DE649515C

DE649515C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung plastischer Wandbemusterungen

Info

Publication number: DE649515C
Application number: DEB161944D
Authority: DE
Original assignee: PAUL BUTENNANDT
Current assignee: PAUL BUTENNANDT
Priority date: 1933-08-09
Filing date: 1933-08-09
Publication date: 1937-08-26

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung plastischer eandbemusterungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung plastischer Wandbemusterungen durch Aufbringen seines dicken Anstriches aus 01- Moder Lackfarben und Mustern des Anstriches durch rutschendes Abrollen einer reliefartigen Form.
Es ist bekannt, zur Herstellung plastischer Verzierungen an Decken und Wänden eine plastische Masse, z. B. mittels gebogener Handformen, zu reliefieren und als plastische Masse für derartige Zwecke eine im wesentlichen aus Kreide und fettem Öl bestehende Masse zu verwenden. Die Erfindung untetscheidet sich demgegenüber dadurch, daß 0l-oder Lackfarben zur Verwendung kommen, die neben dem Zusatz an Kreidemehl einen vorzugsweise anteiligen Zusatz an Bimssteinmehl enthalten. Es wird dabei vorteilhaft sein Verhältnis gewählt, bei dem auf je i kg Farbe 175g Kreide-'und 175 g Bimssteinmehl kommen. Die zusätzliche Beimengung des Bimssteinm@ehles macht den Anstrich an sich rauh und trägt zur besseren Abhebung des fertigen Musters bei. _ Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung kommt eine Vorrichtung zur Anwendung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Form oder Schablone Durchbrechungen hat und über die gewölbte Grundfläche eines Halters lösbar gespannt ist, wobei das mit einer Handhabe ausgestattete Haltergerät hohl ausgebildet ist und einen die gewölbte Grundfläche bildenden, durchbrochenen und lösbaren Boden besitzt. Eine solche Vorrichtung, wie sie in den Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht ist, hat den Vorzug, auf. einen geringsten Farbverbrauch zugeschnitten zu sein. Es zeigt: Abb. i eine teilweise geschnittene Hauptansicht, Abb. z eine Draufsicht gemäß Abb. i und Abb.3 eine ieilweise geschnittene Draufsicht auf die Grundfläche des Gerätes.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist die Zusammensetzung der Aufstrichfarbe von Bedeutung. Der betreffenden Lack- oder ßlfarbe wird zweckmäßig Bimssteinmehl und Kreide zugesetzt, während die fertigbehandelte Fläche schließlich .noch mit Matt- oder Blanklack (Essig-, Bier- und ähnliche Glasur) zu überziehen ist. Es hat sich gezeigt, daß der Farbaufstrich mit den genannten Beimengungen den Anstrich festigt, glättet bzw. rauh macht und schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit trocken und steinhart werden läßt. Die rauhen plastisch hervortretenden Farbrückstände heben das Ansehen der so behandelten Flächen.
Wenn schon vorher andeutungsweise das Gerät für die Ausführung des Verfahrens erwähnt wurde, so dürfte jetzt noch hervorzuheben sein, daß diese Vorrichtung in ihrer einfachsten Ausbildung auf einen geringsten Farbverbrauch zugeschnitten ist. Das löscherförmige Halterstück b ist hohl ausgebildet und besitzt einen durchbrochenen und lösbaren Boden b', der gleichzeitig die gewölbte Auflage für die Schablone a aus nachgiebigem Material, Gummi o. dgl., darstellt. y Die Einspannränder der Schablone a habri@ einen Wulst a' und werden von kastenartigen. geschlitzten Halteschienend an Winkelschi2z nen e des Haltergerätes b gehalten.
Um die weggedrückte Farbe aufzufangen und in den hohl ausgebildeten Halter b durch den durchbrochenen Boden b' eindringen zu lassen, ist die Schablone a ebenfalls mit Durchbrechungen versehen.
Eine Handhabe/ vervollständigt das (jerä: b in seinem Aufbau.
Wenn die Flächenschablone a, wie auf der Zeichnung dargestellt, über die gewölbte Grundfläche b' des Haltergerätes b gespannt ist, so haben sich als die einfachsten und zweckmäßigsten Bewegungsrichtungen die gemäß den angegebenen Pfeilrichtungen c hewährt. Während des Abrollens des löscherartigen Gerätes b an der zu behandelnden Fläche wird das ganze Gerät gleichzeitig über die Fläche gezogen. Die hierbei bewirkte Relativbewegung der Schablone a gegen die Wandfläche erzeugt einen plastischen Farbrückstand, der von echtem Linkrusta nicht zu unterscheiden ist.
- Je nach der Schnelligkeit, mit der däs 'erät angewendet wird, können die verschie-;¢tartigsten Bilder erzeugt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE : i. Verfahren zur Herstellung plastischer Wandbemusterungen durch Anbringen eines dicken Anstriches aus Öl- oder Lackfarben und Mustern des Anstriches durch rutschendes Abrollen einer reliefartigen Form, gekennzeichnet durch die Verwendung von Öl- oder Lackfarben, die Zusätze an Bimsstein- und Kreidemehl enthalten.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB die Form oder Schablone (a) Durchbrechungen hat und über die gewölbte Grundfläche (b') eines Halters (b) lösbar gespannt ist, wobei das mit einer Handhabe(/) ausgestattete Haltergerät (b) hohl ausgebildet ist und einen die gewölbte Grundfläche (b') bildenden, durchbrochenen und lösbaren Boden besitzt.