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Textilhülse
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Die Erfindung betrifft eine Textilhülse vorzugsweise aus thermoplastischem
Werkstoff mit insbesondere zylindrischer oder konischer Form u. a. für zur Wärme-
und/oder Naßbehandlung vorgesehene, vorzugsweise kreuzförmig gewickelte Fäden und
Garne, wobei ihr Mantel zumindest bei Wärmeeinwirkung in axialer Richtung nachgiebig
ist.
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Derartige Textilhülsen sind bereits bekannt.
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Bei einem axialen Pressen einer solchen Textilhülse mit kreuzförmig-
aufgewickeltemGarn zur Volumenverkleinerung z. B. für einen anschließenden Färbeprozeß,
tritt eine Verkürzung des Bewicklungshubes auf, was zu einer Lockerung des Garnwickels,
insbesondere der inneren Garnlagen fuhren kann.
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Dadurch können sich ungünstige Ablauteigenschaftendes Wikkels ergeben.
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Es sind bereits Textilhülsen vorgeschlagen worden, bei denen beim
axialen Pressen zwar schon eine gewisse Querschnittserweiterung der Hülse auftritt,
jedoch reicht diese oft nicht aus, um ein Lockern des Garnwickels zu vermeiden.
Insbesondere bei starker axialer Zusammenpressung zum Zwecke einer Volumenverkleinerung
und damit einer wirtschaftlicheren Weiterverarbeitung des Garnwickels, tritt das
vorerwähnte Lockern bzw. tVerweichlichenw des Wickels besonders nachteilig in Erscheinung.
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Aufgabe der VoT>egendenErfindung ist es daher, eine Textilhülse
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, deren radiale
Querschnittsvergrößerung
bei einer axialen Pressung so groß ist, daß ein Lockern des Garnwickels -vermieden
wird. Trotzdem soll diese Textilhülse eine gute mechanische Stabilität aufweisen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß insbesondere vorgeschlagen,
daß bei einer Textilhülseder eingangs erwähnten Art ihr Mantel etwa ringförmig umlaufende
Ausbuchtungen od. dgl. aufweist, die durch nach außen gewölbte Zwischenstege verbunden
sind, deren unverformte axiale Erstreckung größer als die radiale Höhe der Ausbuchtungen
über diesen Stegen ist.
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Bei dieser erfindungsgemäßen Hülse werden bei einer axialen Pressung
die Zwischenstege entsprechend stark nach außen gewölbt und schließlich auch zu
weiteren Ausbuchtungen geformt.
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Dadurch kann die Verkürzung des Bewicklungshubes bei einem Kreuzwickel
kompensiert und die sonst verursachte Lockerung vermieden werden. Die günstigen
Ablaufeigenschaften des Garnwickels bleiben dadurch erhalten.
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Vorzugsweise ist die axiale Erstreckung der Zwischenstege mehr als
doppelt so groß wie der radiale Überstand der Ausbuchtungen an der Übergangsstelle
zwischen Ausbuchtung und Zwischensteg. Durch diese Ausbildung können die Zwischenstege
bei axialer Pressung gut radial nachgeben.
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Um das radiale Auswölben der Zwischenstege zu begünstigen, kann es
vorteilhaft sein, wenn die Wandungsstärke der Ausbuchtungen größer ist als die der
Zwischenstege.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Zwischenstege ringförmig geschlossen
ausgebildet sind. Die Textilhülse erhält dadurch eine gute Gesamtstabilität, ohne
daß dabei die axiale Pressung bzw. die radiale Aufwölbung in nachteiliger Weise
behindert wird.
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Um die den Garnwickel zunächst unterstützende Fläche vergleichsweise
groß auszubilden, kann es vorteilhaft sein, wenn mehrere Ausbuchtungen gruppenartig
axial nebeneinander angeordnet sind und'wenn diese Gruppen durch die Zwischenstege
verbunden sind.
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Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen
aufgefuhrt. Nachstehend ist die Erfindung mit ihren erfindungswesentlichen Einzelheiten
anhand der Zeichnung noch näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Längsseitenansicht einer unverformten Textilhülse,
Fig. 2 einen Abschnitt einer axial zusammengepreßten Textilhülse in Seitenansicht,
Fig. 3 einen Teillängsschnitt einer Textilhülse, Fig. 4 eine Textilhülsemit mehreren,
jeweils direkt'nebeneinander angeordneten Ausbuchtungen, Fig. 5 einen Ausschnitt
der in Fig. 3 gezeigten Textilhülse in gepreßtem Zustand, Fig. 6 eine Seitenansicht
einer mit massiven Ausbuchtungen versehenen Textilhülse und Fig. 7 die in Fig. 6
gezeigte Textilhülse, hier als Teilschnitt 'dargestellt und axial zusammengepreßt.
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Eine Textilhülse 1 (Fig. 1) weist an ihrem Mantel 2 etwa ringförmig
umlaufende, nach außen weisende Ausbuchtungen 3 auf.
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Diese sind durch leicht nach außen gewölbte, flachbogige Zwischenstege
4 miteinander verbunden. Die Textilhülse 1 ist hier in unverformtem Zustand dargestellt,
wobei die axiale Erstrekkung der Zwischenstege 4 größer ist, als die radiale Höhe
h
der Ausbuchtungen 3 über diesen Stegen (vgl. auch Fig. 3).
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Man erkennt, daß die axiale Erstreckung der Zwischenstege 4 in den
Ausführungsbeispielen sogar mehr als doppelt so groß ist wie der radiale Überstand
der Ausbuchtungen 3. Wie schon vorerwähnt, sind die Zwischenstege 4 leicht gewölbt
ausgebildet, Bei einer axialen Zusammenpressung der Textilhülse 1, z.B.
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für eine nachfolgende Wärme- und/oder Naßbehandlung des Garnwickels,
ergeben diese Ausbildungen ein gutes Ausbuchten bzw.
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Ausknicken der Zwischenstege 4 (vgl. Fig. 2). Man erreicht dadurch
eine äußere Querschnittserweiterung, die zum Ausgleich der Verkürzung des Bewickelhubes
eines kreuzförmig aufgebrachten Garnwickels erwünscht ist. Dadurch wird ein Lockern
und tWeichwerden" des Wickels vermieden, so daß seine günstigen Ablaufeigenschaftenerhalten
bleiben.
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Fig. 2 läßt erkennen, daß nach der axialen Pressung die Zwischenstege
4 zu weiteren Ausbuchtungen 3 a ausgeformt sind.
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Sie stehen dabel entsprechend der ursprünglichen Länge der Zwischenstege
4 über die Ausbuchtungen 3 radial vor.
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Das Verformen der Zwischenstege 4 bei axialer Pressung wird auch noch
durch unterschiedliche Wandungsstärkender Ausbuchtungen 3 und der Zwischenstege
4 begünstigt. Dabei ist die Wandungsstärke d1 der Ausbuchtungen 3 größer als die
Wandungsstärke d2 der Zwischenstege 4, was gut in Fig. 3 erkennbar ist. Neben einer
Gewichts- und Materialersparnis ist dadurch auch das Ausknicken bzw. Verformen an
der gewünschten Stelle begünstigt.
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In dem Teillängsschnitt (Fig. 3) ist weiterhin auch ersichtlich, daß
die Ausbuchtungen 3 hohl und nach dem Hülseninneren offen ausgebildet sind. Die
Ausbuchtungen können jedoch auch, wie durch das Ausführungsbeispiel gemäß Fig.6,7
gezeigt, einen vollen Querschnitt haben. Sie sind hier mit 3 b bezeichnet.
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Dies kann aus Fertigungsgründen gegebenenfalls erwünscht sein, wobei
eine solche Textilhülse 1 b vorteilhaft in einem Spritzverfahren herstellbar ist.
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Dagegen sind die Ausfuhrungsformen gemaß Fig. 1 bis 5 günstiger z.
B. durch ein Extrusionsblasverfahren realisierbar.
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Bei unverformter Textilhülse 1, 1 a, 1 b liegt der kreuzförmig aufgespulte
Garnwickel auf den Ausbuchtungen 3, 3 b auf. Im Verlauf der axialen Pressung der
Hülse legen sich dann auch die Zwischenstege 4 an den Wickel an und können sich
dann bis zu der z. B. in Fig. 2 gezeigten Form verformen, wobei sie zusätzliche
Ausbuchtungen 3 a bilden. Der radiale Abstand der Wölbungsscheitel 5 der unverformten
Zwischenstege 4 von der Längsachse L der Textilhülse 1, 1 a, 1 b ist kleiner als
der Radius r der Ausbuchtung 3 (Fig. 3), wodurch auch das erwünschte Maß an radialer
Querschnittserweiterung bei axialer Pressung ermöglichtist.
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Fig. 3 läßt noch erkennen, daß der kleinste lichte Innendurchmesser
der Textilhülse durch die Übergangsstellen 6 zwischen den Ausbuchtungen 3 und den
Zwischenstegen 4 gebildet ist.
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Bei der dargestellten Ausführungsform von erfindungsgemäßen Textilhülsen
1, 1 a, 1 b sind die Zwischenstege 4 ringförmig geschlossen ausgebildet. Dies ergibt
eine gute Stabilität bei trotzdem ausreichender Nachgiebigkeit der Hülse. Gegebenenfalls
ist jedoch auch eine Ausfuhrungsform mit z. B. geschlitzten Zwischenstegen bei besonderen
Anwendungsfällen denkbar.
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Eine abgewandelte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Textilhülse
1 a ist noch in Fig. 4 und 5 gezeigt. Dabei sind mehrere - hier jeweils drei - Ausbuchtungen
3 gruppenartig axial nebeneinander angeordnet. Diese lamellenartigen Gruppen von
Ausbuchtungen 3 sind durch die Zwischenstege 4 miteinander
verbunden.
Eine solche Textilhülse 1 a ergibt u. a. auch eine größere Auflage für einen Kreuzgarnwickel.
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Die Textilhülsen sind zweckmäßigerweise mit einer Vielzahl von Lochungen
7, gegebenenfalls sogar mit einer siebartigen Perforation versehen, damit bei einer
Naßbehandlung des Garnwickels dieser allseitig von der Flotte umspült werden kann.
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Neben der dargestellten zylindrischen Form der erfindungsgemäßen Textilhülsen
1, 1 a, 1 b können diese auch eine konische Form haben.
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Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung
dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander erfindungswesentlich sein.
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- Patentansprüche -