DE130304C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
- C03C17/00—Surface treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by coating
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Musselinglas mit eingebrannten Mustern wird in folgender Weise hergestellt:
. Man versieht fertige Glastafeln mit einem .gleichmäfsigen »Mattstrich «(Gemisch aus Mennige und Borax mit Terpentinöl angerieben), legt eine Zinkschablone darauf und entfernt an den blofsliegenden Stellen den locker haftenden Mattstrich mit einer Bürste. Alsdann brennt man die Tafeln in einer Art von Streckofen und befestigt hierdurch die verbliebene Matte.
. Man versieht fertige Glastafeln mit einem .gleichmäfsigen »Mattstrich «(Gemisch aus Mennige und Borax mit Terpentinöl angerieben), legt eine Zinkschablone darauf und entfernt an den blofsliegenden Stellen den locker haftenden Mattstrich mit einer Bürste. Alsdann brennt man die Tafeln in einer Art von Streckofen und befestigt hierdurch die verbliebene Matte.
Das Verfahren ist umständlich. Durch das mehrfache Handhaben, namentlich durch das
Erhitzen der Glastafel zwecks Einbrennens der Musterung wird viel Bruch erzeugt.
Das vorliegende Verfahren ist erheblich einfacher, da es bei einer Vorstufe der Tafelglasherstellung
einsetzt und eine ohnedies erforderliche Hitze benutzt, um gleichzeitig die Musterung
einzubrennen. Aufserdem gestattet es, nach Belieben scharfe oder verschwommene Umrisse der Zierformen und durch diese eine
weiche, künstlerische Wirkung zu erzielen.
Bekanntlich wird das gewöhnliche Tafelglas in der Weise hergestellt, dafs grofse Glascylinder
von 1 1J2 qm und mehr Mantelfläche
geblasen werden (Walzen). Man schlitzt sie der Länge nach auf und breitet sie im Streckofen
durch Erhitzen bis zum Erweichen und Ausbügeln zu einer ebenen Tafel aus.
Das neue Verfahren geht nun dahin, das Tafelglas schon im Walzenzustand, also vor
seiner Streckung mit Musterungen, die z. B. aus einer aufgetragenen Matte oder dergl. bestehen,
und weifs oder farbig sein können, zu versehen. Wird die dergestalt vorbereitete
W7alze dann in den Streckofen gebracht, um zu einer Tafel ausgebügelt zu werden, so erweicht
die Hitze des Ofens das Glas und brennt gleichzeitig die aufgetragenen Zierformen auf
ihm fest. Dafs sich diese auf der Aufsenseite der Walze befinden, ist nur erwünscht. Beim
Auseinanderlegen des Cylinders kommt die Aufsenseite mit der Unterlage, dem heifsen
Strecksteine, in Berührung, wodurch sie der inneren Cylinderfläche, die nach dem Ausbügeln
(Strecken) der Walze zur oberen Fläche wird (technisch »Spiegelseite« genannt), in der
Güte nachsteht. Die kleinen Mängel der ersteren, vom Eindrücken der Rauhigkeiten des Strecksteines
in die weiche Glasmasse herrührend, werden bei obigem Verfahren durch die Zierformen
mehr oder weniger verdeckt. Die Spiegelseite bleibt aber ganz unversehrt.
Man hat auch ein dem wie eingangs beschrieben hergestellten Musselinglas ähnliches
Glas mit Hülfe des Sandstrahlgebläses wie folgt hergestellt:
Man spachtelt eine kittartige, zähe Deckmasse auf die ebenfalls fertigen, mit einer Zinkschablone
bedeckten Glastafeln, und setzt die Tafeln nach dem Erhärten des Kittes einem Sandstrahlgebläse aus. Dieses rauht an den
nicht bedeckten Stellen das Glas, so dafs nach dem Abwaschen der Deckmasse die Zeichnung
erscheint. Auch hier kann ein nochmaliges Erhitzen der eingeblasenen Musterung von Vortheil
sein, denn bekanntlich beruht die Wirkung des Sandstrahlgebläses auf das Glas darin,
dafs jedes einzelne der von dem Gebläse gegen das Glas geschleuderten Sandkörnchen dort ein
kleines Grübchen erzeugt, indem es einen entsprechend kleinen Theil der Glasoberhaut
in Mehl verwandelt. Die Sandkörnchen reiben sich aber auch an einander, so dafs ein sehr
feiner Staub reiner Kieselsäure ebenfalls mit in die Grübchen dringt und sich dort mit den
durchweg im Sande enthaltenen Thontheilchen, die ebenfalls gegen das Glas geworfen werden,
völlig festsetzt. Diese rauh trockene, durch kein Waschen zu entfernende Staubmischung bewirkt,
dafs das mit dem Sandstrahl hergestellte Matt- bezw. Musselinglas eine so grofse Neigung
besitzt, Staub, Fett und Schmutz festzuhalten. Behandeln wir aber die unfertige Glaswalze
mit dem Sandstrahlgebläse und dann im Strecköfen, so verschmilzt der durch die Wurfkraft
des ersteren in die Grübchen der Glashaut gelangte Sand- und Thonstaub zu einer Art von
Fritte und wir erlangen ein Musselinglas mit einem weichen Fettglanze, dessen Oberfläche
der eines mit Flufssäure behandelten Glases ähnelt.
Zur Ausführung des Verfahrens kann die nachstehend beschriebene Vorrichtung benutzt
werden.
In Fig. ι bedeutet C eine als Hohlwalze ausgebildete Schablone. In ihrem Inneren befindet
sich eine Vorrichtung, die den Stoff, der die Musterung hervorbringen soll, abgiebt.
In Fig. ι ist beispielsweise eine Vorrichtung zum Zerstäuben eines dünnflüssigen Mittels im
Inneren der Schablonenwalze dargestellt. Sie besteht aus dem durch eine luftdicht aufgeschraubte
Platte verschlossenen Gefäfse A, das rechts und links zwei abgedrehte Zapfen B
und B1 trägt. Der linke Zapfen ist axial durchbohrt, um Prefsluft in das Gefäfs A gelangen
zu lassen. Diese entströmt dem Rohre H am Boden des Gefäfses, rührt seinen Inhalt
auf und sammelt sich über dem Flüssigkeitsspiegel, auf diesen drückend. Die Flüssigkeit
steigt daher durch die Rohre ο empor. Als feiner Strahl aus der Mündung entweichend,
spritzt sie gegen die Prellplatte G und zerstiebt zu einem Tropfennebel. Durch die
durchbrochenen Stellen der Schablone hindurch gelangt dieser an die Glaswalze D und schlägt
sich dort nieder. Wird die Glaswalze durch eine beliebige Vorrichtung in dem einen und
die Hohlschablone in dem entgegengesetzten Sinne unter Wahrung des Parallelismus der
Achsen gedreht, so entsteht eine fortlaufende Musterung. Je nachdem nun die beiden
Mantelflächen mehr oder weniger genähert werden, entsteht eine Musterung mit scharfem oder
weich verschwommenem Umrisse. Die überschüssige Farbe wird im Inneren der Hohlschablone
C durch einen Abstreicher J entfernt. Die beschriebene, durch Druckluft bethätigte
Vorrichtung kann auch durch eine beliebige andere ersetzt werden. An sich ist die
Verwendung drehbarer cylindrischer Schablonen mit im Innern derselben angeordneter Zerstäubungsvorrichtung,
welche einen Farbstoff oder dergl. durch die Schablone auf eine zu
verzierende Fläche wirft, nicht neu (vergl. die britische Patentschrift 16231 v.J. 1894).
In der Zeichnung ist beispielsweise der Antrieb der Glaswalze von innen dargestellt.
Hierzu dienen kautschukgepolsterte Förderräder Z. Der Antrieb kann aber auch in anderer
Weise bewirkt werden, z. B. durch zwei sich drehende Rollenpaare, auf denen die Walze
aufruht und die zwangläufig mit dem Antrieb der Trommelschablone verbunden sind.
Zu bemerken ist, dafs Gegenstand dieser Erfindung nur das in der beschriebenen Weise
bewirkte Einbrennen von Mustern ist, d. h. von solchen Oberflächenschichten, welche von
einer Zeichnung entsprechenden Umrissen begrenzt sind. Dagegen ist nicht Gegenstand der
Erfindung das in gleicher Weise ausgeübte Einbrennen von Oberflächenschichten, welche
anderen Zwecken dienen, z. B. der Erzielung einer rauhen, die Befestigung der Glastafeln in
Mörtel erleichternden Oberflächenschicht, weil dieses Verfahren bereits durch das Patent 114294
geschützt ist. .
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eingebrannter Musterungen auf Tafelglas, dadurch gekennzeichnet,
dafs letzteres schon als Glaswalze mit der Musterung versehen und letztere bei dem zum Strecken der Walze
erforderlichen Erhitzen eingebrannt wird.
2. Vorrichtung zum Mustern von Tafelwalzen nach Anspruch 1 unter Anwendung einer
drehbaren cylindrischen Schablone mit Zerstäubungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet,
dafs die Schablonenwalze mit der Glaswalze in zwangläufiger Verbindung steht,
so dafs sie gemeinsam gedreht werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE130304C true DE130304C (de) |
Family
ID=398712
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT130304D Active DE130304C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE130304C (de) |
-
0
- DE DENDAT130304D patent/DE130304C/de active Active
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