DE732954C - Feststellung von Zucker in Kesselspeisewasser und Abwaessern von Zuckerfabriken - Google Patents

Feststellung von Zucker in Kesselspeisewasser und Abwaessern von Zuckerfabriken

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DE732954C
DE732954C DES126383D DES0126383D DE732954C DE 732954 C DE732954 C DE 732954C DE S126383 D DES126383 D DE S126383D DE S0126383 D DES0126383 D DE S0126383D DE 732954 C DE732954 C DE 732954C
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DES126383D
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Dr Albrecht Mend
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Siemens AG
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Siemens AG
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N21/00Investigating or analysing materials by the use of optical means, i.e. using sub-millimetre waves, infrared, visible or ultraviolet light
    • G01N21/17Systems in which incident light is modified in accordance with the properties of the material investigated
    • G01N21/21Polarisation-affecting properties

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Description

  • Feststellung von Zucker in Kesselspeisewasser und Abwässern von Zuckerfabriken In Zuckerfabriken kommt es häufig vor, daß für verschiedene betriebliche Zwecke henutztes Wasser in unbeabsichtigter Weise Spuren von Zucker gelöst enthält. Diese Zuckerverunreinigung des Wassers ist im allgemeinen aus verschiedenen Gründen höchst unerwünscht. Enthalten z. B. die die Zucker fabrik verlassenden Abwässer, die unter Umständen in sehr großen Mengen anfallen, noch Zucker gelöst, so kann das unter Umständen einen nicht zu unterschätzenden Verlust bedeuten. Vor allem aber können durch den Zuckergehalt schwerwiegende Betriebsstörungen hervorgerufen oder sogar Menschenleben in Gefahr gebracht werden. Das gilt insbO sondere dann, wenn das Speisewasser für Dampfkessel Zucker enthält, da sich dieser an den Heizröhren absetzt und dort eine verhältnismäßig schlecht wärmeleitende Schicht bildet. Dadurch kann es zu örtlichen Uberhitzungen der Heizröhren und in der Folge zu Ausbeulungen und schließlich zu Kesselexplosionen kommen.
  • Die Erfindung betrifft nun eine Maßnahme zur betriebsmäßigen Überwachung von Betriebs- und Abwässern, vorzugsweise von Kesselspeisewasser in Zuckerfabriken, und zwar dahingehend, daß die Anwesenheit von Zucker im Kesselspeisewasser und Maximalmengen von Zucker in normalerweise zuckerfreien Abwässern sicher festgestellt werden können: Es ist zwar schon bekannt, in Absüß-, Ablauf-, Fall- und Kondenswässern den Gehalt an Zucker mittels der häufig verwendeten a-Naphtho4reaktion unter Benutzung einer vergleichsweise sehr komplizierten, aus mehreren Gefäßen bestehenden Apparatur, gegebenenfalls automatisch, qualitativ festzustellen. Diese Prüfung wie auch diejenigen ähnlicher Art mit einer Thymol- oder Kampferlösung zeigen sehr große Nachteile, die sich vor allem bei ihrer Verwendung im praktischen Betrieb, in dem auf deren Durchführung mit einfachsten Mitteln besonderer Wert gelegt wird, bemerkbar machen. Diese vorerwähnten sogenannten kolorimetrischen Reaktionen weisen zwar eine sehr hohe Empfindlichkeit auf, jedoch veranlassten sowohl das bei ihrer Durchführung erforderliche Arbeiten mit Schwefelsäure als auch ihre Neigung, auch bei Abwesenheit von Zucker durch den Einfluß anderer Stoffe Farbänderungen bzw. Färbungen zu ergeben, die leicht zu Fehlschlüssen führen können, nach einer neuen, besseren Methode zu suchen.
  • Die Prüfverfahren bzw. Kontrolleinrichrungen zur Feststellung von Zucker, beispielsweise in Kondenswässern, bei denen die je nach dem Gehalt an fremden Stoffen verschiedenen spezifischen Gewichte die Älöglichkeit einer Gehaltsbestimmung ergeben, kommen für derart genaue qualitative l ntersuchungen, wie sie bei den äußerst verdünnten Lösungen gemäß der Erfindung vorliegen, nicht in Frage.
  • Es ist ferner bekannt, den Gehalt von Stoffen in Lösungen mengenmäßig dadurch zu bestimmen, daß man die Veränderungen der Reflexion oder des Durchdringungsvermögens von Lichtstrahlen bzw. die Veränderungen eines polarisierten Lichtstrahles durch die betreffende Lösung ermittelt und sie über lichtempfindliche Vorrichtungen zur Anzeige bringt.
  • Während allgemein bei der chemischen Analyse von Stoffen die quantitativen Bestimmungen auf Reaktionen beruhen. die gegenüber dem qualitativen Nachweis viel schärfer sind, liegt bei der Analyse von Zuckerlösun gen der eigenartige Fall vor, daß bisher für den weniger Genauigkeit erfordernden qualitativen Nachweis die weitaus empfindlichere Reaktion (liolorimetrische Realition mittels α-Naphthol) und für die quantitative Bestimmung eine weniger empfindliche Methode, nämlich die Gehaltsbestiminung mittels Polarisation, zur Anwendung gelangte. I:m aber quantitative Bestimmungen von Zucker in Lösungen mit vergleichsweise sehr niedrigem Zuckergehalt mit der zuletzt genannten, im Vergleich weniger genauen Maßnahme mit ausreichender Genauigkeit durchführen zu können. ist es erforderlich. die subjektiv feststellbaren Äußerungen dieser Reaktion zu vergrößern, so daß sie mit der für quantitative Bestimmungen erforderlichen Genauigkeit wahrgenommen und festgestellt werden können. Zu diesem Zweck muß die ursprünglich niedrigprozentige Zuckerlösung konzentriert, d. h. unter entsprechender Behandlung in sehr weitgehendem Maße eingedampft werden, und zwar normalerweise auf den zweiten bis fünften Teil des ursprünglichen Volumens.
  • Es wurde entgegen jeder Annahme gefunden, daß sich das Polarisationsverfahren auch für den qualitativen Nachweis von Zucker in sehr verdüiinten Lösungen in überraschender Ä\'eise hervorragend eignet und sich sowohl gegenüber dem bisherigen qualitativen Nach weis mittels Fanbreaiktion als auch im Vergleich mit der bekannten Niethode der quantitativen Bestimmung von Zucker in konzentrierten Lösungen mittels Polarisation in überaus einfacher und wirksamer Weise durchführen läßt.
  • Es ist im Gegensatz zu dem zuerst genannten qualitativen Nachweis bei der Durchführung der neuen Maßnahme weder eine komplizierte und empfindliche Apparatur, noch die Verwendung schwer zu handhabender Chemikalien notwendig; auch besteht keine Gefahr einer Täuschung, wie sie bei der in Frage kommenden Farbreaktion möglich ist. Im Vergleich mit der vorerwähnten bekannten quantitativen Bestimmungsmethode ergibt sich bei der Erfindung der große Vorteil, daß die zu untersuchende Lösung keinerlei Maßnahmen zur Konzentrierung eines zu bestimmenden Stoffes in ihr unterworfen werden muß, so daß die qualitative Prüfung gemäß der Erfindung sich in außergewöhnlich kurzer Zeit durchführen läßt. Dadurch weist erst das optische Verfahren die wichtigste Eigenschaft einer praktisch verwertbaren qualitativen Prüfungsmethode, nämlich deren sichere und schnelle. gegebenenfalls selbsttätige Durchführung auf.
  • Die Ertindune benutzt das für die rein mengenmäßige Bestimmung von Zucker in konzentrierteren Lösungen bereits bekannte Polarisationsverfahren zur qualitativen Feststellung auch geringster Zuckermengen. Dies geschieht in der Weise, daß eine bloße Anzeige von Zucker in sehr verdünnten Lösungen erfolgt, die eine sichere Überwachung der Betriebs- und Abwässer ermöglicht.
  • Die Erfindung besteht in der Anwendung des Verfahrens, den Gehalt von Flüssigkeiten an bestimmten Stoffen mit Hilfe eines polarisierten Lichtstrahles zu bestimmen, von dessen optischer Drehung die Beleuchtung einer Photozelle abhängt, zur Feststellung von Zucker im Kesselspeisewasser bzw. zur Feststellung von Maximalmengen von Zucker in Abwässern von Zuckerfabriken durch Auslösen von Relais- und Signaleinrichtungen.
  • Es wird hierbei die bekannte physikalische Eigenschaft von Zuckerlösungen benutzt, je nach der Stärke der Konzentration die Schwingungsebene eines polarisierten Lichtstrahles mehr oder weniger zu verdrehen. Wie bereits erwähnt, wurde diese Erscheinung schon zur rein mengenmäßigen Bestimmung des Zucliergellaltes vergleichsweise stark konzentrierter Lösungen durch subjektive Vergleichmessungen benutzt. Die Schwierigkeit bei der Uberwachung von Betriebswässern liegt jedoch vor allem in ihrem außerordentlich niedrigen Gehalt an Zucker, der sich in der Größenordnung von etwa I°/o,} bewegt und dessen qualitative Feststellung bisher außer durch umständliche und unsichere kolorimetrische keaktionen, nicht mit der für den praktischen Betrieb erforderlichen Schnelligkeit durchgeführt werden konnte. Gegenüber diesen chemischen Uberwachungsverfahren ergibt sich bei der Erfindung der Vorteil, daß die Prüfungen selbsttätig, zuverlässig und ohne jeden Materialverbrauch durchgeführt werden können.
  • Die Anwesenheit von Zucker bzw. das Clberschreiten der Schädlichkeitsgrenze in dem zu übervachenden Wasser wird durch Auslösen von Relais- und Signaleinrichtungen angezeigt. In manchen Fällen wird es aber auch möglich sein, die Spannungs- bzw.
  • Stromänderungen der Photozelle über entsprechende Verstärker und Relais schaltungen unmittelbar zur Einwirkung auf die Wasserzufuhr zu bringen, beispielsweise in der Art, daß beim Ansprechen der Überwachungsvorrichtungen auf eine andere Wasserzuführung umgeschaltet wird Die Kontrolle des Wassers gemäß 1der Erfindung kann fortfaufend vor sich gehen, und zwar in der Weise, daß das ÄVasser ständig durch die eingeschaltete SYberwachungseinrichtung hindurchfließt. Im allgemeinen wird es aber genügen, wenn eine intermittierende Prüfung des Wassers stattfindet, d. h. wenn die Einrichtung nur in bestimmten Zeitabschnitten eingeschaltet wird oder überhaupt nur zu bestimmten Zeiten von dem Wasser Proben genommen und diese der Überwachungseinrichtung zugeführt werden.
  • Die normalen Photozellen sprechen auf Änderungen der ihnen zugeführten Lichtmengen an. Die Einrichtung zur Durchführung der Prüfmethode gemäß der Erfindung kann indessen zweckmäßig in der Weise aufgebaut werden, daß der polarisierte Lichtstrahl, nachdem er das zu überwachende Wasser durchlaufen hat, noch durch einen weiteren Polarisator, beispielsweise durch ein Nicolsches Prisma, geleitet wird und daß erst das aus diesem Polarisator austretende Licht auf die Photozelle fällt. Je nach der Drehung, die der polarisierte Lichtstrahl beim Ilindurchlaufen durch die zu prüfende Flüssigkeit erfahren hat, wird von dem zweiten Polarisator ein mehr oder weniger großer ?'eil. des Lichtstromes absorbiert. Die Anordnung kann dabei so getroffen werden, daß bei der Drehung aus der ursprünglichen Polarisationsebene eine Vergrößerung oder eine Verkleinerung der Beleuchtungsstärke auf der Photozelle eintritt.
  • PATEXTANSPR{; CHE: I. Anwendung des Verfahrens, den Gehalt von Flüssigkeiten an bestimmten Stoffen mit Hilfe eines polarisierten Lichtstrahles zu bestimmen, von dessen optischer Drehung die Beleuchtung einer Photozelle abhängt, zur Feststellung von Zucker im Kesselspeisewasser bzw. zur Feststellung von Maximalmengen an Zucker in Abwässern von Zuckerfabriken durch Auslösen von Relais- und Signaleinrichtungen.

Claims (1)

  1. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch I in Anwendung auf Kesselspeisung mit einer mit der Relaisanordnung verbundenen Umschaltevorrichtung für die Kesselspeiseleitung.
DES126383D 1937-03-11 1937-03-11 Feststellung von Zucker in Kesselspeisewasser und Abwaessern von Zuckerfabriken Expired DE732954C (de)

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