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Verfahren zur Herstellung von endlosen Gummikeilriemen od. dgl.
Bei der Herstellung endloser Gummikeilriemen besteht die Hauptschwierigkeit darin, die Faden oder Gewebeeinlagen, die den Riemen die erforderliche Zugfestigkeit verleihen, bei der Verarbeitung einschliesslich der Vulkanisation so weit zu strecken, dass sich die Riemen im Gebrauch nur mehr wenig dehnen. Diese Schwierigkeit besteht bei offenen Riemen deswegen nicht, weil man den unvulkanisierten Riemen in Form gerader Streifen sehr leicht strecken kann.
Gegenstand der Erfindung ist es, der erwähnten Schwierigkeiten beim Herstellen von endlosen
Gummikeilriemen Herr zu werden. Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass die Riemen bzw. die zu ihrem Aufbau verwendeten Stoffe (Fäden, Gewebeeinlagen u. dgl. ) während der verschiedenen Phasen der Herstellung der Riemen gestreckt werden, also einer stufenweisen Streckung unterzogen werden.
Insbesondere erfolgt die Streckung gemäss der Erfindung'in drei Stufen : Es werden zunächst die tragenden Fäden (Cord-oder Gewebefäden) der Riemen während des Gummierens, sodann die Riemenkerne und deren Stofflagen beim Aufwickeln auf eine Trommel oder während des Vorvulkanisierens in einer Streifenform od. dgl. und schliesslich die vollständigen Riemen beim Einbringen in die Fertigvulkanisierform gestreckt, zweckmässig geschieht dies durch Klopfen der Riemen über einen entsprechenden auf dem Unterteil der Keilriemenform aufgesetzten Konus.
Im folgenden ist das Verfahren gemäss der Erfindung durch zwei Ausführungsbeispiele an Hand der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Nach der einen Ausführungsform des Verfahrens gemäss der Erfindung wird der Cordstoff, das sind gänzlich schusslose Lagen von prallen Fäden, oder das Riemengewebe schon am Kalander unter grosser Streckung mit Gummi überzogen, wodurch bereits ungefähr 6-8% von der Bruchdehnung vorweggenommen werden. Die Fäden werden allseits mit Gummi umgeben, wodurch das Wiederzusammenziehen in dem erwähnten Ausmass nach dem Überziehen verhindert wird.
Sodann wird auf einem Holzdorn oder auf einem Rohr 1 (Fig. 1), dessen Umfang zirka 10% kleiner ist als der Innenumfang des fertigen Riemens, zuerst eine Gummiplatte 10 in 2-3 mm Stärke aufgelegt, die dann später gemäss Fig. 2 den Gummiseelenstreifen bildet. Über die Gummiplatte 10 wird der am Kalander mit Gummi überzogene Cord-oder Riemenstoff 2, dessen Längskanten in der Richtung der Kettenfäden verlaufen, in zirka 50-60 cm Breite mit grosser Spannung gewickelt, wodurch wieder ein Teil der Dehnung des Textilmaterials vorweggenommen wird. Hiezu bedient man sich einer Vorrichtung gemäss Fig. 1. Das gummierte Gewebe kommt von der Stoffwalze 3, wird zwischen den beiden mit Gummi- überzügen versehenen Walzen 4 mittels der auf der Achse der einen Walze angeordneten Bandbremse 5 gebremst und mittels des auf dem Wickelblock gelagerten Holzdornes bzw.
Rohres 1 aufgewickelt. Es werden soviel Lagen gewickelt, als der notwendigen Dicke des Gewebekerns (Fig. 2) entspricht. Dann werden von diesem rohrähnlichen Gebilde aus Gummi und gummiertem Stoff auf einer Abstechdrehbank, in die der Holzdorn bzw. das Blechrohr 1 eingespannt wird, nach Fig. 3 konische Ringe 9 abgestochen, die den Kern des Keilriemens darstellen (Fig. 2). Man könnte zur besseren Ausnutzung des Fadenmaterials auch nach Fig. 4 abstechen, müsste aber dann die Gummischicht 10 des Kerns auf jeden einzelnen trapezförmigen Gewebekern besonders auflegen. Dies würde in jedem zweiten Kern durch das erforderliche Umdrehen eine ungünstige Spannungsverteilung beim Biegen im Lauf hervorrufen.
Die Gummikerne 9 werden nun einzeln in der Reihenfolge, in der sie weiterverarbeitet werden, von dem Blechdorn oder Holzdorn abgenommen und mit einer doppelten Umhüllung aus beiderseits gummiertem,
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feinfädigem Baumwollstoff 11 umgeben, wie Fig. 2 zeigt. Der Kautschukbestandteil all dieser Materialien ist unvulkanisiert. Der nun vollständige jedoch unvulkanisierte endlose Keilriemen wird in eine Vulkanisierform gebracht, deren Umfang um 5% kleiner ist als das Mass des fertigen Riemens. Eine solche Form besteht aus einem zylindrischen Körper mit einer dem Profil des Riemens entsprechenden, also trapezförmigen Eindrehung, so dass die Aussenfläche des eingelegten Keilriemens mit der Aussenfläche des Zylinders bündig abschliesst.
Die Form kann zweiteilig ausgebildet sein, um das Einlegen zu erleichtern.
Über die Aussenfläche des Riemens oder der nebeneinanderliegenden Riemen, wenn die Form mehrere Eindrehungen hat, werden nun Stoffstreifen als Bandagen gewickelt, worauf die Riemen vorvulkanisiert werden. Die vorvulkanisierten Riemen 12 werden nun aus der Form genommen und mit Hilfe eines Aufziehkonus 13 gemäss Fig. 5 auf den Unterteil 16 der zweiteiligen Fertigvulkanisierform durch Hammer- schläge unter gleichzeitigem Dehnen getrieben. Der Oberteil der Form hat die zweite schräge Seitenkante des Riemens zu formen, er wird gegenüber dem Unterteil durch Eingriff eines entsprechenden vorstehenden Ringes in den abgesetzten Teil des unteren Formenteiles zentrisch festgehalten. In Fig. 5 a ist die geschlossen Form mit einem Zwischenformteil17 und dem Oberteil 19 im Querschnitt gezeigt.
Diese aus Oberteil 19 und Unterteil 16 zusammengesetzte Form, welche durch Einbau von beiderseitig profilierten Zwischenformteilen auch in einen Mehrfachformstapel umgewandelt werden kann, ist nach aussen offen, so dass also die lange Grundlinie des trapezförmigen Riemenquerschnittes nicht durch einen Formteil verschlossen wird, sondern erst nach dem Beschicken der Form durch eine um den Formumfang gewickelte Stoffbandage. In dieser Form wird der Riemen fertig vulkanisiert und nach Öffnen der Form aus ihr entfernt.
Wenn nur ein Keilriemen zu vulkanisieren ist, dann kann der Zwischenteil weggelassen werden ; wenn mehr als zwei Riemen gleichzeitig vulkanisiert werden sollen, dann muss die entsprechende Anzahl von Zwischenformteilen eingeschaltet werden. Die Beschickung der Form erfolgt in der Art, dass mit Hilfe des in Fig. 5 dargestellten Konus zunächst ein vorvulkanisierter endloser Keilriemen auf den Formunterteil aufgeschoben wird, darauf folgt entweder der Formoberteil oder, wenn mehrere Riemen gleichzeitig vulkanisiert werden sollen, ein Zwischenformteil, auf diesen der zweite Riemen, darauf wieder ein Zwischenformteilusf., schliesslich der Oberteil, worauf der Stapel durch geeignete Mittel, z. B. Schraubenzwingen zusammengespannt wird.
Über die beschickte Form, bzw. den Formenstapel wird dann unter Spannung die Stoffbandage gewickelt, welche die von der Form nicht geschlossene Aussenseite der Keilriemen bedeckt und auf diese den während der Vulkanisation erforderlichen Druck ausübt, wodurch die Formung des Querschnittes bewirkt wird. Der Aufziehkonus 13 ist an seinem breiten Ende innen mit einem Ring 14 mit einer vorspringenden Zentrierleiste 15 versehen, die dazu dient, den Konus in seiner richtigen Lage auf dem Unterteil 16 der Keilriemenform zu halten, während der Keilriemen vom Konus auf den Formenunterteil geschoben wird.
Bei dem andern Ausführungsbeispiel des Verfahrens gemäss der Erfindung wird beim Gummieren des Textilstoffs so, wie oben beschrieben, verfahren. Darauf werden die Bestandteile des Riemenkerns, das sind die Gewebe- oder Stoffschichten und die Gummikernschichte, nicht zu endlosen, sondern zu offenen Stücken von zirka 51/ m Länge aufgebaut, trapezförmig zugeschnitten und in offener Streifenform mit ungefähr 8-10% Streckung vorvulkanisiert. Die Streckung wird mit den üblichen Riemenspannvorrichtungen der Riemenvulkanisierpresse vorgenommen. Wenn grössere Serien von Keilriemen hergestellt werden sollen, werden auch grössere Längen von Kernmaterialien vorbereitet und, wie bei der üblichen Gummiriemenerzeugung, durch Nachsetzen in der Presse vorvulkanisiert.
Von diesen vorvulkanisierten Riemenkernen 9 werden dann die erforderlichen Längen für die einzelnen endlosen Riemen abgeschnitten, die Enden der abgeschnittenen Stücke stufenweise nach Fig. 6 bei 18 abgelappt, an der Stossstelle 18 gut mit einer zweckmässig schnellvulkanisierenden Lösung bestrichen, zusammengesetzt und in einer Hilfsform zusammengepresst und gleichzeitig kurz zusammenvulkanisiert. Nun wird die Umhüllung 11 aus gummiertem, feinfädigem Baumwollstoff angebracht und der endlose Riemen 12 mittels
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1. Verfahren zur Herstellung endloser Gummikeilriemen od. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass beginnend beim Gummieren der Fäden oder Gewebe bis zur Vulkanisierung des fertigen Riemens stufenweise gestreckt wird.