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Vulkanisieren von Kautschukbahnen Zum Vulkanisieren von Kautschukbahnen
werden neuerdings in der Regel Maschinen verwendet, bei denen die Kautschukbahn
zwischen einem Druckband und einer erhitzten Vulkanisiertrommel geleitet wird. Um
den für den Vulkanisiervorgang erforderlichen Verdichtungsdruck auf die erhitzte
Kautschukbahn auszuüben, wird das Druckband unter Anwendung erheblicher Kräfte gegen
die Kautschukbahn und damit gegen den Trommelumfang gezogen. -Das Druckband wird
also sehr erheblichen Beanspruchungen ausgesetzt, denen es in der Regel auf die
Dauer nicht zu widerstehen vermag. Es sind daher schon die verschiedenartigsten
Vorschläge für die Ausbildung dieses Druckbandes gemacht worden, um seine Wider=
standsfähigkeit gegenüber den auf das Band ausgeübten Kräften zu erhöhen.
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So hat man beispielsweise nebeneinanderliegende Stahlseile zu einem
Druckband vereinigt, und es ist auch schon vorgeschlagen worden, an der Stelle,
an der die Kautschukbahn bzw. das Druckband mit der Vulkanisiertrommel in Berührung
tritt, eine zusätzliche Andrückrolle vorzusehen, da die an dieser Stelle im wesentlichen
tangential wirkenden, mit dem Druckband ausgeübten Kräfte keinen nennenswerten Einfluß
auf die Kautschukbahn ausüben können.
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Um auf die Kautschukbahn im Wirkungsbereich des Druckbandes einen
hohen Verdichtungsdruck ausüben zu können, hat man bei einer Maschine auch. schon
vier im wesentlichen über diesen' Wirkungsbereich gleichmäßig verteilte Anpreßrollen
vorgesehen, die den Zweck haben sollten, den vom Spannband auf die Kautschukbahn
ausgeübten Druck erhöhen zu können.
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Alle diese bisher verwendeten Mittel haben sich aber als unzulänglich
erwiesen bzw. erfordern einen nicht unerheblichen Aufwand an Kräften und konstruktiven
Mitteln. Diese Nachteile sind erfindungsgemäß vermieden.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es zum einwandfreien
Vulkanisieren von Kautschukbahnen bei derartigen Maschinen nicht erforderlich ist,
im gesamten Wirkungsbereich des Druckbandes den bisher immer angestrebten hohen
Verdichtungsdruck auszuüben; vielmehr hat sich herausgestellt, daß es vollständig
genügt, wenn der Verdichtungsdruck lediglich in derjenigen Zone auf die Kautschukbahn
ausgeübt wird, in der sie bereits gründlich erhitzt, aber doch noch fließfähig ist.
Wird in dieser plastischen Zone der Verdichtungsdruck ausgeübt, so braucht mit dem
Druckband nur noch die so erzielte Verdichtung während des restlichen Abschnittes
des Vulkanisiervorganges aufrechterhalten zu werden. Mit dem Druckband braucht dann
also nur ein erheblich geringerer Anpreßdruck als bei den bisherigen Maschinen ausgeübt
zu werden. Das Druckband
kann infolgedessen schwächer ausgebildet
werden, es nutzt sieh nicht so rasch wie bis-, her ab, und die ganze Vulkanisiermaschine
benötigt zu ihrem Betrieb einen geringeren Kraftaufwand und kann daher auch schwächer
ausgeführt werden. Alle Schwierigkeiten, die sich bisher aus der hohen Beanspruchung
des Druckbandes ergaben, sind also erfindungsgemäß vermieden.
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Auf ,der Zeichnung ist eine Maschine nach der Erfindung in einer Ausführungsform
dargestellt, und zwar zeigen: Fig. r eine Seitenansicht der Maschine (einige Teile
sind weggebrochen oder im senkrechten Schnitt), Fig. 2 eine Endansicht der Maschine,
wobei einige Teile weggebrochen sind.
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Die zu vulkanisierende Kautschukbahn wird bei der dargestellten Maschine
um eine erhitzte, drehbare Vulkanisiertrommel ro herumgeführt. Um die Trommel io
und um eine. zweite drehbare Trommel 12 läuft ferner ein endloses, biegsames Spann-
oder Druckband oder ein Spannriemen 14. Das Spannband kann durch eine zur Auseinanderbewegung
der Trommeln dienende, nicht vollständig dargestellte Vorrichtung gespannt werden;
diese Vorrichtung an sich bildet keinen Teil der Erfindung. Das vorgenannte Druckband
14 wird durch leer laufende Rollen nach dem Umfang der Trommel io hin abgelenkt,
um den Bogen, auf welchem das Druckband 14 die Trommel io berührt, möglichst zu
verlängern. Der unvulkanisierte Kautschukriemen wird von einer Abwicklungsscheibe
15 um die Spannrollen 16, 17, 18 und ig sowie darauf an der Stelle
26 zwischen die Oberfläche der drehbaren Trommel io und das metallische Spannband
14 geleitet, und es wird der Kautschukriemen o. dgl. in üblicher Weise unter dem
Druck des Bandes 14 vulkanisiert, während er um den Umfang der erwähnten Trolnmel
herumläuft. Nachdem der Riemen o. dgl. die Trommel io verlassen hat, wird der vulkanisierte
Riemen auf eine Rolle 28 aufgewickelt.
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Um: den zu vulkanisierenden Riemen unter Spannung setzen zu können,
ist die allgemein mit 3o bezeichnete Vorrichtung vorgesehen. Diese Vorrichtung ist
mit Spannrollen 16, 17, 18 und 19 versehen, die durch Zahnräder miteinander
verbunden sind. Die Drehung der vorgenannten Spannrollen wird durch eine Spannscheibe
2o gehemmt. Die Drehung der Abwickelrolle 15 wird durch eine Bremse2r gehemmt.
Bei der vorher beschriebenen Einrichtung kann die verhältnismäßig niedrige Spannung,
unter welcher der Riemen die Abwickelrolle 15 verläßt und welche zur zufriedenstellenden
Überwachung der Abwicklung erforderlich ist, auf die erforderliche hohe Vulkanisierungsspannüng
an der Stelle gesteigert werden, an welcher der Riemen die Vülkänisierungstrommel
berührt.
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Nach der Erfindung wird auf den Riemen oder anderen Gegenstand, der
vulkanisiert werden soll, durch eine oder mehrere Andruckrollen 36 (Fig. 2) ein
verhältnismäßig hoher Druck ausgeübt. Die Andruckrolle 36 ist in solcher Entfernung
von der Klemmstelle 26 angeordnet, daß der Kautschukriemen, wenn er dem Druck der
Rolle 36 ausgesetzt wird, bereits erhitzt worden und noch fließfähig ist.
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Beim Betriebe der Einrichtung bewegt sich hiernach der zu vulkanisierende
Riemen von der Abwickelrolle 15 um die Spannrollen 16, 17, i8 und ig in die
Klemmstelle 26 .der Trommel io. Der Riemen läuft dann von der Eintrittsstelle 26
zwischen dem Metallspannband 14 und der Oberfläche der Trommel io nach der Ablaufstelle
29. Während des ersten Teils dieser Bewegung wird der Riemen durch die Hitze der
Trommel io zur Erzielung eines verhältnismäßig fließfähigen Zustandes erhitzt. In
diesem Zustand wird der Riemen dem Druck der Andruckrolle 36 ausgesetzt. Während
des übrigen Teils der Bewegung des Riemens um die Oberfläche der erhitzten Trommel
i o herum wird der Gegenstand in einem vorher bestimmten Zustand durch eine mäßige
Spannung im-Spannband 14 gehalten, bis die Vulkanisierung des Gegenstandes vollendet
ist. Auf diese Weise ist die Spannungsbeanspruchung des Spannbandes 14 verringert
und das Auftreten. übermäßiger Lagerdrücke vermieden.
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Versuche sollen gezeigt haben, daß, wenn der in den fließfähigen Zustand
gebrachte Riemen o. dgl. mit Hilfe der Andruckrolle 36 auf eine vorher gewünschte
Dicke verdichtet wird; ein viel geringerer Drück durch das Spannband 14 ausgeübt
zu werden braucht, um den Riemen in dem erwähnten Zustand zu erhalten, als dies
bei den bekannten ununterbrochen arbeitenden Vulkanisierungsmaschinen sonst erforderlich
wäre.
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Um die Rolle 36 derartig gegen das Spannband zu drücken, däß der Riemen
in dein gewünschten Grade verdichtet wird, wird vorteilhaft die in Fig. i und 2
dargestellte Vorrichtung benutzt. Die Rolle 36 ist mit Zapfen 37 versehen, die in
Lagern 4o drehbar sind. Diese Lager sind an kolbenartigen Gliedern 42 hydraulischer
Zylinder 44 angeordnet. 1 Die hydraulischen Zylinder 44 sind durch die Leitung 5o
-finit einer Hilfsquelle oder -Einrichtung zur Erzeugung eines hohen hydraulischen
Druckes auf die Kolben 42 verbunden. Es ist vorteilhaft, die dargestellte Einrichtung
zu verwenden, um zu erreichen, daß gleiche Druckbeträge auf die Enden der
Andrückrolle
oder der Andrückrollen zur Wirkung kommen, jedoch können auch andere Einrichtungen
benutzt werden, um den erforderlichen Druck auf die Rolle auszuüben.