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Liegende, auf dem Ellenbogen abgestützte, das Schießen nachahmende
Spielfigur Eine bekannte stehende Spielfigur mit Gewehr im Anschlag schleudert eine
auf den Gewehrlauf aufgelegte Münze in einen Behälter und erzeugt dabei einen Knall,
der den Anschein erwecken soll, als sei die Münze durch Pulverkraft abgeschossen
worden. In Wirklichkeit wird.die Münze nur durch die Kraft der einen Schlagkörper
auf den Zündplättchenamboß vorschnellenden Schlagfeder fortgeschleudert, indem eine
nach oben über den Lauf vorstehende Nase des Schlagkörpers ihr von hinten einen
Schlag versetzt. Gleich darauf trifft der Schlagkörper auf das in den Amboß eingelegte
Zündplättchen, dessen Explosion den Knall erzeugt. Der Amboß ist quer zur waagerechten
Richtung des Laufes vor dem Gewehrkolben in den Gewehrschaft eingebaut. Da der Amboßdurchmesser
etwas größer ist als der 7 mm große Durchmesser des Zündplättchens, ist ein noch.
dickerer Gewehrschaft erforderlich. Ein Gewehr mit so dickem Schaft und entsprechend
langem Lauf bedingt eine entsprechende Schießfigurenhöhe, die weit über die übliche
Höhe von Spielsoldaten hinausgeht. Für solche ist dieser Einbau einer- Zündplättchenknallvorrichtung
weder geeignet, noch bestimmt. Dazu wäre. diese Zündplättchenknallvorrichtung mit
ihrem durch eine besondere Feder belasteten Abzugshebel, mit ihre` Abzugsstange
und Abzugswelle auch viel zu verwickelt und kostspielig.
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Ein im Liegen mit einem Handgewehr knallender Spielsoldat ist noch
nicht bekannt. Bekannt ist nur ein liegender Massespielsoldat,, der ein Maschinengewehr
oder ein Geschütz zu bedienen scheint, das mit der hinter ihm liegenden Figur starr
verbunden ist. Hier ist die Zündplättchenknallvorrichtung in das Maschinengewehr
oder in das Geschützrohr eingebaut. In der ohnehin dicken Gurtfülirungstrommel oder
in dem dicken Geschützrohr findet ein Amboß von für Zündplättchen erforderlicher
Größe unauffällig
Platz. Es handelt sich hier also eigentlich nur
um den starren Anschluß des gewöhnlich liegenden Massespielzeugsoldaten an ein bekanntes
Spielzeugmaschinengewehr oder -geschütz.
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Demgegenüber bezweckt vorliegende Erfindung eine liegende, auf ihren
Ellenbogen abgestützte, mit einem Handgewehr das Schießen nachahmende kleine Spielfigur,
insbesondere eine Spielsoldatenfigur aus plastischer oder gießbarer Masse, mit einer
von Hand lad- und auslösbaren Zündplättchenknallvorrichtung auszurüsten, die auch
den bekannten, unter Federwirkung stehenden Schlagkörper und einen Zündplättchenamboß
hat. Die üblichen Spielmassesoldaten sind nur 70 mm lang und tragen ein Gewehr,
dessen Schaft nur etwa 3 bis q. mm und dessen frei vorstehender Lauf aus Draht nur
i mm Durchmesser hat. Hier ist es natürlich unmöglich, wie bei der geschilderten
stehenden Schießfigur den Amboß, der unbedingt für gewöhnliche Zündplättchen passen
muß, in den Schaft oder gar teilweise in den Lauf des Handgewehres einzubauen. Ein
Abzugshebel, der sich wie bei dem soeben geschilderten Maschinengewehr oder Geschütz
aufdringlich als Abzugshebel darbietet, wäre der Entstehung der Einbildung abträglich,
als ob der Soldat selbst schieße. Diese Einbildung soll aber gerade erweckt werden.
Die Schwierigkeiten, welche es hier zu überwinden gilt, liegen in der Kleinheit
des Handgewehrs, in der Kürze der Figur, in der Schaffung einer als solche kaum
in Erscheinung tretenden Knallauslösevorrichtung und in der Auffindung eines Mittels,
welches zur Erweckung des Anscheins des wirklichen Schießens zugleich mit dem Knall
ein Aufblitzen des Schusses veranlaßt.
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Diese Aufgaben sind erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst,
daß die Zündplättchenknallvorrichtung als ein unten offenes Gehäuse in den Rumpf
der Spielfigur von unten einsetzbar und mittels eines unter Federwirkung stehenden,
durch eine Bewegung der Spielfigur oder eines Teiles derselben freigebbaren Haltegliedes
auslösbar ist und ein Feuergasableitkanal vorgesehen ist, der vom Zündplättchenamboß
aus durch die Spielfigur hindurch schräg nach oben unter dem Gewehr ausmündend verläuft.
Beim Knall sprühen die Feuergase als Funkengarbe aus der Mündung des Feuergasableitkanals
hervor, wo sie in Gewehrnähe den Schuß aufblitzend in Erscheinung bringen.
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Die Zündplättchenknallvorrichtung findet bei der-bevorzugten Ausführungsform
in dem kleinen, in den Figurenrumpf hineingehenden Gehäuse nur deshalb Platz, weil
der Erfindung gemäß die Schlagfeder zugleich das Halteglied beeinflußt und ein plattenförmiger
Schlagkörper selbst als sein Halteglied ausgenutzt ist. Um dies zu ermöglichen,
ist der Schlagkörper in Gehäusewandlängsschlitzen geführt, die bei dieser Ausführungsform
eine nach unten geneigte hintere Anschlagraste für den gespannten Schlagkörper aufweisen.
Der Schlagkörper trägt hier einen nach unten abgewinkelten Spannlappen, der bei
gespanntem Schlagkörper aus der nur mit ihrer vorderen Hälfte auf den Ellenbogen
abgestützten Spielfigur herausragend, die dritte Stütze derselben bildet und nach
durch einen Druck auf die Spielfigur erfolgter Auslösung frei von der Unterlage
in den seitlichen Gehäusewandschlitzen nach vorn gleitet.
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Bei anderen Ausführungsformen sitzt ein kolbenförmiger Schlagkörper
fest auf einer in einer hinteren Öffnung der Gehäusewand gleitenden Führungsstange,
deren hinteres Ende eine abgebogene Rastennase bildet, welche durch ein hakenartiges
Ende des Auslöseteils sperr- und freigebbar ist. Zum Auslösen des Schusses wird
der Auslöseteil über die unter dem Druck der Schlagfeder stehende Rastennase hinaus
bewegt. Diese Be@vegung läßt sich im Rahmen der Erfindung in mehreren Arten bewirken,
auf welche erst im Hinblick auf die Zeichnungen eingegangen werden soll.
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Auf den Zeichnungen lassen die Fig. i bis 6 die Einrichtung und Anwendung
der Zündplättchenknallvorrichtung erkennen, deren Spannlappen bei Schußbereitschaft
auf der Figurenunterlage aufsitzen. Im einzelnen ist Fig. i eine Seitenansicht eines
Massespielsoldaten mit Handgewehr im Anschlag und mit Andeutung der Lage der von
unten in seinen Rumpf eingefügten Zündplättchenknallvorrichtung.
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Fig.2 ist ein lotrechter mittlerer Längsschnitt und Fig. 3 eine Unteransicht
der Zündplättchenknallvorrichtung nach erzeugtem Knall.
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Fig. ¢ läßt im gleichen Längsschnitt wie Fig. 2 und Fig. 5 in Unteransicht
den plattenförmigen Schlagkörper in Spannstellung eingerastet und die Spannlappen
aus dem Gehäuse nach unten vorspringend erkennen.
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Fig.6 stellt im lotrechten Längsschnitt durch die Figur und in Seitenansicht
auf das eingefügte Gehäuse die geneigte Spannstellung des plattenförmigen Schlagkörpers
bei durch die Gehäuselängswände durchgehenden Führungsschlitzen deutlicher dar.
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Fig. 7 läßt eine Zündplättchenknallvorr ichtung mit kolbenförmigem
Schlagkörper und mit einer in einer hinteren Gehäuseöffnung gleitenden Führungsstange
erkennen; deren hakenförmiges hinteres Ende durch Niederdrücken
eines
stiftförmigen Auslöseteils sperr-und lösbar ist.
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Fig. 8 ist ein Querschnitt und Fig.9 eine Rückansicht des Kolbenführungsgehäuses.
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Fig. io zeigt teils im Längsschnitt und teils in Oberansicht die Möglichkeit
des Auslösens der Zündplättchenknallvorrichtung durch Benutzung eines der Beine
als Träger des Auslöseteiles.
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Fig. i i stellt die Möglichkeit der Knallerzeugung durch Drücken auf
einen angelenkten Figurenkopf dar, und Fig. 12 zeigt im lotrechten Längsschnitt
ein Beispiel für die Möglichkeit der Knallerzeugung durch Verschieb- und Keilwirkung.
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Nach Fig. i ist F die liegende Massesoldatenfigur mit Handgewehr im
Anschlag. Statt der nur vorzugsweise benutzten Massefigur könnte auch eine Figur
aus Blech oder Zinkguß Verwendung finden. Der Erfindung gemäß ist in den Figurenrumpf
eine Zündplättchenknallvorrichtung S in ein unten offenes Gehäuse G eingefügt, das
zum Spannen und Laden durch Eingriff in seine offene Seite zugänglich ist. Anschließend
an das Zündloch L der vorderen, als Amboß dienenden Gehäusewand führt ein Kanal
K die durch das Zündloch hinauszischende Feuergarbe ins Freie unter das Gewehr,
so daß es aus dessen Schloß beim Knallen aufzublitzen scheint. Ein schräg von dem
Mittelloch einer Zündpfanne abzweigender Feuergasleitkanal ist zwar an sich bekannt.
Dieser ist jedoch nicht durch den Masserumpf einer Spielfigur, sondern durch den
Geschoßhalter eines Spielmaschinengewehrs hindurchgeführt. Er mündet in die mit
dem Geschoßhalter einstückige Fassungshülse für das abzuschießende Geschoß. Die
Explosionsgase werden dort also nicht noch- in Form einer Funkengarbe ins Freie
geführt.
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Nach den Fig. 2 bis 5 sind die Längswände des Gehäuses G an der Innenseite
mit Führungsnuten T für einen plattenförmigen Schlagkörper V versehen. Dieser läuft
mit beiderseitigen Schienen V2 in den Nuten T. In ihrer Mitte bildet diese Schlagkörperplatte
einen Zapfen V1; welcher zwischen zwei herabgebogenen Griff- und Spannlappen A in
Richtung der Gehäuseachse unter den Nuten T nach hinten vorragt. Aus der hinteren
Gehäusewand ist ein Gegenzapfen G1 -herausgeschnitten und vorgebogen. Auf diesen
beiden Zapfen sitzt die Schlagfeder 0, welche sich vorn an den Spannlappen A und
hinten an der Gehäuserückwand abstützt. Wie aus den Fig: 2 und 3 ersichtlich, liegt-
nach der Knallerzeugung der Schlitten h mit seiner verhältnismäßig weit über die
Grifflappen A vorspringenden Stirnwand beiderseits des Zündloches L an der Amboßwand
an. Wesentlich ist dabei, daß in dieser Stellung die Spannlappen A so weit hinter
einer Tragleiste G= des Zündplättchens Z zurückliegen, daß noch leicht der Zeigefinger
mit seinem Nagel zurückziehend oder der Daumen mit seinem Nagel zurückschiebend
durch den Spalt 22 zwischen Tragleiste und Grifflappen einfassen kann, um durch
Zurückbewegen der Schlagkörperplatte V die Feder 0 zu spannen. Es kommt nämlich
darauf an, daß nicht nur an der Außenkante, sondern womöglich an der Wurzel der
Grifflappen angefaßt werden kann, ereil sonst die Schlagkörperplatte sich in den
Nuten T oder Schlitzen ecken und festklemmen könnte.
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Zum Festhalten der zurückgeschobenen Schlagkörperplatte weisen die
Schlitze Tunten eine nach unten geneigte Anschlagraste N auf. Hinter diese Rastenkanten
schnappt die Schlagkörperplatte unter dem an den Spann-und Grifflappen A auf sie
ständig ausgeübten Drehversuch von selbst ein. In eingeschnappter Stellung wird
die Schlagkörperplatte durch den Druck der gespannten Schlagfeder 0 gesichert. Beim
Herabkippen der Schlagkörperplätte hinter die Rastenkanten N treten die Spannlappen
aus der nur mit ihrer vorderen Hälfte auf den Ellenbogen abgestützten Spielfigur
nach unten vor und bilden so deren hintere, dritte Stütze.
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Nach dem Einlegen eines Zündplättchens Z hinter das Zündloch L genügt
ein Druck auf die Figur. Durch diesen werden die Sperrnasen N unter die Schlagkörperplatte
herabgeschoben. Dadurch treten die Führungsnuten wieder vor die Vorderkanten dieser
Platte, welche nun durch die Entspannung -der Schlagfeder auf das Zündplättchen
Z vorgeschnellt wird. Unter dem Knall zischt die Feuergarbe durch das Zündloch L
in den die Figur durchsetzenden Kanal K, aus welchem sie unter Feuererscheinung
in Gewehrnähe austritt.
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Nach Fig.6 durchsetzen die Führungsschlitze T die Kastenseitenwände
völlig. Damit beim Herumpressen der noch plastischen Figurenmasse um das Gehäuse
keine Masse in diese leichter als Nuten herstellbaren Schlitze eindringen kann,
ist über das aus stärkerem Blech gestanzte und gebogene Gehäuse eine Weißblechhülle
geschoben, welche sich mit hernach eingebogenen Zapflappen an den Längsrändern R
der Gehäuseöffnung hält und Ausbuckelungen besitzt, die als Verankerung dienen.
Dargestellt ist diese Schutz- und -Befestigungshülle nicht.
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Nach den Fig. 7 bis 9 ist in dem oben halbrunden Gehäuse G1 mit beiderseitigen
Zapfen 2o in Schlitzen T ein Kolben 2 1 geführt, auf dessen Rückwand die Schlagfeder
0 drückt.
Vorn trägt dieser Kolben einen Schlagbolzen TV3, der.
nach seinem Vorschnellen das Zündloch L deckt und so lang ist, daß er zwischen der
Zündplättchentragleiste G= und dem Kolben 2 r den schon in Fig. 2 gezeigten Abstand
22 zum Eingreifen läßt. Der Kolben reicht zweckmäßig mit einem Grifflappen zil etwas
über den Gehäuserand vor, damit man den Kolben bei umgedrehter Figur bequem erfassen
und durch Zurückschieben spannen kann. Die Kolbentragstange 23 ist in einer hinteren
Gehäuseöffnung geführt und läuft in eine abwärts gerichtete Rastennase 24 aus. Diese
greift bei gespannter Feder hinter das hakenartige Ende 25 des Kolbenauslöseteils.
Als solcher ist hier eine im Figurenrumpf geführte und über diesen etwas vorstehende
Stange 26 gewählt. Diese wird durch eine Blattfeder 27 in der Stellung gehalten,
in welcher der Fanghaken 25 die Nase 24 gegen Vorschieben sichert. Beim Herabschieben
des oben aus der Figur vorstehenden Teils der Stange 26 wird der Fanghaken 25 unter
die Rastennase 24 herabbewegt, so daß der Kolben h3 vorschnellen und den Knall erzeugen
kann. Die Explosionsgase entweichen auch hier wieder durch den Kanal K als auf das
Gewehr zu gerichtete Feuergarbe.
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Nach Fig. io wird die Rastennase 24' durch einen Fanghaken 251 gehalten,
der um einen Rumpfzapfen 28 schwenkbar und einstückig mit einem zweiarmigen Hebel
29 ist, an dem das rechte Figurenbein 30 festsitzt. Eine Rastendruckfeder
3 z sucht den Hebel 29 ständig gegen einen Rastenanschlag 32 zu drücken. Die Rücken
der Nase 241 und des Fanghakens 251 sind so gebogen, daß beim Zurückschieben des
Kolbens 21 der Nasenrücken den Fanghakenrücken auswärtsschwenkt, bis er an diesem
vorbei ist. Hierauf schnellt die Rastenfeder 31 den Fanghaken vor die Rastennase
einwärts. Zum Auslösen genügt ein Erfassen der in Liegestellung ohnehin natürlich
gespreizten Beine und ein Zusammenschließen derselben. Die Schußauslösung erfolgt
hier also durch Heranschwenken eines angelenkten Beines an ein mit der Figur starr
verbundenes Bein.
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Nach Fig. i i erfolgt die Auslösung durch Herabdrücken des Figurenkopfes
33. Dieser ist um einen Zapfen 34 schwenkbar und mit seiner Aussparung 35 auf den
vorderen Arm 36 eines bei 42 angelenkten zweiarmigen Hebels 36, 37 aufgesteckt.
Der Hebelarm 37 wird wie nach Fig. io durch eine Kastenfeder 3r, die ihn gegen einen
Anschlag 32 drückt, in Sperrstellung gehalten. Das tierabgewinkelte Ende des Hebelarmes
37 läuft in den Fanghaken 25 aus, der sich hier vor die zurückgeschobene Sperrnase
24 legt. Ein Herabschwenken des Kopfes durch Fingerdruck auf seinen Helm hat ein
Hochsehwenken des Fanghakens 25 und die Schußabgabe zur Folge.
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Nach Fig. 12 ist die Rastennase 24 durch den Fanghaken 25 eines Keiles
38 gesperrt, der von einer Blattfeder 39 getragen wird. Mit einem unteren Längsschlitz
40 ist die Figur auf einem ortsfesten Bock 4i geführt, der nach hinten in einen
Keil 381 ausläuft, unter den sich der Keil 38 beim Verschieben der
Figur einschiebt, bis der Fanghaken 25 unter die Rastennase 24 herabgedrückt ist
und diese über den Keil 38 hinweg samt dem Kolben vorschnellen kann.
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Die Knallvorrichtungen und Schußauslösevorrichtungen von Fig. 7 an
eignen sich mehr für größere Spielzeugsoldaten aus Blech, die etwas mehr kosten
dürfen, doch lassen sie sich auch in Massefiguren oder in gegossene einbauen.