DE669628C - Verfahren zur Anzeige und Regelung von Chlorueberschuessen in Wasser - Google Patents

Verfahren zur Anzeige und Regelung von Chlorueberschuessen in Wasser

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DE669628C
DE669628C DEC51637D DEC0051637D DE669628C DE 669628 C DE669628 C DE 669628C DE C51637 D DEC51637 D DE C51637D DE C0051637 D DEC0051637 D DE C0051637D DE 669628 C DE669628 C DE 669628C
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electrode
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DEC51637D
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CHLORATOR FA
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CHLORATOR FA
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Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N27/00Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means
    • G01N27/26Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating electrochemical variables; by using electrolysis or electrophoresis
    • G01N27/416Systems
    • G01N27/4166Systems measuring a particular property of an electrolyte
    • G01N27/4168Oxidation-reduction potential, e.g. for chlorination of water

Description

  • Verfahren zur Anzeige und Regelung von-Chlorüberschüssen.in Wasser Für die verschiedenen Zwecke der Wasserentkeimung, Algenbeseitigung usw. werden Zusätze von Chlor, freier unterchloriger Säure, Hypocblorit o. dgl. ,angewandt, wobei zur Erzielung einer ,ausreichenden Wirkung die Innehaltung eines gewissen Chlorüberschusses erforderlich ist, den man dadurch erzielt, daß die insgesamt zuzusetzende Menge an Chlor o. dgl.etwas größer gewählt wird, als dem sog. Chlorverbindungsvermögen des betreffenden Wassers, Abwassers o. dgl. entspricht, d. h. etwas größer als diejenige Menge, die mit den im Wasser,oder Abwasserenthaltenen Keimen, Algen,o. dgl. selbst in Ausübung ihrer Wirkung chemisch reagiert und verbraucht wird.
  • Die Mengen ,aktiven Chlors, die nach Ausübung dieser Wirkung noch .als überschuß im Wasser verbleiben sollen, sind sehr klein und betragen in der Regel nur ein bis wenige zehntel Milligramm im Liter, bei der sog. Hochchlorung etwa i bis a mg im Liter.
  • Diese Chlorüberschußmengen werden mit chlorempfindlichen Reagenzien, beispielsweise Jodstärkelösung, Orthotolidinlösung o. dgl., nachgewiesen, die 'bei Vorhandensein eines Chlorüberschusses eine Mehroder minder starke blaue bzw. gelbe Färbung aufweisen.
  • Es sind ferner schon Verfahren bekannt, bei denen eine fortlaufende Anzeige des Chlorüberschusses auf potentometrischem Wege mit Hilfe von in das Wasser tauchenden Elektroden bewirkt wird. Ein Teil dieser Verfahren. zeitigt bei der üblichen Chlorung praktisch brauchbare Ergebnisse. -Wendet man aber Chlorgas oder eine der Formen= .aktiven Chlors in Verbindung mit Ammoniak zur Ausübung des sog. Chlorammoniak- oder Chloraminverfahrens an, so können sich bei den bekannten potentio: metrischen Verfahren, je nach der Natur des Wassers oder aus sonstigen Gründen, Abweichungen in der Weise zeigen, daß, verglichen ;nit der ohne die gleichzeitige Verwendung von Ammoniak erzielten Alzeige, bei gleichem Chlorüberschuß ein erniedrigter Wert erhalten wird.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, diese Störung durch Zusatz von Stoffen zu beseitigen, die- geeignet sind, das durch die Zusammenbringung von Chlor und Ammoniak gebildete Chloramin wieder aufzuspalten, und zwar durch Zusatz von Säure oder von Verbindungen, die, wie Kupfersulfat o. dgl., mit Ammoniak Komplexsalze zu bilden vermögen, wobei diese Stoffe dem chlorhaltigen Wasser, das der zur Erzeugung des Meßpotentials dienenden Zelle zugeleitet wird, in Gestalt einer Lösung zugeführt werden.
  • Wenngleich hierbei eine gewisse Unabhängigkeit in bezug auf die Menge der zugeführten Säure, Kupfersulfat o. dgl. besteht, so ist doch immerhin eine gewisse Kontrolle erforderlich, die bei dem nachstehend beschriebenen Verfahren .nach der Erfindung entfällt; wodurch die Betriebskosten verringert werden.
  • Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß für mindestens eine der Elektröden, und zwar die edlere Elektrode, Metalle benutzt werden, die zur Bildung von Komplexverbindungen mit Ammoniak befähigt sind. Die andere Elektrode besteht entweder aus dem gleichen oder einem gemäß der @elektrischen Spannungsreihe, in welcher Wasserstoff den Wert Null besitzt, unedleren Stoff.
  • So können beispielsweise zwei ,aus Kupfer bestehende Elektroden Moder je eine aus Silber und . Wismut bzw. aus Silber und Antimon bzw. Kupfer und Wismut gewählt werden. Solche Elektrodenpaare ergeben eine hinreichend weitgehende Unempfindlichkeit gegenüber der Verwendung von Chlorammoniak, geben also praktisch. bei gleichem Chlorüberschuß dieselbe Anzeige, unabhängig davon, ob gleichzeitig Ammoniak zugefügt oder nicht zugefügt wird.
  • Ein Teil der verwendbaren Kombinationen besitzt jedoch bereits mit unbehandeltem Wasser, also ohne Zufügung von Chlorgas io. dgl., ein gewisses Potential, das bei der Messung berücksichtigt, nämlich von dem Meßergebnis bei der Anwesenheit von Chlor bzw. Chloramin in Abzug gebracht werden. muß. Man kann dieses aber auch in der Weise beseitigen, däß man der Zelle in an sich bekannter Weise eine ,andere Stromquelle von einer solchen Spannung entgegenschaltet, daß das in. unbehandeltem Wasser bestehende Potential ausgeglichen wird.
  • Hierzu kann man beispielsweise eine kleine Trockenbatterie mit Regulierwiderstand verwenden oder eine Zelle gleicher Art wie die zur Anzeige benutzte, wobei gegebenenfalls der Stromkreis auch mit einem Regulierwiderstand zum Ausgleich geringfügiger Unterschiede im Potential jeder -der beiden Zellen auszurüsten ist und wobei ferner die entgegengeschaltete Zelle nur mit reinem Wasser der gleichen Herkunft wie dasjenige gespeist wird; welches der Chlorung -umterworfen wird.
  • Das Verfahren ist, soweit verschiedenartige Elektroden- benutzt werden, sowohl in einer einfachen Durchlaufzelle anwendbar, also in einer solchen, in welcher beide Elektroden von dem mit Chlor bzw. Chlorammoniak behandelten Wasser umspült werden, als auch in einer Zelle, die durch eine poröse ZNvischentvand in zwei Hälften geteilt ist, in deren jeder sich eine der beiden Elektroden befindet und wobei die eine Elektrode von gechlortem Wasser umspült wird; die andere jedoch von nicht gechlortem Wasser. Bei der Verwendung gleichartiger Elektroden ist eine Zelle der letzteren Art .anzuwenden. Die Zeichnung zeigt zwei Beispiele von Anordnungen zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung.
  • In Abh. i stellt i die Zelle dar, in welcher das Potential erzeugt «wird. 2 und 3 sind die Elektroden, die durch Drahtverbindungen mit dem Anzeige- oder Registrierinstrument ;l verbunden sind. Durch die Leitung 5, die ein Regelventil 6 und eine Wassermeßvorrichtung 7 enthält, fließt der Zelle i ein Strom des mit Chlor bzw. Chlorammoniak behandelten Wassers zu und durch die Leitung.8 wieder ab. 9 stellt die entgegengeschaltete-Zelle und io den Regulierwiderstand in den Gegenschaltungsstromkreis dar.
  • Zum Betriebe führt man der Zelle durch die Leitung 5 zunächst einen Strom reinen, d.h.-ungechlorten Wassers zu. Die sich hierbei ergebende Potentialdifferenz wird an dem Galvanometer 4 angezeigt. Dann schaltet man den Gegenstromkreis ein und reguliert den Widerstand io so lange, bis die Galvanometeranzeige praktisch auf Null zurückgegangen ist. Danach leitet man durch die Leitung 5 das zu untersuchende gechlorte Wasser und erhält dann eine Anzeige, die praktisch unabhängig davon ist, ob Chlor allein oder in Verbindung mit Ammoniak zugeleitet wird: Abb. z gibt eine Einzeldarstellung einer Zelle mit poröser Zwischenwand, wobei auch ohne die Zwischenwand gearbeitet werden kann, wenn man jede der Elektroden in ein unten offenes, mit dieser unteren öffnung in die Zelle tauchendes Rohr einsetzt und dem einen der Rohre gechlortes, dem anderen urgechlortes Wasser zuführt, worauf sich dann anschließend, also außerhalb des Bereiches der Elektroden; beide Wässer in der Zelle vermischen und durch einen gemeinsamen Überlauf abfließen.
  • In der Zelle i stellen wiederum a -und 3 die Elektroden dar, während die Zwischenwand mit ia bezeichnet ist. Die Zuleitung des gechlorten .Wassers erfolgt durch die Leitung 5a, die des urgechlorten Wassers durch 5U, wobei jede Leitung wiederum mit einem Regelventil und einer Meßvorrichtung 6a und 7a bzw, 6U und 7L versehen ist. Die Wasserströme verlassen dann die Zelle wieder durch die Überläufe 8a und 8L. -An Stelle einer einfachen Elektrode aus unedlerem Material kann man auch eine" Doppelelektrode, bestehend aus je einer Elektrode des unedleren und eines edleren Materials; die unter sich kurzgeschlossen sind, verwenden, also beispielsweise gegenüber einer Kupferelektrode eine Doppelelektrode, bestehend aus Kupfer und aus Wismut. Hierdurch ergibt sich eine größere Konstanz des sog. Null- oder Wasserwertes, d. h. desjenigen Potentials, das in der Zelle beim Durchfließen von unbehandeltem Wasser entsteht. An Stelle einer Doppelelektrode können auch Legierungen der betreffenden Stoffe benutzt werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE i. Verfahren zur Anzeige und Regelung von Chlorüberschüssen bei gleichzeitiger Anwesenheit von Ammoniak oder Ammoniakverbindungen in damit behandeltem Wasser oder Abwasser auf potentiometrischem Wege, dadurch gekennzeichnet, daß für mindestens eine der Elektroden, und zwar die edlere Elektrode, Metalle benutzt werden, die zur Bildung von Komplexverbindungen mit Ammoniak befähigt sind.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßzelle (r) eine Stromquelle, gegebenenfalls in Verbindung mit einem Regulierwiderstand, entgegengeschaltet wird, deren Potential dem im unbehandelten Wasser entstehenden Potential entspricht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch r und- 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung verschiedenartiger Elektroden als entgegengeschaltete Stromquelle eine mit unbehandeltem Wasser beschickte Zelle mit gleichen Elektroden wie die Anzeigezelle benutzt wird. q.. Verfahren nach Anspruch t bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als unedlere Elektrode eine aus zwei verschredenen-Metallen bestehende D.oppelelektnode oder eine aus .einer Legierung derselben bestehende Elektrode benutzt wird.
DEC51637D 1936-05-16 1936-05-16 Verfahren zur Anzeige und Regelung von Chlorueberschuessen in Wasser Expired DE669628C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1019104B (de) * 1952-01-30 1957-11-07 Papirind Forskningsinst Verfahren und Apparat zur Registrierung, Kontrolle und Regulierung des Oxydations- oder Reduktionsmittelgehaltes in einem kontinuierlich verlaufenden Oxydations- oder Reduktionsprozess

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1019104B (de) * 1952-01-30 1957-11-07 Papirind Forskningsinst Verfahren und Apparat zur Registrierung, Kontrolle und Regulierung des Oxydations- oder Reduktionsmittelgehaltes in einem kontinuierlich verlaufenden Oxydations- oder Reduktionsprozess

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