-
Sperrholzplatte mit abgesperrter Mittellage und Deckfurniere Die Erfindung
betrifft eine Sperrholzplatte mit abgesperrter Mittellage und Deckfurnieren.
-
Die bekannten Tischlersperrholzplatten bestehen meist aus einer verleimten
Stäbchenmittellage mit aufrechtstehenden Jahresringen und den Deck- oder Sperrfurnieren,
die quer zur Wuchsrichtung der Mittellage aufgeleimt werden.
-
Weiter sind fünf-, sieben- oder mehrfach verleimte Sperrplatten, sogenannte
Schäl-oder Furnierplatten aus aufeinandergeleimten Furnieren bekannt.
-
Die Mittellagen der Tischlerplatten bestehen meistens aus Fichten-,
Tannen- oder Föhrenholz, die Deckfurniere überwiegend aus dem ausländischen Gabunholz,
ferner aus Oregon-, Limba-, Erlen-, Birken-, Buchen-und Fichtenholz. Es ist auch
bekannt, bei Sperrholz mit den verschiedenen Mittellagen ,fiese abzusperren.
-
Die Deckfurniere werden gewöhnlich aus aneinandergefügten Furnierstücken
auf die Mittellagen der Tischlerplatten aufgeleimt.
-
Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß an Stelle des gewöhnlichen
Deck- oder Sperrfurniers aus unverändertem Naturholz ein künstlich hergestelltes
Deckfurnier benutzt wird, das aus maschinell hergestellten, gleich großen, quadratischen
und nach den beiden Enden der Wuchsrichtung verjüngt auslaufenden, mit Viscose gebundenen
Weichholzspänen besteht, so daß eine dem Naturholz entsprechende Maserung entsteht.
Dadurch unterscheidet sich dieses Spänedeckfurnier als Kunstholzmasse wesentlich
von den bekannten Kunstholzmassen aus Sägemehl o. dgl., die auch schon als Furnier
benutzt werden.
-
Es sind Kunstholzplatten bekannt, die aus einer verwirrten Masse von
Holzschnitzeln zusammengesetzt und durch Viscoselösung aneinandergeheftet sind und
nur mäßig gepreßt werden. Es entsteht daraus ein für Isolierzwecke bestimmtes künstliches
Brett, das nachgiebig und zellenförmig ist, also keine festgeschlossene Masse darstellt,
die sich für Sie Furnierherstellung eignet.
-
Weiter sind Kunstholzplatten bekannt, bei denen lange Späne maschinell
aus natürlichem Weichholz hergestellt werden. Aus diesen langen Spänen, die an ihren
zahlreichen Berührungspunkten mit einem Proteinleim leicht überzogen und zusammengemischt
sind, entsteht ein starres Netzwerk, das nicht als Deckfurnier Anwendung finden
kann, weil der Leim in einer Weise aufgetragen wird, daß er durch die ganze Masse
hindurch zahlreiche tote Lufträume läßt, während sich das Ganze in einem stark zusammengepreßten
Zustand befindet.
-
Das erfindungsgemäße Spänedeckfurnier wird also weder aus langen Spänen
noch aus Spänen ungleichmäßiger Form, Abfallspänen, oder aus Sägespänen, oder aus
Holzschliff hergestellt, sondern nur aus maschinell hergestellten, gleich großen,
quadratischen Spänen aus Fichten-, Tannen-, Föhren- und sonstigen Weichhölzern von
ungefähr i mm Stärke und einer Größe bis zu 5 qcm.
-
Diese Späne laufen nach den beiden Enden der Wuchsrichtung hauchdünn
aus und werden dadurch zackig.
Sie sind also: nicht nur quadratisch,
sondern haben auch dieselbe Form, was deshalb sehr wichtig ist, weil dadurch der
Vorteil erreicht wird, daß eine Maserung entsteht, die dem echten Wurzelmaserholz
ähnlich ist.
-
Diese Maserung ist nicht an ein bestimmtes Muster gebunden, sondern
ist beeinflußbar. Verwendet man z. B. Späne mit Flader, also Holz, bei dem die Jahre
nicht sichtbar sind, entsteht eine andere Maserung, als wenn man Späne verwendet,
die die Jahre des Holzes zeigen. Durch Verwendung beider Arten Späne ergibt sich
wieder ein anderes Bild, ebenso wieder durch Verwendung von nur ganz kleinen Spänen
oder größerer allein, oder wieder von beiden gemischt. Diese vielseitige Art der
Herstellung verschiedener Maserungen ist sehr wertvoll und kann weder durch lange
oder ungleichmäßige Späne noch durch Holzschliff oder Sägespäne erreicht werden.
-
Gegenüber bekannten Kunstholzmassen aus Holzschliff oder Sägespänen,
bei denen durch verschiedene Verfahren, wie durch Lackieren, Farbbehandlung und
sonstige Nachahmung, nur die Oberflächen ein naturholzähnliches Aussehen erhalten,
ist das erfindungsgemäße Spänedeckfurnier in seiner ganzen Stärke natürlich gemasert
und hat daher den großen Vorteil, daß es sich abhobeln läßt, ohne daß sich das Maserbild
ändert.
-
Die Späne werden in an sich bekannter Weise mit Viscose zu einer in
sich festgeschlossenen Masse gepreßt. Nach dein Pressen wird die Platte künstlich
getrocknet, beiderseits geschliffen, dann auf die Mittellage aufgeleimt.
-
Da das Spänedeckfurnier keine Wuchsrichtung hat, und dadurch elastischer
ist als das geschälte oder gemesserte Furnier in der Wuchsrichtung, wird zum Ausgleich
die Mittellage in Stäbchenverleimung.mit aufrechtstehenden Jahresringen in bekannter
Weise durch eingenutete Ouerleisten abgesperrt.
-
Dme Sperrplatten mit Sp,änedeckfurniersind fugenlos, da :der Furnier
je.veils auf die Größe der zu schaffenden Platte gepreßt-werden kann.
-
Gibt man der Viscose in an sich bekannter Weise Farbstoff in Form
von Holzbeizen zu, so kann man jeden gewünschten Farbton und Holzton erzielen und
erreicht damit farbige Deckfurniere.
-
Der Härtegrad entspricht dem Nußbaumholz, also dem Hartholz, kann
aber durch verstärkten Druck beim Pressen noch erhöht -werden.
-
Die Fugenlosigkeit, die Maserung, der Härtegrad und das Herstellen
des Spänedeckfurniers in allen Farben ergeben, daß sich die Sperrplatten mit Spänedeckfurnier
zum Herstellen für Möbel, Innenausbauten und Wandplatten für viele Fälle verwenden
lassen, ohne dieselben noch mit einem Edelfurnier zu furnieren. Das ist ein erheblicher
Vorteil gegenüber den bekannten handelsüblichen Sperrplatten. Das Spänedeckfurnier
läßt sich auch sandblasen, wodurch man Wirkungen erzielt, die weder auf Naturholz
noch auf sonst bekannten künstlichen Holzmassen zu erzielen sind, was sich einzig
und allein nur durch die Maserung ergibt.
-
Ein ganz besonderer Vorteil ist es auch, daß man dieses Spänedeckfurnier
in Stärken bis 6 mm als Ersatz für Linoleum verwenden kann, und zwar zu allen Zwecken,
zu denen Linol verwendet wird.
-
Das Spänedeckfurnier kann nicht nur auf Naturholz, sondern wie auch
andere Kunstholzplatten auf Beton, Mauerwerk oder sonstiger fester Grundlage aufgeleimt
oder befestigt werden.
-
Bei hochwertigen Möbeln müssen die Gabon-, Erlen-, Birkensperrplatten
vordem Aufleimen des Edelfurniers blindfurniert werden, auch ist man gezwungen,
=er quer zum Deckfurnier das Edelfurnier aufzuleimen.
-
Demgegenüber ist beim Spänedeckfurnier ein Blindfurnieren überflüssig,
weil es fugenlos und härter ist als Gabon, ferner kann nach jeder Richtung furniert
werden, da keine Wuchsrichtung vorhanden ist.
-
Bearbeitet wird der Spänedeckfurnier wie Naturholz, kann also auch
geheizt und poliert werden.
-
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Vorrichtung
dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i eine mit Spänedeckfurnier abgedeckte Sperrholzplatte,
Abb. 2 einen Weichholzspan von vorn, Abb. 3 einen Weichholzspan von der Seite. Bei
der Sperrholzplatte sind mit a eine aus zusammengeleimten Stäbchen mit stehenden
Jahresringen bestehende Mittellage und mit b die erfindungsgemäßen Spänedeckfurniere
bezeichnet.