DE659827C - Verfahren und Vorrichtung zum Schwelen oder Verkoken fester Brennstoffe - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Schwelen oder Verkoken fester Brennstoffe

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DE659827C DER90011D DER0090011D DE659827C DE 659827 C DE659827 C DE 659827C DE R90011 D DER90011 D DE R90011D DE R0090011 D DER0090011 D DE R0090011D DE 659827 C DE659827 C DE 659827C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B1/00Retorts
    • C10B1/02Stationary retorts
    • C10B1/04Vertical retorts

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Schwelen oder Verkoken fester Brennstoffe Die Erfindung hat ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schwelen oder Verkoken von festen Brennstoffen in einem Schacht mit Imienbeheizung zum Gegenstand. Insbesondere bezweckt die Erfindung eine gleichmäßige Durchheizung, um damit gleichmäßige Entgasung der Masse zu erzielen. Ein Nachteil bei der Beheizung von Brennstoffen in einer Retorte mit durchströmendem Gas ist bekanntlich der, daß sich das Gas die Wege mit geringstem -Widerstand sucht, so daß, wenn die Masse nicht vollständig gleichmäßig gekörnt und gelagert ist, auf der einen Seite leicht Überhitzungen, auf der andern Seite eine nicht ausreichende Erhitzung des Gutes eintreten.
  • Man hat zur Beseitigung dieses Nachteiles bereits verschiedene Mittel vorgeschlagen, so z. B. die Bildung von das Gut durchquerenden Schichten indifferenten Stoffes, um eine Auflockerung des Gutes herbeizuführen. In «ndern Fällen hat man Mittel vorgeschlagen, mit denen das Gut in Bewegung gehalten wird, um so eine Verteilung des Heizmittels auf die gesamte Masse zu bewirken.
  • Die Erfindung geht einen neuen Weg. ach ihr wird die Beheizung des Gutes in der Weise vorgenommen, daß auf die obere freie 1# läche des in einem Schacht angefüllten Gutes das gasförtnige Heizmittel zur Einwirkung gebracht wird und daß die obere, jeweils verkokte Schicht abgezogen und durch \Tachschieben des Gutes ersetzt wird. Dabei «-erden die Heizgase mit den gasförmigen Destillaten durch künstliche Kanäle, die die Füllung von oben nach unten durchqueren, abgeleitet. Dazu wird gemäß der Erfindung über einer Retorte in offener Verbindung eine auf zwei gegenüberliegenden Seiten durch Schieber abschließbare Kammer angeordnet, in die das Heizmittel eingeführt wird. Auf der einen Seite dieser Kammer wird eine Schabevorrichtung untergebracht und auf der anderen liegt eine den Entgasungsrückstand aufnehmende Kühlkammer. Die Retorte ist weiter mit einem heb- und senkbaren Boden ausgerüstet, unter dem ein Raum mit teilweise abgeschrägtem Boden gebildet ist, aus dem die Gase und Kondensate abgezogen werden. Eine Abart der Erfindung besteht darin, daß die Beschickung mit den Kanälen außerhalb des Destillationsofens in einem fahrbaren Behälter zusammengestellt wird, der mit einem rostartigen, verschiebbaren Boden ausgeriistet ist. :Nachdem der Behälter dann unter die unten offene Retorte gefahren ist, schiebt der Boden das Gut in die Retorte ein. Dabei ist die Retorte mit einem rechenartigen, in ihre- untere Öffnung einschiebbaren Boden ausgerüstet, der die Stelle des Behälterboden. einnimmt, wenn dieser nach Entleerung des Behälters entfernt wird.
  • Es ist bekannt, einem Koksofen eine von außen beheizte Vorheizkammer vorzuschalten, in der die Kohle zu einefesten Masse zusammengebackt wird, bevor-sie -in den Koksofen gelangt, und in der Kohlenmasse innerhalb der Vörheizkammer Längskanäle zu bilden, die ein Entweichen der Gase aus dem Innern der blasse ermöglichen und eine gleichmäßige Verkokung herbeiführen.
  • Zur Bildung der Kanäle in der Beschickung.. werden in anderen Zusammenhängen bekannte' Mittel verwendet.
  • So ist es bekannt, zum Abzug der Destillationsgase aus der Beschickung von Gaserzeugern Kanäle aus einem körnigen, nicht schmelzbaren Stoff herzustellen, wobei zur Bildung der porösen Schicht auch der im Verfahren selbst gewonnene Koks verwendet werden kann. Weiter ist @es zur Herstellung von Kanälen in dem Brennstoffbett in Retortenöfen bekannt, Rohre einzusetzen, die mit dem die Kanäle bildenden Gut angefüllt und, nachdem der Brennstoff in dem Behälter eingefüllt ist, herausgezogen werden. Schließlich ist es auch bekannt, in eine Retorte einen brennbaren Kern einzusetzen, der vom Entgasungsgut umschlossen ist, um den Abzug der Destillationsgase zu erleichtern. Im einzelnen wird die Herstellung dieser Kanäle gemäß der Erfindung an Hand der Ausführungsbeispiele beschrieben werden.
  • Die Erfindung gibt die Möglichkeit, daß man mit verhältnismäßig kleinen Retorten große Durchsatzleistungen erzielen kann. Das Heben des Bodens kann ununterbrochen oder absatzweise betrieben werden.
  • Einzelheiten der Erfindung seien an Hand der Ausführungsbeispiele nähet' erläutert. In den Abbildungen sind mehrere verschiedene Einrichtungen zur Ausführung des Verfahrens dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine vollständige Retorte nach der Erfindung in senkrechtem Schnitt, Abb.2 den oberen Teil dieser Retorte in vergrößertem Maßstab, Abb. 3 eine Einrichtung, bei der die Füllung der Retorte außerhalb in einem fahrbaren Behälter zusammengestellt und dann in die Retorte eingefahren wird, Abb. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Abb. 3, Abb. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Abb. 4, Abb. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Abb. 3, Abb. 7 die Vorrichtung zum Abschaben der jeweilig verkokten Schicht, Abb. 8 und 9 einen fahrharen Behälter, in dem die Füllung für Einrichtungen nach den Abb. 3 bis 6 zusammengestellt wird, Abb. io bis 16 Einzelheiten des fahrbaren Behälters nach Abb. 8 und 9.
  • Bei der Einrichtung nach Abb. i und 2 ist die Retorte von der Außenwand i mit der Isolierwand 2 gebildet; sie ist auf einem Fundament 3 aufgebaut und in dem dargestellten Fall rechteckig. Es ist selbstverständlich, daß sie auch eine andere geeignete Ouerschnittsform haben kann. Oben mündet die Retorte in eine Kammer 5, die im weiteren .als Verbrennungskammer oder Umsatzkam-'.mer bezeichnet wird. Diese Kammer erstreckt @ae%b über beide Ouerseiten der Retorte hinaus . und ist in der Breite der Retorte durch Schieber 8,8a verschließbar. Auf der einen Seite dieser Kammer 5 ist eine Vorrichtung 6 angebracht, mit der die jeweils verkokte Schicht abgeschabt und in die auf der andern Seite der Retorte befindliche Kammer 2i gefördert wird. Während des Verkokungsvorganges selbst ist die Kammer 5 durch die Schieber 8, 8« :abgeschlossen und wird lediglich, sobald der Schaber 6 in Tätigkeit tritt, beiderseits geöffnet.
  • In der oberen Wand der Kammer 5 ist eine Füllöffnung 24 vorgesehen, die während des Betriebs der Retorte durch einen Deckel 25 abgeschlossen ist. Oberhalb-dieser Füllöffnung befindet sich ein Bunker 28, von dem aus die Retorte beschickt wird. Ebenso ist die Kammer 21 mit einem Mannloch 29 in der oberen Wand versehen und hat am unteren Ende eine mit dem Deckel 31 verschließbare Entleerungsöffnung.
  • In der Kammer 4 unterhalb der Retorte ist ein Boden 32, 33 ,angebracht, über dem damit eine Kammer 34 gebildet ist, die als Sammelraum für das gebildete Gas und für die hier sich bereits gebildeten Kondensate dient. Das Gas wird durch die Leitung 35 entnommen, während die flüssigen Kondensate durch den Stutzen 37 abfließen können. In der Retorte selbst befindet sich ein falscher Boden 38, der von einer,Kolbenstänge 39 auf hydraulischem' Wege gehoben und gesenkt werden kann. Auf dem Boden 32 sind aufrecht stehende Metallstangen 4 i aufgesetzt, die sich bis unterhalb der oberen Schicht des Gutes erstrecken. Der falsche Boden 38 ist dementsprechend mit Löchern versehen, die von den Stangen 41 durchquert sind. Die durch diese Stangen in der Brennstoffschicht gebildeten Kanäle bleiben auch in der oberen Verkokungszone erhalten, die hier in einen plastischen Zustand allmählich übergeht, nächdem sie weiter unten von den durchströmenden Gasen vorgewärmt wurde. Das .gebildete Gas und das Heizmittel strömt an den Stängen vorbei nach unten. Das Heizmittel kann durch Verbrennung von Gas, Öl, Brennstoffstaub oder anderem in der Kamrner 5 hergestellt werden. Zu dem Zwecke sind Brenner 43, 4:4 in dem Mauerwerk der Kammer vorgesehen. Es wird demnach die oberste Schicht sowohl durch Wärmestrahlung als auch durch Berühtung mit den heißen `'erbrennungsgasen beheizt. Es wird hierbei also die Wärme mit höchstem Wirkungsgrad ausgenutzt. Es ist selbstverständlich, daß man dein Heizmittel auch Wasserdampf oder überhitzten Dampf zusetzen kann, je nachdem, welche Art von Gasen man in der Retorte erzeugen will.
  • Zur Beschickung der Retorte wird der Boden 3,9 zunächst in seine Höchstlage gebracht. Darauf wird von dem Bunker 28 durch die Öffnung 24. die Kohle eingefüllt. Nach Maßgabe dieser Einfüllung wird der Boden 38 gesenkt, wobei die Oberfläche des eingefüllten Gutes ständig in derselben Höhe, d. h. etwa in der Höhe des Schabers 6, bleibt. Nachdem die Retorte so gefüllt ist, wird ein Sauger in Tätigkeit gesetzt, der an der Leitung 35 angeschlossen ist und somit in der ganzen Anlage einen Unterdruck erzeugt. Der Grad des Unterdruckes wird zweckmäßig in der Verbrennungskammer 5 festgestellt und hier auf einer bestimmten Höhe etwa :2 bis 7 mm «TS gehalten. Der Unterdruck wirkt dann auf die Brenner in gleicher Weise wie Druckluft. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Retorte bei atmosphärischem oder geringem überdruck in Betrieb zu setzen, wenn man vor die Brenner einen Verdichter setzt. Wenn die Retorte so in Gang gesetzt ist, wird der Sauger abgedrosselt, wodurch der Unterdruck in der Anlage so weit fällt, bis er in der Verbrennungskammer 5 auf o gesunken. ist. Danach wird :ein -weiteres, nicht dargestelltes Gebläse in Tätigkeit gesetzt, womit die Brenner 4.3, 44 in üblicher Weise arbeiten. In den übrigen Teilen der Anlage bleibt der Unterdruck, also etwa 2 bis 7 mm WS, aufrechterhalten. Man kann durch entsprechende Einstellung der Brenner jeden beliebigen Zustand des Heizmittels erreichen, d. h. man kann von einer langsamen, reduzierenden Flamme mit einem Überschuß an Kohlenoxyd und unverbrannten Kohlenwasserstoffen bis zu einer oxydierenden Flamme mit einem Überschuß an Sauerstoff gehen. Auf diese Weise werden die Temperaturen der Destillation und Verkokung geregelt. Bei der Verkokung von Kohle ist es zweckmäßig, wenn die oberste Schicht bis zu einer Temperatur von 7oo° C erhitzt wird. Dies ist mit den vorbeschriebenen Mitteln in kurzer Zeit, etwa 5 Minuten, möglich. Bei dieser Temperatur enthält der in der obersten Zone erzeugte Koks annähernd io bis 15% flüchtige Stoffe. Dieser Koks ist demnach zum Verheizen im Haushalt besonders geeignet, da er mit rauchloser Flamme verbrennt und Teich entzündlich ist.
  • Man kann so in der Brennstoffschicht von oben nach unten drei Zonen a, b, c (Fig. i) unterscheiden. Die oberste, die reine Verkokungszone, in der das Enderzeugnis gewonnen wird, die darunterliegende, die Schwelzotte, in der im wesentlichen die kondensierbaren Bestandteile gewonnen werden, und die dritte, die Trocknungszone, in der im wesentlichen Wasser aus der Kohle ausgetrieben wird.
  • Infolge der gleichmäßigen Verteilung des Heizmittels in der Brennstoffschicht geht der Wärmeübergang sehr schnell vor sich, so daß die Durchsatzleistung erheblich gesteigert werden kann. Außerdem lassen sich in dieser Einrichtung nicht nur backende, sondern auch nichtbackende Kohlen ohne Schwierigkeiten verarbeiten, so daß die Erfindung auch besonders -für niederwertige Kohlen brauchbar ist. Die in dein Verbrennungsraum 5 erzeugten Heizgase durchströmen also den Verkokungsofen von oben nach unten und nehmen die in den einzelnen Zonen aus der Kohle ausgetriebenen Bestandteile mit sich, wobei die fühlbare Wärme der Gase und Dämpfe zum größten Teil an die Kohle abgegeben wirb. Mit verhältnismäßig niedriger Temperatur von etwa So bis ioo° treten die Gase dann durch die Durchbrechungen in den Boden 38 und in die Kammer 34. Hier trennt sich von dem Gas bereits ein großer Teil der Kondensate. der dann durch den Stutzen 37 abgezogen werden kann. Die restliche Gasmenge strömt durch den Stutzen 35 weiter und wird dann in bekannter Weise behandelt.
  • Wenn die oberste Schicht a vollständig verkokt ist, tritt die Hebeeinrichtung in Tätigkeit, womit der Boden 38 und damit die ganze Brennstoffüllung gehoben wird, bis die verkokte Schicht etwa mit dem oberen Rand der Retorte abschließt. Hierauf werden die Schieber 8 und 811 geöffnet und das verkokte Gut mit dem Schaber 6 in die Kühlkammer 21 entfernt. -Nachdem der Schaber wieder zurückgezogen ist, werden die Schieber wieder geschlossen, und es wiederholt sich dann .derselbe Vorgang, bis die Retorte leer geworden ist. Die Beschickung erfolgt dann, wie bereits erwähnt, mit Herabsenken des Bodens 38. Anstatt den Boden Schritt für Schritt anzuheben, kann er auch fortlaufend betätigt werden, wobei der Schaber dann ebenfalls zeitweise betätigt wird.
  • Wenn besonders harter Koks erzeugt werden soll, kann ..man in die Verbrennungskammer Kohlenteer oder Kohlenpech einführen. Dieser Stoff wirkt als Bindemittel, so daß die Kohle und der Teer gleichzeitig verkokt werden. Der Teerkoks bildet sich in den Poren des Kohlenkokses und liefert somit einen besonders harten Koks, selbst aus den ärmsten, nichtbackenden Kohlen. Es ist selbstverständlich auch möglich, Kohlenmischungen nach diesem Verfahren zu behandeln. Zur Cberwachung der Temperaturen in den verschiedenen Zonen können Wärmefühler in bekannter Weise, wie beispielsweise bei 45 und 46 angedeutet, in die Brennstoffschicht eingebracht werden.
  • Es wurde gefunden, daß mit dem Verfahren nach der Erfindung eine größere Teerausbeute erzielt werden kann als mit den bisher bekannten, üblichen Verfahren. Dies ist die Folge davon, daß der Teer so schnell, wie er erzeugt wird, aus der Destillationszone entfernt wird, ohne daß eine Überhitzung der Teerdämpfe eintreten kann.
  • Zudem erfolgt die Destillation sehr rasch. Gewöhnlich rechnet man bei ähnlichen Verfahren mit einem Fortschreiten einer Schicht gleicher Temperatur mit einer Geschwindigkeit von 2,5 cm je Stunde. In der besehriebenen Einrichtung und nach dein beschriebenen Verfahren kann mit einer Geschwindigkeit von 25 ein je Stunde gearbeitet werden.
  • Ein anderer Weg, die Kanäle in dem Brennstoffweg herzustellen, ist der, die ganze Beschickung in einem fahrbaren Behälter außerhalb der Retorte zusammenzustellen - und dann in die Retorte einzufahren. In den Abb. 3 bis 16 sind Ausführungsbeispiele hierfür dargestellt.
  • Mit 72 ist ein Behälter bezeichnet, der an einem Fahrgestell 71 angeordnet ist und mit einem falschen Boden ausgerüstet ist. Dieser besteht aus einer Reihe von Roststäben 73, die in Abständen voneinander durch eine Reihe von Trägerstäben 74 verbunden sind. Die Trägerstäbe 74 sind am unteren Teil der Roststäbe 73 angeordnet, so daß zwischen den Abstandshülsen 75, der oberen Fläche der Roststäbe 73 . ein Zwischenraum von einer solchen Tiefe bleibt, daß er eine Reihe von Tragstäben 76 . (Abb. io) aufnehmen kann, die rechenartig mit der Strebe 78 auf der einen Seite zusammengefaßt sind. Dieser Rechen ist so an der Retorte angebracht, daß er als Abschluß der Retortenöffnung dienen kann, wozu er in Führungen verschiebbar ist. An einem Ende sind die Stäbe 73 auf dem größten Teil ihrer Höhe abgeschrägt bzw. zugespitzt (vgl. 77, Abb. i2 und 14). Dementsprechend sind auch die Stützstäbe 76 an den freien Enden gleichfalls abgeschrägt bzw. zugespitzt. Damit wird das Einschieben der Stäbe 76 zwischen die Stäbe 73 erleichtert, da sie, sobald sie einander berühren, sich gegenseitig führen.
  • Nachdem der falsche Boden 73, 74, in den Behälter 72 gesetzt worden ist, wird eine Reihe von untereinander durch Querstangen 83' verbundener und von einem festen Rahmenwerk 82 getragener Rohre 81 -in den Behälter 72 eingesetzt. Wie in Abb.8 dargestellt ist, enden die unteren Enden dieser Rohre kurz. oberhalb des Gitters, so daß der Koks oder ein anderes geeignetes Gut, das in die Rohre eingefüllt wird, sich vom Rande der Rohre seitlich abböscht, wie es am besten aus Abb. 8 und 9 zu entnehmen ist.
  • Hierauf wird auf den Behälter ein Rahmen 84 (Abb.16) aufgesetzt, welcher an den Querstäben 85 eine Reihe von Kappen oder Platten 86 entsprechend der Zahl der Rohre 81 trägt. Die Kappen verdecken die oberen Enden der Rohre 81, worauf die Kohle oder das entsprechend zu verkokende Gut in den Behälter 72 eingeführt wird, bis er voll ist.
  • Die Kappen werden dann entfernt und die Rohre herausgezogen. Das Ergebnis ist ein Einsatz, welcher in Abb. g gezeigt ist. Beim Herausziehen der Rohre 81 hat das in ihnen befindliche Gut das Bestreben, sich zu spreizen und den von den Rohren freigegebenen Raum einzunehmen. Auf diese Weise kann in dem - zu behandelnden Einsatz eine geringe Bewegung eintreten.
  • Dies läßt sich vermeiden, wenn man anstatt der mit 81 bezeichneten Metallrohre Papierrohre benutzt, die dann im Einsatz bleiben können, da sie bei der Verkokung verbrennen.
  • Das Abböschen des Gutes am unteren Ende der Rohre sichert den Zusammenhang der Kanäle, der gestört werden könnte, wenn, wie später beschrieben -wird, die Stützstäbe 76 zwischen die Stäbe 73 eingeschoben werden.
  • Der gefüllte Behälter 72 wird auf einem Schienenpaar 87 (Abb. 6) in die Schwelvorrichtung geschoben. Die Schienen sind in einem mit 88 bezeichneten Gehäuse angebracht. Die Öffnungen der Enden des Gehäuses werden durch- Schieber 89 und gi ge= steuert, welche hydraulisch betätigt werden können. Das Gehäuse oder die Kammer 88, 88R (Abb. 6) ist so angeordnet, daß, wenn der geladene Wagen nach innen unter die Retorte geschoben -wird, der Einsatz des Wagens mit dem unteren offenen Ende der Retorte abschließt.
  • Zur Bewegung des Wagens dient ein hydraulisch betätigter Kolben in dem Zylinder 95, dessen Kolbenstange 93 am Ende mit einem Haken 94 versehen ist. der nach oben zu in eine Öffnung am Rahmenwerk des Wagens 71 gedreht werden kann. Zur Führung der Kolbenstange dienen Führungsrollen 96.
  • Unterhalb der Retorte ist ein Hebewerk angeordnet, dessen Tragkörper aus einer Reihe von Doppel-T-Trägern 99 gebildet und von einer Kolbenstange ioi getragen wird, die in einem hydraulischen Zylinder io2 arbeitet.
  • An der oberen Fläche der obersten T-Träger sind Schienen 87U befestigt, die so lang sind, d,aß sie, durch den Behälter.73 aufwärts bcwegt werden und in gleicher Höhe mit den Schienen 87 liegen. Weiter sind an den oberen Trägern und rechtwinklig zu den Schienen 87h umgedrehte T-förmige Träger 103 befestigt.
  • Dadurch, daß die umgekehrten T-Träger verwendet werden, wird erreicht, daß sich auf den oberen Kanten derselben keine herabgefallene Kohle sammeln kann.
  • Nachdem der Wagen unter die Retorte gefahren wurde, wird das Hebewerk in Tätigkeit gesetzt. Es erfaßt den falschen Boden 73, 74 im Behälter ; 2 und schiebt mit diesem die Füllung aus dem Behälter 72 in die Retorte (Abb. q.). Danach werden die Stützstäbe 76 eingeschoben, die sich zwischen die Stäbe 73 legen und den Boden der Retorte hilden, wenn sich (las Hebewerk gesenkt und damit der falsche Boden des Behälters ; z wieder nach unten genommen wird. Der \@'agen mit dem Behälter 72 wird dann wieder ausgefahren. Man kann auch diesen durch einen Wagen ersetzen, welcher inzwischen bereits gefüllt wurde.
  • Falls erwünscht, kann unterhalb des Einsatzes, welcher eben in die Retorte eingeführt wurde, ein zweiter beladener Wagen geschoben werden, und man kann dann das Hebewerk wieder in Tätigkeit setzen, wodurch der zweite Einsatz mit der unteren Fläche des ersten Einsatzes in Berührung kommt. Unter den beiden so gebildeten Einsätzen in der Retorte kann eine dritte Füllung als nächste eingeschoben und. hochgehoben werden, wenn die oberste Schicht fertig b°-handelt Und entfernt wurde. Dazu werden die Stäbe 76 zurückgezogen, das Hebewerk wird .aufwärts bewegt, bis beide Einsätze in die richtige Höhe gebracht sind, in welcher die Stützstäbe wieder eingesetzt werden können, um den Einsatz zu halten. Die übereinander angebrachten Einsätze sind in Abb. 4 dargestellt.
  • In der dargestellten Ausführungsform ist eine Zwillingsanordnung der Retorte gezeigt. Diese Anordnung ist wirtschaftlich Lind läßt eine rasche Arbeitsweise erzielen.
  • Die Retorte 92 hat rechteckigen Querschnitt und mündet oben in eine langgestreckte Kammer io.4 (vgl. insbes. Abb. 3), welche zu beiden Retorten 92 und 92a gehört. Unmittelbar oberhalb der Retorte ist eine Verbrennungskammer io5, deren einer Teil gegen die Kammer 104 durch eine Briicke io6 abgegrenzt ist, welche zum Durchlassen des Verbrennungsgases oder anderer Heizstoffe mit Öffnungen durchbrochen ist.
  • Die unteren Enden dieser Öffnungen sind so geformt, (laß sie über der ganzen oberen Fläche des Einsatzes in der Retorte eine im wesentlichen gleichmäßige Wärmeverteilung erzielen lassen. Dies wird dadurch erreicht, daß der untere Teil jeder Öffnung abge-:chrägt ist, wobei sich diese abgeschrägten Flächen 107 an beiden Seiten von der Mitte der Brücke nach außen neigen.
  • Dadurch werden die Wärmestrahlen oder Flammen von den längeren Wänden nach außen entlang den geneigten Flächen unmittelbar auf den oberen Teil des Einsatzes gelenkt. Die Schaber io8 werden über die Retorten bewegt, wobei das fertige Gut abgeschabt und in Richtung einer Wanne io9 (Abb. 3) geschoben wird, an deren Boden ein laufendes Band io9a angeordnet ist.
  • Die Bewegung des Schabers erfolgt finit zwei endlosen Ketten i i i und 112, an denen der Schaber befestigt ist. Die Ketten laufen über die Zahnräder 114 und 115 (Abb. 3 ), welche an den Wellen 116, 117 befestigt sind, deren Lager in passenden Trägern sitzen.
  • Die Welle 117 wird, wie in Abb. d. und 6 ersichtlich ist, durch einen selbsttätig steuernden elektrischen Motorangetrieben, Auf jeder Seite des Schabers io8 sind Rollen 118 angebracht, die auf Schienen i i9 laufen, die an den Seitenwänden der Retorte befestigt sind. Der Schaber io8 ist beiderseits mit abnehmbaren Zähnen ro8a ausgerüstet, die (las Abschaben des Kokses von der Brennstoffschicht erleichtern.

Claims (6)

  1. PA TENTAN SPRÜCHE: i. Verfahren zum Schwelen oller "v"erkoken fester Brennstoffe in einem Schacht mit Innenheizung, dadurch gekennzeichnet, daß die obere freie Fläche der Füllung der unmittelbaren Einwirkung eines die Füllung durchströmenden Heizmittels ausgesetzt und die verkokte Schicht jeweilig abgezogen und durch Nachschieben des Gutes ersetzt wird, während die Heizgase und die gasförmigen Destillate durch künstlich gebildete Kanäle, die die Füllung von oben nach unten durchqueren, unter Berührung mit dem Gute abgeleitet werden.
  2. 2. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Retorte, über die sich in offener Verbindung. mit ihr eine auf zwei gegeniiberliegenden Seiten durch Schieber (8, 8a) abschließbare Kammer (5) zur Herstellung des Heizmittels befindet, auf deren einer Seite eine Schabevorrichtung (6) untergebracht ist und auf deren anderer Seite eine den Entgasiingsrückstand aufnehmende Kühlkammer (21-) liegt und die mit einem heb- und senkbaren Boden (38) ausgerüstet ist, unter dem ein Raum (3.a.) mit teilweise abgeschrägtem Boden (32, 33) gebildet ist, aus dem die Gase und Kondensate abgezogen «erden.
  3. 3. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschickung mit den Kanälen außerhalb des Destillationsofens in einem fahrbaren Behälter zusammengestellt ist, der mit einem rostartigen, verschiebbaren Boden ausgerüstet ist, welcher, nachdem der Behälter unter :die unten offene Retorte gefahren ist, das Gut in die Retorte einschiebt, und daß die Retorte mit einem rechenartigen, in die untere Öffnung der Retorte einschiebbaren Boden ausgerüstet ist, der die Stelle des Behälterbodens einnimmt, wenn diese nach Entleerung des Behälters entfernt wird.
  4. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die die Füllung durchquerenden Kanäle durch unterhalb der obersten Verkokungsschicht endende feststehende Metallstäbe gebildet werden.
  5. 5. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle aus einem körnigen nichtschmelzbaren Stoff hergestellt sind.
  6. 6. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet. daß zur Herstellung der Kanäle der aus dem Verfahren selbst stammende feste Rückstand dient. f. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der Kanäle in dem Brennstoff Rohre in den fahrbaren Behälter eingesetzt werden, die mit dem die Kanäle bildenden Gut angefüllt und, nachdem der Brennstoff in den Behälter eingefüllt ist, herausgezogen werden. Einrichtung nach Anspruch 3, (1--tdurch gekennzeichnet, daß in den Behältern Rohre aus brennbarem Stoff eingesetzt werden, in die das die Kanäle bildü.nde Gut und um die der Brennstoff eingefüllt wird. o. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Querstangen zusammengehaltenen, in Abständen angeordneten Roststäbe des Behälterbodens auf der Seite, von «-o der rechenartige Retortenboden eingeschoben wird, zugespitzt sind. io. Verfahren nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß in die Retorte: zwei vorgebildete, übereinander angeordnete Füllungen eingeschoben werde,g und daß unterhalb der unteren Füllung eine dritte ein- und hochgeschoben wird, wenn die obere fertig behandelt und entfernt wurde.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1231667B (de) * 1961-04-14 1967-01-05 Hermann Schenck Dr Ing Verfahren und Vorrichtung zur Erhoehung der Gasdurchlaessigkeit einer verdichteten Brennstoffschicht bei der Rostverkokung
DE1285448B (de) * 1963-11-05 1968-12-19 E H Hermann Dr Ing Dr Ing Vorrichtung zur Verkokung von bituminoesen Kohlen auf einem Rost

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