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Zusammengesetzter elastischer Faden.
Die Erfindung betrifft einen zusammengesetzten elastischen Faden, der insbesondere zur Herstellung von Wirk-oder Webwaren geeignet ist. Er ist bis zu einer gewissen Grenze dehnbar, wobei das Ausmass je nach Wunsch durch Wahl entsprechender Herstellungsbedingungen in weiten Grenzen verschieden gestaltet werden kann.
Der erfindungsgemässe Faden weist eine äussere, schlauchförmige Umhüllung aus Kautschuk, Latex od. dgl. auf und enthält einen innen liegenden, durch Zusammenziehung der Hülle zusammengeschobenen Faden, welcher Faden sich mithin im Gebrauch ausdehnen kann. Die schlauchförmige Hülle besteht aus mehreren Wicklungen eines Kautschuk-oder Latexbandes ; der innen liegende Faden besteht vorzugsweise aus einem gedrehten, faserförmigen Stoff.
Der erfindungsgemässe Faden wird dadurch hergestellt, dass ein Kautschukband in seiner Längsrichtung gespannt und im gespannten Zustand in sich zu einem Schlauch eingerollt und der Faden in diesen Schlauch während des Einrollens eingeführt wird. Zur Herstellung des Kautschukbandes kann sowohl vulkanisierte als unvulkanisierte Kautsehukmilch verwendet werden. Zweckmässig soll aber in beiden Fällen das Band bereits teilweise vulkanisiert und nur noch schwach klebend sein, ehe es eingerollt und dabei der Faden eingeführt wird.
In der Zeichnung ist eine besonders zweckmässige Ausführungsform einer Vorrichtung zur Herstellung des erfindungsgemässen Fadens dargestellt. Fig. 1 ist die Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht auf die wesentlichen Teile dieser Vorrichtung ; Fig. 3 ist die vergrösserte Ansicht des fertigen, teilweise aufgeschnittenen Fadens, Fig. 4 eine Draufsicht auf die ganze Vorrichtung, Fig. 5 ein vergrösserter Querschnitt durch die Formwalze, Fig. 6 ein Teilschnitt, der zeigt, wie der Faden in der Formwalze liegt.
Es wird also zunächst ein schmäleres oder breiteres Band gebildet, vorzugsweise unmittelbar aus Kautschukmilch, die vorvulkanisiert sein kann, d. h. Kautschukmileh, in der der Kautsehukbestandteil noch als disperse Phase vulkanisiert ist, so dass durch blosses Trocknen das Kautschukband völlig vulkanisiert anfällt. Während der Kautschukfaden sich noch in leicht klebrigem Zustand befindet, wird er in sich selbst schlauchförmig zusammengerollt und ein Faden aus Baumwolle, Seite oder anderem Stoff in ihm eingeführt.
Damit der so zusammengesetzte Faden dehnbar ist, ist das Kautschukband während der Bildung des Schlauches und der Einbettung des Fadens unter Spannung, so dass es sich nach beendigter Herstellung und Nachlassen der Spannung auf dem Faden zusammenzieht und ein genügendes Mass von Verlängerung für den gewünschten Zweck zulässt.
Das Kautschukband wird durch Auftragen einer dünnen Haut aus Kautschukmilch auf ein endloses Band 1 hergestellt, das zwecks ausreichender Trocknung durch eine dementsprechende Strecke einer Trockenkammer läuft. In diesem Zustand ist das Band selbsttragend und kann der im weiteren Verlauf des Verfahrens auf dieses ausgeübten Spannung widerstehen und kann zu schlauchförmiger Gestalt zusammengerollt werden. Sobald das Kautschukband. 2 das Tragband 1 verlässt, läuft es über eine das Abheben oder Abziehen des Kautsehukbandes vom Tragband bewirkende Walze 3, wobei das Kautschukband dadurch etwas gespannt wird, dass die Walze mit einer Geschwindigkeit läuft, die etwas grösser ist als die Oberflächengeschwindigkeit des Tragbandes.
Dann läuft das Kautschukband über eine wieder mit grösserer Oberflächengeschwindigkeit angetriebene Walze 4, so dass es zusätzlich gespannt wird. Von der Walze 4 gelangt es zu der Schlauchformwalze 5, deren eine Seite mit einem schrägen Flansch 6 versehen ist. Dieser ist hinsichtlich der Laufbahn der Bandkante so angeordnet, dass diese sich um sich selbst aufrollt. Zwischen den Walzen 4 und 5 kann das Band noch weiter ge-
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liegt, der Faden ist durch mehrere Wicklungen des Bandes umschlossen ; ihre Anzahl hängt von der Breite des Bandes ab. Der Faden 10 wird sich in der Längsrichtung zusammenschieben, sobald der zusammengesetzte Faden sich zusammenzieht, was er nach Aufhören der Spannung tut ; das führt zu der in Fig. 3 gezeigten Auflockerung der einzelnen Fäden.
Dies ermöglicht es, dass der zusammengesetzte Faden die gewünschte Form behält und ein sich Verknäueln des Fadens unterbleibt. Das fertige Erzeugnis kann sich dehnen oder strecken, bis der Faden 10 seinen Ursprungszustand erreicht hat. Ist der Faden so verdreht, dass er eine gewisse Eigenelastizität hat, wird der zusammengesetzte Faden sich natürlich dehnen, bis der Höchstwert der Ausdehnung des Fadens 10 erreicht ist.
Der erfindungemässe Faden kann also, wie dies oben gezeigt wurde, leicht mit einer billigen Einrichtung hergestellt werden. Hat der Vorgang des Bandformens einmal begonnen, so ist wenig Aufmerksamkeit mehr nötig. Verschiedene Grade von Streckung zwischen Null und jedem wünschenswerten Masse können leicht erreicht werden. Der erfindungsgemässe Faden ist elastisch, widersteht jedoch weiterer Ausdehnung, sobald je nach Herstellung ein gewisses Ausmass erreicht ist. Es ist daher die Verwendung dieses Fadens in Strick (Wirk) - oder Webmaschinen möglich, in denen er leicht gehandhabt werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Zusammengesetzter elastischer Faden, der insbesondere zur Herstelludg von Wirk-oder Webwaren geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, dass er eine äussere schlauchförmige Umhüllung aus Kautschuk, Latex od. dgl. aufweist und einen innen liegenden, durch Zusammenziehung der Hülle zusammengeschobenen Faden enthällt, so dass er sich ausdehnen kann.