DE752858C

DE752858C - Verfahren zur Herstellung einer holzartig gemaserten Oberflaeche auf Faserstoffplatten o. dgl.

Info

Publication number: DE752858C
Application number: DEB201799D
Authority: DE
Inventors: Fritz Bretschneider; Johannes Bretschneider
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1943-03-18
Filing date: 1943-03-18
Publication date: 1951-08-02

Description

Verfahren zur Herstellung einer holzartig gemaserten Oberfläche auf Faserstoffplatten o. dgl. Zur Verbesserung des Aussehens und der Oberflächenbeschaffenheit von Faserstoffplatten, Kunst- oder Sperrholzplatten o. dgl. ist es vielfach üblich, diese reit Holzfurnieren, Papierfolien o. dgl. zu belegen, und es ist auch bereits bekannt, derartige Folien durch entsprechenden Aufdruck als Nachbildungen der Maserung natürlichen Holzes zu gestalten. Alle derartigen Verfahren haben aber den Nachteil, daß sich die Furniere und Folien infolge der beim Gebrauch auftretenden Wärme, Witterungs- und Feuchtigkeitseinflüsse ablösen können. Zwar sind gewisse Maßnahmen bekannt, die diesen nachteiligen Erscheinungen entgegenwirken söllen, wie z. B. das kreuzweise Verleimen der Furniere; doch lassen sich damit die erwähnten Nachteile nicht vollständig- beheben. Zudem haben derartige Beläge mitunter auch den Nachteil, daß sich die Unebenheiten des Untergrundes, der durch die Oberfläche der Faserstoffplatte o. dgl. gebildet wird, mit der Zeit auf den Außenseiten des Belages abzeichnen und beispielsweise durch Lichtreflexe sichtbar werden.
Es ist bekannt, das Bekleben von Sperrholz- und Kunststoffplatten o. dgl. mit Papier-oder Furnierfolien unter Verwendung von Kunstharzen und unter Druck und Hitze vorzunehmen, wobei sich bei geeigneter Durchführung des Verfahrens vorteilhafte Ergebnisse insbesondere dann erzielen lassen, wenn die Folie auf der Oberseite mit einem Film einer in kurzer Zeit ohne besondere Wärmezuführung erhärtenden Kunstharzmodifikation versehen wird.
Schließlich ist es auch bekannt, rauhe Platten o. dgl. unter Druck und Hitze und unter Verwendung von glatten Metallplatten mit einem Kunstharzfilm zu versehen; doch läßt sich die Oberfläche der Platten auf diesem Wege nicht als Nachbildung einer Naturholzplatte gestalten, denn es wird keine holzartige Maserung erzielt.
Es ist auch ein Verfahren zur Herstellung künstlicher Oberflächen auf Platten aus plastischen Stoffen, die auch faserig sein können, wie z. B. Asbestmasse oder Holzmasse, bekannt, bei dem während der Herstellung der Platten und bei der Anwendung des schließlichen Formungsdrucks mittels einer auf fotomechanischem Wege nach einem Original mit einem Hochrelief versehenen Druckplatte Vertiefungen erzeugt und diese mit einem Füllmaterial ausgefüllt werden und schließlich die so bemusterte glatte Oberfläche des Werkstoffs mit einer durchsichtigen Schicht, z. B. einem Firnis oder Lack, überzögen wird. Dieses Verfahren gestattet es aber nicht, bei fertig vorliegender oder sogar schon in den Verkehr gelangten Faserstoffplatten o. dgl. nachträglich eine holzartig gemaserte Oberfläche von reliefartiger Beschaffenheit und einer der Oberflächenhärte der Naturholzplatten gleichkommenden Oberflächenhärte zu erzeugen.
Demgegeriüber bezweckt die Erfindung, den Oberflächen von fertig geformten und gebrauchsfertigen Faserstoffplatten, Kunststoffplatten, Sperrholzplatten o. dgl. ohne Verwendung besonderer Beläge nachträglich eine holzartige Maserung und eine entsprechende Oberflächenhärte zu verleihen, so daß derartige Platten nicht oder kaum von Naturholzplatten zu unterscheiden sind.
Die Erfindung besteht darin, daß die gefärbte oder gebeizte und mit einem Kunstharzfilm versehene Oberfläche der Faserstoffplatte o. dgl. mittels einer Metallplatte, auf der auf fotomechanischem Wege die Maserung und Porenbildung einer N aturholzplatte in plastischer Form nachgebildet ist, unter Hitze gepreßt wird.
Zweckmäßig verwendet man eine Harnstdff-Formeldehydharzmodifikation, die in kurzer, Zeit ohne besondere Wärmezuführung erhärtet.
Die Erfindung wird insbesondere in der Weise ausgeführt, daß zum Färben eine deckende und als Bindemittel Kunstharzlösung enthaltende Wasserfarbe benutzt wird, welche ihrer Eigenschaft entsprechend tief in die Oberflächenfaser eindringt und wesentlich zur Erhärtung der Oberfläche beiträgt.
Weil bei dein erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung der gewünschten Plattenoberfläche kein Belag benutzt wird, entfallen auch alle Nachteile, die mit einem solchen verbunden sind. Den Platten läßt sich beispielsweise die Oberflächenbeschaffenheit einer Eichenholzplatte verleihen, wobei sich eine erhebliche Oberflächenhärte ergibt. Derartige Platten eignen sich daher vorteilhaft an Stelle von Naturholzplatten für die verschiedensten Zwecke.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung einer holzartig gemaserten Oberfläche auf Faserstoffplatten o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die gefärbte oder gebeizte und mit einem Kunstharzfilm versehene Oberfläche der Faserstoffplatte o. dgl. mittels einer Metallplatte, auf der auf fotomechanischem Wege die Maserung und Porenbildung einer Naturholzplatte in plastischer Form nachgebildet ist, unter Druck und Hitze gepreßt wird. z. Verfahren nach dem Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Färben eine deckende und als Bindemittel Kunstliarzlösung enthaltende Wasserfarbe benutzt wird. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschrift Nr. 557 o98.