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Anlaßvorrichtung für Brennkraftmaschinen Die Erfindung betrifft eine
Anlaßvorrichtung für Brennkraftmaschinen von Kraftfahrzeugen, bei der das Anlassen
durch Schließen eines Handschalters und bei Stehenbleiben der Maschine ein selbsttätiges
Wiederanlasser. erfolgt. Es ist wünschenswert, ein Inbetriebsetzen des Anlassers
zu verhindern, solange ein Gang des Getriebes eingeschaltet ist, da sonst das Fahrzeug
durch den Anlasser in Bewegung gesetzt wird. Aus diesem Grunde hat man auch schon
bei gewöhnlichen, also nicht selbsttätigen Anlaßvorrichtungen, den Anlaßschalter
mit dem Getriebehebel derart in Verbindung gebracht,, daß das Einschalten des Anlassers
nur möglich ist, wenn, der Getriebeschalthebel in Leerlaufstelsung steht. Diese
Lösung bringt allerdings den l,Tachteil mit sich, daß der Getriebeschalthebel immer
in die Leerlaufstellung gebracht werden muß, wenn der Motor angelassen werden soll.
Wird eine derartige Sicherung bei selbsttätigen Anlaßvorrichtungen angewendet, so
wird dadurch die Selbsttätigkeit gewissermaßen aufgehoben; denn es ist immer nötig,
daß der Führer des Kraftfahrzeuges erst den Getriebeschalthebel in die Leerlaufstellung
bringt. Das ist in vielen Fällen, unangenehm, z. B. dann, wenn im Straßenverkehr
beim Anhalten vor einer Kreuzung der Motor stehentleibt. Bei der selbsttätigen Anlaßvorrichtung
wird in diesem Falle der Motor sofort wieder ohne Zutun des Fahrers- angeworfen.
Ist aber die obenerwähnte Sicherung vorgesehen, dann. muß der Fahrer erst den Getriebeschalthebel
in die Leerlaufstellung bringen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Sicherung durch
den Getriebeschalthebel der selbsttätigen Anlaßvorrichtung anzupassen. Wenn der
Fahrer nach längerem Parken des Fahrzeuges die Maschine anläßt, so soll in diesem
Falle die Getriebesicherung- arbeiten, d. h. das Anlassen soll nur stattfinden können,
wenn der Getriebeschalthebel seine Leerlaufstellungeinnimmt. Es soll aber andererseits
in Fällen, wo das Fahrzeug nur kurz, also etlva vor einer Straßenkreuzung, zum Stehen
kommt, die Selbsttätigkeit der Anlaßvorrichtung ohne Rücksicht auf die erwähnte
Sicherung beibehalten werden.
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Demgemäß wird nach der Erfindung der bekannte, von der Getriebestellung
abhängige Sicherheitsschalter vorgesehen, der in der üb-
lichen Weise ein
Anlassen verhütet, wenn sich der Getriebehebel in einer Gangstellung befindet. Dabei
wird aber der Sicherheitsschalter nach erstmaligem Anlassen der Maschine durch einen
vom Lauf der Maschine abhängigen Verzögerungsschalter beim Laufen
und
für eine bestimmte Zeit nach dem Stehenbleiben der Maschine oder nach Belieben des
Fahrers bis zum öffnen des Handschalters durch den von diesem abhängigen Magnetschalter
überbrückt.
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Die praktische Durchführung der Erfindung ist auf der Zeichnung veranschaulicht,
in welcher Abb. i eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung mit den Teilen in
ihren normalen Stellungen oder Ruhestellungen in halbschematischer Darstellung,
und Abb.2 eine zweite Ausführungsform der Erfindung in einer ähnlichen Ansicht zeigt.
Die Abb. i der Zeichnung zeigt eine elektrische Anlaßvorrichtung für einen nichtdargestellten
Verbrennungsmotor. Zu dieser Anla.ßvorrichtung gehört eine bei 2 ,geerdete Batterie
i, die durch eine Leitung 3 mit einem allgemein mit .1 bezeichneten Anlasser verbunden
ist. Der selbsttätige Anlasser 4 wird durch einen Magnetanlaßschalter 5 gesteuert,
der beim Einschalten desselben die Batterieleitung-3 mit eitler Leitung 6 verbindet,
die selbst mit einem zur Vervollständigung des Anlaßstromkreises bei 7 geerdeten
Anlaßmotor S.ll verbunden ist.
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Der Anlaßschalter 5 ist so angeordnet, daß er durch eine lblagnetspule
8 geschlossenw erden kann, die von der Batterie i aus durch einen Steuerstromkreis
erregt wird. In diesem Steuerstromkreis ist ein durch den Führer zu # betätigender
Steuerschalter 9, welcher der. Zündungsschalter für den Verbrennungsmotor sein kann,
eingeschaltet. Genannter Stromkreis umfaßt ferner die Leitungen 11, 12, 13 und 14,
die Kontakte 15 und den federnden. Streifen 16, der zur Vervollständigung des Stromkreises
bei 17 geerdet ist.
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Erfindungsgemäß sind Mittel vorgesehen, um genannten Steuerstromkreis
selbsttätig zu öffnen, wenn am Wechselgetriebe ein bestimmter Gang eingeschaltet
ist und der Motor stillsteht. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel dient hierzu
ein allgemein, mit 18 bezeichneter Schalter, der im Steuerstromkreis mit dem Schalter.9
in Reihe geschaltet ist. Dieser Schalter 18 ist mit dem Wechselgetriebe derart verbunden,
daß die Betätigung des Schalthebels zum Einschalten eines bestimmten Ganges das
Ausschalten des Schalters i S bewirkt. Zu dieser Verbindung dient hier ein gabelförmiges
Stück i9, dessen Schenkel 21 und 22 so angeordnet sind, daß sie an den in der üblichen
Weise im Wechselgetriebegehä.use, von dem ein Teil mit 25 bezeichnet ist, verschiebbar
angeordneten Schubstangen 23 und 24 anliegen. Das Stück i 9 wird durch eine Feder
26 mit den Schubstangen 23 und 24 in Berührung gehalten, und ein bei 27 drehbar
gelagerter Hebel 30 ist in der bei 29 bzw. 31 gezeigten Weise mit dem Stück
i 9 bzw. mit einem Schalterbet,itigu gsarm 28 drehbar und verschiebbar verbunden.
Der Arm 28 trägt einen isolierenden: Schal.ttei132, der die Schalterkontakte 33
und 34 überbrücken kann und für gewöhnlich durch eine Feder 35 in der L'berbrückungsstellu:ng
festgehalten wird. Es ist zu bemerken, daß das Stück i 9 und dessen Verbindung mit
dem Hebel3o so altgeordnet sind, daß ein Verschieben der einen oder der anderen
der beiden Stangen 23 und 24 in der einen oder in der anderen - Richtung den Hebel
3o durch Vermittlung des Stückes i 9 verschwenkt, wodurch der Schaltteil
32 außer Berührung mit dem einen oder dem anderen der beiden Kontakte 33
bzw. 3q. gebracht und der Steuerstromkreis auf diese Weise unterbrochen wird.
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Es sind ferner erfindungsgemäß Mittel vorgesehen, um den Steuerstromkreis
während des Ganges des Motors ohne Rücksicht auf die Stellung des Wechselgetriebes
geschlossen zu halten, damit der Motor während des Betriebes des Fahrzeuges selbsttätig
wieder angelassen wird. Zu diesem Zweck ist ein allgemein mit 36 bezeichneter Schalter
im I`ebenschluß zu dem durch das Wechselgetriebe betätigten Schalter 18 geschaltet,
und es- sind Mittel vorgesehen, um diesen Schalter infolge der Selbsterregung des-
Motors einzuschalten. Hier besteht der Schalter 36 aus einem ortsfesten Kontakt
37, cler durch eine Leitung 38 mit der Leitung i i .des Steuerstromkreises verbunden
ist, und einem beweglichen Kontakt 39, der auf einem drehbar gelagerten Hebel 41
sitzt und für gewöhnlich durch ein geeignetes Mittel, wie z. B. eine Feder 42, außer
Berührung mit dem Kontakt 37 .gehalten wird. Der Kontakt 39 ist so angeordnet, daß
er mit dem Kontakt 37 durch ein Betätigungsglied 43 gebracht wird, das auf einer
Gleitstange 44 in einer solchen Stellung sitzt, daß es mit einem am Ende des Schalterteiles
41 angeordneten Vorsprung 45 in Berührung kommt.
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Die Stange 44 wird beim Selbstanspringen des Motors in der Weise betätigt,
daß sie den Schalter 36 einschaltet. Hier erfolgt diese Betätigung durch den im
Saugroh_l des Motors erzeugten Unterdruck und mittels einer Vorrichtung, zu welcher
ein Kolben 46 gehört, der am Ende der genannten Stange 44 in einem Zylinder 47 angeordnet
ist, der, wie dargestellt, mit dem Saugsammelrohr des Motors in Verbindung steht.
Diese Teile sind so angeordnet, daß der Kolben 46 durch den in genanntem Saugsammelrohr
herrschenden Unterdruck nach unten bewegt wird und hierdurch den genannten Schalter
mittels des Teiles 43 einschaltet. Für gewöhnlich wird der Kolben 46 durch ein geeignetes-
Mittel,
wie z. B. eine Feder 48, in seiner oberen Stellung ;gehalten.
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Das obere Ende. des Zylinders 47 ist durch eine Deckplatte 49 geschlossen,
die in ihrer Mitte mit einem Führungslager 51 für die Stange 44 versehen ist und
ferner eine einstellbare Luftöffnung 52 besitzt, die zum Einstellen der Bewegungsgeschwindigkeit
des Kolbens 46 im Zylinder 47 dient. Diese Luftöffnung wird zweckmäßig so hingestellt,
daß der Schalter 36 nach dem Verschwinden des Unterdruckes im Saugsammelrobr noch
während einer vorhestimmten Zeit geschlossen bleibt, damit für den Fall, daß der
Motor stillsteht und selbst dann, wenn ein bestimmter Gang für das Fahrzeug eingeschaltet
ist, für die selbsttätige Betätigung der Anlaßvorrichtung genügend Zeit zur Verfügung
steht.
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Die Arbeitsweise der oben beschriebenen Vorrichtung ist folgende:
Angenommen, die Teile befinden sich in den. gezeigten Stellungen. Beim Einschalten
des Zündungsschalters und wenn das Wechselgetriebe auf Leerlauf steht, wird der
Steuerstromkreis geschlossen, wobei die Anlaßvorrichtung in der üblichen Weise selbsttätig
in Wirkung tritt. Sollte das Wechselgetriebe jedoch auf einem bestimmten Gang geschaltet
sein, so daß die eine oder die ,aridere der Stangen 23 und- 24 in der Längsrichtung
verschoben wurde, so ist der Schalter 18 ausgeschaltet, und da der Schalter 36 ebenfalls
offen ist, so bleibt das Einschalten des Handschalters 9 ohne Wirkung ,auf die Anlaßvorrichtung.
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Beim Selbstanspringen des Motors wird im Saugsammelrohr ein Unterdruck
erzeugt, der den Kolben 46 in der Weise betätigt, daß der Schalter 36 eingeschaltet
und somit der unter dem Einfluß des Wecheslgetriebes stehende ' Steuerschalter 18
überbrückt wird. Hierauf wird der Steuerstromkreis, solange. der Motor läuft, durch
eine Schaltung des Wechselgetriebes nicht unterbrochen. Wenn also der Motor nachträglich
stillstehen sollte, so würde er selbsttätig wieder angelassen werden.
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Wie oben erwähnt, ist die einstellbare Luftöffnung 52 so eingestellt,
daß ,genlügend Zeit zur Verfügung steht, damit dieses selbsttätige Wiederanlassen
erfolgen kann, bevor der - Schalter 36 ausgeschaltet wird. Wenn der Steuerschalter
9 jedoch zum Stillsetzen des Motors ausgeschaltet wird, so wird der Schalter 36
durch die Feder 48 ebenfalls ausgeschaltet, sobald die erwähnte Zeit verstrichen
ist, so daß die Anlaßvorrichtung, solange das Wechselgetriebe auf einem bestimmten
Gang steht, durch ein nachträgliches Wiedereinschalten des Steuerschalters 9 nicht
mehr in Tätigkeit gesetzt werden kann. Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 sind
die Teile der elektrischen Anlaßvorrichtung und der selbsttätigen Steuervorrichtung
dieselben wie in der Abb. i und tragen ähnliche Bezugsnummern. Bei dieser Ausführungsform
ist jedoch ein mit dem Wecheslgetriebe verbundener Steuerschalter 53 vorgesehen,
der in etwas anderer Weise wie der Schalter 18 in der Abb. i betätigt wird. Hier
besteht der Sehalter 53 aus zwei Kontakten 54 und 55 und :einem Teil 56, durch welchen
.die Kontakte überbrückt werden können und der auf einer Stange 57 sitzt, die durch
den. Schalthebel 58 mittels eines Universalgelenkes 59 unmittelbar betätigt wird.
Es ist leicht ersichtlich,-daß eine Bewegung des Schalthebels 58 aus seiner hier
gezeigten Leerlaufstellung\ in de ,eine, oder der anderen Richtung eine solche Bewegung
des Überbrückungsteiles 56 zur Folge hat, daß die Kontakte 54 und 55 nicht mehr
überbrückt sind und daß der Steuerstromkreis infol:gedes,en unterbrochen wird.
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Bei dieser Ausführungsform der Erfindung sind Mittel. vorgesehen,
die vom- Steuerstromkreis aus betätigt' wenden, um, genannten Stromkreis nach einem
erstmaligen. Schließen desselben geschlossen zu halten, solange der Handschalter
9 eingeschaltet bleibt. Wie hier dargestellt, dient hierzu ein Schalter 61 mit einem
b:eweZlichen Kontakt 62, der durch eine Leitung 63 mit der Leitung 13 des - Steuerstromkreises
verbunden ist und auf einem beweglichen Sch,altertei164 in einer s.okhen Stellung
sitzt, daß er mit einem ortsfesten Kontakt 65 in Berührung kommen: kann, der durch
:eine Leitung 66 mit der Leitung i i des Steuerstromkreises in Verbindung steht.
Der Schalterteil 64 ist bei 67 drehbar gelagert und wird für gewöhnlich in der gezeigten
Weise mit Kontakt 62 durch ein geeignetes Mittel wie eine Feder 68 außer Berührung
mit dem Kontakt 65 gehalten. Zum Schließen dieser Kontakte ist eine durch den Steuerstromkreis
erregte Vorrichtung, und zwar hier ein Elektromagnet 69 vorgesehen, der durch eine
Leitung 71 mit der Leitung 38 des Steuerstromkreises verbunden und bei 72 geerdet
ist, so daß der Magnet 69 beim Schließen des Steuerstromkreises erregt wird und
die Kontakte 62, 65 schließt, welche so lange geschlossen bleiben, als der Bandschalter
9 selbst .eingeschaltet bleibst.
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Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung ist folgende: Beim Schließen des
Steuerschalters 9 und wenn der Schalthebel 58, wie dargestellt, auf Leerlauf steht,
wird die selbsttätige Anlaßvorrichtung betätigt und der Motor angelassen. Wenn der
Schalthebel 58 sich jedoch nicht in der Leerlaufstellun,g befindet, so ist der Schalter
53 geöffnet, und da der
Schalter 61 für gewöhnlich durch die Feder
68 offengehalten wird, so wird der Steuerstromkreis durch das Einschalten des Steuerschalters
9 unter diesen Umständen, nicht geschlossen. Durch Einstellen des Schalthebels 58
auf Leerlauf wird jedoch der Schalter 53 geschlossen, wodurch auch der Steuerstromkreis
geschlossen und die Anlaßvorrichtung betätigt wird. Gleichzeitig wird die Magnetspule
69 erregt, wodurch sie den Schalter 6x schließt und somit den durch den Schalt-Nebel
betätigten Schalter 53 überbrückt. Durch eine nachträgliche Betätigung des Schalthebels
wird also der Steuerstromkreis nichtgeöffnet. Letzterer bleibt vielmehr so lange
geschlossen, als der Steuerschalter 9 selbst eingeschaltet bleibt.
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Sollte der Motor unter diesen Umstünden stillstehen, so findet das
Wiederanlassen in der üblichen Weise selbst dann noch statt, wenn ein bestimmter
Gang eingeschaltet ist. Durch Ausschalten des Steuerschalters 9 jedoch wird die
Spule 69 aberregt, so daß der Schalter 61 durch die Feder 68 ausgeschaltet wird
und ein Wiedereinschalten des Steuerschalters 9 die Anlaßvorrichtung nur dann betätigt,
wenn der Schalthebel auf Leerlauf steht, so daß der Schalter 53 geschlossen ist.