DE594298C - Verfahren zur Registrierung und gegebenenfalls Regulierung des Gehaltes an Chlor in mit diesem behandeltem Wasser - Google Patents
Verfahren zur Registrierung und gegebenenfalls Regulierung des Gehaltes an Chlor in mit diesem behandeltem WasserInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIF
M 594298 KLASSE 85 b GRUPPE c
Dr. Rudolf Kroke in Berlin
in mit diesem behandeltem Wasser
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Registrierung und gegebenenfalls Regulierung,
vorzugsweise selbsttätigen Regulierung des Gehaltes an Chlor oder ähnlich wirkenden
5 Oxydationsmitteln, wie Natriumhypochlorit, Calciumhypochlorit, Chlorkalk u. dgl., in mit
diesen behandeltem Wasser oder Abwasser mit Hilfe von zwei Elektroden, die entweder
beide von dem behandelten Wasser umspült werden oder von denen eine vom unbehandelten
und die andere vom behandelten Wasser umspült wird, und besteht darin, daß die Zuflußmenge des mit Chlor u. dgl. behandelten
Wassers oder Abwassers zu der oder den Elektroden möglichst konstant gehalten wird.
Bei der Behandlung von Wasser oder Abwasser mit Chlor oder ähnlich wirkenden
Oxydationsmitteln pflegt man, um eine sichere Wirkung zu erzielen, mit überschüssigem
Chlor o. dgl. zu arbeiten. Dabei hat man auch schon vorgeschlagen, den Gehalt des behandelten Wassers oder Abwassers
an Chlor o. dgl. dadurch zu registrieren, daß man zwei Elektroden in einen Strom des behandelten
Wassers oder Abwassers hineinhängt und den von den Elektroden erzeugten elektrischen Strom mißt. Dieser elektrische
Strom ist nämlich abhängig von dem Gehalt des behandelten Wassers" oder Abwassers an
Chlor o. dgl. Man hat weiter schon vorgeschlagen, den zwischen den Elektroden erzeugten
elektrischen Strom zur gegebenenfalls selbsttätigen Regelung der Ventile für die
Zufuhr von Chlor o. dgl. zum Wasser oder Abwasser, das behandelt werden soll, zu verwenden.
Alle diese Vorschläge haben sich aber in der Praxis nicht bewährt, weil keine genauen und gleichmäßigen, zuverlässigen
Messungen erzielt werden konnten.
Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile bei den bekannten Verfahren vermieden
werden können, wenn man dafür Sorge trägt, daß die Zuflußmengen des mit Chlor ο. dgl.
behandelten Wassers oder Abwassers zu der oder den Elektroden, die mit diesem Wasser
in Berührung kommen, möglichst konstant gehalten werden. Dann gelingt es, einwandfreie
und den tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Meßwerte zu erhalten, die sich
praktisch auswerten lassen und auch zur selbsttätigen Regelung der Zufuhr von Chlor
o. dgl. zu dem behandelten Wasser oder Abwasser verwendet werden können. Diese Meßwerte bleiben bei Konstanthaltung der
Zuflußmengen von Wasser, die mit den Elektroden in Berührung kommen, eine erhebliche
Zeit lang unverändert. Wenn sie beispielsweise durch Verschmutzung oder Oxydation
der Elektroden nach einiger Zeit absinken, braucht man nur, um den gleichen Meßwert,
auf den die Apparatur eingestellt ist, wieder zu erhalten, die Zuflußgeschwindigkeit zu
ändern, in der Regel zu erhöhen, bis der ur-
sprüngliche Meßwert wieder erhalten wird. Dann kann wieder eine gewisse Zeit lang
unter Konstanthaltung der dann ermittelten Zuflußmenge der gleiche Wert erzielt werden.
Bei der automatischen Regelung der Zuführung von Chemikalien zu Abwasser unter
Messung der pe-Ionenkonzentration oder der Leitfähigkeit hat man zwar schon vorgeschlagen,
die Veränderung der Strömungsgeschwindigkeit des Wassers zur Roheinstellung der Chemikalienzufuhr und anschließend
die Veränderung der Wasserstoffionenkonzentration zur Feineinstellung der Chemikalienzufuhr
zu verwenden. Bei diesem bekannten Verfahren wurde also die wechselnde
Strömungsgeschwindigkeit zur automatischen Regelung der Chemikalienzufuhr mit benutzt.
Die Erkenntnis, daß die Konstanthaltung des an den Elektroden vorbeifließenden Wasserstromes
von erheblicher Wichtigkeit ist, lag aber bei diesem bekannten Verfahren noch
nicht vor.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausübung des neuen Verfahrens schematisch
dargestellt.
Das unbehandelte Wasser wird durch eine Rohrleitung 1 über ein die Konstanthaltung
und Regelung der Zuflußmenge ermöglichendes Meßgerät 2, das nicht unbedingt erforderlich
ist, einer Zelle 3 zugeführt, die mit einer porösen Scheidewand 3a versehen ist.
In diese Zelle 3 taucht links von der Scheidewand 3a eine Elektrode 4 aus Kupfer ein. Das
durch die Leitung 1 der Zelle 3 zugeführte unbehandelte Wasser fließt durch einen Überlauf
5 ab. Der rechts von der Scheidewand 3a liegenden Seite der Zelle 3 wird durch eine
Rohrleitung I0 über ein die Konstanthaltung der Zuflußmenge ermöglichendes Meßgerät 2„
mit Chlor o. dgl. behandeltes Wasser zugeführt, das durch den Überlauf ζα abläuft.
In diesem Teil der Zellen befindet sich eine Elektrode 4a aus Gold. Das unbehandelte
Wasser und das mit Chlor behandelte Wasser wird den beiden Zellen in konstanten Mengen
fortlaufend zugeführt. Dabei wird zwischen den Elektroden 4 und 4,,, die durch Leitungen
6 und 6a mit einem Registrierinstrument 7 verbunden sind, ein elektrischer Strom
erzeugt, der von dem Chlorgehalt des behandelten Wassers abhängig ist. Je nach der Registrierung
wird deshalb die Chlorzufuhr zum Wasser oder Abwasser, das behandelt werden soll, von Hand oder in üblicher Weise
automatisch geregelt.
Wenn man durch die Zelle 325 Liter gechlortes Wasser in der Stunde hindurchlaufen
läßt, so kann man auf dem Registrierinstrument bei einem bestimmten Chlorgehalt
8 Millivolt ablesen. Steigert man die Durchflußmenge des gleich stark gechlorten Wassers
auf 50 Liter in der Stunde, so liest man 11,6 Millivolt ab. Bei 75 Liter gechlortem
Wasser in der Stunde beträgt die Spannung 15,4 Millivolt, bei 100 Liter in der Stunde
19,6 Millivolt. Die obigen Zahlen zeigen also
deutlich die Bedeutung der Konstanthaltung der Zuflußmenge des gechlorten Wassers zu
den Elektroden. Das ungechlorte Wasser braucht, wenn eine Scheidewand 3a vorgesehen
ist, nicht in der Menge konstant gehalten zu werden. Kommt diese Seheidewand
aber in Fortfall, was möglich ist, so muß man auch die Zuflußmenge des ungechlorten Wassers
konstant halten. Ebenso ist es erforderlieh, wenn gleichmäßig gechlortes Wasser in
beiden Elektroden zugeführt wird, die Durchfiußmengen konstant zu halten.
An Stelle des Elektrodenpaares Gold-Kupfer, von denen das erstere mit dem gechlorten
Wasser in Berührung kommt, kann man auch andere Elektrodenpaare verwenden, nämlich
Platin, Silber, Kupfer, Zink ο. dgl.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Registrierung und gegebenenfalls Regulierung des Gehaltes an Chlor oder ähnlich wirkenden Oxydationsmitteln in mit diesen behandeltem go Wasser oder Abwasser mit Hilfe von zwei Elektroden, die entweder beide von dem behandelten Wasser umspült werden oder von denen eine vom unbehandelten, die andere vom behandelten Wasser umspült wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuflußmenge des mit Chlor ο. dgl.-behandelten Wassers oder Abwassers zu der oder den Elektroden konstant gehalten wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK119123D DE594298C (de) | 1931-02-22 | 1931-02-22 | Verfahren zur Registrierung und gegebenenfalls Regulierung des Gehaltes an Chlor in mit diesem behandeltem Wasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK119123D DE594298C (de) | 1931-02-22 | 1931-02-22 | Verfahren zur Registrierung und gegebenenfalls Regulierung des Gehaltes an Chlor in mit diesem behandeltem Wasser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE594298C true DE594298C (de) | 1934-03-15 |
Family
ID=7244257
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK119123D Expired DE594298C (de) | 1931-02-22 | 1931-02-22 | Verfahren zur Registrierung und gegebenenfalls Regulierung des Gehaltes an Chlor in mit diesem behandeltem Wasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE594298C (de) |
-
1931
- 1931-02-22 DE DEK119123D patent/DE594298C/de not_active Expired
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