DE1546628C - Tunnelofen zur Verkokung von auf Transportwagen aufgestellten Kohleformlingen mit direktem Wärmeübergang - Google Patents

Tunnelofen zur Verkokung von auf Transportwagen aufgestellten Kohleformlingen mit direktem Wärmeübergang

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DE1546628C
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Hermann Prof. Dr.-Ing.; Wenzel Werner Prof. Dr.-Ing.; 5100 Aachen; Seelig Henri F. Dr.-Ing. 4300 Essen Schenk
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Description

Die Erfindung betrifft einen Tunnelofen zur Ver- rieter Blechkamniexrt.Uflterteilt ist, wobei in den Kamkokung von auf Transportwagen mit Zwischenräumen merwandungen derartige Öffnungen für den Ausr und parallel zueinander aufgestellten KohleformÜn- tritt der Schwelgase vorgesehen sind, daß der Brenngen aus bituminösen Kohlen mit direktem Wärme- stoff nicht in die Heizkammer fallen kann* Hierbei Übergang vom Heizmittel auf die Kohlenoberfläche. 5 werden lose Schüttungen von Brennstoff verschwelt.
Bei den Verfahren zur Herstellung von Koks aus Die Beheizung des Brennstoffes geschieht indirekt,
bituminösen Kohlen gibt es zwei grundsätzliche Ver- Nur der Sehwelbehälter selbst ist direkt beheizt,
fahrensrichtungen: Bekannt ist auch ein Tunnelofen zum Schwelen
Einmal das Erhitzen der Kohle in abgeschlossenen insbesondere bituminöser Stoffe mit unmittelbarer Kammern, wobei die Wärnie durch die Kammer- io Beheizung unter Benutzung der gasförmigen Schwelwände hindurch in die Kohle transportiert werden produkte,, die in Heizvorrichtungen Wärme aufnehmuß, und zürn änderen das Erhitzen der Kohle di- men und diese an die Stoffe abgeben und mit mehrekt durch ein Heizgas, das durch die Kohle hin- reren voneinander abschließbaren Kammern zur studurchgeleitet wird. Das erstere Verfahren hat den fenweisen Behandlung des in Wagen durch den Ofen Vorteil, daß auf die Gasdurchlässigkeit der Kohle- 15 bewegten Schwelgutes, wobei vor die eigentliche schicht keine oder nur wenig Rücksicht genommen Schwelkammer eine durch Feuerungsgase beheizte werden muß und daß deshalb backende und bei der Vortrocknungskammer und zwischen diese beiden Erhitzung zerfließende Kohlen keine Schwierigkeiten Kammern sowie zwischen Schwelkammer und eine bereiten. Andererseits hat die Kammerverkokung den an diese anschließende Kühlkammer je eine Schleu-Nachteil der aufwendigen Beheizung auf indirektem 20 senkammer geschaltet ist.
Wege, Bei den bekannten Verfahren der direkten Dieser Tunnelofen dient nicht zur Verkokung, und
Beheizung der zu verkokenden Kohle mittels eines zu seinem Betrieb ist auf Grund der Eigenschaften
Heizmediums, dem sogenannten Spülgasverfahren, des Schwelgutes eine Vortrocknungskammer sowie
besteht die Schwierigkeit, daß bei backenden Kohlen am Ende eine Kühlkammer notwendig,
und insbesondere bei solchen, die bei der Erhitzung 25 Es wird ein neuer Tunnelofen zur Verkokung von
zerfließen, die freien Gasdurchtrittswege sich zum auf Transportwagen mit Zwischenräumen und par-
großen Teil zusetzen, so daß die Beheizung mittels allel zueinander aufgestellten Kohleformlingen aus
des Heizmediums behindert wird. Dagegen haben bituminösen Kohlen mit direktem Wärmeübergang
solche Verfahren den Vorteil, daß der direkte vom Heizmittel auf die Kohlenoberfläche, Abzügen
Wärmeübergang von dem Heizmedium an die zu 30 für Abgas und Entgasungsgas an der Ofendecke so-
verkokende Kohle einen verhältnismäßig geringen wie beiderseitigem Abschluß des Ofens durch AbAufwand erfordert und eine gute Wärmeausnutzung. dichtungskammern vorgeschlagen,
gewährleistet. Dieser ist gekennzeichnet durch in der Decke des
Aus der deutschen Patentschrift 747 862 ist ein Tunnelofens in den Zwischenräumen angeordnete, Kanalofen zum Schwelen von Schiefer, Braunkohlen, 35 bis in rillenartige Vertiefungen der Plattform der Steinkohlen, Torf und ähnlichen Stoffen mit unabhän- Transportwagen reichende, an sich bekannte Kamgig voneinander beheizten Erhitzern für die umlaufen- mern mit Gasdurchtrittsöffnungen für die Zuführung den, die Schwelwärme tragenden Gase und Dämpfe von gasförmigen Heizmedien und den Abzug von bekannt, bei dem eine allen Kammern gemeinsame Abgasen sowie durch Abdichtungskammern am An-Sammelheizung für die umlaufenden Gase außerhalb 40 fang des Tunnelofens mit Heizeinrichtungen und Abdes Ofens angeordnet und .ein den Schwelkammern gasabzugsöffnungen für die heißen Abgase,
gemeinsamer Ventilator für die umlaufenden Gase Bei dem erfindungsgemäßen Tunnelofen wird vorgesehen ist. durch seine Konstruktionsmerkmale die gleichmäßige
Hierbei wird ein aufwendiger Gaserhitzer benötigt. seitliche Beheizung der zwischen den Kammern auf-Direkte Beheizung der Kohle erfolgt nur vom Boden 45 gestellten und gestapelten Kohleformlinge und damit der Transportwagen aus, und das zu verschwelende der gleichmäßige Vortrieb der Verkokungszonen Gut ist auf den Transportwagen nur lose aufgeschüt- möglich. Dies ist im Hinblick auf die gleichmäßige tet. Maßnahmen, um die Brennmedien — Heizgas Ausgarung des Kokses und die Vermeidung des und Luft — auf das Schwelgut gleichmäßig zu ver- »Überstehens« des fertig gegarten Kokses in einzelteilen, sind nicht vorgesehen. 50 nen Bereichen des Verkokungsbesatzes wichtig.
Durch die französische Patentschrift 531431 ist Die gleichmäßige Verteilung der Heizmedien und ein kontinuierlich zu betreibender Destillationsofen der gleichmäßige Abzug der Abgase gelingt besonfür die Herstellung von Koks und Gas bekannt, bei ders vollkommen, wenn die Kammern durch vertikale dem Kohleformlinge, von einem Transportmittel ge- Wände in Gas- bzw. Luftzuführungs- und Abgasführt, unabhängig voneinander die Ofenkammer 55 abzugskammern unterteilt sind, wobei in Ofenlängsdurchlaufen. Die Beheizung der Kohleformlinge er- richtung Gas- bzw. Luftzuführungskammern mit Abfolgt indirekt durch zwischen den Kohleformlingen gasabzugskammern abwechseln,
angeordnete Heizkammern. Das Durchleiten von Erfindungsgemäß werden die Kammern in der Wärme durch feste Wände, wie es bei der indirekten Decke des Tunnelofens angeordnet, und sie reichen Beheizung geschieht, ist ohne wesentliche Wärme- 60 bis in rillenartige Vertiefungen in der Plattform des ■ Verluste nicht möglich, und der Wärmeübergang auf Transportwagens zwischen den Auflageflächen für die die Kohle gestaltet sich darüber hinaus wegen ihrer Kohleblöcke. Damit wird erreicht, daß auch am unteschlechten Wärmeleitfähigkeit schwierig. ren Ende, wo zu Beginn der Verkokung die Wärme
Die deutsche Patentschrift 476 661 beschreibt zur Aufheizung der Auflageplatte zusätzlich aufge-
einen fahrbaren, mit Durchbrechungen versehenen 63 bracht werden muß, gleichmäßige Erwärmung des Schwelbehälter für unmittelbare Beheizung in Kanal- Kohleformlings erreicht wird.
öfen, der durch eine Anzahl vertikaler, unten offe- Bei direkter Beheizung bei der Verkokung ohne
ner und in geringen Abständen voneinander angeord- Mittel bzw. Maßnahmen zur Regelung des Abgas-
I. 546/62B*
abzuges wird die Gasgeschwindigkeit von unten nach oben oder umgekehrt oder von vorn nach hinten oder· umgekehrt, je nachdem, an welcher Stelle die gasförmigen Heizmedien eintreten, immer größer, weil die Gasmengen in der Verkokungsrichtung ständig, zunehmen.
Dadurch bilden sich unregelmäßige Verkokungsfronten aus, und die Koksausgarung wird ebenfalls unregelmäßig.
Die Erfindung wird durch die Fig. 1 bis 8 beispielsweise erläutert.
Fig. 1 ist ein schematischer Schnitt senkrecht zur Längsachse durch einen erfindungsgemäßen Tunnelofen;
F i g. 2 zeigt als Detail die Abdichtungskammer am Anfang des Tunnelofens;
Fig. 3 und 4 sind schematische Schnitte, und sie erläutern die Unterteilung der Kammern in Gaszuführungs- und Gasabführungskammern;
F i g. 5 ist die Aufsicht auf zwei benachbarte Luftzuführungssammelleitungen;
Fig. 6 ist eine perspektivische Darstellung des Tunnelofens;
F i g. 7 ist eine graphische Darstellung des Temperatur-Zeit-Programms, nach dem der Tunnelofen betrieben wird;
F i g. 8 ist eine Schemazeichnung der Anordnung einer kontinuierlichen Tunnelofenanlage.
In Fig. 1 ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt. 1 ist ein Verkokungswagen, der kontinuierlich oder absatzweise durch einen Verkokungsiunnel gefahren wird. Auf der Plattform des Verkokungswagens 1 stehen in Abständen, die normalerweise kleiner sind als die Breite derselben, die quaderförmigen Kohleblöcke 2, die in bekannter Weise aus Feinkohle gepreßt bzw. in die hier gezeigte Form gebracht sind. Die F i g. 1 zeigt einen Schnitt, der quer durch die Kohleblöcke verläuft, die sich im übrigen senkrecht zu der Bildebene in beliebiger Länge erstrecken können.
Der Verkokungstunnel, durch den der Verkokungswagen 1 eingefahren wird, besteht aus den feststehend angeordneten Wänden 3 und aus der mit den Wänden 3 festverbundenen Decke 4. Die Wände 3 und die Decke 4 bestehen aus wärmeisolierendem, feuerfestem Material. Die Wände 3 greifen an ihrem unteren Ende in Abdichtungsorgane 30 des Verkokungswagens 1 ein. Bei diesen Abdichtungsorganen 30 kann es sich z. B. um Sandtassen handeln. Durch die Decke 4 des Tunnels hindurch sind mit dieser fest verbunden kastenförmige Gaszuführungsorgane in den Tunnelraum hineingesteckt. Diese Gaszuführungskammern 5, die bis zu der Oberfläche des Tunnelwagens 1 herunterreichen und mit ihrem unteren Ende in eine .Vertiefung 6 des Verkokungswagens 1 hineingreifen, unterteilen den Tunnelraum in mehrere Verkok-ungskammern 7,-durch die hindurch die auf dem Verkokungswagen 1 aufgestellten Kohlenquader 2 bewegt werden. Die Luftzuführungskammern 5, deren Wände aus metallischem, hitzebeständigem Material oder aus keramischem Material, vorzugsweise aus ersterem, bestehen, besitzen an ihren den Kohleblöcken 2 zugewandten Wänden Gasdurchtrittsöffnungen 8. Durch diese Gasdurchtrittsöffnungen 8 hindurch wird aus den Gaszuführungskammern 5 das Heizmedium direkt in die Verkokungskammern 7 eingeführt, wo es in direkter Berührung mit den Kohleblöcken 2 die Oberfläche derselben beheizt. Das hierbei entstehende. Abgas verläßt die Verkokungskammern 7 durch Kanäle 9j die; in der Decke 4 des Tunnelofens angebracht sind;^ undwird durch Sammelleitungen 10 abgeführt... Die Be^- heizung der Kohlekörper 2 in den Verkokungskami mern 7 kann entweder durch ein fertiges Heizmedium erfolgen, das durch die Gaszuführungskammern 5f eingeblasen wird, wie z. B. Rauchgas oder aufgeheiztes Kokereigas. Besonders vorteilhaft ist es aber, die
ίο Wärmeerzeugung in der Verkokungskammer 7 selbst durchzuführen. So können durch die entsprechend unterteilten Gaszuführungskammern 5 getrennt voneinander Heizgas und Verbrennungsluft in die Verkokungskammer 7 eingeblasen und hier verbrannt werden. Auf die Zuführung von Heizgas kann man aber auch ganz verzichten, indem man durch die Verbrennungskammer 5 mittels der Einblaseöffnungen 8 lediglich Verbrennungsluft in die Verkokungskammer 7 einbläst. Diese Verbrennungsluft trifft hier auf die Entgasungsgase, die aus dem Kohleblock 2 in den Spalt zwischen diesem und der Wand der-Gaszuführungskammer eintreten. Im allgemeinen ge- : nügt eine Teilverbrennung dieser Entgasungsgase, um die erforderliche Verkokungstemperatur zu erreichen.
Wenn besonders hohe Verbrennungstemperaturen in der Verkokungskammer 7 erzeugt werden sollen oder wenn zur Erzielung eines heizwertreichen Abgases möglichst wenig von den Entgasungsgasen der Kohlen verbrannt werden soll, ist es zweckmäßig,, die durch die Gaszuführungskammer zugeführte Verbrennungsluft in vorgewärmter Form zur Anwendung zu bringen. Beispielsweise kann die Vorwärmung der Luft bei 400 bis 800° C liegen. Bei hoher Luftvorwärmung ist es zweckmäßig, daß im Falle der Ausbildung der Gaszuführungskammern 5 aus metallischem Werkstoff die Temperatur dieser Wände möglichst niedrig liegt, d.h. in der Nähe der Temperatur der vorgewärmten Luft bleibt. Dies kann dadurch erzielt werden, daß durch Verwendung entsprechender Kammerquerschnitte die Luftgeschwindigkeit innerhalb der Gaszuführungskammern möglichst groß gehalten wird, beispielsweise bei einer Geschwindigkeit zwischen 30 und lOO m/s.
Der in der F i g. 1 schematisch dargestellte Tünnelofen kann stationär, durchlaufend oder absatzweise durchlaufend betrieben werden. Bei stationärer Betriebsweise handelt es sich darum, daß ein mit Kohleblöcken versehener Verkokungswagen 1 in einen Tunnelraum eingefahren wird und hierin nach Verschluß der Anfahröffnung durch eine Tür so lange in Ruhe verbleibt, bis der Verkokungsprozeß beendet wird. Danach wird der Verkokungswagen nach öffnen der Tür aus dem Verkokungstunnel wieder herausgefahren, um einem weiteren Verkokungswagen Platz zu machen. Bei kontinuierlicher Betriebsweise bildet der Verkokungstunnel einen langgestreckten Tunnel mit einer Eingangsöffnung und mit einer Ausgangsöffnung. Durch die Eingangsöffnung wird Wagen hinter Wagen in den Tunnel eingefahren und mit an sich bekannten, in der Zeichnung nicht näher dargestellten Fördereinrichtungen durch den Tunnel hindurchgefahren. Die Fahrtgeschwindigkeit durch den Tunnel ist so bemessen, daß beim Austritt der Verkokungswagen aus dem Tunnel die Verkokung der Kohlekörper gerade beendet ist. Dieser kontinuierliche Verkokungsprozeß kann auch absatzweise erfolgen, indem jeweils am Austrittsende ein Verkokungswagen mit fertig verkoktem Koks aus dem
Tunnel ausgefahren und am anderen Ende ein Verkokungswagen mit frischen Kohleblöcken in den Verkokungstunnel eingefahren wird.
Für die kontinuierliche Durchführung des Betriebes in einem Verkokungstunnel sind erfindungsgemäß Vorrichtungen vorgesehen, die diesen kontinuierlichen Verkokungsvorgang ermöglichen. Im Falle des kontinuierlichen Betriebes ist es nämlich notwendig, am Anfang und am Ende des Verkokungstunnels die gasdurchströmten Räume so an ihrem Ende abzudichten, daß die Heizgase an den Stirnseiten nicht ins Freie ausströmen können.
Die F i g. 2 ist ein schematischer Schnitt durch eine solche Verkokungseinrichtung parallel zur Oberfläche des Verkokungswagens. 2 sind die Kohleblöcke, die hier in der Pfeilrichtung kontinuierlich bewegt werden. 5 ist die Heizgaszuführungskammer, durch deren Wände 11 mittels der Gasdurchtrittsöffnungen 8 das Heizmedium in den Verkokungsraum 7 zwischen den Kohlekörpern und der Gaszuführungskammer eingeblasen wird. Die Abdichtung des Verkokungsraumes 7 nach außen auf der Eintrittsseite der Kohlekörper wird durch eine besondere Abdichtkammer 12 vorgenommen, deren Seitenwände 13 dicht an der Oberfläche der Kohlekörper 2 anliegen. Um ein gutes Anliegen zu erreichen, können die Wände 13 in Richtung der Tunnelachse entweder nach außen oder nach innen geführt werden, je nachdem, ob die Kohle bei ihrem Erhitzen sich aufbläht oder schrumpft. Es können auch andere Organe vorgesehen werden, die ein gutes Anliegen der Wände 13 an der Oberfläche des Kohlestranges gewährleisten. Am Austrittsende der Kohlekörper aus dem Verkokungstunnel ist ebenfalls eine erweiterte Abdichtungskammer 14 vorgesehen, deren Wände 15 normalerweise nicht an den Seitenwänden des vorbeigeführten Kohlen bzw. Kokskörpers anliegen. Wegen der großen Rauhigkeit dieses Kokskörpers ist eine besondere Dichtung erforderlich. Diese wird dadurch vorgenommen, daß in dem Zwischenraum zwischen den Wänden IS des Abdichtungskörpers 14 und der Oberfläche der Koksstränge ein feinkörniges Dichtmaterial eingebracht wird, das beispielsweise aus feinkörnigem Koks 16 bestehen kann.
In der Fig. 2 ist noch gezeigt, wie erfindungsgemäß der Abdichtungskörper 12 am Eintritt der Kohlekörper in den Verkokungstunnel dazu verwandt wird, eine indirekte Beheizung der Kohlekörper zu erreichen. Es hat sich nämlich als zweckmäßig erwiesen, durch diese indirekte Beheizung der Kohlekörper am Eintritt auf deren Wand zunächst eine feste Kruste von Koks zu erzeugen, deren Dicke zwischen 3 mm und 2 cm liegen kann. Es ergibt sich so ein stärkerer Zusammenhalt in dem Verkokungskörper, der ein Zusammenbrechen desselben verhindert, wenn beim Durchfahren der Verkokungswagen durch den Verkokungstunnel Erschütterungen eintreten. Die Beheizung der Abdichtungskammer 12 bzw. der Wände 13 dieser Abdichtungskammer erfolgt durch Verbrennen eines brennbaren Gemisches innerhalb der Kammer 12.
In der F i g. 2 ist die Zuführung 17 eines gasförmigen Brennmaterials und die Zuführung 18 von Verbrennungsluft in den Abdichtungsraum 12 gezeigt. Die verbrannten Gase verlassen die Abdichtungskammer 12 durch die öffnungen 19 in den freien Verkokungsraum 7. Bei der Abführung der Abgase aus der Verkokungskammer 7 durch den Deckel 4 des Tunnelofens bzw. durch die in diesem . angelegten Gasdurchtrittsöffnungen 9 nimmt die Gasgeschwindigkeit in dem Spalt zwischen den Kohlekörpern 2 und den Wänden 11 der Gaszuführüngskammern 5 nach oben hin ständig zu. Eine gleichmäßige Gasbeaufschlagung erhält man dann, wenn die Kammern 5 in mehrere vertikal einander benachbarte Kammern durch vertikale Wände unterteilt sind, und zwar derart, daß jeweils eine Gaszuführungskammer mit einer Gasabführungskammer sich abwechselt.
In den F i g. 3 und 4 ist diese Form der Gasführung schematisch dargestellt. Die F i g. 3 ist ein Schnitt längs durch eine Kammer 5, wobei vermittels der vertikalen Wände 21 jeweils Luftzuführungskammern 19 mit Gasabführungskammern 20 abwechseln. Alle Luftzuführungskammern 19 besitzen eine gemeinsame Luftzuführungsleitung 22; alle Gasabführungskammern 20 besitzen eine gemeinsame Gasabführungsleitung 10.
F i g. 5 ist eine Aufsicht auf zwei benachbarte Sammelleitungen 22 und 10, die durch die oberen abgekröpften Teile der Gas-Luft-Zuführungskammern 19 und Gasabführungskammerh 20 verlaufen.
Die F i g. 6 ist eine perspektivische Darstellung eines Längs- und Querschnittes durch den Verkokungstunnel nach der Erfindung.
Versuche haben gezeigt, daß die Verkokungsergebnisse nach der Erfindung besonders vorteilhaft sind, wenn man ein bestimmtes Temperaturzeitprogramm des Verkokungsverlaufes einhält. Es ist zweckmäßig, die Oberfläche der zu verkokenden Kohlekörper zunächst so zu erhitzen, daß die Temperatur in 1 cm Tiefe der Kohleschicht innerhalb von etwa 20 min auf etwa 600 bis 700° C ansteigt. Innerhalb weiterer 20 min soll die Temperatur an dieser Stelle auf etwa gleicher Höhe gehalten werden.
Danach soll die Wand des Kohlekörpers mit der höchsten verfügbaren Temperatur weiter erhitzt werden, beispielsweise mit 1200 bis 1400° C. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die langsame Beheizung der Außenwand der Kohlekörper durch indirekte Beheizung vorzusehen, z. B. in der Weise, wie dies in der F i g. 2 am Eintritt der Kohlekörper in den Tunnelofen durch die Einrichtung 12, 17, 18 dargestellt ist.
Die F i g. 7 ist eine graphische Darstellung des Temperaturzeitprogramms für den Verkokungsverlauf nach der Erfindung.
In der Fi.g. 8 ist die grundsätzliche Anordnung einer kontinuierlichen Tunnelofenverkokungsanlage nach der Erfindung schematisch wiedergegeben. 23 ist der Grundriß des Ofenblocks, der hier aus drei nebeneinander angeordneten Tunnelofen besteht.
Durch die Tunnelofen werden die Verkokungswagen auf Gleisen 26 hindurchgefahren, und zwar derart, daß die Verkokungswagen an der Eintrittsseite 24 in den Ofen eingebracht und an der Außenseite 25 aus dem Ofen herausgefahren werden. Die Gleise für die Verkokungswagen sind vor und hinter dem Ofenkopf 23 zusammengefaßt und werden auf einer Umführungsstrecke 26 von der Austrittsseite 25 wieder zur Eintrittsseite 24 gefahren. In dem Verlauf der Umführungsstrecke 26 ist eine Kohlebeladungsstation 27 vorgesehen für das Aufbringen der Kohleblöcke auf die Oberfläche der Verkokungswagen. Weiter ist eine Vorbereitungsstation 28 vorgesehen, innerhalb der die Kohleblöcke auf den Verkokungswagen vor
dem Eintritt in die eigentlichen Verkokungstunnelöfen verschiedenen Vorbehandlungen unterworfen sein können. Solche Vorbehandlungen können in einer Vorerhitzung zum Zwecke der Trocknung, in einer Berieselung der Oberfläche der Kohleblöcke mit Feinkohle zum Zwecke einer vermehrten Gaserzeugung bestehen und des weiteren in einer Entzündung der Oberfläche der Kohleblöcke mit Hilfe von Gasoder Ölbrennern, zum Zwecke der beschleunigten Abwicklung des Verkokungsvorganges in den eigentlichen Verkokungstunnelöfen. Des weiteren ist in dem Gleisumlauf 26 hinter den Verkokungstunnelöfen eine Entladestation 29 vorgesehen, in der die Koksblöcke von den Oberflächen der Verkokungswagen entfernt werden. Diese Entladung kann beispielsweise durch Verwendung von Kippentladern erfolgen. Dieses grundsätzliche Schema kann in verschiedener Weise abgewandelt werden. Zum Beispiel können in dem Gleisumlauf verschiedene weitere Stationen eingefügt werden, die der Wartung der Verkokungswagen und der Reservehaltung derselben dienen.
Es sind bereits Tunnelofen für die Durchlauferhitzung von Kohle zum Zwecke der Verkokung bekannt. Der Nachteil dieser bekannten Tunnelofen besteht darin, daß die Verkokung dickerer Schichten von Kohle, wie diese zur Erzeugung eines stückigen Kokses erforderlich ist, eine verhältnismäßig lange Zeit benötigt, so daß die spezifische Durchsatzleistung solcher Tunnelofen niedrig bleibt. Durch die erfindungsgemäße Anordnung der auf der Plattform des Verkokungswagens stehenden Kohleblöcke, die durch die dazwischen liegenden Gaszuführungskammern an ihren Vertikalwänden erhitzt werden, erfolgt eine so große Durchsatzleistungssteigerung in einem Tunnelofen, daß ein derartiger Prozeß technisch und wirtschaftlich besonders günstig ist. Es sind auch andere Verkokungsprozesse bekannt, bei denen eine direkte Beheizung der vertikalen Wände von aufrecht auf einer Unterlage stehenden Kohleblöcken erfolgt. Dieses ist bei einer Spezialentwicklung des Rostverkokungsverfahrens der Fall, bei der in der Kohleschicht vertikale Kanäle angelegt werden, deren Wände direkt z. B. durch Teilverbrennung der Entgasungsgase verkokt werden. Gegenüber diesem Rostverkokungsverfahren hat der Tunnelofenverkokungsprozeß nach der Erfindung den wesentlichen Vorteil, daß mittels der von oben in die Zwischenräume zwischen den Kohleblöcken eingreifenden Gaszuführungskammern eine gleichmäßige Verteilung des Heizmediums bzw. der Verbrennungsluft auf die gesamte vertikale Oberfläche der Kohleblöcke möglich ist. Demgegenüber führt die Einblasung des Heizmediums bzw. der Verbrennungsluft durch den Rost hindurch in die Zwischenräume zwischen den Kohleblöcken bei dem bekannten Rostverkokungsverfahren zu einer bevorzugten Verbrennung im unteren Teil der Gasdurchtrittskanäle und hat eine ungleichmäßige Erhitzung der Kohle zur Folge. Infolge der gleichmäßigen Verbrennung über die gesamte Höhe der Kohleblöcke bei der Tunnelofenverkokung nach der Erfindung können wesentlich höhere Kohleblöcke bzw. Kohleschichten angewendet werden als bei der Rostverkokung. In dem Tunnelofen nach der Erfindung können Kohleblöcke mit einer Höhe von 2 Metern und mehr verkokt werden, während die bekannte Rostverkokung kaum über 1 Meter beim Anspruch einer gleichmäßigen Verkokung für die gesamte Höhe hinauskommt.
Gegenüber der bekannten Rostverkokung besteht bei der Tunnelofenverkokung nach der Erfindung
ίο auch der wesentliche Vorteil, daß in die Zwischenräume zwischen die Kohleblöcke auch hochvorgewärmte und hochsauerstoffangereicherte Luft eingeführt werden kann. Bei der Rostverkokung liegen hier verhältnismäßig enge Grenzen wegen der HaItbarkeit des Rostmaterials vor. Auf diese Weise kann bei der Verkokung nach der Erfindung auch ein Entgasungsgas mit hohem Heizwert, z. B. einem solchen zwischen 2000 und 3000 kcl/Nm3, erzeugt werden. Des weiteren besteht bei der Verkokung nach der Erfindung auf einfache Weise die Möglichkeit, die Beheizung der Kohleblöcke an Stelle durch eine Teilverbrennung des Entgasungsgases mittels eines gasförmigen oder flüssigen Verbrennungsmediums durchzuführen. Dies kann beispielsweise derart erfolgen, daß die Gaszuführungskammern zwischen den Kohleblöcken vertikal unterteilt sind in solche Kammern, die der Zuführung des Verbrennungsmediums, z. B. von Koksofengas, dienen und solche, die der Zuführung der Verbrennungsluft dienen.
Schließlich kann die Beheizung der Kohleblöcke auch auf elektrischem Wege erfolgen. Hier können beispielsweise innerhalb der sogenannten Gaszuführungskammern zwischen den Kohleblöcken elektrische Heizungselemente untergebracht werden.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Tunnelofen zur Verkokung von auf Transportwagen mit Zwischenräumen und parallel zueinander aufgestellten Kohleformlingen aus bituminösen Kohlen mit direktem Wärmeübergang vom Heizmittel auf die Kohlenoberfläche, Abzügen für Abgas und Entgasungsgas an der Ofendecke sowie beiderseitigem Abschluß des Ofens durch Abdichtungskammern, gekennzeichnet durch in der Decke des Tunnelofens in den Zwischenräumen angeordnete, bis in rillenartige Vertiefungen der Plattform der Transportwagen reichende, an sich bekannte Kammern (5) mit Gasdurchtrittsöffnungen (8) für die Zuführung von gasförmigen Heizme'dien und den Abzug von Abgasen sowie durch Abdichtungskammern (12) am Anfang des Tunnelofens mit Heizeinrichtungen (17, 18) und Abgasabzugsöffnungen (19) für die heißen Abgase.
2. Tunnelofen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Kammern (5), die durch vertikale Wände (21) in Gas- bzw. Luftzuführung-(19) und Abgasabzugskammern (20) unterteilt sind und wobei in Ofenlängsrichtung Gas- bzw. Luftzuführungskammern mit Abgasabzugskammern abwechseln.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

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