DE562495C - Geneigter Rohrbuendeldrehofen zum Schwelen kohlenstoffhaltiger Materialien - Google Patents

Geneigter Rohrbuendeldrehofen zum Schwelen kohlenstoffhaltiger Materialien

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DE562495C
DE562495C DEI35872D DEI0035872D DE562495C DE 562495 C DE562495 C DE 562495C DE I35872 D DEI35872 D DE I35872D DE I0035872 D DEI0035872 D DE I0035872D DE 562495 C DE562495 C DE 562495C
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DE
Germany
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smoldering
tube bundle
rotary kiln
carbonaceous materials
inclined tube
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Expired
Application number
DEI35872D
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English (en)
Inventor
Dr Eduard Linckh
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B1/00Retorts
    • C10B1/10Rotary retorts

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Muffle Furnaces And Rotary Kilns (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Geneigter Rohrbündeldrehofen zum Schwelen kohlenstoffhaltiger Materialien Es ist bekannt, zum Schwelen kohlenstofflialtiger 'Xlaterialien Drehrohröfen zu verwenden. Die in solchen Ofen durchsetzbare Menge Schwelgut ist indessen gering im Verhältnis zu dem Rohrvolumen. Da der Durchsatz bei gegebener Temperatur u. a. von der Größe der Heizfläche abhängt, so ist schon der Vorschlag gemacht worden, den Drehrohrofen zu unterteilen, indem z. B. statt eines Rohres von 2 m -0- ein Rohrbündel aus sechs Rohren von j e 1/. m .s' empfohlen wurde, wodurch man 5o °j, Heizfläche gewinnen würde. Aber auch dieser Rohrbündelofen hat noch einen kleinen Durchsatz; will inan größere Durchsätze erzielen, so müßten sehr lange, etwa -o bis 5o in lange Rohre gewählt werden, was jedoch, insbesondere wenn voti außen geheizt werden soll, große technische Schwierigkeiten bietet. Bei Anwendung kürzerer Ofen darf immer nur eine beschränkte Menge Schwelgut in die einzeliien Rohre gebracht werden, damit das Schwelgut völlig ausgeschwelt den Ofen verläßt: hierzu sind komplizierte Aufgabevorrichtungen für das Schwelgut, z. B. eine Art Hickethierapparat o. dgl., erforderlich.
  • Es wurde nun gefunden, daß man auch in verhältnismäßig kurzen Rohrbündelöfen ohne besondere Aufgabevorrichtungen leicht einen befriedigenden Durchsatz erzielen kann, wenn man das geneigte Rohrbündel an der Seite, auf der das Schwelgut eingetragen werden soll, sich in einem mit dem Schwelgut gefüllten feststehenden Bunker drehen läßt. Diese Art der Schwelgutzuführung gestattet nämlich, den Durchmesser der einzelnen Rohre so eng und ihre Zahl so groß zu wählen, daß unter entsprechender Neigung des Ofens selbst bei geringer Längenausdehnung und hoher Umdrehungszahl des Ofens ein weitgehendes Ausschwelen und gleichzeitig ein großer Durchsatz des Schwelgutes erreicht wird. Es können z. B. Rohrbündelöfen von 3,5 m .E", die aus .40o Rohren von 80 mm -(D' und etwa i m Länge oder aus i2oo bis i5oo Röhren von 5o mm -0' und 5 m Länge bestehen, benutzt werden. Derartige Rohrbündelöfen sind z. B. sehr gut geeignet zum Schwelen getrockneter Braunkohle, wie sie durch Trocknen von mulmiger mitteldeutscher Braunkohle erhalten wird.
  • Es ist zwar ein Röhrentrockner bekannt, bei dem das Gut aus einem Einfalltrichter in einen den ganzen Rohrboden bedeckenden, feststehenden Füllkasten fällt, aber hierbei ist eine besondere Beschickungsvorrichtung erforderlich, um ein Verschmieren der Rohröffnungen und eine ungleichmäßige Zuführung des zu behandelnden Gutes zu vermeiden. Eine solche Beschickungsvorrichtung wird durch die vorliegende Erfindung erübrigt. Bei Verwendung entsprechend vorgetrockneter Braunkohle, z. B. solcher mit 15 bis 25 % Wasser, wie sie bei der Schweluni vorteilhaft zur Anwendung gelangt, treten beim Betriebe der vorliegenden Vorrichtung die erwähnten Schwierigkeiten nicht auf. Die vorgetrocknete Kohle backt nicht nur nicht zusammen, sondern sie wird auch ohne Schwierigkeiten, im Gegensatz zu der früheren Arbeitsweise, jedem einzelnen Rohr des Rohrbündels in der Zeiteinheit genau in der gleichen Menge zugeführt, gleichgültig, wie weit das einzelne Schwelrohr vom Drehpunkt des Rohrbündels entfernt ist. Dies ist praktisch von besonderer Bedeutung, denn das gleichmäßige Durchwandern des Schwelgutes durch die Rohre gestattet an jedem einzelnen Ouerschnitt des Rohrbündels gleiche Wärmezufuhr pro Flächeneinheit,- da durch die dort vorhandene Kohle eine gleichmäßige Wärmeabnahme erfolgt.
  • Das Arbeiten mit solchen Rohrbündelöfen ist ferner mit dem erheblichen Vorteil verbunden, daß die besonders bei Braunkohle sonst sehr lästige Staubplage gemildert wird. Da das Schwelgut in den engen Rohren keine große Fallbewegung ausführt und daher der Abrieb der Schwelgutteilchen geringer ist als in den üblichen Drehrohröfen, so tritt nur wenig Staub auf, selbst bei Verwendung sehr feinkörnigen Schwelgutes. Beim Schwelen in einem Rohrbündelofen gemäß der vorliegenden Erfindung sind die einzelnen Rohre an der Eintragseite auf eine kurze Strecke vollständig mit Schwelgut angefüllt, das zufolge der Drehung und der Neigung des Rohrbündels zum Ausfallende hin langsam weiterbefördert wird. Mit kalter Kohle lassen sich die Rohre leicht bis zu do % und mehr ihres Volumens füllen. Beim Schwelen gibt die Kohle während des Transportes zum Ausfallende hin Wasser, Teer und Gase ab, so daß der Füllungsgrad des einzelnen Rohres beim Schwelen stark sinkt. Erforderlichenfalls kann man zwecks weiterer Verstärkung der Förderung des Schwelgutes die Rohre an der Eintragseite mit Förderspiralen, Schaufeln o. dgl. versehen.
  • Der Durchsatz ist bei den gemäß der vorliegenden Erfindung gestalteten Ofen bei gegebener Neigung proportional der Umdrehungszahl; diese kann so hoch gewählt werden, wie es die Festigkeit des Ofens oder die Zentrifugalkraft, die unter Umständen an der Peripherie des Rohrbündels der Förderung des Schwelgutes in den Rohren entgegenwirken kann, zuläßt.
  • Das Rohrbündel ist zweckmäßig in einer gemauerten Kammer oder in einem gegen Wärmeübertagung von innen nach außen isolierten Mantel angeordnet. Die Heizung erfolgt vorteilhaft mit Gasen oder Dämpfen; dem frischen Heizgas kann man vor seinem Eintritt in die Kammer Abgabe zumischen, um so die Temperatur in der Kammer zu regeln. Die Heizgase können im Gegenstrom oder Gleichstrom mit dem Schwelgut geführt werden.
  • Beispiel Durch das Folgende und die beiliegende Zeichnung, die einen senkrechten Schnitt durch einen Rohrbündeldrehofen nach der Erfindung darstellt, wird die Erfindung weiter erläutert.
  • Etwa 55o bis 6oo ° heiße Heizgase treten durch das Rohr J in die Heizkammer H ein, die sie durch das Rohr K mit einer Temperatur von d.00° verlassen. Das Rohrbündel besteht aus 6o Rohren R, die einen lichten Durchmesser von 8o mm und eine Länge von 5,8 m aufweisen und die mit den Enden in die mit Löchern versehenen Walzen a und a1 eingepaßt sind. Das Rohrbündel ist mittels der der Laufringe C und Cl auf den Rollen D und D1 gelagert; es dreht sich in der mittels der Stopfbüchsen s und s, gasdicht gemachten Heizkammer H i21/2mal in der :Minute, wobei die erforderliche Drehung der Rollen D und D1 durch einen Antrieb bewirkt wird, der in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Der die Grude aufnehmende Bunker E, der mittels der Stopfbüchse s, abgedichtet ist, ist am unteren Ende des etwa um i i ° geneigten Rohrbündels angebracht. Die festen Produkte verlassen den Bunker E durch das Rohr G, während die-gasförmigen Produkte durch das Rohr F der Teerkondensation zugeleitet werden. Das obere Ende des Rohrbündels ragt in den mittels der Stopfbüchse s1 abgedichteten Bunker B, aus dem das zu schwelende Gut in die Schwelrohre gleitet.
  • Der Bunker B . wird mit getrockneter mitteldeutscher Braunkohle von etwa io bis 15 °%o Wassergehalt und einer Korngröße von bis zu io mm (30 °1o der Braunkohlenkörner haben einen Durchmesser von weniger als i mm) gefüllt, so daß der Kopf des Rohrbündels vollständig mit Kohle bedeckt ist. Zufolge der Drehung des Rohrbündels wird die in die Rohrenden hineinrutschende Kohle in den Schwelrohren weitergefördert; durch jedes Schwelrohr geht die gleiche Menge Kohle hindurch, und zwar i t täglich, so daß durch das Rohrbündel täglich 6o t durchgesetzt werden. Auf ihrem Wege durch die Rohre verliert die Kohle zuerst ihr Wasser, dann das Bitumen, das Teer und Schwelgas liefert. Die Kohle verläßt die Rohre am unteren Ende völlig ausgeschwelt als Grude, die durch G abgezogen wird, während der Teer gasförmig zusammen mit dem Wasserdampf und den Schwelgasen durch F dem Teerabscheider zugeleitet wird. Die Temperatur der die Rohre verlassenden Grude beträgt etwa .[6o bis 47o°. Die Ausbeute an Teer beträgt So bis 9o °jo der im Schwelapparat nach F. F i s c h e r (vgl. z. B. H o 1 d e, Kohlenwasserstofföle und Fette. 6. Auflage, S. 3$z) erhältlichen Teermenge. Der "Leer ist nicht überhitzt; er hat einen Stockpunkt von 52° und enthält nur 3 % Staub.
  • Die Schwelrohre können aus Eisen oder Stahl hergestellt sein, sie können auch mit Aluminium oder anderen Materialien ausgekleidet sein. Will man bei höheren Temperaturen schwelen, z. B. bei 6oo bis boo°, so verwendet man zweckmäßig hitzebeständige Stahlsorten, wie VZ A-, Nichrotherm-, WTII-Stahl, siliziertes Eisen o. dgl. Die Heizkaireiner kann z. B. aus Schamotte- oder Ziegelmauerwerk oder einem Eisenmantel bestehen, der gegen Wärmeüberträgung nach außen durch Wärme schlecht leitende Materialien isoliert ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Geneigter Rohrbündeldrehofen zum Schwelen kohlenstoffhaltiger Materialien, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrbündel auf der Eintrittsseite des Schwelguts in einen mit dem letzteren gefüllten feststehenden Bunker mündet, wobei im Falle der Verwendung von Braunkohle diese in vorgetrocknetem Zustande eingetragen wird.
DEI35872D 1928-10-19 1928-10-19 Geneigter Rohrbuendeldrehofen zum Schwelen kohlenstoffhaltiger Materialien Expired DE562495C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2698560A (en) * 1947-03-04 1955-01-04 The Union Savings Trus Company Concrete expansion joint
DE102012011549A1 (de) * 2012-06-09 2013-12-12 Vattenfall Europe Powerconsult Gmbh Erzeugung eines Braunkohlenkoksstaubes

Cited By (3)

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US2698560A (en) * 1947-03-04 1955-01-04 The Union Savings Trus Company Concrete expansion joint
DE102012011549A1 (de) * 2012-06-09 2013-12-12 Vattenfall Europe Powerconsult Gmbh Erzeugung eines Braunkohlenkoksstaubes
DE102012011549B4 (de) 2012-06-09 2023-02-23 Dornier Power and Heat GmbH Erzeugung eines Braunkohlenkoksstaubes

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