DE668764C - Verfahren zur elektrometrischen UEberwachung von oxydierenden oder reduzierenden Loesungen - Google Patents

Verfahren zur elektrometrischen UEberwachung von oxydierenden oder reduzierenden Loesungen

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DE668764C
DE668764C DES118617D DES0118617D DE668764C DE 668764 C DE668764 C DE 668764C DE S118617 D DES118617 D DE S118617D DE S0118617 D DES0118617 D DE S0118617D DE 668764 C DE668764 C DE 668764C
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Dr Fritz Lieneweg
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N27/00Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means
    • G01N27/26Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating electrochemical variables; by using electrolysis or electrophoresis
    • G01N27/416Systems
    • G01N27/4166Systems measuring a particular property of an electrolyte

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Description

  • Verfahren zur elektrometrischen Überwachung von oxydierenden oder reduzierenden Lösungen Für die verschiedensten technischen Zwecke ist es von großer Bedeutung, die Arbeitslösungen auf den Gehalt und die Wirkung der oxydierenden bzw. reduzierenden Bestandteile zu überwachen. Wird in Textilfabriken und Wäschereien die Bleichung beispielsweise mittels Hypochloritlösung vorgenommen, so vermindert sich naturgemäß während des Betriebes die Konzentration und Oxydationskraft der letzteren. Auch in Wasserwerken tritt das Bedürfnis auf, die zur Reinigung des Wassers benutzten Lösungen von bestimmten oxydierenden Gasen, z. B. Chlor und Ozon, oder das behandelte Wasser selbst auf solche Stoffe fortlaufend zu überwachen. Die gleiche technische Notwendigkeit tritt an den verschiedensten Stellen in der chemischen Industrie, z. B. bei der Küpenfärberei, auf. Schließlich arbeiten Brauereien und Mineralwasserfabriken bisweilen mit normalem Gebrauchswasser, das sie im eignen Betrieb durch entsprechende Zusätze für ihre Zwecke brauchbar machen. Alle diese Betriebe haben, falls sie die Reinigung mit oxydierenden oder reduzierenden Mitteln vollziehen, ein Interesse daran, die Oxydations- bzw. Reduktionsfähigkeit und den Gehalt ihres Reinigungsmittels oder der behandelten Lösung unter steter Kontrolle zu halten: Man hat schon versucht, auf elektrometrischem Wege zu dem angestrebten Ziel zu gelangen, doch .gaben die bisherigen Methoden durchweg keine eindeutigen Ergebnisse. Bei der bekannten Potentialbestimmung von Oxydations- bzw.-Reduktionsmitteln mittels einer Platinelektrode gegenüber einer Vergleichselektrode, als welche vorzugsweise die Kalomelelektrode dient, ist das Oxydations- bzw. Reduktionspotential e,. bekanntlich abhängig von dem Potential der Wasserstoffionenkonzentration. Man müß deshalb zur Bestimmung der Wirksamkeit dieser Stoffe das durch die H-Ionen-Konzentration bedingte Potential ei, von dem gemessenen e abziehen, um e,. wirklich zu erhalten. Nach der angegebenen Methode ist deshalb die Messung abhängig vom pH-Wert der Lösung.
  • Bei einem weiteren Verfahren wurde diese Abhängigkeit vom pH-Wert dadurch ausgeschaltet, daß ein noch keine oxydierenden bzw. reduzierenden Stoffe enthaltender-Wasserstrom in zwei Teilströme unterteilt wurde, von denen der eine direkt zu einem Durchlaufgefäß führte, in welchem eine Platinelektrode angebracht war. Der andere Teilstrom des Wassers wurde mit dem oxydierenden oder reduzierenden Stoff versetzt und erst dann einem zweiten Durchlaufgefäß, welches gleichfalls eine Platinelektrode enthielt, zugeführt. Es ergibt sich jedoch bei diesem Verfahren der schwerwiegende Nachteil, daß sich in dem Flüssigkeitsstrom, der das Durchflußgefäß direkt erreicht, kein definiertes Potential einstellen kann, weil kein Oxydätions-bzw. Reduktionsmittel in ihm vorhanden ist. Infolgedessen werden die Einflüsse aller ' im Wasser enthaltenen Ionen, z. B. Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Carbonat-, Sulfationen, auf die Potentialausbildung erheblich, und eine geringfügige Änderung derselben verfälscht den erhaltenen Wert weitgehend.
  • Man hat auch zur Bestimmung solcher Lösungen Elektroden benutzt, die von diesen angegriffen werden. Auch sind schon Metalle als Elektroden vorgeschlagen worden, von denen nur das eine durch die Untersuchungslösung angreifbar ist. Als Elektrodenmaterialien sind die verschiedensten Metalle verwendet worden, wie Kupfer, Nickel, Aluminium usw. Die Nachteile dieser Einrichtungen bestehen hauptsächlich darin, daß durch die Auflösung der Metalle eine starke Ionenkonzentrationsänderung in der Lösung eintritt, weshalb die Bestimmung sehr stark strömungsabhängig wird, und daß in ruhendem Zustand das Potential sich dauernd ändert. Weiterhin können sich an den Elektroden Ablagerungen von Stoffen bilden, welche durch die chemische Reaktion zwischen Bad und Elektrode erzeugt werden. Diese Ablagerungsschichten veranlassen dann die Ausbildung undefinierter Potentiale. Es ist natürlich bei diesem Verfahren auch noch eine sehr starke Abhängigkeit vom PH-Wert vorhanden, weil die Lösungstension solcher Metalle bei verschiedener Stärke der Säure bzw. bei verschiedenen Säuren sich sehr erheblich ändert. Praktisch mißt man also in diesem Falle nur undefinierbare Mischeffekte.
  • Man ist auch dazu übergegangen, zusätzlich gepufferte Lösungen anzuwenden. Die in diesem Zusammenhang vorgeschlagenen Methoden dienten in der Hauptsache dem Zweck, die besonders störende Abhängigkeit vom PH-Wert zu eliminieren. Dieses Ziel wurde durch Zusatz von Pufferlösungen, deren Potential in einer Sonderbestimmung festgestellt war, zu der zu untersuchenden Lösung erreicht. Nach dem Feststellen des Potentialwertes der reinen Pufferlösung nahm man eine zweite Potentialmessung in dem Gemisch aus Pufferlösung und zu untersuchender Lösung vor. Diese Methode kann natürlich auch bei kontinuierlichem Zufluß beider Lösungen durchgeführt werden. Da im genannten Falle die Bestimmung bei bekanntem PH-Wert durchgeführt werden soll, ist das gemessene Gesamtpotential ein Maß für das Oxydationspotential, und es ergeben sich direkt vergleichbare Werte. Doch kann auch dieses bekannte Verfahren noch nicht als völlig befriedigend angesehen werden, weil einerseits überhaupt eine bekannte Pufferlösung zusätzlich. verwendet werden muß, anderseits sich durch die Verdünnung Änderungen des pH-Wertes ergeben können, wenn die Pufferkapazität nicht ausreicht.
  • Schließlich hat man versucht, die Bestimmung. des Gesamtpotentials von Puffer- und Untersuchungslösung vorwegzunehmen, umdann durch Zusatz einer Palladiumlösung und Durchleiten von Wasserstoff die oxydierenden Substanzen zu reduzieren, wonach die Bestimmung des PH-Wertes der Mischlösung, also von eh, in bekannter Weise vorgenommen wurde. Nach Durchführung der beiden Potentialmessungen ergab dann eine einfache Rechnung das zu bestimmende Oxydationspotential zu e,. = e-eh. Auf diesem Wege gelangte man zu einer Unabhängigkeit der Bestimmung von der Pufferkapazität, d. h. von der Änderung des pH-Wertes durch Verdünnung. Als Nachteil ergibt sich aber wiederum, daß das Verfahren infolge der notwendigen aufeinanderfolgenden Vorgänge nicht oder nur schwer kontinuierlich durchgeführt werden kann, und weiter, daß in gewissen Fällen durch die Reduktion eine Änderung des pH-Wertes erfolgt, so daß der gemessene pH-Wert nicht mit dem der ursprünglichen Mischung übereinstimmt. Ein Beispiel hierfür sei die Untersuchung von gechlortem Wasser, das mit dem Wasserstoff bei der Reduktion am Palladiumkontakt Salzsäure ergibt.
  • Gemäß der Erfindung werden die verschiedenen Nachteile der bekannten Methoden sämtlich mit Sicherheit dadurch ausgeschaltet, daß zur Bestimmung der Oxydations- oder Reduktionspotentiale als Vergleichselektroden solche Elektroden angewendet werden, die von der zu untersuchenden Lösung nicht angegriffen werden und mit denen sich unabhängig von dem benutzten Oxydations- oder Reduktionsmittel der PH-Wert der Lösung eindeutig bestimmen läßt. Als solche Elektroden eignen sich Metall-Metalloxydelektroden, wie z. B. die Quecksilber- und die Antimonelektrode sowie die Glas- und die Manganelektrode usw.
  • Ein Kriterium für die Brauchbarkeit dieser Elektroden in den spezifisch zu-.untersuchenden Lösungen ist dadurch gegeben, daß mit diesen Elektroden in an sich bekannter Weise pH-Messungen fehlerfrei durchgeführt werden können; z. B. kann man in Cl- oder .NO-haltigen Lösungen die Antimonelektrode als Vergleichselektrode nicht benutzen, da sie von den genannten Stoffen angegriffen wird und deshalb auch zur PH-Messung in derartigen Lösungen nicht brauchbar ist. Dagegen läßt sich mit Hilfe einer Glaselektrode der PH-Wert in diesen Lösungen eindeutig bestimmen, und eine solche Elektrode ist daher zur elektrometrischen Überwachung gemäß der Erfindung geeignet.
  • Als Meßelektroden dienen bei dem Verfahren gemäß der Erfindung die für diesen Zweck bekannten Elektroden aus unangreifbaren Stoffen, beispielsweise Platin. Die Vorteile des neuen Verfahrens, das beispielsweise durch Messung des Potentials zwischen einer Platin-und einer Glaselektrode in der Untersuchungslösung- durchgeführt werden kann, bestehen demnach vor allem in der völligen Unabhängigkeit vom pH-Wert, in der Unabhängigkeit von der Güte der Puffenxng der zu untersuchenden Lösung und in der Möglichkeit einer unmittelbaren kontinuierlichen Anzeige beim Arbeiten mit einer Durchflußelektrode.
  • Nach dem geschilderten Verfahren lassen sich alle bei Oxydations- bzw. Reduktionsmitteln interessierenden Messungen in einfacher Weise durchführen.
  • Führt man die Messung in der Weise aus, daß man das Potential zwischen der Meß- und der nur vom PH-Wert abhängigen Vergleichselektrode bestimmt, so wird die Wirksamkeit der Lösung, also die Oxydations- bzw. Reduktionskraft e,- = e-eh, unabhängig vom PH-Wert der Lösung gemessen.
  • Die Oxydations- bzw. Reduktionskraft einer Lösung bei beliebigem PH-Wert läßt aber noch nicht unbedingt einen Schluß auf das Verhältnis der Konzentrationen der oxydierten und der reduzierten Stufe bzw. auf die absolute Konzentration einer dieser Stufen zu, da diese Größen infolge des 'chemischen Vorganges noch ihrerseits unter Umständen von der Wasserstoffionenkonzentration abhängig sein können.
  • . Beispielsweise ist die EMK einer Permanganatlösung durch die Gleichung gegeben. Die EMK einer ozonhaltigen Lösung ist bestimmt durch die Gleichung Während also bei der Ozonlösung e-eh = e,. auch ein Maß für die Konzentration des Ozons ist, ist bei Permanganatlösungen das Verhältnis des Oxydationsmittels zum Reduktionsmittel verschieden von der Wirksamkeit e,. bei. beliebigem PH-Wert.
  • Gemäß der Erfindung kann man aber unter Verwendung von nur vom PH-Wert abhängigen Vergleichselektroden auch das Konzentrationsverhältnis des oxydierenden zu dem reduzierenden Stoff unmittelbar durch elektrometrische Messung festzustellen, wenn man die Einzelpotentiale der Kette nicht in ihrer vollen Größe gegeneinanderschaltet, sondern entsprechend dem für die jeweilig zu untersuchenden Lösungen geltenden Zusammenhang zwischen dem Potentiale, dem pH-Wert und dem Konzentrationsverhältnis. Zweckmäßig führt man die Messung dann so aus, daß die eine der beiden Größen e bzw. eh nicht in ihrer vollen Größe sichauswirken kann. Das geschieht erfindungsgemäß durch nur teilweise Gegeneinanderschaltung der betreffenden Potentiale. Praktisch wird je nach der Größe des Einflusses der Wasserstoffionenkonzentration auf. das Potential e der Meßelektrode über einen Shunt nur eine Teilspannung der Meß- oder Vergleichselektrode gegen die Vergleichs- eh bzw. Meßelektrode e geschaltet, indem die zu shuntende Elektrode mit einer vom PH-Wert und den oxydierenden bzw. reduzierenden Stoffen in der Lösung unabhängigen Elektrode, z. B. einer .Kalomelelektrode, verbunden wird.
  • Ist eine Stromentnahme aus dem Element wegen Polarisationserscheinungen nicht gestattet, so kann man eine derartige Elektrodenkombination beispielsweise in zwei getrennten Kompensationsanordnungen, aber gemeinsamen Gefäß, herstellen, und von der an der einen Anordnung meßbaren Spannung nur die gewünschte Teilspannung der anderen Elektrode entgegenschalten.
  • Will man nicht die Wirksamkeit oder das Konzentrationsverhältnis, sondern die absolute Konzentration des Oxydations- bzw. Reduktionsmittels selbst bestimmen, so läßt sich dies mit den beschriebenen Anordnungen unter Ausschaltung des PH-Einflusses gemäß der Erfindung in einfacher Weise dadurch erreichen, daß man der Oxydationsstufe bei der Bestimmung der Konzentration des Reduktionsmittels oder der Reduktionsstufe bei Bestimmung der Konzentration des Oxydationsmittels eine konstante Ionenkonzentration erteilt. Solche konstanten Ionenkonzentrationen werden beispielsweise durch Zusatz von Stoffen erzielt, die nur auf die eine Form einwirken und mit dieser Form einen schwer löslichen Niederschlag erzeugen.
  • In manchen Fällen ergibt die Bestimmung von e -eh = e,- bei Benutzung einer nur PH-abhängigen Vergleichselektrode bereits unmittelbar das Konzentrationsverhältnis. Zur Bestimmung aller interessierenden Potentiale sind in diesem Sonderfalle also nur zwei Messungen erforderlich. Das gleiche gilt für den Fall, daß für die Ausbildung des Potentials nicht das Konzentrationsverhältnis, sondern die Absolutkonzentration der einen der beiden Stufen maßgebend ist., In noch anderen Fällen, z. B. in dem der bereits angedeuteten Bestimmung von Ozonlösungen, genügt bereits die Bestimmung vone, zur Ermittlung auch der Absolutkonzentration. Hier ist also nur eine.einzige Potentialmessung notwendig.
  • Will man im praktischen Betrieb eine vollständige Überwachung durchführen, so kommt es darauf an, eine gewünschte Wirksamkeit der Lösungen bei möglichst sparsamer Verwendung der Oxydations- bzw. Reduktionsmittel gegebenenfalls bei einem bestimmten pH-Wert einzuhalten. Zu diesem Zwecke ist es nicht immer erforderlich, sämtliche bisher beschriebenen Bestimmungen, nämlich die von er, eh, des Konzentrationsverhältnisses und der Absolutkonzentration, durchführen. Aus den- ärei Bestimmungen der Wirksamkeit e,., des Konzentrationsverhältnisses und der Absolutkonzentration ergibt sich bereits eine eindeutige Überwachung, da sich durch diese Werte für den Überwachenden die zu treffenden Maßnahmen, die Änderung der Absolutkonzentration bzw. des pH-Wertes, ergeben. Zweckmäßiger wird man allerdings statt des Konzentrationsverhältnisses den pH-Wert überwachen, weil das Konzentrationsverhältnis eine an sich nicht interessierende Größe ist. Selbstverständlich kann man statt e,. auch das PH-abhängige Gesamtpotential e bestimmen. In den oben geschilderten Sonderfällen verringert sich auch die Anzahl der für eine ordnungsgemäße Überwachung notwendigen Bestimmungen entsprechend.
  • Eine Automatisierung der Überwachung ist in an sich bekannter Weise auf den vorerwähnten Grundlagen ohne weiteres möglich. Es ist klar, daß man auch den Temperatureinfluß auf die Potentialmessungen durch an sich bekannte Temperaturkompensationsschaltungen unwirksam machen kann.
  • Das neue Verfahren gestattet auch die unmittelbare Bestimmung der Konzentrationen von Gasen, wie Ozon, Chlor, Schwefeloxyd usw., indem man die Gase in wässerige Lösungen beliebigen PH-Wertes und von beliebiger Pufferung einleitet und die elektrometrischen Messungen gemäß der Erfindung durchführt. Der besondere Vorteil besteht darin, daß eine Änderung des PH-Wertes durch Verdampfen der Lösung beim Durchleiten der Gase ohne Einfluß auf die Messung bleibt, so daß auch sehr geringe Mengen an Lösungsmittel ohne weiteres verwendet werden können. Hierdurch ist eine kurze Einstellzeit gewährleistet.
  • In den Figuren sind als Ausführungsbeispiele für derartige Messungen von Oxydations- bzw. Reduktionspotentialen einige Schaltungen dargestellt. In Fig. i ist eine Elektrode i zur Bestimmung des Potentials e einer Elektrode 2 zur Bestimmung des Potentials eh gegenübergestellt. Diese Elektrode 2 ist unabhängig von den Oxydations- bzw. Reduktionsmitteln. Die Kompensationsschaltung mit der Hilfsstromquelle 3, dem Widerstand q., dem Meßdraht 5, auf dem der Schleifkontakt 6 .gleitet, und dem Nullinstrument@7 bedarf keiner näheren Erläuterung, weil diese Schaltung an sich bekannt ist. Durch die Schaltung nach Fig. i ist die Feststellung des Potentials e,. urimittelbar möglich.
  • In Fig. 2 ist nur ein Teil des Potentials el, der Elektrode 2-gegen das Potential e der Elektrode x geschaltet. Dies wird durch Zwischenschaltung einer Vergleichselektrode 8, z. B. einer Kalomelelektrode, erreicht, die über einen Widerstand g mit der Elektrode 2 verbunden ist. Der Widerstand g besitzt eine zum Gleitkontakt 6 führende Anzapfung, derart, daß die für die zu untersuchende Lösung erforderliche Shuntung erreichf wird. Sind verschiedene Oxydations- bzw. Reduktionsmittel zu untersuchen, so kann man auch mehrere Anzapfungen an den geeigneten Stellen anbringen und so durch einfache Umschaltung beim Wechsel der Lösung die unmittelbare Messung durchführen.
  • Eine besonders geschickte Anordnung zur Überwachung von Betriebslösungen ist in Fig. 3 schematisch dargestellt. Hier können die gleichen Elektroden i und 8 wie in Fig. 2 über einen Schalter To gemeinsam ein- oder ausgeschaltet werden. Die übrige Schaltung entspricht der Schaltung nach Fig. 2. In der dargestellten Schalterstellung ist die Elektrode i außer Betrieb und die Kalomelelektrode 8 gegen die zur Messung des Potentials eh dienende Elektrode 2 geschaltet. Diese Stellung ermöglicht die Bestimmung des Wertes von eh und damit des Wertes von PH- Wird der Schalter auf die zweite Stellung umgelegt, so ist die Kalomelelektrode 8 ausgeschaltet, und die Elektrode i steht der Elektrode 2 gegenüber. Die Ablesung ermöglicht die Bestimmung von e,.. Schließlich ist in der dritten Stellung des Schalters To die schaltungstechnische Übereinstimmung mit Fig. 2 herbeigeführt, wobei das Konzentrationsverhältnis oder die Absolutkonzentration bestimmt werden kann.
  • An Stelle der einfachen Kompensationsausschaltungen können -auch alle anderen Kompensationsverfahren, wie Brückenschaltungen, Röhrenschaltungen usw., benutzt werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur elektrometrischen Überwachung von . oxydierenden oder reduzierenden Lösungen unter Verwendung der für diesen Zweck bekannten Meßelektroden aus unangreifbaren Stoffen, z. B. Platin, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der Oxydations- oder Reduktionspotentiale als Vergleichselektroden von der zu untersuchenden Lösung nicht angreifbare Elektroden verwendet werden, mit denen sich unabhängig von dem benutzten Oxydations- oder Reduktionsmittel der PH-Wert der Lösung eindeutig bestimmen läßt, z. B. Glaselektroden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxydations- bzw. Reduktionskraft unabhängig vom pH-Wertdurch Gegeneinanderschalten der Meßelektrode und der nur vom pH-Wert abhängigen. Vergleichselektrode unmittelbar bestimmt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das . Konzentrationsverhältnis der oxydierten zur reduzierten Stufe gemäß dem Einfluß der Wasserstoffionenkonzentration auf das Gesamtpotential durch Schaltung des einen Potentials nur gegen einen Teil des anderen unmittelbar bestimmt wird. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Absolutkonzentration des oxydierenden bzw. reduzierenden Stoffes durch Erzeugung einer konstanten Konzentration der jeweils nicht interessierenden Ionengattung und durch Potentialmessung nach den Ansprüchen 2 und 3 bestimmt wird. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß außer den Werten für die Oxydations- bzw. Reduktionskraft für das Konzentrationsverhältnis und für die Absolutkonzentration der PH-Wert der Lösung bestimmt wird. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß nur die Oxydations-bzw. Reduktionskraft, die Absolutkonzentration und der pH-Wert bestimmt werden. 7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Messungen in derselben Lösung durch Umschalten der Elektroden vornimmt. B. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung des einen Potentials nur gegen einen Teil des anderen unter Zuhilfenahme einer weiteren völlig unabhängigen Vergleichselektrode durch Shuntung oder Vollkompensation mit dieser durchgeführt wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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