DE668965C

DE668965C - Vorrichtung zur Waermebehandlung von Stoffen, z.B. zur Niedertemperaturverkokung von Kohle

Info

Publication number: DE668965C
Application number: DEL90040D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1935-03-28
Filing date: 1936-03-25
Publication date: 1938-12-14

Description

Vorrichtung zur Wärmebehandlung von Stoffen, z. B. zur Niedertemperaturverkokung von Kohle Die Erfindung betrifft Drehöfen, Brenn-oder Trockenöfen u. dgl. zur Wärmebehandlung von Stoffen, z. B. zur Niedert.emp.eraturverkokung von Kohle, ixe einer um ihre Achse drehbaren waagerechten oder im wesentlichen waagerechten, zylindrischen Retorte mit einer eine Anzahl von z. B. ellipsensegmentförmige Schaufeln tragenden Mittelwelle, die sämtlich auf einer Seite der Welle in :einem Winkel zu dieser gleichsinnig angeordnet sind und mit Arbeitsspiel in .die Retorte passen, und besteht im wesentlichen .darin, daß die Mittelwelle, unabhängig von der Retorte, drehbar ist, so daß nach Bedarf die Schaufeln zwecks Bewegung der zu behandelnden Stoffe durch die Retorte nach unten gestellt oder über die Stoffe hochgehoben und in dieser Lage gehalten werden. Weiterlein besteht die Erfindung in einer besonderen Ausführungsform der Schaufeln an der Retorte gegenüber den Schaufeln an der Mittelwelle.
An sich sind bereits drehbare waagerechte, zylindrische Retorten sowie Mittelwellen mit ellipsenförmigen mit Bezug zur Welle in einem Winkel angeordneten, in die Retorte passenden Schaufeln bekannt. Bei den bekannten Ausführungsformen von Retorten ist jedoch .die Mittelwelle mit ihren Schaufeln nicht, unabhängig von der Retorte, drehbar, um nach Bedarf die Schaufeln zwecks Bewegung der zu behandelnden Stoffe durch die Retorten nach unten zu stellen oder über die Stoffe hochzuheben.
In der in der Zeichnung beispielsweise dargestellten Ausführungsform der Erfindung zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch die gesamte Vorrichtung, Fig. 2 'einen Querschnitt in vergrößertem Maßstab nach Linie 2-2 der Fi:g. i, Fig. 3 eine geänderte Ausführungsform der Schaufeln in dem bei Fig.2 vorhandenen Maßverhältnis..
In den Fig. i und 2 ist i i eine zylindrische Retorte, die durch Lagerringe 12 und 13 gestützt wird, welche ;auf Lagerrollen 14 und i y aufruhen. Die Retorte ist innerhalb eines Backsteingehäuses 16 untergebracht, das mit einer Bekleidung 17 versehen ist. Die Retorte wird durch Gasbrenner i 8 erwärmt. Die verbrannten Gase werden durch den Kanal i 9 abgeleitet. Die Retorte wird mittels Antriebsräder 20 und 21 gedreht, :die durch eine Welle 22 mit der Hauptantriebswelle verbunden sind.
Die Retorte ist am einen Ende mit einer feststehenden Endplatte 23 versehen, die durch eine Büchse 24 mit einem Zuführungstrichter 25 verbünden ist, der durch einen Deckel 26 geschlossen ist. Der zu behandelnde Stoff wird von dem Zuführungstrichter 25 der Retorte mittels einer Schnecke 27 zugeführt, die auf einer Hohlwelle 28 he- - festigt ist, welche von einem Antriebsrad 2g gedreht wird.
Durch die Hohlwelle 28 geht eine Welle 3o hindurch, die sich a uf der gesamten Länge der Retorte erstreckt und mit einem Antriebsrad 3 i versehen ist. Auf der Welle ist eine Anzahl halb elliptischer Schaufeln oder Flügel befestigt, von ,denen einige bei 32 gezeigt sind. Diese Schaufeln stehen in einem Winkel zur Welle 30 und sind so angeordnet, daß alle Schaufeln sich in der oberen Hälfte der Retorte beisammen befinden. Das Entnahmeende':des Ofens endet in; einer Kammer 33, die mit .einem Rohr 34 zur Fortleitung der fIüchtig.en Des,tillationserzeugnisse und mit einem Trichter 35 versehen ist, der ein Ventil 36 zur Entfernung der festen Bestandteile hat.
Fig.3 zeigt eine geänderte Ausführungsform der Schaufel oder des Flügels 32, der die Form eines kleinen Ellipsensebgmentes hat.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist die zylindrische Retorte i i etwas über 3 m lang und hat einen Innendurchmesser von :ungefähr 6o cm und ist aus geschweißten Stahlplatten von 4 bis 5 mm Stärke hergestellt. Die Welle 3o ist in der Achse der Retorte angeordnet, und :die Schaufeln oder Flügel 32 sind von einer derartigen Größe, daß sie dicht bei der Innenoberfläche der Retorte liegen, ohne diese jedoch zu berühren. Die Schaufeln sind ungeführ 18 cm voneinander entfernt und sind zur Welle 30 in einem solchen Winkel geneigt, daß der Weg der einen Schaufel. längs der Innenfläche der Retorte etwas die Wege der benachbarten Schaufeln übergreift. Die Schaufeln werden normalerweise in der oberen Hälfte der Retorte gehalten, jedoch können sie über die untere Hälfte der Retorte periodisch geschwenkt werden, um ixgendwelche zu großen Klumpen verbackenen Stoffe zu brechen und um den Inhalt der Retorte zum Auslaßende zu bewegen. Die Welle 30 kann von Zeit zu Zeit entsprechend der Entfernung, um die die Beschickung der Retorte vorwärts bewegt werden soll, einmal oder mehrmals. gedreht werden. Danach werden die Schaufeln 32 wieder in ihre Stellung im oberen Teil der Retorte zurückgedreht.
Gemäß ,einer Anwendung des Verfahrens wird die Kohle in 6 mm Maschengröße gebrochen und mit i5o;o fein gebrochenem Koks (Kokslösche) gemischt. Die Retorte dreht sich im wesentlichen mit gleichbleibender Geschwindigkeit von 4 bis 5 Umdrehungen pro Minute, und die Schaufeln werden etwa alle 5 Minuten einmal gedreht.

Claims

PATLNTANSPRÜCIIE: i. Vorrichtung zur Wärmebehandlung von Stoffen, z. B. zur Niedertemperaturverkokung von Kohle, in einer um ihre Achse drehbaren waagerechten, zylindrischen Retorte mit einer eine Anzahl von z. B. ellipsensegmeutförmige Schaufeln tragenden Mittehvelle, die sämtlich auf einer Seite der Welle in einem Winkel zu dieser gleichsinnig angeordnet sind und mit Arbeitsspiel in die Retorte passen, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelwelle, unabhängig von der Retorte, drehbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln auf .der Welle so angeordnet sind, daß der Weg einer Schaufel an der inneren Fläche der Retorte den Weg benachbarter Schaufeln übergreift.