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Vulkanisiermaschine zum ununterbrochenen Vulkanisieren von Kautschukriemen
o. dgl. Die Erfindung betrifft eine Vulkanisiermaschine zum ununterbrochenen Vulkanisieren
von Kautschukriemen o. dgl., die mit einer Heiztrommel nebst Spannband und mit einer
Abwickelvorrichtung versehen ist.
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Es sind zum fortschreitend zunehmenden Strecken von Kautschukriemen
dienende Vulkanisierpressen bekannt, die jedoch absatzweise arbeiten und bei denen
daher keine fortlaufende Vulkanisation stattfindet. Diese Maschinen sollen den Nachteil
haben, daß mit Hilfe der genannten Pressen kein Kautschukriemen hergestellt werden
kann, der eine gleichmäßige innere Spannung in allen seinen Teilen aufweist.
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Bei Vulkanisiermaschinen zum ununterbrochenen Vulkanisieren von Kautschukriemen
ist es bekannt, den Riemen zwischen Walzenpaaren zu strecken, die derartig angeordnet
sind, daß der Riemen zwischen den Walzen jedes Paares eingeklemmt wird. Hierdurch
ist der Nachteil bedingt, daß infolge der von den Walzen auf den Riemen ausgeübten
Klemmwirkung im Riemen Risse hervorgerufen werden können, welche den Handelswert
des Riemens beeinträchtigen.
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Die Erfindung besteht darin, daß zwischen der Abwickelvorrichtung
der Vulkanisiermaschine und der Vulkanisiertrommel mehrere Spannrollen derartig
angeordnet sind, daß zwischen diesen Spannrollen und dem zu vulkanisierenden Riemen
eine ausgedehnte Oberflächenberührung besteht, und daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Spannrollen von der Abwickelvorrichtung nach der Vulkanisiertrommel zunimmt.
Beim Erfindungsgegenstand wird der Kautschukgegenstand nicht durch Klemmwirkung,
sondern durch die von den Spannrollen ausgeübte Oberflächenreibung mitgenommen und
gespannt. Hierdurch ist der Vorteil erzielt, daß der Kautschukgegenstand gleichmäßig
gespannt wird, ohne daß er verformt wird, wie dies beim Einklemmen -des Gegenstandes
zwischen den bekannten, paarweise angeordneten Spannrollen bedingt sein kann.
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Auf der Zeichnung ist eine Vulkanisiermaschine gemäß der Erfindung
in seiner Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigen Fig. i eine Seitenansicht
der Maschine, wobei einige Teile weggebrochen dargestellt sind, Fig. 2 eine Endansicht
der Abwickelrolle mit einer mit dieser Rolle zusammenwirkenden Bremsvorrichtung.
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Die dargestellte Vulkanisiermaschine ist, wie bekannt, mit zwei drehbaren
Trommeln 1o und 12 versehen, über die ein endloses biegsames Band 14 aus Metall
läuft. Das Band 14 wird durch eine Vorrichtung gespannt, durch welche die Trommeln
1o und 12 auseinanderbewegt werden. Durch Rollen 22 wird das biegsame Band 14 mit
der erhitzten Vulkanisiertrommel 1o in Berührung gehalten.
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Der zu vulkanisierende Riemen oder ein anderer zu vulkanisierender
flächiger Gegenstand wird von der Abwickelrolle 15 nach der Klemmstelle 26 zwischen
der Oberfläche der drehbaren Trommel 1o und dem Metallband 14 gefördert und wird
während seines Laufs um den Umfang der erwähnten Trommel unter dem Druck des Bandes
1q. vulkanisiert. Nach dem Ablaufen der Trommel 1o wird der Riemen auf
eine
Rolle 28 aufgewickelt. Während der Bewegung des Riemens von der Abwickelrolle 15
nach der Stelle 26, an der er zwischen die Trommel io und den Riemen 14. gelangt,
wird durch die gemäß der Erfindung vorgesehene Spannvorrichtung in dem Riemen eine
Spannung hexvorgerufen, und es wird die erforderliche hohe Spannung im Riemen während
der Vulkanisierung aufrechterhalten. Gleichzeitig wird auf die Abwickelvorrichtung
nur eine verhältnismäßig geringe Spannung ausgeübt, so daß die gewöhnliche Arbeitsweise
dieser Vorrichtung nicht beeinträchtigt wird.
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Die erwähnte Spannvorrichtung wird durch eine Reihe von Spannrollen
16, 17, 18, 19 und eine Spannscheibe 2o gebildet. Die Trommel 21, auf welcher der
zu vulkanisierende Riemen o. dgl. aufgewickelt ist, hat eine vierkantige Höhlung,
in die eine vierkantige Welle 2.4 eingeführt wird. Diese Welle ist in Lagern 27
drehbar, und es ist am einen Ende dieser Welle eine Riemscheibe 28 angebracht, auf
der ein Spannriemen 30 angeordnet ist. Der Spannriemen 30 ist mit
einer Belastungsvorrichtung bekannter Art verbunden: Bei der dargestellten Ausführungsform
besteht die Belastungsvorrichtung aus einem Hebel 32 und einem Gewicht 3q.. Der
zu vulkanisierende Riemen läuft also, nachdem er die Abwickelrolle 15 verlassen
hat, um die Spannrollen 16, 17, 18 und ig nach der Klemmstelle 26 der Trommel io.
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Die Spannrollen 16 bis ig sind in der dargestellten Weise durch Zahnräder
miteinander verbunden, und jede dieser Spannrollen ist vorteilhaft mit einer geraubten
oder geriefelten Oberfläche versehen, um das Gleiten des Riemens auf den genannten
Rollen zu verringern. Die Spann- oder Bremsscheibe 2o ist in verringertem Verhältnis
mit einer der vorher erwähnten Spannrollen durch Zahnräder verbunden und sucht die
Drehung der ganzen Reihe der erwähnten Rolle zu hemmen. Der Grad, in welchem die
Spannscheibe 2o die Drehung der Spannrollen hemmt, hängt von dem Gewicht 5o ab,
das an einem über die Scheibe 2o geführten Spannriemen 52 befestigt ist. Dieses
Gewicht kann, wie üblich, entsprechend der Größe der Spannung, die in dem Riemen
während der Vulkanisierung erzeugt werden soll, geändert werden. Durch die Drehung
der Trommel io wird dem Riemen die Treibspannung T-i erteilt, die erforderlich ist,
um den Widerstand der Spannrollen 16 bis ig zu überwinden und die Abwickeltromme121
anzutreiben. Die vorgenannte Treibspannung T-i ist die vorherbestimmte Spannung,
unterwelcher der Riemen vulkanisiert werden soll.
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Durch den Spannriemen 30 wird die Abwickelrolle 15 genügend
gehemmt, um den Riemen unter einer Spannung T-5 zu halten und jedes Spiel in diesem
Riemen zu unterdrücken. Der zwischen den Spannrollen laufende Teil des Riemens wird
durch die Beziehung zwischen den &i feinanderfolgenden Spannrollen und durch
die fn°.tschreitende Vergrößerung der Oberflächen-, geschwindigkeiten bei den aufeinanderfolgenden
S'`prinirollen, wie im folgenden beschrieben ist, gespannt gehalten. Unter gewöhnlichen
Betriebsbedingungen, die bei der Herstellung von im Handel gebräuchlichen Kautschukriemen
zu beachten sind, genügt die Verwendung von drei oder vier Spannrollen, um die Treibspannung
T-i (Vulkanisierungsspannung) auf einen Spannungswert zu verringern, der praktisch
brauchbar ist.
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Gemäß der Erfindung werden auch die Oberflächengeschwindigkeiten der
verschiedenen Spannrollen 16, 17, 18, 19 dadurch geregelt, daß die Anzahl
der Zähne bei den Zahnrädern des zum Antrieb der Spannrollen dienenden Getriebes
geändert wird oder die Durchmesser der verschiedenen Spannrollen geändert werden.
Bei der dargestellten Ausführungsform werden die gewünschten Änderungen bezüglich
der Oberflächengeschwindigkeiten der verschiedenen Spannrollen dadurch bewirkt,
daß die Anzahl der Zähne der Zahnräder geändert wird. Die Oberflächengeschwindigkeiten
der aufeinanderfolgenden Spannrollen i6 bis ig nehmen fortschreitend zu, und die
Spannung im Riemen wird daher bei der Bewegung des Riemens über diese Rollen fortlaufend
gesteigert. Durch Aufnehinen der Dehnung im Riemen, die zwischen den verschiedenen
Spannrollen auftritt, wenn der Riemen um die genannten Rollen läuft, wird das Gleiten
des Riemens verringert. Ein etwa stattfindendes Gleiten kann dadurch weiter verringert
werden, daß eine möglichst große bogenförmige Bandage um jede Spannrolle herumgelegt
ist.
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Bei der Bewegung von der Rolle 16 nach der Rolle ig wird der Riemen
um einen vorher bestimmten Betrag gedehnt, der von dem gegenseitigen Verhältnis
der Rollen abhängt und das Ergebnis hat, daß der Riemen unter eine hohe Spannung
gesetzt wird. Es ist erwünscht, daß der Riemen nach der Vulkanisiertrommel unter
einer vorherbestimmten Spannung oder Dehnung gefördert wird und diese Spannung oder
Dehnung durch die Wirkung der Scheibe 2o und des Spannriemens 52 geregelt wird,
die dazu dienen, die Drehung des ganzen Getriebes 16 bis ig zu hemmen und infolgedessen
dem Riemen bei T-i eine weitere Spannung zii erteilen. Die Spannung T-i ist die
Spannung, die durch den Dehnungsvorgang gebildet wird, sobald der Riemen sich über
die Rollen 16: bis ig bewegt, zuzüglich der Spannung, die erforderlich ist, um die
Hemmung zu überwinden, die durch den Spannriemen 52 und das zugehörige Gewicht
50 hervorgerufen wird. Es ist daher ersichtlich, daß die Spannung T-i durch
Änderung des Gewichts 5o geändert werden kann.
Durch die Vulkanisiermaschine
gemäß der Erfindung wird ein vulkanisierter Kautschuk-. riernen hergestellt, bei
dem der in dem Riemen nach der Vulkanisierung zurückbleibende Betrag. an Dehnung
im wesentlichen gleichmäßig ist; weil der Gegentand unter gleichbleibender und gleichmäßiger
Spannung vulkanisiert ist. In manchen Fällen kann es erwünscht sein, den Riemen
zu vulkanisieren, während er sich in einem -Zustand befindet, in dem er um einen
gegebenen Prozentsatz seiner Länge gedehnt ist. In solchen Fällen kann das Zahnrädergetriebe
der Spannrollen 10, 17, 18 und ig durch ein (nicht dargestelltes) Zwischengetriebe
unmittelbar mit der drehbaren Trommel io der Vulkanisiermaschine verbunden sein,
und die Geschwindigkeit der Trommel kann im Verhältnis zu der Geschwindigkeit des
Zahnrädergetriebes der genannten Spannrollen so geregelt sein, daß der gewünschte
Prozentsatz- der Dehnung erzielt ist.