchbohrt ist, wobei diese
Löcher in Richtung eines Durchmessers der Scheibe angeordnet und voneinander 7o
mm entfernt sind.