Schrumpf hülse aus thermoplastischem Kunststoff Die mit Hilfe von Spinndüsen hergestellten syn thetischen Fäden erfahren bei ihrer Herstellung eine Reckung, bei welcher ihre Moleküle in Längsrichtung orientiert werden. Vor der Weiterverarbeitung derar tiger Fäden zu Textilerzeugnissen ist es daher notwendig, die Längsorientierung ihrer Moleküle so weit zu be- seitigen, als dies für die Art der Textilerzeugnisse und deren Behandlung, wie z. B. Kochen und Bügeln, er forderlich ist.
Die Beseitigung der Längsorientierung der Mole küle der synthetischen Fäden wird durch Erwärmung derselben erreicht. Der betreffende Vorgang wird häufig nach dem Fachen und Zwirnen der Fäden zu Garn ausgeführt. Durch ihn erfolgt dann ein Schrumpfen der Einzelfäden sowie eine Fixierung der Fadendrehung.
Eine exakte Durchführung des Schrumpf- und Fi xiervorgangs ist von grosser Bedeutung. Ungleiche Schrumpfungen führen in den Textilerzeugnissen zu Massänderungen, Verzerrungen der Musterung und un ebenen Stellen. Ferner führt bei der Garnfärbung auf Spulen eine ungleiche Schrumpfung zu Fehlfärbungen und bei ungeschrumpftem Material zu einer Zerstörung der sonst mehrfach verwendbaren Färbehülsen. Schliess lich verursachen auch ungleich geschrumpfte Nähfäden beim Nähen mittels Nähmaschinen Zerrungen in den hergestellten Nähten, die eine Kräuselung der genähten Erzeugnisse bewirken.
Das Schrumpfen und Fixieren von Garnen, die aus synthetischen Fäden hergestellt sind, erfolgt nach Aufwickeln derselben auf sogenannte Schrumpfhülsen. Diese Schrumpfhülsen müssen die Eigenschaft besitzen, der durch den Schrumpfvorgang des Garns hervorge rufenen Zusammenziehung des Garnwickels nachgeben zu können.
Vielfach werden Schrumpfhülsen aus Pappe ver wendet, bei welchen ein Papprohr mit dünner Wand stärke durch eine Federhülse abgestützt wird und die äussere Mantelfläche des Papprohrs mit einer Metall folie versehen ist.
Die in Frage stehenden Schrumpf- hülsen weisen jedoch den Nachteil auf, dass ihre Papp- hülse bei dem Schrumpfvorgang zerknickt wird, was zur Folge hat, dass die inneren Garnlagen des Garn wickels den Knickstellen entsprechend verformt wer- den. Abgesehen davon ist bei diesen Schrumpfhülsen von Nachteil, dass die Knickung ihrer Papphülse zu einer Behinderung beim späteren Abspulen des Garns von diesen führt, wodurch vielfach ein störungsfreies Arbeiten mit ihnen unmöglich wird.
Weiterhin sind auch schon einfache zylindrische Schrumpfhülsen bekannt, welche aus Kunststoff beste hen. Mit diesen werden jedoch keine besseren Ergeb nisse als mit den bekannten Papphülsen erzielt. Bei dünnwandiger Ausführunt, der Kunststoffhülsen tritt bei diesen nämlich ebenfalls eine Einknickun2 auf. Werden sie dickwandig ausgebildet, so setzen sie@dagegen dem schrumpfenden Garn einen so hohen Widerstand ent gegen, dass ein spannungsloses Ausschrumpfen des Garns unmöglich ist.
Darüber hinaus gibt es bereits eine Schrumpfhülse aus thermoplastischem Kunststoff, bei welcher dL'r Hül senmantel über seinen Umfang gl:ichmässig \erteilte. in seiner Längsrichtung verlaufende Schlitze aufweist, die den Hülsenmantel in eine Anzahl von Mantel stücken unterteilen, bei welcher die Mantelstücke durch Verbindungsglieder verbunden sind und bei welcher die Verbindungsglieder Gelenkstellen bilden, die bei Wärmeeinwirkung sowie unter dem Druck der schrump fenden Fäden oder Garne eine Verschiebung der Man telstücke gegeneinander und in Richtung auf die Hül senachse zulassen.
Infolge ihres Herstellungsmaterials sowie ihrer Aus bildung gibt die in Frage stehende Schrumpfhülse dem von den schrumpfenden Fäden und Garnen ausgeübten Schrumpfdruck bei Wärmeeinwirkung teils elastisch und teils plastisch nach, ohne dass sich dabei ihr Wider stand wesentlich erhöht. Mit dieser Hülse ist daher auch ein nahezu vollständiges sowie spannungsloses Aus schrumpfen von Fäden und Garnen möglich. Die vorliegende Erfindung betrifft eine vorteilhafte Abwandlung der zuletzt beschriebenen Schrumpfhülse aus thermoplastischem Kunststoff.
Die reue Schrumpfhülse kennzeichnet sich dadurch, dass die Längsschlitze den Hülsenmantel in sich zwi schen seinen Endteilen erstreckende Mantelstücke unter teilen, dass die Mantelstücke mit den Endteilen lediglich durch verformbare schmale Stege verbunden sind, dass die Mantelstücke als schmale, in Radialrichtung etwa gleiche oder grössere Abmessung als in Umfangsrich tung aufweisende Leisten oder Rippen ausgebildet sind und dass die die Mantelstücke mit den Endteilen ver bindenden schmalen Stege an ihren äussern Enden eine starke Verkleinerung ihrer radialen Abmessung be- sitz: n.
Durch diese Ausbildung wird erreicht, dass bei der erfindungsgemässen Schrumpfhülse deren Mantelstücke bei Wärmeeinwirkung dem von den schrumpfenden Fäden und Garnen ausgeübten Schrumpfdruck in Rich tung der Hülsenlängsachse durch elastische und pla stische Verformung der Verbindungssteg: widerstands arm nachgeben. Infolge der Querschnittsbemessung der Mantelstücke und Verbindungsstege erfahren die Man telstücke selbst dabei praktisch keine Verformung. In folgedessen ergibt sich bei der neuen Hülse ein be sonders gutes und gleichmässiges Ausschrumpfen der zu schrumpfenden Fäden und Garne.
Ein weiterer Vor teil der neuen Schrumpfhülse besteht noch darin, dass ihre Innenfläche vollkommen rund sein kann, so dass in diesem Falle leicht auf einen Aufnahmedorn aufge steckt bzw. später wieder von diesem abgenommen werden kann.
Vorteilhaft ist die erfindungsgemässe Schrumpfhülse so gestaltet, dass ihre Mantelstücke einen etwa trapez- förmigen, nach aussen verjüngten Querschnitt aufweisen. Durch diese Querschnittsform wird in wirksamer Weise weiterhin einer unerwünschten Durchbiegung der Man telstücke entgegengewirkt.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der neuen Schrumpfhülse ist vorgesehen, dass der Quer schnitt der Mantelstücke an dun \'erbindunasstellen mit den Endteilen jeweils durch eine äussere kerbenartige Umfangsnut geschwächt ist. Aufgrund dessen ergeben sich die für den Schrumpfvorgang vorteilhaften ver jüngten Verbindun\ssteae.
Für die Fälle. in welchen eine erhöhte Steifigkeit der neuen Schrumpfhülse für den Spulprozess gewünscht wird, können weiterhin benachbarte Mantelstücke durch kurze, in den Schlitzen angeordnete Brücken mitein ander verbunden sein. Dabei ist es zweckmässig, wenn diese Brückenelemente nur einen Bruchteil der Wand starke der Mantelstücke aufweisen.
Bei dem Schrumpfvorgang erfahren diese Brücken elemente durch 1@'ärmeeinwirkuna und den von den schrumpfenden Fäden und Garnen ausg:übten Schrumpfdruck eine elastische und plastische Verfor mung, welche das erwünschte, widerstandsarme Nach geb:n der Mantelelemente nicht beeinträchtigt.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen der neuen Schrumpfhülse näher erläutert, und zwar zeigen: Fig. 1 eine Schrumpfhülse gemäss der Erfindung. teils in Seitenansicht und teils im Längsschnitt, in Nor- malstellunt, , Fig. 2 einen in verschiednen Ebnen befindlichen Querschnitt zu Fiu. 1, Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung der gleichen Schrumpfhülse in Schrumpfstellung,
Fig. 4 einen in verschiedenen Ebenen befindlichen Querschnitt zu Fig. 2, Fig. 5 eine andere Schrumpfhülse gemäss der Er findung, teils in Seitenansicht und teils im Längsschnitt, in Normalstellung, Fig. 6 einen in verschiedenen Ebenen befindlichen Querschnitt zu Fig. 5, Fig. 7 die Schrumpfhülse gemäss Fia. 5 in der dieser Figur entsprechender Darstellung in Schrumpf stellung und Fig. 8 einen in verschiednen Ebenen befindlichen Querschnitt zu Fig. 7.
Die in der Zeichnung dargestellten Schrumpfhülsen besitzen ringförmige Endteile 1 und 2 sowie einen sich aus Mantelstücken 3 zusammensetzenden Mantel. Die Mantelstücke 3 und die Endteile 1 und 2 bestehen aus einem Stück.
Die Mantelstücke 3 sind durch eine Vielzahl trapez- förmiger Schlitze 6 im Mantel der Hülse gebildet, die kurz vor den Endteilen 1, 2 enden. Die zwischen den Schlitzen 6 befindlichen Mantelstücke 3 besitzen somit ebenfalls einen im wesentlichen trapezförmigen, nach aussen verjüngten Querschnitt.
Wie insbesondere aus den Fig. 2, 4, 6 und 8 her vorgeht, sind die Mantelstücke 3 leisten- oder rippen- förmig ausgebildet, wobei ihre radiale Höhe H gleich oder grösser ist als ihre Basis B. An ihren Enden, d. h. an den Verbindungsstellen mit den Endteilen 1 bzw. 2, sind die Mantelstücke 3 durch eine kerbenartige Um fangsnut 5 unter Bildung von mit ihnen einstückig ver bundenen schmalen Stegen 4 stark verjüngt und damit geschwächt.
Sobald infolge Wärmeeinwirkung die auf die Hülsen aufgewickelten Fäden oder Garne zu schrumpfen be ginnen, findet eine nach innen gerichtete Verformung der Verbindungsstege 4 der Mantelstücke 3 statt, und diese geben infolgedessen dem Schrumpfdruck des zu schrumpfenden Gutes nach. Dabei nehmen die Hülsen die in den Fiu,. 3. 4 und 7, 8 dargestellte Schrumpf stellung ein.
In Fällen, in welchen eine höhere Steifiakeit der Hülsen vor der Durchführung des Schrumpfprozesses erwünscht ist, können diese gemäss den Fig. 5 bis 8 ausgebildet sein. Dabei sind die Mantelstücke 3 durch kurze, in den Schlitzen 6 angeordnete Brückenele mente 7 miteinander verbunden, deren Wandstärke le diglich einen Bruchteil der Höhe H der Mantelstücke 3 ausmacht. Diese Brückenelemente 7 bilden gewisser massen teilweise einen inneren Boden für die Schlitze 6 und besitzen eine Wandstärke, die etwa derjenigen der Verbindungsstege 4 an den Verbindungsstellen mit den Endteilen gleichkommt.
Durch die Brückenelemente 7 wird vor dem Schrumpfen eine Versteifung der Mantelstücke 3 be wirkt. Beim Schrumpfen erfolgt jedoch infolge der da mit verbundenen Wärmeeinwirkung sowie des dabei auftretenden Schrumpfdruckes eine derartie Verfor mung der Brückenelemente 7. dass durch' diese das gewünschte Nachgeben der Mantelstücke 3 nicht beein trächtigt wird.